Hallo,
nicht er ist hyperaktiv sondern der Junge, der auf den Kopf gefallen ist. Da dieser nicht in meiner Klasse ist, kann ich ihn leider auch überhaupt nicht einschätzen.
Das Täterkind ist nicht hyperaktiv, aber auch nicht normal. Nur - da ich für solche Fälle leider nicht die passende Ausbildung habe, kann ich auch nur Symptome feststellen, keine Diagnose abgeben.
Natürlich traf die Beleidigung - und war auch unschön. Aber: Das Thema körperliches Angreifen anderer, vor allem schwächerer Kinder hatten wir nicht das erste Mal - einmal war sein Opfer z.B. ein danach hysterisch heulender Erstklässler, der ihn angeblich geärgert hatte - mir fehlt da auf Dauer leider das Verständnis.
Wobei: Als ich mitten in der Nacht bei einem Wildfremden in unbekannter Gegend im Auto saß, war ich noch voller Rachegelüste. Am nächsten Tag hatten wir dann ein relativ vernünftiges Gespräch, bzw. ich habe gesprochen und er zustimmende Laute von sich gegeben, denn das Kind ist kaum in der Lage, sich verbal auszudrücken. Und somit für mich in der Regelklasse einfach fehl am Platz - der bräuchte eine ganz andere Zuwendung als 1/28 einer Klasse zu sein.
Sparmaßnahme deshalb: Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass die Überstellung in die Regelschule eine Maßnahme war, um Platz zu schaffen für andere Fälle. Schließlich war er jetzt schon Jahre in der Förderschule und gewissermaßen "austherapiert".
Folge: Er strapaziert meine Zeit und Nerven ganz unvorstellbar, die man für die anderen Kinder bräuchte. Meine Klasse ist unglaublich verständnisvoll und entgegenkommend, ein besseres soziales Umfeld könnte ich mir im Grunde nicht vorstellen - trotzdem findet er nicht wirklich Kontakt und sucht in der Pause die Näher der Grundschüler, die er dann piesackt.
Leistungsmäßig entspricht er in keinster Weise den Anforderungen, kann sich kaum konzentrieren, braucht andauernd Hilfestellung, geht in den Förderunterricht, ... und kommt dennoch auf keinen grünen Zweig, da sobald er keine unmittelbare Zuwendung bekommt, er in Apathie verfällt.
Kleine Erfolge gibt es: Nach zähem Ringen werden nun endlich die Hausaufgaben gemacht - wahrscheinlich ein Riesenerfolg - aber es reicht halt dennoch nicht.
Für mich ist das Kind ohne Plan und Sinn mehr oder weniger abgestellt - und keiner sagt mir, was ich eigentlich mit ihm machen soll. Mein gewöhnliches Ziel ist, Schüler zu einem Abschluss zu führen. Die Möglichkeit sehe ich hier nicht - es müssten ganz andere Felder bearbeitet werden - ein bisschen Hobbypsychologie neben dem Unterricht??? Sehe ich micht nicht als geeignet.
Nee, das nervt mich einfach alles an!!!
LG
Tina