Beiträge von *Jazzy*

    Die Argumentation: "Da gibt es noch sieben Kollegen", kann doch nicht ernst gemeint sein. Davon abgesehen ist es schon eigenartig, dass der Kollege seine Arbeiten nun nach seiner Genesung (so hört es sich zumindest an) nur einen Klassensatz korrigieren soll. Entweder ist er gesund und kann wieder arbeiten oder er ist krank. Warum einem gesunden Kollegen Arbeit abnehmen? Eigentlich müsste die Frage doch lauten: Darf mir ein Direktor die Anweisung erteilen, Klassensätze anderer Lehrer zu korrigieren (obwohl diese gesund und anwesend sind).

    Ketfesem: Das heißt, bei euch in Bayern findet Inklusion noch gar nicht wirklich statt? Bei uns werden die Schüler eigentlich nur noch zur Förderschule geschickt, wenn sie auf einer normalen Schule zu sehr stören oder zu sehr beeinträchtigt sind. Dafür gibt es allerdings festangestellte Förderkräfte mit voller Stundenzahl an der betreffenden Schule. Das ist ja heftig, dass die dir nen Förderplan schreiben und du dann sehen musst, was du draus machst.

    Ich bin auch erst das dritte Jahr Lehrerin ;)


    Bei uns in NRW wurden aufgrund der Qualitätsanalyse alle möglichen Konzepte verfasst, u.a. das Förderkonzept. Ich kann euch das nur raten. Es ist natürlich von der Förderkraft keine Unterstützung, wenn sie dir quasi nur zeigt, wo die Materialien stehen... Hat sie dir denn schon den aktuellen Förderplan gezeigt? Dazu ist sie verpflichtet. Jedes halbe Jahr muss ein neuer Förderplan geschrieben werden (NRW). Du darfst die Kinder natürlich lernzielgleich unterrichten, wenn du der Meinung bist, dass sie es können (habe ich auch schon gemacht). Und für das GE Kind würde ich sie bitten, dir eine Mappe zusammenzustellen, die genau auf das Kind zugeschnitten ist (nicht einfach ein Lehrbuch).

    Mir sticht als Erstes ins Auge, dass anscheinend tatsächlich eine Sekretärin als Kaffetante fürs Kollegium benutzt wurde... Tja, man regt sich halt doch nur über die eigenen Ungerechtigkeiten auf. Interessanter hätte ich nen Thread gefunden von dieser Sekretärin mit dem Titel: Muss ich wirklich für das Kollegium Kaffee kochen?


    Nun aber zum Thema: Man muss sich nicht an der Verpflegung von seine Kollegen beteiligen. Ich bringe niemandem ein Brot mit und genau so bringe ich niemandem Kaffee mit. Entweder gibt es einen Automaten oder die Kaffeetrinker müssen sich zusammenschließen (war bei uns immer so). Der Spülmaschinendienst wurde bisher immer aufgeteilt, aber jeder muss sein Geschirr selber einräumen. Es gibt also jemanden der anstellt und ausräumt. Wenn man sich da mit 30 Leuten abwechselt, ist man alle 6 Wochen dran. Das sollte möglich sein. Falls es keine Spülmaschine gibt, muss jeder seine Tasse selber spülen.


    Da es anscheinend nur 10 Leute sind, die bei euch Kaffee oder Tee konsumieren, müsste ein Gespräch bei der nächsten Konferenz doch sehr vielversprechend sein. Denn anscheinend zahlen 20 Kollegen für nix und dürfen dafür noch abwaschen. Ihr dürftet also die Mehrheit sein.

    Zitat

    ?!?




    Gleiche Bildung, wie? Chemie für alle, egal ob Gymnasiast oder schwer geistig behinderter Schüler?

    Raket-O-Katz: Ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Mit dem Recht auf die gleiche Bildung meinte ich die Möglichkeit auf die gleiche Bildung. Du hast es besser ausgedrückt.


    Zitat

    Also, wenn das passiert, was meine Förderkinder bisher erlebt haben-
    rausgeschickt werden aus dem Unterricht- finde ich das deutlich
    diskriminierender.


    Ich habe es leider sehr ähnlich erlebt. Nach meinem Ref kam ich an eine GS, an der bereits die Inklusion gelebt wurde. Jedoch hat es jeder Lehrer anders gehandhabt. Eine neue Kollegin, die jedoch schon zu den älteren Semestern gehörte, war damit gänzlich überfordert. Sie hat die GU Kinder ihrer Klasse während ihres Unterrichts tatsächlich immer in einen Nachbarraum geschickt, ohne Aufgabe. Die durften da spielen und basteln. Und diese Kinder waren enorm unterschiedlich. Ein Kind war GE, 2 LE. Es fand keine Differenzierung statt, nur eine Aussortierung. Diese Kollegin hat sich überhaupt nicht zuständig gefühlt für diese Kinder. Alles wurde auf die Förderkraft geschoben. Das darf natürlich auch nicht stattfinden.


    Habt ihr den kein Konzept zur Zusammenarbeit der Förderkraft und euch? Das hat bei uns damals sehr geholfen (denn niemand wusste genau, was seine Aufgaben sind). Das Konzept hat auch die Förderkraft entworfen. Darin stand dann, dass sie z.B. jede Woche eine feste Sprechzeit einrichtet, zu der sie bei Bedarf bereit steht. Dort können anstehende Unterrichtsreihen mitgeteilt werden, damit die Förderkraft individuelle Mappen erstellt. 2 Wochen im Voraus sollten diese Gespräche stattfinden. Dadurch war allen sehr geholfen.


    Ich arbeite ja inzwischen an einer Sekundarschule und merke, dass die Kollegen sehr überfordert sind mit der dort herrschenden Leistungsschere der Kinder. Mal ganz abgesehen von Kindern mit Förderschwerpunkt, wie du es auch schon schilderst, haben auch die anderen Kinder große Leistungsunterschiede. Nun bin ich es aus der GS gewohnt, sehr zu differenzieren. Doch fehlen mir an der neuen Schule die Mittel. Es gibt kein Freiarbeitsmaterial, keine Materialien aus den vorherigen Jahrgängen (Grundschulmaterial), winzige Klassenräume, eine hohe Schülerzahl. Immerhin habe ich ein bewegliches Whiteboard, so dass ich mich bereits darauf einstelle, Schüler mit Verständnisschwierigkeiten einfach auf dem Flur weiter zu unterrichten, damit die Kids, die es verstanden haben, bereits anfangen können. :sterne: Not macht erfinderisch...

    Zitat

    Aber irgendwie leuchtet mir das mit der Inklusion immer weniger ein.
    Wenn sowieso nicht das Ziel ist, dassalle mindestebs den HSA
    mitbekommen, was soll das?? Die Kinder fühlen sich doch nicht besser
    integriert, wenn sie immer andere Aufgaben bekommen, auf gut deutsch die
    Doofen sind.


    Wo ist der Vorteil für die Kinder?

    Der Vorteil für das Kind stand niemals im Vordergrund. Der ursprüngliche Grund bezieht sich auf den Ländervergleich (Deutschland als einziges Land mit Sonderschulen), Verfassungswidrigkeit (Jeder hat das Recht auf die gleiche Bildung) und Kostenreduzierung (Schulschließungen und Stellenabbau).


    Da ich ursprünglich von der Grundschule komme, möchte ich noch auf etwas eingehen: Die schriftliche Division wird am Ende der 4. Klasse durchgeführt. Meist sind die Kinder dann kaum noch aufnahmefähig, da sie kurz vor ihrem Abschluss stehen. Anschließend kommen 6 Wochen Ferien. Wenn sie dann wieder in die Schule kommen, haben sie keinen Plan mehr von dem Gelernten.
    Dass Kinder im 5. nicht vernünftig schreiben können, habe ich erst diese Woche mit Schrecken feststellen müssen. Entweder besaßen die Kinder keinerlei Rechtschreibgespür oder Regelwissen oder sie neigten zur Übergeneralisierung. Mein Highlight war übrigens das Suffix -unnk. Meiner Ansicht nach entsteht dieser Makel durch den falsch verstandenen pädagogischen Ansatz des "Schreiben lassen wie sie es hören". Einige Lehrer scheinen zu glauben, das gilt nicht nur für die ersten Schreibversuche, sondern für die gesamte Schuleingangsphase. :angst: Ich bin ein großer Anhänger dieses pädagogischen Ansatzes und habe nur so unterrichtet. Aber ich habe direkt nach den ersten Schreibversuchen Tipps gegeben und auf Rechtschreibmuster hingewiesen. Von Anfang an habe ich die Phonem-Graphem Korrespondenz angesprochen und die Kinder gebeten, die Wörter zu verlängern um die Endbuchstaben zu bestimmen. Meine ehemaligen Zweitklässler konnten besser schreiben als diese 5er!
    Dass Kinder jedoch nicht lesen können, habe ich noch nicht erlebt. Auch dass der Förderbedarf zu spät angemeldet wird, erscheint mir komisch. Denn jeder Lehrer freut sich doch über die Unterstützung einer Förderpädagogin, deshalb versucht man in der Regel so schnell wie möglich den Förderbedarf festzustellen.

    Hallo Hanuta,


    wie Bribe bereits schrieb, werden Kinder mit LE und GE zieldifferent unterrichtet. Sie erhalten von dir keine Noten und ihr Zeugnis wird ausformuliert. Für diese Kinder entwickelt die Förderkraft einen individuellen Förderplan. Ihr solltet eng miteinander arbeiten und Absprachen über die Stunden treffen. In der Regel erhält jedes Kind eine eigene Fördermappe und ggf. enaktives Material. Die Kinder sollten frei daran arbeiten können. LE Kinder sind in der Regel 2 Jahre zurück, somit sollte ein Lehrwerk aus dem 3. Schuljahr für die Kinder geeignet sein. Die Kinder schreiben nicht die üblichen Klassenarbeiten mit. Wie gesagt, sie sind zieldifferent. Ob diese Kinder jemals einen Schulabschluss erreichen, ist dadurch fraglich.


    Mein Tipp: Sprich dich mit der Förderkraft ab, wie sie deinen Unterricht unterstützen kann. Falls du dort nicht die gewünschte Stütze erhälst, schaffe dir Lehrwerke aus dem 3. und 4. Schuljahr an (teilweise wirst du noch weiter zurück gehen müssen, besonders bei GE). Frage nach enaktivem Material. Sorge dafür, dass die Schüler immer wissen, wie sie zu arbeiten haben. Im Unterricht fehlt die Zeit, allen Schülern einzeln zu erklären, wie sie nun vorgehen müssen. Und, ebenfalls ganz wichtig, besorge für deine starken Schüler Fordermaterial. Durch Elterngespräche, in denen du auf die Begabung des Kindes eingehst, erreichst du sicherlich, dass freiwillig ein weiteres Lehrwerk angeschafft wird. So habe ich es gehandhabt. Die Schüler waren dann immer sehr stolz, dass sie nach getaner Arbeit in ihrem speziellen Heft arbeiten durften.
    Dadurch hast du die schwachen abgedeckt (beginnen bei Unterrichtsbeginn in ihrer Fördermappe), die "Normalen" (beginnen nach der Einführung mit dem Regelstoff und sind die Stunde beschäftigt) und die Überflieger (nehmen an der Einführung teil, erledigen den Regelstoff und können im Anschluss in ihrem Forderheft arbeiten).


    Viele Grüße

    Hast du denn schon mit der Erzieherinn gesprochen? Wenn jemand schlecht über mich redet, meinen Unterricht negativ beeinflusst und mir bewusst Fehlinformationen gibt, stelle ich in zur Rede. Und beleidigen lassen, muss sich niemand. Wenn die Dame ihr Verhalten dann immer noch nicht ändert, würde ich mich an ihre Vorgesetzte wenden.


    OT: Du arbeitest am Gymnasium und an der Grundschule? Welche Studienordnung ermöglicht denn das?

    Hallo line,


    was mir direkt auffällt: Geht es denn in dem Ziel der Stunde um eine neue Methode? Oder um das Anwenden und Vertiefen einer bekannten Methode? Oder liegt der Schwerpunkt eher auf dem Inhalt des Sachtextes? Je nach dem beeinflusst das den Schwerpunkt die Reflexion. (Ich denke, es geht um das Fach Deutsch?)

    Hallo zusammen,


    bald übernehme ich mein erstes 5. Schuljahr. Ich weiß bereits jetzt, dass viele der Kinder grundlegende Mängel im Fach Deutsch aufweisen. Wortarten und Satzzeichen bereiten vielen Kindern noch große Probleme. Auch das Schreiben nach Kriterien fällt vielen sehr schwer. Wer von den erfahrenen Kollegen hat ein paar Tipps für mich? Habt ihr tolle Freiarbeitsmaterialien oder Förderhefte angeschafft, die ihr mir empfehlen könnt?


    Wir werden übrigens mit dem lehrwerk "Wortstark" arbeiten.


    Danke für die Antworten!!!

    Hi Entchen,


    ich danke dir!!!


    Zitat

    und auch der Lebensbezug ist nicht mehr aktuell. Man findet Sätze wie
    "Es ist noch gar nicht lange her, da fiel die Mauer in Berlin.
    Vielleicht erinnerst du dich noch."

    Großartig!! :rofl:


    Treffpunkt Religion kenne ich noch nicht. Danke für die Empfehlung!!!


    Ich find den Halbfass ja genial. Er ist sehr anspruchsvoll, das stimmt. Bisher habe ich nur mit den Grundschulwerken gearbeitet, aber die haben schon sehr viel gefordert. Das hat mich aber sehr gefreut, da ich häufig beobachtet habe, dass Reliunterricht für viele hieß: Ich lese eine Geschichte vor, dann spiele ich euch auf der Gitarre ein lied dazu vor und zum Schluss malt ihr ein Bild zu der Geschichte (aus).


    Da es sich bei meiner Schule anscheinend um eine integrierte Sekundarschule handelt (alle Kinder bleiben in einer Klasse und werden dort individuell gefördert), ist der Halbfass eh raus.

    So, ich bin wieder da und habe "bestanden". Es war sehr nett und entspannt. Gemacht wurde:


    Sehtest
    Hörtest
    Urintest
    In Unterwäsche:
    Wiegen
    Messen
    (bei Übergewicht wäre Blut abgenommen worden)
    Blutdruck
    Abtasten des Bauches
    Abhören von Herz und lunge
    Im Stand Füße berühren


    Es war wirklich sehr angenehm und ging total schnell (war nach 1/2 Std. wieder draußen). Allerdings erwähnte die Amtsärztin, dass sie schon sehr viele abweisen musste, da der BMI über 30 lag. Sie war aber nicht super streng. Mein rechtes Auge war wohl trotz Sehhilfe etwas zu schlecht. Doch sie entschuldigte das direkt mit einer Vermutung, dass ich sicherlich eine Hornhautverkrümmung hätte ;)

    Ich moppse einfach mal diesen Thread.


    Ich darf morgen zum Amtsarzt!!! 8) Nach den ganzen Schilderungen hier im Forum, bin ich schon richtig gespannt...

    Referate und Unterricht kannst du nicht vergleichen. Der Unterricht ist eher ein Gespräch und kein Vortrag. Ist doch wunderbar, dass du schon weißt, was du machen möchtest. Und man wächst mit seinen Aufgaben ;)


    Ich wünsche dir viel Erfolg!!!

    Sicherlich findet doch auch noch eine Fachkonferenz statt, oder?


    Ich starte auch nach den Ferien in einer neuen Schule und habe noch keinen Einblick. Aber wie schon geschrieben, ist in den letzten Wochen immer jemand da. Ich werde auch erst in der letzten Woche in die Schule gehen und mich einlesen können. Das läuft schon!

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