Das klingt in der Tat nicht nach etwas, worauf man sich freut...
Patentrezepte gibt es da wohl kaum und Ratschläge sind vermutlich, wenn man die Details nicht kennt nur bedingt hilfreich. Entsprechend kann ich hier auch einfach mal nur Ideen "brainstormen" bzw. laut überlegen:
- Wenn diese Klasse, wie du schreibst, schon schulbekannt und berüchtigt ist, würde ich in jedem Falle versuchen, so viele Kolleg(inn)en mit ins Boot zu nehmen wie möglich. In erster Linie wären das natürlich diejenigen, die ebenfalls in dieser Klasse unterrichten. Ich fand es in einem ähnlichen, wenn vermutlich auch nicht ganz so extremen Fall, den ich mal hatte, schon sehr hilfreich, sich regelmäßig mit den anderen auszutauschen, zu versuchen Strategien so gut wie eben möglich aufeinander abzustimmen - auf diese Weise konnten wir zumindest bis zu einem gewissen Grad verhindern, dass die Schüler uns noch gegeneinander ausgespielt haben.
- Wenn die Stimmung / der allgemeine Umgang miteinander im Kollegium das zulassen, wäre es vielleicht auch einen Versuch wert, das Problem mit der Klasse mal mit allen zu thematisieren und zu versuchen, ob man mit vereinten Kräften (das kann nicht eine(r) allein!!!) vielleicht doch eine andere Strategie hinbekommt als "irgendwie durchschleusen"?
- Ich weiß, dass das gerade in dieser Altersstufe nicht einfach ist, aber ich habe neben dem Versuch, die Regeln und mein Handeln transparent, aber auch sehr konsequent zu halten, letztlich (an allen Schulformen, an denen ich war) auch immer gute Erfahrungen damit gemacht, die Schüler selbst so weit wie möglich in die "Problemlösungsstrategien" mit einzubeziehen, sie immer wieder - als Gruppe und auch einzeln - zu fragen, was ihre Ziele sind, was sie erreichen wollen (bzw. sie letztlich immer wieder anzuhalten, sich mit dieser Frage überhaupt auseinanderzusetzen), was ich tun kann und was sie tun können um das zu erreichen und wie wir die Situation im Klassenalltag für alle erträglich und nutzbringend gestalten können. Das klingt natürlich viel einfacher als es ist und ich finde es - unabhängig von der Schulform - auch bis heute immer wieder als anstrengend bzw. eine Sisyphosarbeit, die sich aber bisher - wenngleich meistens in sehr kleinen Schritten - eigentlich immer bezahlt gemacht hat.
Wie gesagt - ein konkretes Patentrezept kann ich leider auch nicht bieten, wichtig finde ich allerdings, dass du versuchst, nicht gleich mit Magenschmerzen in die erste Stunde zu gehen, sondern die Problematik zwar wahrnimmst, aber sie vielleicht eher als eine Herausforderung sehen kannst, der es gilt sich zu stellen und das Beste daraus zu machen.
Ich selbst finde ja, nicht zuletzt auch für die eigene Gesundheit, da auch ein bisschen Supervision ganz hilfreich - manchmal ist es sehr nützlich, wenn einem jemand von außen dabei hilft zu erkennen, wo ich was versuchen könnte, um etwas zu bewirken, aber natürlich letztlich auch wo vielleicht auch die Grenzen meiner Verantwortung liegen.
So oder so: ich wünsche dir einen GUTEN Stark, sehr viel Energie und dass du einen guten Weg mit dem Kurs findest.
LG
SirToby