Beiträge von Tina34

    Hi,


    nee, vergessen kann nicht sein. Dazwischen liegen nur 1,5 Stunden und ich habe ihn noch persönlich und ausdrücklich erinnert. So viel Gedächtnis sollte ein 13-jähriger doch haben!?! Außerdem sagt er ja selber, dass er lieber Nintendo gespielt hat.


    Na ja, die letzten Tage war ich mal nicht mehr lieb und verständnisvoll sondern relativ grob, habe ihn aus dem Förderunterricht genommen, immer bei mir gelassen und angetrieben. Oh Wunder: Gestern blieb er freiwillig da und machte zwei Hausaufgaben nach - und das fast richtig. Die Kurzprobe heute zum selben Thema war auf jeden Fall keine 6, eher 4, habe sie nur flüchtig mal angeschaut.


    Vielleicht war "verständnisvoll-freundlich" auch die falsche Masche?!?
    Na ja, vielleicht wird ja was aus dem Gespräch morgen und es kommt auch was dabei rum - JA schalte ich nicht gern ein, vor allem kann ich mir vorstellen, dass es mit dem Kind daheim auch nicht leicht ist.


    LG
    Tina

    Hi Doris,


    mit dem JA bin ich nicht so schnell bei der Hand, denn von den Eltern erwarte ich ja auch, dass sie erst mit mir reden und nicht gleich zum Schulamt rennen, wenn es mal ein Problem gäbe.
    Hier habe ich nur langsam den Eindruck, dass sich der Vater systematisch entzieht.
    Die Kinder waren zuerst bei seiner geschiedenen Frau und beim älteren hat das wohl geklappt, dass er in der stabileren Umgebung doch noch einen Abschluss bekommen hat. Bei diesem Kind sind die Schwierigkeiten aber so groß, dass mehr häusliche Maßnahmen erforderlich sind. Das Kind brauch unheimlich viel Führung und Antrieb von außen.
    Und: In der Schule arbeitet er ja mit - nur jede häusliche Vor- und Nachbereitung fehlt. Und ohne geht es bei ihm definitiv nicht. Ist schon nervenaufreibend, man will ja, dass das irgendwie wenigstens ein bisschen vorwärts geht. Habe schon das Horrorszenario vom Abgang nach drei mal nicht bestandener 6. Klasse vor mir.


    LG
    Tina

    Hallo,


    der Vater zeigte sichh am Anfang recht engagiert, kam auch einmal in die Sprechstunde und rief mich an. Seit den ersten Schwierigkeiten hatte ich zwei Gesprächstermine vereinbart und lange geimeinsam mit dem Mobilen Sonderpädagogischen Dienst gewartet, einmal war auch der Chef dabei. Wir haben Freitag nachmittag bis zwei gewartet, obwohl ich schon um zwölf aushatte. Zum Elternabend hat er sich angemeldet, erschien aber ebenfalls nicht.
    Der Junge ist aufgrund des Elternwillens bei uns, die FöE geht aber in unserer Stadt nur bis zur 6. Klasse, er wäre also nächstes Jahr eh gekommen.


    Ich finde auch, das ist alles nicht tragbar. Letzte Woche hat er einen Mitschüler brutal auf die Nase geschlagen, am Anfang des Schuljahres ein Kind in die Schulter gebissen und zwischendurch noch einen Erstklässler im Pausenhof niedergestreckt, so dass dieser jämmerlich heulte. Ich habe jetzt einen Antrag auf Überprüfung für sonderpädagogischen Förderbedarf gestellt. Das kann natürlich noch eine Weile dauern.


    Zudem hat er an jeder nur möglichen Förderstunde teilgenommen, von denen ich unglaubliche neun habe - vorher hatte ich nie auch nur eine einzige zur Verfügung. Beide Förderlehrerinnen haben sich auch um ihn bemüht, aber erfolglos.


    Am Freitag ist ein neuer Gesprächstermin, hoffe, der Vater erscheint - ansonsten ist Jugendamt wohl wirklich angebracht, ich sehe das Kind wirklich vor meinen Augen verwahrlosen. Zudem hatte ich den Vater bereits darauf aufmerksam gemacht, dass das Kind dringend eine Nachmittagsbetreuung bräuchte. Er meinte nur, das wäre zu teuer. Das Kind ist definitiv nicht in der Lage, auch nur leichte Hausaufgaben vollständig und richtig zu erledigen.


    Puh, werde jetzt mal meine Schülerbeobachtungen vervollständigen und dann einen Text an den Vater verfassen, auf den ich mein Gespräch stützen kann. Den soll er mir dann unterschreiben, damit ich belegen kann, dass er informiert wurde. So ein Mist, ehrlich, da könnte ich meine Zeit besser für den Rest der Klasse verwenden, oder? So ein Kind macht nur Mühe ohne Nutzen, das ist frustrierend.


    LG
    Tina

    Hallo,


    mein "Lieblingsschüler" schwänzt regelmäßig Unterricht. In den Sportunterricht, der am Nachmittag alle zwei Wochen stattfindet ging er noch nie, vor dem Sportunterricht der in der 5./6. Stunde stattfindet ging er schon einige Male nach Hause. Schon mehrmals schwänzte er Kunst am Nachmittag, erst heute wieder. Natürlich habe ich zunächst mit ihm geredet, dann den Vater informiert, dann Verweise geschrieben. Heute sprach ich ihn auf den versäumten Sport von letztem Donnerstag an - er hätte "keine Lust".
    Super - er hat auch keine Lust auf Hausaufgaben, keine Lust auf Mitarbeit und keine Lust seine Mappen ordentlich zu führen. Der Schüler kommt von der Schule für Erziehungshilfe und ist bei mir komplett fehl am Platz, da ich die nötige Totalüberwachung nicht leisten kann.
    Jetzt stellen sich zwei Probleme: Welche Maßnahmen lasse ich den Verweisen folgen? Ein verschärfter Verweis ging letzte Woche raus. Bußgeld? Schulausschluss?


    Und: Er nervt mich derart, dass ich mich böse zusammenreißen muss. Er ist nicht frech sondern legt ein Kleinkindverhalten (mit 13) an den Tag und tut, als hätte er von Tuten und Blasen keine Ahnung. Damit kann ich überhaupt nicht umgehen.


    Was mache ich mit dem Knaben? Das Schwänzen einfach so stehen lassen kann ich nicht - das wird sonst Mode - Konsequenzen müssen folgen.


    LG
    Tina

    Hallo Hermine,


    was ist gegen Schweinfurt einzuwenden? Da bin ich doch auch!


    Mal im Ernst: Ich würde jede Stelle annehmen, schauen, dass ich verbeamtet werde und dann sehen, dass ich dorthin versetzt werde.
    Ich habe auch ein Odysee von neun Jahren hinter mir, bis ich endlich am Wunschort sitze. Im Nachhinein war das eigentlich teilweise gar nicht so schlecht.


    LG
    Tina

    Hallo,


    das mit dem Tatoo ist so nicht richtig. Ich kenne mindestens eine, die trotz Tatoo ohne Probleme sofort verbeamtet wurde - in Bayern!


    Was mir etwas aufgestoßen ist bei der Untersuchung war die Frage nach Selbstmorden in der Familie. Bei uns gab es nämlich derer zwei. Ich habe aber einfach "Nein" angekreuzt, bevor ich dann als psychisch instabil dastehe - was ganz und gar nicht der Fall ist.


    LG
    Tina

    Hallo,


    meine Erfahrung ist bis jetzt dass gründliches Vorbereiten wenig zählt, ebensowenig Elternarbeit oder außerschulische Angebote an Schüler (Erkundungen, Projekte). Was ich bisher als "angesehen" erlebt habe war "viel Wind nach außen machen", wenn das teilweise auf Kosten des Unterrichts ging war das ziemlich egal. Die Frage ist, wo und wie deine Leistung gemessen wird. Gerade im Hauptschulbereich leistet meiner Meinung nach der Lehrer mehr, der in einer schwierigen, großen Regelklasse geregelten Unterricht hinbekommt. Groß raus kommt aber immer wieder der, der in einer kleinen M-Klasse mit handverlesenen Schülern irgendwas nach außen Vorzeigbares produziert, was die Regelschüler einfach nicht könnten.
    Daher von meiner Seite auch viel Skepsis zu diesem Thema.


    LG
    Tina

    Hallo,


    wenn du mit deinem Freund zusammenwohnst bildet ihr nach Harz IV eine Bedarfsgemeinschaft und er muss für dich aufkommen. Auch für deine Krankenversicherung. Vorausgesetzt, er verdient genug. Was genug ist, weiß ich jetzt allerdings nicht.


    LG
    Tina

    Hallo,


    gottlob passiert mir das selten. "Falsche Nase" oder so habe ich gottlob noch nicht erlebt - manche Kinder sind einem besonders sympathisch, bei anderen muss man eben Profi sein, finde ich.
    Einen Schüler fand ich mal wirklich ekelhaft, er hat dazu aber wirklich seinen Teil beigetragen - andere Schüler beschimpft, bedroht, geprügelt. Besonders einen Jungen, der von der Förderschule kam, sich aber furchtbar bemüht hat und letztendlich sogar einen guten Quali gemacht hat. Den zu unterrichten und noch fair zu sein fand ich qualvoll, ehrlich gesagt.


    LG
    Tina

    Hallo,


    für mich erscheint logisch: Kind konnte bis 9 Jahre in der Regelschule nicht lesen - Kind hat in Einzelförderung dann doch noch Fortschritte gemacht - Kind braucht mehr Förderung - ist also dann also in der Regelschule nicht richtig sondern an der Förderschule.


    Ich versuche jetzt auch gerade einen Schüler "loszuwerden" an die Förderschule. Der Grund ist aber nicht Böswilligkeit von mir sondern die Erkenntnis, dass er definitiv in der großen Klasse aufgrund seiner vielfältigen Probleme untergeht.
    Für solche Fälle sind die Förderschulen ja auch gedacht, oder?


    LG
    Tina

    Hallo,


    ich finde den Text auch zu schwer. Was mir daran auffällt sind die Zeitangaben, für die ein Zweitklässler noch gar nicht das Zeitgefühl entwickelt hat.


    LG
    Tina

    Hallo,


    das Dumme an der Maßnahme fand ich auch, dass der Schüler dann den Stoff nicht mitbekommen hat. Also musste ich mich wieder mit dem "Übeltäter" einzeln befassen. Das war auch ein Grund, warum ich die Maßnahme kaum genutzt habe.


    LG
    Tina

    Hallo,


    an meiner letzten Schule habe ich zwei Jahre diese Auszeit erlebt. Um zu funktionieren, muss sie aber wirklich gut organisiert sein. Mehrmals ist es so gelaufen: Schüler bekommt seinen Zettel, trabt zum Auszeitraum, keiner da, trabt zum Sekretariat, bekommt Weisung ins Klassenzimmer zurückzukehren und steht dann breit grinsend wieder in der Tür, Ergebnis: neue Ablenkung. Ich hab´s dann gelassen und den betreffenden Schüler einfach mit Tisch vor die Tür gesetzt, die offen gelassen, so konnte er weiter am Unterricht teilnehmen und hat die Mitschüler nicht mehr gestört.


    Im Jahr drauf hat die Aufgabe eine Schulsozialarbeiterin übernommen, jung, gutaussehend und auf Du und Du mit den Schülern. Da waren die ganz wild drauf, hinzudürfen. Fand ich auch nicht Sinn der Sache.


    LG
    Tina

    Hallo,


    ich weiß nicht, ob es bei dir hilft - aber zu einer Aufsatzart einen Mustertext analysieren, die Struktur deutlich machen und ein gewisses Maß an Sätzen zu jedem Aufsatzteil einzugrenzen hat meinen Schülern teilweise geholfen. (Allerdings entstehen dann wenig phantasievolle Standardtexte - dafür weniger wirr.)


    LG
    Tina

    Hallo,


    soweit ich weiß bist du sechs Wochen vor und acht Wochen danach im Mutterschutz mit vollem Gehalt. ???
    Danach Erziehungsgeld, sowie der Vater des Kindes ist für dich unterhaltspflichtig.
    Erziehungsgeld beträgt soweit ich weiß 400 €, Kindergeld 150 €. Also: Ohne zahlenden Vater daheim heißt somit für mich Sozialhilfeniveau, nicht wirklich erstrebenswert.


    LG
    Tina

    Hallo,


    ich habe neun Förderstunden für meine Klasse, was ja schon unglaublich viel ist. In diese Förderstunden habe ich regelmäßig meine drei schwächsten Schüler geschickt. Allerdings: Inzwischen bin ich an einem Punkt angekommen wo ich eigentlich feststellen muss - da bewegt sich nichts. Mit dem Aufwand von unendlich viel Zeit kommt wenig bis nichts heraus. Größtenteils liegen derartige sprachliche Defizite vor, einfachster Grundwortschatz fehlt, strukturiertes Denken ist wohl völlig unentwickelt - es geht nichts vorwärts.


    Nach vier Stunden Wiederholung der Satzzeichen (.?!") sind die Aufsätze wirr wie eh und je. Es darf nicht wahr sein.


    Aber: Die Förderstunden könnten ja auch anderen Kindern zugute kommen, bei denen eine gezielte Förderung durchaus etwas bewirken könnte. Ich habe genauso gute Schülerinnen, die noch auf die Wirtschaftsschule oder den M-Zweig wollen. Auch diese könnte man noch fördern.
    Andererseits habe ich doch ein schlechtes Gewissen, die Schwachen dann ganz zur Seite zu schieben.


    Wie würdet ihr das verteilen? So erscheint es mir im Moment leicht sinnlos.


    LG
    Tina

Werbung