Hallo,
manchmal sind Klassen im Unterrichtsgespräch auch einfach nicht trainiert und er kommt so an, als wollte man sich unterhalten. Gib mal klare Regeln vor, wie du dir ein Unterrichtsgespräch vorstellst und hänge die dann auch an die Wand. Du könntest auch ein fehlgeschlagenes Unterrichtsgepräch als Arbeitsblatt machen und daran die Regeln erarbeiten lassen. Aber nicht!!! die Regeln mit den Schülern groß gemeinsam erarbeiten - dann hast du wieder Chaos.
Es gibt sehr viele Strategien und viele gute sind hier ja auch schon genannt. Du musst an dich auch nicht den Anspruch stellen, dass alles auf Anhieb klappen muss - du bist ja noch am Anfang.
Und: Wir als Lehrer verdienen nicht schlecht - ich sehe das teilweise auch als "Schmerzensgeld" für den Umgang mit unmöglichen Kindern. Für unser Geld kann man nicht verlangen, dass immer alles gemütlich ist.
Ich komme ja von der Hauptschule und habe vom Lehrplan Gymnasium keine Ahnung - aber in einer solchen Klasse würde ich Unterricht mit wenig "Ausweichmöglichkeiten" machen, also lesen, schreiben, üben, wenig diskutieren.
Der Tipp mit den Eltern anrufen ist auch gut. Das mag jetzt ein Vorurteil sein, aber ich habe auch den Eindruck, dass im Gymnasium und auch auf der Realschule im Allgemeinen weniger Wert auf Erziehung und Verhalten gelegt wird, jedenfalls benehmen sich die Rückkehrer von dort oft äußerst sonderbar und können sich schlecht in Regeln einfügen.
In der Hauptschule wird sehr viel Elternarbeit gemacht und das ist auch durchaus wirkungsvoll. Lasse nachsitzen, schreibe auch mal einen Verweis und sei vor allem konsequent. Wenn du etwas ankündigst, musst du es auch durchziehen.
Im übrigen - es ist wohl menschlich, dass Schüler erst mal ausprobieren, wie weit sie gehen können - zeig ihnen deine Grenzen.
LG
Tina
PS: Wie gesagt, ähnliche Probleme hatte ich am Anfang, jetzt habe ich seit Jahren liebe Klassen - man lernt und entwickelt sich. Du wirst in deiner Rolle mit der Zeit sicherer und auch deine Entscheidungen und Maßnahmen werden sicherer.