Beiträge von *Jazzy*

    Hallo FuchsiHasi,


    nimms nicht so schwer. Ist natürlich ärgerlich (hatte ich letztens bei einem Musiktest, war froh, dass ich "nur" Punkte geben darf). Ich teile so schlechte Ergebnisse dem Klassenlehrer mit. Wenn du selbst der Klassenlehrer bist, sparst du dir das Gespräch ;) Könntest die Direktorin/den Direktor informieren, da manche Eltern ja gerne bei der höheren Instanz meckern.


    Wenn du selber weißt, dass du die Inhalte mit den Kindern durchgegangen bist, sie über den Termin informiert waren und die Themen kannten, brauchst du dir gar keine Vorwürfe zu machen. 8) Mach dich ggf. auf ein paar Elterngespräche gefasst (musste ich auch durch á la "selbst mein Mann und ich haben das nicht verstanden").

    Zitat

    1) wurde hier wie ich finde nur ausgeschmückt, was ich gesagt habe.

    Ich denke, das siehst du in einem halben Jahr anders. Wir haben nur Fragen gestellt, die dir jeder Fachleiter auch stellen wird. Als Anfänger fehlt dir noch der Blick fürs Detail. Kenne ich noch sehr gut :D

    Zitat


    Ich wollte eben nachdem ich Balladen auseinandergekaut habe, keine Reihe erstellen.

    Wie meinst du das? Wie wird denn deine Reihe zu den Gedichten aussehen?

    Zitat

    3) Die Schüler sind sehr lernschwach und erkennen nicht einfach Reimschemas --> deshalb finde ich, dass durch die Konzentration auf die Silben beim Sprechen und Schreiben --> sprachanalytisches Denken gefördert wird.

    Das wäre ein anderes Lernziel. Und im Haiku, Akrostichon etc... kommen doch gar keine Reime vor ?(

    Hallo zusammen,


    viele der Gedichtsformen werden ab der 3. Klasse durchgenommen, einige sogar in der 1. Klasse. Sehr gerne zum Frühling :S Da muss ich meinen Vorrednern Recht geben.


    Mein Tipp: Schau dir den Lehrplan an und überlege, was momentan sinnvoll ist (Lernstand beachten). Oder auch: Was kommt laut eurer Arbeitpläne nun für ein Thema? Formuliere dazu ein Lernziel. Etwas ganz Konkretes. Die Kompetenz: "können ihre Gefühle ausdrücken" ist, meiner Ansicht nach, durch die Gedichtsformen nicht unbedingt möglich und ich bin mir nicht sicher, ob deine Fachleiter es als kreatives Schreiben ansehen. Die Gedichte beschneiden den Ausdruck der Gefühle z.B. dadurch, dass es dem Schüler nur möglich ist, eine bestimmte Anzahl von Wörtern zu verwenden.


    Ich weiß nicht genau, wie es bei euch in BW aussieht, aber bei uns sollen die Deutsch-Reihen integrativ gestaltet sein. Also jeder Bereich des LP soll in der Reihe vorkommen: Sprechen und Zuhören; Schreiben; Lesen – mit Texten und Medien umgehen; Sprache und Sprachgebrauch untersuchen


    ich komme jetzt gerade ganz weg von deinem Thema und schreibe mal ins Blaue hinein:


    Wenn du möchtest, dass sie ihre Gefühle ausdrücken können (Ziel), würde ich wohl eher auf ein aktuelles politisches Geschehen eingehen und die Kinder einen Kommentar schreiben lassen, bzw. einen Leserbrief.Vielleicht ist bei euch in der Stadt etwas Aufregendes geschehen, dass ihr kommentieren könnt? (Schwimmbad, Jugendzentrum etc.. schließt/öffnet, Verschmutzung durch Graffiti hat zu-/abgenommen, Zahl der Überfälle hat zu-/abgenommen...) Das sind nur meine ersten Ideen. Es wäre an der Lebenswirklichkeit der SuS orientiert und eine nette Reihe mit rotem Faden würde sich auch aufbauen lassen. 1. Klären: Was weißt du über Kommentare/Leserbriefe? Wozu dienen sie? 2. Recherche in Zeitungen und Zeitschriften. 3. Merkmale von Leserbriefen herausstellen. 3. Vorstellen aktueller Geschehnisse. 4. Verfassen eines eigenen Leserbriefes. 5. Überarbeiten. 6. Vortragen und/oder abschicken


    Im Anschluss könnte dann demnächst die Kompetenz der Argumentation anschließen. Es reicht nicht nur, eine eigene Meinung zu haben, diese muss auch begründet werden. Das Ergebnis der letzten Reihe dazunehmen: Habt ihr in euren Leserbriefen schon unbewusst argumentiert?....


    Bedenke, du unterrichtest nicht nur, um den Lehrplan irgendwie zu erfüllen, sondern sie sollen wirklich etwas lernen.


    Es ist dein erster UB, also mache dich nicht verrückt. Du darfst alle Fehler der Welt machen. ;)

    Hallo Babyliss,


    bei Leo findest du die festen Stellen: https://www.schulministerium.nrw.de/BP/LeoAngebote Derzeit gibt es in NRW jedoch keine einzige GS Stelle :thumbdown: Die Schulen dürfen inzwischen das ganze Jahr ausschreiben, sind also an keine Fristen mehr gebunden. Jedoch kannst du davon ausgehen, dass ca. im April bis Mai ein Schwung von Ausschreibungen auf den Markt geschmissen wird. Dort gibt es immer individuelle Bewerbungsfristen.


    Die Vertretungsstellen findest du bei Verena: https://www.schulministerium.nrw.de/BP/VERENA Dort findest du das ganze Jahr über Stellen, bzw. kannst du dich eintragen, damit du regelmäßig über für dich attraktive Ausschreibungen per Mail informiert wirst. Durch die Arbeit als Vertretungskraft kannst du deine Ordnungsgruppe verbessern: http://www.schulministerium.nr…Texte/Hinweise/text3.html Während der Tätigkeit als Vertretung kannst du dich jederzeit auf eine feste Stelle bewerben. Während der Vertragslaufzeit jedoch nicht die Vertretungsstelle wechseln.


    Ich kenne mich allerdings nur in NRW aus.


    LG

    Hallo!


    Meine haben bisher gelernt: Silben einteilen, Silbenkönige, Wortgrenzen, Nomen und Begleiter (Großschreibung). Gute Schüler: Doppelkononanten klatschen, -er, -en, -el Endung, Bestimmung des Endbuchstaben durch Pluralisierung.


    Es folgt bald der ganze Satz.


    LG

    Das Problem ist, dass die Familie bisher ein super Verhältnis zum JA hatte (Mutter ist sehr früh schwanger geworden, es bestand nun seit 10 Jahren ein reger und guter Austausch). Alles lief super: Kinder gepflegt, Termine wurden wahrgenommen,... Bis die Mutter den neuen Partner kennen lernte... Deswegen ist die Sachbearbeiterin, sagen wir, voreingenommen. Sie wollte die neue Situation wohl nicht wahrhaben und war über die Kindswohlgefährdung sehr erschrocken. Sie scheint es nun aber eingesehen zu haben. Ich bleibe mal optimistisch und warte erst mal das morgige Gespräch ab. Ich danke euch auf jeden Fall für die Anteilnahme und die vielen Tipps, die ihr mir gebt.


    Zum Abschluss noch etwas persönliches (vorsicht, wir länger :whistling: :( Das ist meine erste Klassenführung und meine erste Anstellung nach dem Ref. So viel wie in dem letzten halben Jahr, habe ich nie über das Schulgesetz oder die Wege der Bürokratie gelernt :S Besonders erschrocken bin ich über die Rückmeldungen von einigen Kollegen, die schon lange im Dienst sind und sagen, sie machen sich nicht mehr diese Mühe. Es bringt eh nichts. :( Vielleicht resigniert man tatsächlich irgendwann. Besonders wenn man mehrere sehr zeitaufwändige Fälle in der Klasse hat, fehlt einem bestimmt irgendwann die Kraft. Ich habe schon so viele Stunden (Aktenführung :pinch: ) und Nerven für dieses eine Kind aufgebracht. Ich kann sogar verstehen, dass man das bei mehreren Familien einfach nicht mehr leisten kann. Anfangs hat dieses Kind regelmäßig während des Unterrichts eine 1 zu 1 Betreuung von mir erhalten. Es tut sich nichts, es bringt nichts. Die Materialien fehlen am nächsten Tag und tauchen auch nicht mehr auf. Die Sachen verbleiben auch nach Aufforderung nicht in der Schule. Die Eltern behalten die Sachen einfach ein. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es gibt noch so viele andere Schüler in der Klasse, die meine Hilfe wollen und brauchen! Inzwischen bin ich froh, wenn der Schüler einfach andere Kinder nicht vom Lernen abhält. Er macht keinerlei Fortschritte. Rechnen bis 10 klappt grob, bis 20 ist nicht möglich. Geschrieben wird immer noch in Großbuchstaben, Abschreiben geht gar nicht. Trotz der 1 zu 1 Betreuung ist keine Verbesserung in Sicht. Das alles nur, weil die Eltern ihn nicht bestärken und unterstüzten. Nein, sie stehen seiner Bildung im Weg! Das er ein Jahr länger in der Eingangsphase verbleibt, steht fest. Dabei wäre er absolut dazu in der Lage, eine gute Schullaufbahn zu durchlaufen. Hoffentlich werde ich niemals so: :nixmitkrieg:

    Zitat

    Die Bewegungen bei diesem Tanz sind - in der Disco- und Youtubeversion - nicht unbedingt für eine 4.Klasse geeignet.


    Sehe ich genau so 8) Klar wirst du es nie mit diesem Hüftschwung unterrichten. Dennoch finde ich es unangebracht, bei dem übersetzten Satz "Ich werd dich kriegen" eine solche Geste auszuführen. Ändern kannst du den Tanz aber auch nicht, da die Kids es aus dem Fernsehen kennen.


    Bin gespannt, wofür du dich letztendlich entscheidest. :thumbup:

    Ich kann Ritterin Rost nur zustimmen. Waka Waka ist bei den Kindern immer noch der absolute Hit und sorgt sofort für gute Stimmung. Hier ist ne sehr gute Choreo für die Alterklasse: http://www.youtube.com/watch?v=oDwK324I0A8&feature=related Dafür kannst du 4 UE einplanen.


    Derzeit lernt meine AG von Kelly Clarkson "Stronger", abgeschaut aus dem Musik Video. Das ist allerdings schon etwas aufwändiger für dich. http://www.contactmusic.com/vi…nger-what-doesnt-kill-you Dafür habe ich auch 4 UE gebraucht.


    "Glow" war damals natürlich auch ne coole Nummer und mögen die Kids auch immer noch: http://www.youtube.com/watch?v=dGv7VS-37OE Part VI hat es in sich und für die Choreo kannst du so 6 UE einplanen.

    Mein Direktor hat morgen Nachmittag mit einer Vorgesetzten des JA einen Termin und wird unsere Bedenken und Wünsche für die Zukunft vortragen. Er unterstützt mich auch die ganze Zeit. Auch die Sozialarbeiterin an unserer Schule steht voll hinter mir und hilft, wo sie kann.


    Die Polizei wurde bereits mehrfach eingeschaltet. Die machen hier jedoch leider einen auf Kumpel: "Hi, ich bin der Norbert. Du weißt schon, dass klauen/hauen/Flammenwerfer basteln etc nicht gut ist?". (Das nenn ich Kuschelpädagogik...) Als das Kind am WE aufgegriffen wurde, da Anwohner auf Grund des Verhaltens die Polizei riefen, haben die lediglich den Finger erhoben und ihm das Feuerzeug abgenommen. Er wurde nicht nach Hause gefahren und auch das JA erhielt keine Benachrichtigung. Das haben wir dann übernommen. Auch die Räumungsklage ist nicht beim JA gemeldet worden (hätte ich erwartet, da Kinder im Spiel sind...).


    Letztens habe ich übrigens eine Gesprächsrunde im Fernsehen zu dem Thema gesehen. Dort sagte eine JAs Mitarbeiterin, dass sie auch bei der Meldung von Kindswohlgefährdung eine Rangliste führen und nicht unbedingt innerhalb von 48Std. handeln (können). :thumbdown:

    So, ich wollte mal wieder berichten, wie es sich in diesem Fall weiter entwickelt hat.


    Die Familie hat leider keinen Gesprächstermin wahrgenommen und diese auch nicht abgesagt. Nachdem sich die Vorfälle häuften (sogar die Polizei musste eingeschaltet werden), haben wir uns entschlossen, letze Woche den Antrag auf Kindswohlgefährdung zu stellen. Tatsächlich konnten wir fast alles ankreuzen :( Leider ist seit dem noch nichts passiert (der Zuständige ist im Urlaub).


    Nachdem gestern und heute wieder viel besorgniserregendes Geschehen ist, haben wir versucht das JA zu informieren. Weder die Urlaubsvertretung, noch die Vertretung der Urlaubsvertretung war zu erreichen. Das Kind ist nun 2 Wochenenden hintereinander verschwunden (dieses WE spielte es alleine an einem Fluss...), lief aus der Schule weg, es gab eine Räumungsklage (wurde auf Grund der Kinder nicht vollzogen), die Familie lebt ohne Strom und warmes Wasser, die Telefonrechnung wurde nicht beglichen und somit ist niemand im Notfall zu erreichen. Das Kind wird immer agressiver und auffälliger. Es ist einfach unglücklich... Anscheinend hat ihm die Familie nun schon gedroht, ihn ins Kinderheim zu geben.


    Es ist so traurig, den Untergang dieses Kindes mitzuerleben und gleichzeitig so machtlos zu sein!

    Mara: dito


    Der Klassenlehrer hält bei uns den Elternsprechtag ab. Die Fachlehrer geben Infos an den Klassenlehrer weiter. Bei Redebedarf mit einem Fachlehrer wird ein Termin abgesprochen (oder in der Realität: Der Lehrer wird vor dem Unterricht abgefangen 8| ). Mal ehrlich, kaum ein Elternteil interessiert sich wirklich für Musik- oder Reli- oder Kunstnoten (außer sie sind schlecht...).


    Ich kenne es jedoch aus meiner alten Schule auch noch, dass jeder Lehrer präsent sein und mindestens einen Nachmittag anbieten musste (egal wie viele Stunden/Woche).

    Zitat

    Ich habe in meiner Unterrichtszeit inzwischen 13 Schulen erlebt und da sehr unterschiedliche Varianten gehabt, von wie es geht und wie es gar nicht geht.


    Dann verrate mir doch bitte, wie es geht. Was haben diese Schulen so gut gemacht? Wie viele GU Kinder gab es dort? Welche Schwerpunkte? Und bitte gib doch Tipps, die wir auch in der Praxis anwenden können und für die nicht die Hälfte der Klasse verschwinden aber dafür 3 Lehrer mehr da sein müssten.

    Du hast zwar nicht danach gefragt, doch ich möchte dir gerne von meiner Bekannten berichten, die es genau so gemacht hat.


    Während ihrer Prüfungsphase gab es bei uns massiven Masern-Ausbruch. Als Schwangere war ihr das Unterrichten also nicht möglich. Ihre Prüfung wurde 3mal spontan wegen Masernausbruch verschoben, sie hatte 3 Schulwechsel in dieser Zeit und musste letztendlich in für sie fremden Klassen die UPP zeigen... Weiterhin hatte sie mit Übelkeit und anderen Schwangerschaftswehwehchen zu kämpfen.

    Susannea, ich habe deine Posts nicht alle im Kopf. Arbeitest du erfolgreich im GU?


    Ich kann nur die Situation an unserer Schule beschreiben und wir fühlen uns alle sehr allein gelassen. Die Förderkraft ebenfalls. Wir geben bestimmt nicht auf und wir bemühen uns um jedes der Kinder. Ich arbeite mit anderen Bücher und Materialien. Habe eine große Auswahl an Freiarbeit. Dennoch bin ich hauptsächlich damit beschäftigt, mich um die GU Kinder zu kümmern, die teilweise eine 1 zu 1 Betreuung benötigen würden. Dazu kommen jedoch auch die anderen Kinder, die ebenfalls Fragen haben und Hilfe benötigen.


    Wir haben uns um einen Integrationshelfer bemüht. Uns wurde gesagt, es müsse ein Lehrer von unserer Schule zum Integratinshelfer ausgebildet werden (es gibt nämlich keine!). Wenn ich mich richtig erinnere, erhält er dafür 2 Stunden pro Woche angerechnet. Was soll in 2 Stunden für eine ganze Schule bewirkt werden?


    Immerhin haben wir Unterstützung durch eine Sozialpädagogin erhalten. Sie arbeitet nur in einer Klasse, da dort so viele "schwierige" Kinder sind, dass wir teilweise zu dritt (mit Referendaren) in dieser Klasse unterrichten müssen. Ein erstes Schuljahr! Dort sind einige Kinder, die regelmäßig weglaufen. Sie verschanzen sich in der Schule, beschädigen heimlich Schuleigentum, verprügeln ohne Grund Mitschüler, drohen immer wieder an, Kinder zu töten etc... Eine Klasse mit 3 E-Kindern, ist kaum zu händeln. Diese Kinder haben natürlich alle ihre eigene, schlimme Geschichte (sei es Drogen-, Alkohol- oder anderer Missbrauch). Dennoch habe ich auch gegenüber den anderen Schülern die gleiche Verantwortung.


    Eines der beschriebenen Kinder haben wir übrigens nun an eine Förderschule übergeben. Ich finde es schon enorm schwierig, Kinder mit dem Schwerpunkt L zu fördern bzw. sie zu inkludieren (in der eigenen Klasse noch einfacher, als Fachlehrerin wird es komplizierter), doch was soll ich mit den emotional-sozial Förderbedürftigen machen? Smileylisten, Beobachtungsbögen, Sanktionen, Elterngespräche, Arztgespräche, Jugendamtgespräche... wird ja alles gemacht. Fakt ist doch, letztendlich ist man häufig hilflos! Da braucht mir auch nun niemand, der irgendwann mal eine Fortbildung zu dem Thema besucht hat, Tipps geben. Falls jedoch jemand die oben beschriebenen Situationen kennt und gute Tipps hat, bin ich sehr dankbar.


    Übrigens sind wir keine Brennpunktschule, sondern eine richtig nette, kleine Dorfschule...

    Es taucht immer wieder gerne das Argument auf, dass ich die Kinder doch eh da abholen muss, wo sie stehen. Deshalb wäre Inklusion doch gar kein Problem. Sorry, dass können für mich nur Leute behaupten, die nicht im GU arbeiten.


    Ich unterrichten in NRW an einer GU Schule. Ich unterrichte in 5 Klassen 5 verschiedene Fächer und habe die Klassenführung über eine 1. Insgesamt unterrichte ich 13 GU Kinder. Pro GU Kind erhält die Förderkraft 2 Stunden in der Woche. Praktisch bedeutet das: Ich stehe alleine da. Dort sitzen Kinder im 3. Schuljahr, die weder schreiben noch lesen können. Drücke ich einem der Kinder ein Musikinstrument in die Hand, fängt es an zu weinen. Spreche ich eines der Kinder an, fängt es an zu weinen. Ein anderes Kind verbringt die Hälfte des Unterrichts auf dem Tisch oder springt über Bänke. Außerdem spuckt es ständig auf die eigenen und fremde Hefte, da es den Speichelfluss nicht unter Kontrolle hat. Ein anderes Kind beleidigt die meiste Zeit andere Kinder oder versucht sie zu küssen... und hat noch nie zugegeben, irgendetwas getan zu haben. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Dinge in seinem Kopf stimmen! Die Förderkraft ist ebenfalls überfordert.


    Die meisten Kinder haben eine Fördermappe der Förderpädagogin, in der arbeiten sie. In fast jedem Fach! Das nennt sich dann Inklusion. Ich fühle mich jedoch auch nicht dazu in der Lage, ca. 10 komplett unterschiedliche Unterrichststunden pro Woche extra zu entwerfen. Differenzierung ja, die mache ich, doch in diesem Falle kann nur noch von komplett anderen Inhalten gesprochen werden (Beispiel: Schreiben wir in der 3. Klasse Fantasiegeschichten. Ups... 3 Kinder können nicht schreiben!). Weiterhin finde ich die Eingliederung/Inklusion von GU-E Kindern häufig enorm schwierig. Ich erlebe sie als Außenseiter. Warum? Nun, z.B. weil sie im 4. Schuljahr noch Puppen mit in die Schule bringen, mit Bleistiften affige Unterhaltungen führen, Ausrasten, keine Selbstreflexion aufweisen... Versteht mich nicht falsch. Jedes Kind hat seine Schwierigkeiten und ist in bestimmten Verhaltensweisen auffällig. Doch ein Schüler mit dem Schwerpunkt "Emotional Sozial" stellt eine ganz andere Herausforderung dar. Diese Kinder wären nach meiner Erfahrung, auf einer weiterführenden Schule speziell für Kinder mit Förderschwerpunkt besser aufgehoben. Ich frage mich täglich, ob die Inklusion diese Kinder wirklich einbezieht, oder doch eher das Gegenteil bewirkt, nämlich den Kindern ihre Andersartigkeit vorhält und sie zu Einzelgängern und Außenseitern werden lässt. Spätestens in der 3 sagen diese Kinder es selbst: Keiner mag sie, weil sie anders sind.


    Inklusion an sich finde ich gut. Die Praxis klappt aber leider nicht.

    Zitat

    Ich hoffe nicht, dass heute irgendwo in Deutschland ein Arzt darüber entscheidet, ob, wann und an welche Schule ein Kind kommt ... ?!


    Schulgesetz NRW: 
    (2) Kinder, die nach dem in Absatz 1 genannten Zeitpunkt das sechste Lebensjahr vollenden, können auf Antrag der Eltern zu Beginn des Schuljahres in die Schule aufgenommen werden, wenn sie die für den Schulbesuch erforderlichen körperlichen und geistigen Voraussetzungen besitzen und in ihrem sozialen Verhalten ausreichend entwickelt sind (Schulfähigkeit); sie werden mit der Aufnahme schulpflichtig. Die Entscheidung trifft die Schulleiterin oder der Schulleiter unter Berücksichtigung des schulärztlichen Gutachtens.
    (3) Schulpflichtige Kinder können aus erheblichen gesundheitlichen Gründen für ein Jahr zurückgestellt werden. Die Entscheidung trifft die Schulleiterin oder der Schulleiter auf der Grundlage des schulärztlichen Gutachtens.


    Ich glaube, das war gemeint.
    Ich finde, hier wurden schon sehr gute Vorschläge genannt. Meist bin ich auch zu höflich, für so einen Spruch. Obwohl er total angebracht ist.

    Super Links!!! Danke euch!


    Wir werden nun erst mal die Vereinbarung der Klassenkonferenz mitteilen, dass jeder Fehltag vom Arzt attestiert werden muss. Wenn das nicht geschieht, werde ich mit meiner Schulleitung über das Bußgelverfahren sprechen.


    Die Schweigepflichtsentbindung werden die leider nie unterschreiben...

Werbung