Beiträge von Tina34

    Hallo,


    über das Thema habe ich mir in letzter Zeit auch einige Gedanken gemacht.


    Grundsätzlich kann ich durchaus nachvollziehen, dass Eltern sich innerlich dagegen sträuben, ihr Kind in die Förderschule zu geben.


    Aber was mir auffällt: Die Kinder, die ich bis jetzt aus der Förderschule zurück bekommen habe, wirken tatsächlich "gefördert", d.h. sie wissen, wie sie lernen müssen, haben Techniken, viele Dinge sind gut eingeschliffen.
    Einträge werden ordentlich abgeschrieben, Hausaufgaben gemacht, sie sind in der Lage, Hefte und Mappen ordentlich zu führen.


    Englisch unterrichte ich in einer Integrationsklasse, d.h. Förderschüler und Hauptschüler lernen gemeinsam. Was mir auffällt: Bei den Förderschülern ist alles ordentlich, sie sind zuverlässig, manche Schwäche können sie ausgleichen.


    Kinder, die eigentlich sonderpädagogischen Förderbedarf hätten, aber auf der Hauptschule geblieben sind fallen mir hauptsächlich dadurch auf, dass sie schlampig und flüchtig arbeiten, was ja auch kein Wunder ist, da sie ja im Grunde den anderen beständig "hinterherhetzen". Da sitzen einfach Dinge nicht, wie Punkte am Ende eines Satzes machen oder schlichtes Abschreiben.


    In meiner Klasse sitzen zwei Kinder, bei denen in der ersten Klasse sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde - die eine ging an FL, die andere blieb.
    Kind 1 kommt nun prima zurecht, ist den Anforderungen insgesamt gewachsen und kann Schwächen ausgleichen. Kind 2 ist kaum in der Lage, dem Unterricht zu folgen, ist fleißig und willig, aber es reicht nicht. Das legt bei mir den Schluss nahe, dass auch Kind 2 mehr hätte erreichen können, wenn rechtzeitig von den Eltern dem Besuch der Förderschule zugestimmt worden wäre.


    LG
    Tina

    Hallo,


    ich fahre seit 15 Jahren Golf und würde mir nie was anderes kaufen. :D Bevor ich mir einen neuen Kleinwagen kaufe, dann doch lieber einen etwas älteren Golf. Der hält dann immer noch länger. :D Mein Golf II Diesel brachte es mit lächerlichen drei Reparaturen auf 320 000 km, mein Golf III hat jetzt 150 000 km und noch nie eine Reparatur. ;)
    Ich geb´s zu: Ich bin Golf-Fan. ;)


    LG
    Tina

    Hallo,


    ... noch dazu: Selbst wenn wir bundesweit gleiche Arbeiten schreiben würden, wäre die Leistung eines Kindes dennoch nicht vergleichbar. Welcher Unterricht ist gelaufen? Welches Klassenklima herrscht?


    LG
    Tina

    Hallo,


    da kommen bestimmt noch qualifiziertere Antworten, aber ich könnte mir das schon vorstellen.


    Unter den Schulen herrscht ja wenig Austausch, was grundsätzlich schade ist, aber ein Junge von Förderschule LB gab mir mal seine Geschichtsmappe der 10. Klasse - das war unser Hauptschulstoff der 9. - nur leicht vereinfacht, fast gleich. Auch haben die wohl recht anspruchsvolle Bücher gelesen - z. B. "Das Tagebuch der Anne Frank". Ein Wechsel in die Regelschule ist in Bayern wohl nicht Tagesordnung, aber wohl gut möglich - einer meiner Schüler kam zur 5. und hat tatsächlich noch einen guten Quali gemacht.


    Andererseits - ein Mädchen aus der Nachbarschaft geht seit diesem Schuljahr in die Förderschule G - da bin ich schon leicht erstaunt, geistig behindert kommt mir das Mädel so auf Anhieb überhaupt nicht vor - nur völlig vernachlässigt. ?(?(


    LG
    Tina

    Hallo,


    ... und der Anruf kommt sicher - ganz schnell und ohne große Vorwarnung. :D:D:D Das ist wesentlich effektiver als alles andere. :D:D


    Dass du so viele Stunden in der eigenen Klasse hast war für mich der springende Punkt, mich für die Hauptschule zu entscheiden - 29 Stunden von Klasse zu Klasse zu hetzen und jedesmal die Fronten neu zu klären würde ich definitiv nicht durchhalten. Morgen bin ich z.B. nur in meiner eigenen Klasse - die wissen genau, was ich will und was ich nicht will, die Arbeitsabläufe sind klar, groß über Regeln reden muss ich auch nicht - das ist alles längst eingeschliffen. Wir freuen uns gemeinsam auf´s Schullandheim, da kann man echt zufrieden sein. Auch kann ich alles, was ich im sprachlichen Bereich haben möchte, in allen Fächern einüben - hat schon was für sich.


    LG
    Tina

    Hallo,


    Zitat

    Wann hast du das letzte Mal eine Hauptschulklasse unterrichtet?
    Erzähl mir bitte nicht, dass du als Gutmensch mit allen Schülern dort prächtig auskommst. Da brauchst du schon einen klaren Regelkatalog, der auch - bei Nichteinhalten der Regeln - entsprechende Sanktionen beinhaltet.


    Doch, das geht schon!! In einer eigenen Klasse habe ich seit vier Jahren keinen Verweis mehr geschrieben, Strafen gibt es seltenst - schlimmstenfalls Nachsitzen, was vielen Schülern noch gefällt. :D:D


    Aber: Klappt bei mir nur in der eigenen Klasse - mit der selben "Masche" läuft in fremden Klassen null und nix. Außerdem scheint mir Grundvoraussetzung, dass du die Alpha-Tiere der Klasse auf deine Seite ziehen kannst und von den Eltern gut unterstützt wirst - dann geht´s ziemlich ohne Strafen, in jedem Fall ohne Geschrei und Beschimpfungen. :D


    Ich bin mir aber völlig darüber im Klaren, dass es Klassen gibt, in denen das "Wir mögen uns alle gerne" - Prinzip zumindest nicht von Anfang an funktioniert.


    LG
    Tina

    Hallo,


    @ gemo


    Natürlich erleichtert man sich das Leben ungemein, wenn man die Schüler erst mal annimmt, wie sie sind.


    Dennoch finde ich nicht, dass sich die Problemfälle dann von allein erledigen - deswegen können z.B. Kinder, die noch nicht lange hier sind, noch immer kein Deutsch.
    Was ich z.B. unschön finde ist, wenn Kinder frisch aus Kasachstan einfach in die Klasse geschoben werden, ein paar Stunden Zusatzunterricht bekommen und ansonsten hilflos herumsitzen. Bei null Deutschkenntnissen ist mit Differenzieren natürlich auch wenig zu machen.


    "Nur ein bisschen nett sein" finde ich als einzigen Lösungsansatz auch ein bisschen dürftig, das drängt für mich schon wieder in die Ecke der Doofen, die dann wenigstens problemlos verwahrt werden und der Gedanke missfällt mir.


    LG
    Tina

    Hallo,


    tja, warum sind manche Lehrer an der Hauptschule so? Die Arbeit an der Hauptschule ist definitiv nicht leicht, das Ansehen und die Bezahlung des Hauptschullehrers dafür geringer und dazu die Stundenzahl höher. Die Begründung eines Politikers (welcher weiß ich nicht mehr): Die Gymnasiallehrer unterrichten schließlich die Elite. Und der Hauptschullehrer???
    Zudem ist die Hauptschule eine Pflichtschule - unliebsame Schüler können nicht einfach nach unten abgestoßen werden sondern bleiben einfach da. Sofern die Eltern nicht mitarbeiten, hast du eigentlich keine dramatischen Strafen an der Hand und bist im Grunde auf die Wirkung deiner Persönlichkeit angewiesen.
    Und: In der Hauptschule unterrichten Lehrer Kinder aus einer anderen Schicht, als ihrer eigenen - vielleicht führt auch das zuweilen zu Fehleinschätzungen.


    Ich setze mal voraus, dass jeder Junglehrer den Dienst antritt mit dem festen Willen, seine Schüler zu möglichst guten Leistungen zu bringen, alle Schüler zu einem Abschluss zu führen und eine gute Klassengemeinschaft zu formen.


    Dann stehst du vor der realen Hauptschulklasse:
    - Schüler aus verschiedenen Nationen, teilweise nur kurz in Deutschland
    - Schüler aus zerrütteten Familien
    - Schüler mit Problemen wie ADS oder LRS
    - Schüler, die die einfachsten Regeln des Zusammenlebens nicht erlernt haben
    - Schüler, die frustriert aus einer höheren Schulart zurück kommen
    - Schüler, die angespannt und unsicher aus Förderschule L und E zurück kommen
    daneben
    - deutsche Schüler, von den Eltern prima gefördert, es fehlt nur ein Quentchen für eine höhere Schulart
    - Schüler von tollen, besorgten und liebevollen Eltern
    - Schüler, die die Regeln des Zusammenlebens kennen und akzeptieren und entsetzt sind über das Fehlverhalten anderer.


    Und da mittendrin versuchst du, deinen Unterricht so gut wie möglich zu gestalten und eine Klassengemeinschaft aufzubauen, die allen Kindern angenehmes Lernen ermöglicht.
    Gleichzeitig muss man erkennen, dass dir und den Schülern Grenzen gesetzt sind und die anfangs hochgesteckten Ziele nicht sofort, nicht für alle und nicht immer erreicht werden.


    Ich denke, da ist dann der Knackpunkt - sich erreichbare Ziele zu setzen und Fortschritte erkennen, auch wenn nicht alles perfekt ist.
    Dummerweise musst du dir aber ein System, mit dem du die Schule als positiv empfinden kannst selber ausdenken, denn dazu gibt es leider keine Fortbildung.


    In meiner letzten Schule gab es eine Supervisionsgruppe, in der wir Probleme aller Art angesprochen haben und unter Mitwirkung eines außenstehenden Erziehungsberaters besprachen - das habe ich als sehr angenehm empfunden. Natürlich darf man sich mal auskotzen und über die Schüler schimpfen - aber in dieser Gruppe kamen wir zu konstruktiven Lösungen, das ist ja doch noch ein Schritt weiter.


    Ach ja: Trotz allem gefällt es mir an der Hauptschule sehr gut, dennoch macht man sich natürlich Gedanken, weil man nicht in 20 Jahren mit frustriert verkniffenem Gesicht herumlaufen will. ;)


    LG
    Tina

    Hallo,


    ich habe zwar keine Kinder, antworte aber trotzdem. :D


    Ich bin damals auf das Gymnasium gegangen, das nur fünf Minuten von meiner Haustüre entfernt war. Es gab einen mathematischen und einen neusprachlichen Zweig. In der Kollegstufe wurden aber alle Schüler wieder "zweigunabhängig" in Kurse gesteckt. Leider landete ich als einzige Neusprachlerin in einem Mathekurs, in Physik waren wir zu dritt. Die Mathematiker hatten sowieso eine bessere mathematische Begabung + viel mehr Stunden in den Jahren vorher - das war echt grausam. ?(?(


    Im Nachhinein wäre ich lieber auf das humanistische Gymnasium gegangen, auch wenn ich da einen etwas längeren Schulweg gehabt hätte. ;)


    LG
    Tina

    Hallo Erika,


    Zitat

    So entwickeln sich die guten, angenehmen Schüler immer weiter positiv und die schlechten, unangenehmen immer weiter negativ.


    Na Erika, aus deiner jahrelangen Unterrichtserfahrung kannst du das ja bestimmt eindeutig belegen.


    Nee, jetzt mal im Ernst - durch positive Verstärkung erwünschten Verhaltens erreichst du
    a. dass willige Schüler nicht ins Gegenlager abrutschen
    b. dass schwankende Schüler sich auf die positive Seite schlagen
    c. dass negative Schüler nicht durch negatives Verhalten das bekommen, was sie so gerne wollen: Aufmerksamkeit.


    Wie so oft redet man hier wieder aneinander vorbei - du, Erika, hast deine eigenen Kinder im Hinterkopf - wir möglicherweise ganz andere. Und bitteschön ist nicht jedes Fehlverhalten eine Entwicklungsstörung.


    Abgesehen davon überschätzt du wohl die Macht des Lehrers - wir sind nicht unserer Kollegen Vorgesetzte - und recht machtlos. Der einzige Kollege, gegen den ich wegen unmöglichen Benehmens meinen Schülern gegenüber ("Penner, ich schmeiß euch alle raus, ich mach´euch fertig") gewagt habe anzugehen wurde schwupps befördert. ?(?(?(


    LG
    Tina

    Hallo,


    kann´s ganz was anderes sein? Dieses seltsame Verhalten ist mir bis jetzt zu fast 100% bei Männern aufgefallen - wollten die vielleicht dem Grundschulküken mal zeigen, wo der Hammer hängt?
    Mal im Ernst - Hauptschullehrer war doch vor noch gar nicht so langer Zeit ein "harter Männerberuf", wo dominante Männchen die "schwierige Klientel in den Griff bekamen". Jetzt drängen immer mehr Frauen und in letzter Zeit gar Grundschulmuttis an die Hauptschule - und schaffen´s auch. Ich habe schon in zwei Schulen Sprüche wie "immer mehr Weiber hier" gehört - könnte es eine Idenditätskrise der mittelalten Hauptschullehrer sein?


    Wie gesagt - keine feststehende Meinung - nur ein Denkansatz.


    LG
    Tina

    Hallo Erika,


    doch, wenn du dein absolut Möglichstest getan hast und alle dir möglichen zusätzlichen Stellen eingeschaltet hast, dann kann man das - wenn auch mit Bedauern - im Endeffekt schon akzeptieren, dass Schüler scheitern.


    Von einem kompletten Scheitern kann man ja nur sprechen, wenn ein Schüler ohne Abschluss die Schule verlässt - bis dahin hat er aber x Chancen vertan. Und selbst danach fängt sich noch der eine oder andere. Das ist halt im Leben so.


    LG
    Tina

    Liebe Erika,


    Zitat

    und der Rest geht den Bach runter oder wie? So nach dem Motto "ein bisschen Verlust hat man immer?"


    Eigentlich sehe ich persönlich selten Schüler den Bach runtergehen - und die wenigen Male, dass ich es mitansehen musste, hatte es häusliche, nicht schulische Gründe. Da hätte mir zusätzliches Wissen nichts genutzt.


    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob wir nicht schlichtweg aneinander vorbeidiskutieren und von einer verschiedenen Schülerklientel reden.
    Wenn ich z.B. die Schüler in der Hauptschule bekomme, dann wurde bereits "sortiert" und getestet. Die Schüler, die ich bekomme, haben in der Regel keine unlösbaren Probleme, das sind absolute Einzelfälle. Gerade wenn die "Sortierungsaktionen" abgeschlossen sind blühen so manche noch mal auf. Insgesamt bin ich sowohl mit den Eltern als auch mit den Schülern äußerst zufrieden - ich werde unterstützt und die Schüler bemühen sich. Für den Fall, dass es hakt, erhalte ich genügend Unterstützung.
    Vielleicht solltest du dein Anliegen etwas konkreter ausdrücken?


    LG
    Tina

    Hallo Erika,


    die Dorn-Therapie ist eine sanfte Methode, Wirbelfehlstellungen nicht ruckartig einzurenken sondern sanft in ihre ursprüngliche Lage zurückzuschieben.
    Bei mir hat der Dorntherapeut die unterschiedliche Beinlänge ausgeglichen und verschobene Wirbel zurückgeschoben - danach war ich ein neuer Mensch.


    LG
    Tina

    Hallo,


    ich habe einen Kurs gemacht bei einer Trainerin, die so etwas ähnliches macht wie der Pferdeflüsterer. Sie hatte es bei einem "Konkurrenten" von Monty Roberts erlernt, John Lyons, ebenfalls aus Amerika.


    Das Prinzip ist ähnlich, auch im Round-Pen, nur weniger "magisch" angelegt als bei Roberts. Im Prinzip zeigst du dem Pferd, dass du das Leittier bist und dass es am besten lebt, wenn es sich unterordnet - alles natürlich völlig gewaltfrei. Mein damaliges Pferdchen konnte ich im Round-Pen mit drei Schritten zum Galloppieren bringen und später ohne Leine von der Koppel holen - war schon super.


    Manches ließ sich tatsächlich auf Schulklassen übertragen.


    LG
    Tina

    Hallo,


    ich denke, er will gar nicht unbedingt verkaufen - sonst würde er wohl mit dem Preis runtergehen. Er hat es doch auch super dort - die Mühle läuft zeitweise noch, er hat eine riesige Wohnung, macht ständig Holz in seinem Wald und fährt mit dem Unimog die Hänge rauf und runter. Der Mann ist nicht zu unterschätzen, der lässt sich bestimmt auf keinen Kompromiss ein.
    Außerdem: Das Anwesen ist riesig, ca. 18 Hekter und viel marode - das ist für mich eine Nummer zu groß. Ich bin ja schon seit 25 Jahren dort - und weiß, was alles nicht gemacht wurde.


    Dort wo meine Oma jetzt wohnt (sie ist erst vorletzte Woche umgezogen) ist es für mich nicht Fisch und nicht Fleisch - kein Dorf und keine Stadt - nichts geboten aber trotzdem unter dorfähnlicher sozialer Kontrolle + viel Verkehr. Außerdem ist es von der Stadt ja nur sechs Kilometer weg - da bin ich auch schnell dort.
    Vielleicht warte ich auch noch ein wenig und ziehe noch mal in Miete - irgendwie ist es Zeit für einen Tapetenwechsel - aber er muss ja nicht unbedingt gar so teuer sein.


    LG
    Tina


    PS: Pferde sind geniale Tiere - nur muss man die auch gut erziehen. :D

    Hallo,


    stimmt, und wenn die Amerikaner bei uns abziehen, wird das wohl auch so der Fall sein - schwierig also.


    Aber Melosine hat mich jetzt ganz verwirrt. ?(
    Na ja, ich schaue mir die Wohnung noch mal an!!


    LG
    Tina

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