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Original von Elaine
Icke, vielen Dank für deinen Beitrag! Sehe das auch so wie du, nur die Eltern nicht. Wenn ich ihnen dann Bescheid gebe, dass ein längeres Verweilen angebracht ist, wird mir die Hölle heiß gemacht: Warum ich das nicht schon früher angesprochen hätte, wie ich das jetzt schon sagen könnte (wenn ich es im ersten Halbjahr anspreche), was ich denn tue für das Kind, ob das nicht klar sei in einer jahrgangsgemischten Klasse, dass ihr Kind untergehe, dass die Klasse zu laut ist, was sie denn üben könnten, ob man das Kind nicht probeweise versetzen könne usw. usw. Und nachdem ich so etwas verkündet habe, stehen manche Eltern jede Woche bei mir, sagen mir, dass ihr Kind ja schon viel besser geworden sei, ob ich das auch gemerkt habe... Quasi werden sie richtig panisch!
Solange du das frühzeitig ankündigst, die Eltern zu Gesprächen einlädst und schriftlich informiert hast, solltest du nicht allzuviel Probleme mit den Eltern bekommen. Klar werden Sie nach Ausflüchten und Ausreden suchen, aber sie werden letztendlich deine pädagogische Entscheidung akzeptieren müssen.
Natürlich solltest du die Hilfsangebote der Eltern auch annehmen. Wenn sie üben wollen, gib ihnen doch die Sachen, die du sonst wiederholt hättest. Wenn es klappt, hast du Zeit für anderes gewonnen, wenn nicht, werden die Eltern leichter erkennen, wie schwierig der Stoff für ihr Kind ist.
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Und ich habe nun Angst, dass irgendwann die Eltern mit dem Anwalt da stehen und sagen: Ja, hätten sie dem Kind mal die Möglichkeit gegeben, Minus zu rechnen, dann hätte es das alles geschafft, aber haben sie ja nicht...
Vor einem Anwalt und den daraus resultierenden Folgen solltest du keine Angst haben. Selbst wenn dieser eine Versetzung erzwingt, hast du dadurch ja keine Nachteile. Ok, deine Note musst du dann begründen, aber mehr eben nicht.
Was sagt denn eigentlich deine Kollegium und deine Schulleitung zu der Situation? Das kommt doch relativ häufig vor und muss doch bestimmt mal thematisiert wurden sein. Auch auf Zeugnis-Konferenzen ist dafür doch Gelegenheit.
Grüße
Peter