Hallo,
über das Thema habe ich mir in letzter Zeit auch einige Gedanken gemacht.
Grundsätzlich kann ich durchaus nachvollziehen, dass Eltern sich innerlich dagegen sträuben, ihr Kind in die Förderschule zu geben.
Aber was mir auffällt: Die Kinder, die ich bis jetzt aus der Förderschule zurück bekommen habe, wirken tatsächlich "gefördert", d.h. sie wissen, wie sie lernen müssen, haben Techniken, viele Dinge sind gut eingeschliffen.
Einträge werden ordentlich abgeschrieben, Hausaufgaben gemacht, sie sind in der Lage, Hefte und Mappen ordentlich zu führen.
Englisch unterrichte ich in einer Integrationsklasse, d.h. Förderschüler und Hauptschüler lernen gemeinsam. Was mir auffällt: Bei den Förderschülern ist alles ordentlich, sie sind zuverlässig, manche Schwäche können sie ausgleichen.
Kinder, die eigentlich sonderpädagogischen Förderbedarf hätten, aber auf der Hauptschule geblieben sind fallen mir hauptsächlich dadurch auf, dass sie schlampig und flüchtig arbeiten, was ja auch kein Wunder ist, da sie ja im Grunde den anderen beständig "hinterherhetzen". Da sitzen einfach Dinge nicht, wie Punkte am Ende eines Satzes machen oder schlichtes Abschreiben.
In meiner Klasse sitzen zwei Kinder, bei denen in der ersten Klasse sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt wurde - die eine ging an FL, die andere blieb.
Kind 1 kommt nun prima zurecht, ist den Anforderungen insgesamt gewachsen und kann Schwächen ausgleichen. Kind 2 ist kaum in der Lage, dem Unterricht zu folgen, ist fleißig und willig, aber es reicht nicht. Das legt bei mir den Schluss nahe, dass auch Kind 2 mehr hätte erreichen können, wenn rechtzeitig von den Eltern dem Besuch der Förderschule zugestimmt worden wäre.
LG
Tina