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Ich glaube, du hast trotz deiner hohen intellektuellen Auffassungsgabe eines bisher nicht verstanden:
Wenn die Primarstufe (auch deiner Meinung nach) in Didaktik, Pädagogik und Psychologie vertieftere Ausbildungsinhalte hat, hältst du diese intellektuell für weniger anspruchsvoll als dein Mathematik- und Physikstudium. Nur: Diese ach so simplen Fächer begnügen sich nicht mit einem reinen Verständnis der vermittelten Lehre (viele Theorien sind sicher von den meisten Menschen nachvollziehbar), sie bedürfen der persönlichen Reflexion, der Fähigkeit zum Transfer in den Schulalltag, der Flexibilität im Einsatz in sich ständig verändernden Situationen, der ständigen Überprüfung auf ihre noch bestehende Relevanz usw. Ich denke, es gibt kaum etwas Komplexeres an Thematiken wie eben Didaktik, Pädagogik und Psychologie. Themen, die einen auch dazu zwingen, sich ständig selber zu hinterfragen, auch schon im Studium. Themen, die auch außerhalb der Schulstunde Bedeutung haben, in den eigenen Lehreralltag, die Kinderalltage hineingreifen, die (ob positiv oder negativ) ganze Leben beeinflussen können. Alles das muß verstanden worden sein im Studium, die Studieninhalte müssen in ihrer so weitreichenden Konsequenz richtig eingeschätzt werden. Das ist nicht komplex? Das ist nicht anspruchsvoll?
Mathematische und physikalische Formeln sind hingegen relativ stur und bleiben gleich. Ich traue mir das sagen, hatte selber Mathe-LK. "Komplexer" oder "intellektuell anspruchsvoller" kann ich deine Studienfächer auf keinen Fall bezeichnen, im Gegenteil, sie sind inhaltlich extrem begrenzt und - bei entsprechender Begabung - auch rein mechanisch zu erlernen und das reicht dann auch aus für deine Zwecke.
Mechanisches Erlernen von didaktischem Vorgehen oder pädagogischem Handeln ist dagegen völlig sinnfrei!
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