Wegen später Stunde auch hier vorerst nur kurze Antworten:
1. meine Rolle (werde mein Profil ändern): Ich war drauf und dran, LAG mit Latein Mathe zu studieren und hatte sogar schon angefangen. Dann kam ein Jobangebot als Lehrerin in den Fächern meines ursprünglichen Studiums (BWL) und ich habe - trotz all der Schwierigkeiten, die so ein Dirketeinstieg mit sich bringt und derer ich mir bewiusst war - zugesagt.
Zur Disziplin:
Es gibt schon ähnliche Probleme mit der Klasse, ich bemühe mich um Tipps, "leider" bin ich ihre Klassenlehrerin, was ohne Erfahrung schon hart ist und bei den Schülern interessanterweise bewirkt, dass sie davon ausgehen, ich müsse am meisten Verständnis für sie haben (was ich wahrscheinlich wegen meiner Rolle als Klassenleiterin auch habe). Insgesamt gibt es aber kein einheitliches System und jeder Lehrer macht es komplett anders. Beim einen darf getrunken werden, beim nächsten nicht, einer gibts Strafarebieten, der nächste Schreibt Mitteilungen, usw...
Mit den Fachlehrern habe ichschon geredet, die sind sich der defizite durchaus bewusst, aber Textzusammenfassungen kommen erst in einem halben Jahr wirklich (nochmal) dran und ausserdem fehlts überall, die kommen also kaum hinterher und sind dankbar für jeden Fachlehrer, der das "nebenbei" mitübt.
Das mit dem Grenzen austesten ist wohl wahr *seufZ*
Meine Leithammelrolle habe ich schon akzeptiert, aber natürlich bin ich häufiger unsicher. es ist eben doch etwas anderes, wenn man zum 30. Mal in derselben Situation einen großen Haufen pubertierender Schüler vor sich hat oder zum ersten Mal. Ich war zwar selbst auch mal 13, aber wir waren (natürlich!) (gefühlt) viel braver (das ist wieder das mit dem Störungsbewusstsein. Letztens hatte ich welche vorne, die vor der Klasse reden sollten und die waren dann plötzlich selbst von dem dauernden geräuschepegel genervt oder davon, dass die dinge nicht von der Tafel abgeschrieben wurden oder den Arbeitsanweisungen nicht zugehört wurde usw.) udn ausserdem war es bei usn eben ein Gymnasium (nur tippen habe ich dort leide rnicht gerlernt, wie man sieht).
Ich darf (in Bayern? Bei uns an der schule?) keine allgemeinen mündlichen Npoten machen, wie es bei uns üblich war (also die Mitarbeite der Stunden kontinuierlich bewerten), sondern lediglich Kopfnoten geben, die in der 8. niemanden groß interessieren oder aber die Schüler prüfen, dann muss ich sie aber VOR der Vorbereitung schon davon in Kenntnis setzen und in der jeweiligen Prüfungssituation, also sagen "macht die Gruppenarbeit, ich prüfe dann einen darüber" und dann einen "nach vorne holen" (mit allen Vor- und Nachteilen eben dieser Methode). Natürlich kann ich ihnen eine Mitteilung nach Hause schicken, dass sie nicht mitarbeiten, was ich über kurz oder lang auch tun muss. Aber pädagogisch wirklich sinnvoll finde ich den Lehrer als große Drohkuliss enicht und ausserdem käme ich dann auch aus dem reinen kontrollieren nicht mehr heraus. Es muss (auch noch) andere wege geben...
Ein Lobbrief ist soetwas wie eine Mitteilung, nur zur Abwechslung mal nicht mit negativem Inhalt (Ihr Sohn stört den Unterricht), sondern positivem. Ich bin auch noch nicht sicher, ob es funktioniert, aber da bei uns doch recht häufig per Mitteilung mit den Eltern Informationen ausgetauscht werden, dachte ich mir, es müssten nicht imme rnur negative sein
Umfrage: Ich wollte irgendwie mal in die Schüler "hineinblicken" und herausfinden, wie sie am besten lernen können,was ihnen leicht fällt und was nicht, wie sie sichdie dinge am besten merken können (funktioniert bei mir durch abschreiben, bei ihnen hingegen absolut nicht - meine Schüler können problemlos Texte 2, 3 Mal abschreiben ohne auch nur eine Ahnung zu haben, worum es thematisch in dem Text gehen könnte ) usw. Am liebsten würde ich das mit ihnen besprechen, aber das klappt eben leider eher schlecht. Ich schau mal wie die nächste Stunde wird und entscheide dann spontan, ob ich es (erst) schriftlich mache oder im Kreis.
Klingt alles recht furchtbar, sind aber wie gesagt nur die geballten probleme, die hier thematisiert werden. dennoch ist alles noch nicht so, dass ich sagen würde, dass die Lernatmosphäre und die Lernmethoden für die Schüler wirklich passend wären.
Liebe Grüße, danke für die Antworten und Gute Nacht!
Zitat
Original von Schubbidu
So, nun dann noch ein paar Bemerkungen zum Thema Disziplin.
Zunächst würde ich mich mal bei den KollegInnen umhören, ob es dort ähnliche Probleme mit der Klasse gibt. Es gibt zwar immer einige, bei denen tatsächlich oder angeblich keine Probleme existieren, meist steht man aber nicht alleine. Gemeinsam kann man in der Regel mehr ausrichten. Ich würde z.B. den oder die DeutschlehrerIn über die Defizite im Bereich Textverständnis unterrichten. Hier sollte sie dann gezielt gegensteuern.
Ansonsten hört es sich für mich doch auch so an, als ob da einige Schüler ganz deutlich ihre Grenzen austesten wollen.
Ich frage einfach mal: Hast du deine "Leithammel-Rolle" tatsächlich vollständig akzepiert? Einige deiner Aussagen lassen mich da zweifeln. Ich habe übrigens auch locker zwei Jahre gebraucht, um da wirklich reinzuwachsen. Die Schüler merken jede Unsicherheit, wenn man sich diesbezüglich über seine Rolle nicht klar ist und nutzen das aus.
Einiges, was du an Verhalten schilderst, hört sich nach Arbeitsverweigerung an. Das würde ich auch entsprechend sanktionieren. Hier verstehe ich dein Problem mit der mündlichen Mitarbeit/Leistung nicht ganz. Mitarbeit und Leistung stehen in einem engen Zusammenhang. Vollständig trennen lässt sich das nicht. Ich halte auch alle schulrechtlichen Interpretationen, die in diese Richtung argumentieren, für nicht haltbar. Wie auch immer, wenn ein Schüler bspw. während einer Gruppenarbeit nicht produktiv arbeitet, leistet er nichts oder wenig. Diese Leistungsverweigerung wird von mir entsprechend benotet.
Was verstehst du unter einem "Lobbrief"? So, wie ich mir das vorstelle, könnte der Schuss nach hinten los gehen (Altersangemessenheit, Effektivität?). Die gute Mitarbeit oder Leistung würde ich sofort im Unterricht positiv hervorheben. Es gibt auch komplexe Systeme (z.B. von Hilt: Bei Stopp ist Schluss!) bei denen mit positiven Anreizen (Gutscheine) gearbeitet wird. Ist aber nicht ganz unumstritten.
Was willst du mit der angesprochenen Umfrage erreichen? Einen Überblick über die fachspezifischen Interessen der Schüler?
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