Beiträge von *Jazzy*

    Ah, nun klärt sich auch deine Fächerkombination. Du hast Sek 1 angegeben, bist dort aber gar nicht mit diesen Fächern tätig. Es ist alles etwas verwirrend, sorry.


    Ich nehme stark an, dass es sich nun nur noch um eine Formalie handelt. Wenn der Seminarleiter das Gespräch führt und alles akzeptiert, wäre es ja unsinnig, wenn die Bezreg es nun ablehnt. Wozu hätte er dann das Gespärch geführt? Ich denke, du hast gute Chancen! (Handelt es sich eigentlich bei deinen Fächern um Mangelfächer?)

    Ich verstehe gerade noch nicht, worauf du dich beworben hast. Hast du dich auf die Stelle eines Studienseminarleiters in Niedersachsen beworben, oder musstest du zu einem Studienseminarleiter in NS zum Vorstellungsgespräch oder beides? Ging es nur darum, ob du qualifiziert genug bist, dich in NS zu bewerben, oder ging es direkt um eine feie Stelle? Ich nehme an, es geht nicht um eine Versetzung sondern die erste feste Stelle? Ich brauche mehr Infos...


    OT: Psychologie und Pädagogik gibt es für die Sek1?

    Ein Zeitplan ist auch sehr hilfreich. Ich sage den Kids vorher immer, wie viel Zeit sie noch zur Verfügung haben, z.B. müssen sie in 10 Minuten die Matten/Geräte aufgebaut haben, damit sich der Unterricht noch lohnt. Ich rufe dann immer den aktuellen Stand rein: "Noch 5 Minuten!". Dadurch bekommen die Kids ebenfalls ein Feedback, ob sie trödeln oder in der Zeit sind. Das bringt natürlich nur etwas, wenn die Kids genau wissen, was sie zu tun haben.
    Zum Anfangsgespräch im Sitzkreis. Bei mir dürfen die Kids die ersten 5 Minuten mit allen Bällen/Materialien ihrer Wahl spielen. Dadurch überbrücke ich die Zeit, bis wirklich alle Kids umgezogen sind. Dann folgt ein lautes "Kreis" und alle bringen ihre Sachen schnell weg und setzten sich in den Kreis. Dabei gibt es einen Countdown. Wer zu langsam ist, setzt sich auf die Bank und nicht in den Kreis. Ich erkläre dann den Kids im Kreis, was nun genau ansteht. Ich rede übrigens nur, wenn es absolut leise ist. Nachdem alle Fragen geklärt sind, geht es erst los. Dann suche ich noch mit den Kids auf der Bank das Gespräch und frage, ob sie nun in der Lage sind, am Unterricht vernünftig teilzunehmen. Sie haben ihre erste Verwarnung erhalten, bei der nächsten müssen sie sitzen bleiben.
    Feste Rituale und ein festes Regelwerk helfen dir und deinen Schülern, dem Unterricht zu folgen. Je ruhiger/leiser du die Stunde erklärst, desto ruhiger werden deine Schüler.

    Das Beamtengesetz schreibt vor, dass du drei Jahre Probezeit vor dir hast. Probezeit sagt ja bereits deutlich, dass du nur auf Probe dort arbeitest und bei mangelhafter Arbeit entlassen werden kannst. Dieser Vertrag für eine Beamtenstelle wurde dir doch nicht zwischen Tür und Angel übergeben? Du musstest doch auch einen Eid ablegen.. du musst sogar quitieren, dass du diesen Eid abgelegt hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schulleiter einen solchen Vertrag einfach mal unterschreiben lässt. Weiterhin musstest du dort angeben, wie viele Stunden du in Zukunft arbeiten wirst und deine Revisionen werden kurz besprochen (2). Nach der ersten Revision findet ein Gespräch statt. Dort wird über deinen Unterricht und dein Verhalten im Kollegium gesprochen etc. Also wirst du dort doch eine Rückmeldung erhalten haben?


    Wegen deines aktuellen Problems kannst du dich hier einlesen:


    http://www.michaelbertling.de/beamtenrecht/entl01.htm


    Hast du diese Schritte in deinem alten Bundesland unternommen?

    Ich glaube, Klassengrößen sind relativ. Bei uns war eigentlich vorgeschrieben, dass wir höchstens 25 Kinder pro Klasse aufnehmen dürfen. Das hat allerdings nie funktioniert und nun wurde die Zahl einfach auf 30 erhöht.


    Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass du bei 24 Kindern irgendeine Unterstützung erfährst.

    Natürlich muss es Konsequenzen geben! Wenn das Kind 3x in den Trainingsraum musste, müssen z.B. die Eltern antanzen. Wenn sie es nicht machen, kann der Schüler suspendiert werden etc. Falls das Kind weiter stört, folgt eine Teilkonferenz uws... Ansonsten ist das Programm eine Lachnummer.


    Was für eine ernsthafte Persönlichkeitsstörung hat das Mädchen denn? (Hat sie einen diagnostizierten Förderbedarf?)


    Wenn ich das nun richtig verstanden habe, gibt es eine Schülerin, die ihre Clique dazu animiert hat, deinen Unterricht zu stören. Richtig? Was tun diese Mädchen denn genau? Welche Maßnahmen hast du bereits ergriffen?


    Die Schülerin rennt nun regelmäßig zur Schulleitung, um sich über dich zu beschweren (du nennst es "Stasi"). Nun frage ich mich wirklich, was es denn Interessantes in deinem Unterricht gibt? Ich wüsste gar nicht, was meine Schüler dem Direktor erzählen sollten.. (Frau XY war heute 1 Minute zu spät im Unterricht?)


    Was mir auffällt, dass dir anscheinend die Kollegen und der Direktor wenig Glauben schenken:

    Zitat

    Nur glaubt man mir, als gemobbter Lehrerin, nicht, da ich als befangen
    gelte. Habe die Opfer mit der Leiterin zusammengebracht, aber mir wurde
    bereits negativ ausgelegt, dass ich die opfer selbst befragt habe, was
    mir als Manipulation ausgelegt wurde. was aber nicht stimmt, da ich
    selbst die Wahrheit herausfinden wollte.

    Hast du eine Ahnung, woran das liegt? Ich habe auch derzeit ein sehr schwieriges Kind (ES) in der Klasse. Die Medikamente sind seit einigen Wochen abgesetzt und es dreht ziemlich durch. Das Kind wirft mir vor, ich würde es mobben und lauter Lügen verbreiten (ich schreibe für die Therapeutin einen wöchentlichen Bericht und telefoniere mit ihr). Trotzdem glauben alle Kollegen, die Therapeutin und auch die Mutter meinen Aussagen. Was läuft da bei euch schief? Dir wird ja ganz deutlich Unprofessionalität vorgeworfen.

    Zitat

    Edit: Ergänzung @Jazzy: interne Lehrpläne gibt es in Bayern nicht. Hier gelten landesweite Lehrpläne.

    Bei uns gibt es auch landesweite Lehrpläne, allerdings sind die nach Kompetenzen und nicht unbedingt nach Inhalten sortiert. Deshalb erstellen die Schulen in NRW interne Lehrpläne.


    Beispiel aus dem LP NRW HS:


    Zitat


    Schulinterne Lehrpläne konkretisieren die Kernlehrplanvorgaben und berücksichtigen dabei die konkreten Lernbedingungen in der jeweiligen Schule. Sie sind eine
    wichtige Voraussetzung dafür, dass dieSchülerinnen und Schüler die angestrebten Kompetenzen erreichen und sich ihnenverbesserte Lebenschancen eröffnen.

    http://www.standardsicherung.s…sch_HS_KLP_Endfassung.pdf


    Und so bauen wir dann einen internen Lehrplan auf:


    http://www.standardsicherung.s…-lehrplan-deutsch-hs.html

    Zitat

    Wobei da in Klasse 1 natürlich wenig zu machen ist, sie schafft es halt alleine einfach noch nicht...

    Sorry, habe nicht gewusst, dass es um eine Erstklässlerin geht. Oh je... Dann würde ich tatsächlich das JA einschalten mit Nennung des betreffenden Pragraphen.
    Zum Thema Körperhygiene:
    Ich hatte immer das Gefühl, dass quasi jedes Kind dreckige Nägel hat, jedes 3. Kind fettige Haare, jedes 5. Kind dreckige Klamotten und jedes 10. stark nach Zigarettenqualm riecht. Schlimm fand ich immer, wenn die Kids schon mit dreckigem Gesicht in die Schule gekommen sind :tot: Und die Ergebnisse der zahnärztlichen Vorsorge... :staun: Dreckige Kids habe ich übrigens immer ans Waschbecken geschickt: Wasch dir bitte jetzt das Gesicht, die Hände, die Arme... Besonders toll waren dann immer so Erkenntnisse wie: "Boah, was da alles runter kommt!" Ein Jahrgang Einser war der bisher schlimmste, da hatten bereits 8 Kids schwarze Zähne.


    Hab bei mir im 5. Schuljahr auch momentan so einige Ekelkids. Aber wie will man einer zahnlosen Mutter erklären, dass ihr Kind sich häufiger waschen sollte...? Übrigens habe ich letztens auch mit dem JA Kontakt aufgenommen, da eine Mutter total damit überfordert ist, ihren Kids auf irgendeine Art zu helfen. Das JA klärt nun, ob eine Familienbetreuung stattfinden soll. Das geschieht natürlich nur unter Zustimmung der Eltern. Ansonsten würd ich trotzdem die Sozialarbeiter ins Boot holen und die mal einen Termin ausmachen lassen. Die wurden bei uns häufig zu seelischen Mülleimern für die Eltern.

    Habt ihr ein Konzept zum Umgang mit schwierigen Schülern? Bei uns gibt es einen Ruheraum. Wenn Kids sich daneben benehmen, bekommen sie von uns noch einmal die Chance ihr Benehmen zu verbessern, wir müssen dann einen kurzen Fragenkatalog runter rattern: Was hast du gerade getan? Bekommst du dein Verhalten in den Griff? Möchtest du direkt in den Ruheraum?
    Bei zweiter Störung müssen die Kids in den Ruheraum. Dort wird ein Protokoll ausgefüllt und sie dürfen an der aktuellen Stunde nicht teilnehmen. Sie dürfen erst an dem Unterricht des betroffenen Lehrers teilnehmen, wenn sie ein Protokoll abgeliefert haben und der Lehrer zustimmt. Eine Kopie des Protokolls kommt in die Akte.
    Wenn die Kids häufiger als 3x im Schuljahr im Ruheraum landen, müssen die Eltern innerhalb von einer Woche einen Gesprächstermin mit dem Lehrer vereinbaren und wahrnehmen. Findet das nicht statt, kann der Schüler bis auf weiteres vom Unterricht ausgeschlossen werden.
    Wenn der Schüler weiterhin stört und somit den Ruheraum aufsuchen muss, folgen Anhörung, Teilkonferenz...


    Wir haben auch ziemliche Härtefälle an unserer Schule und dieses Konzept war unsere Konsequenz. Ich lese bei dir eine gewisse Hilflosigkeit heraus und das ist selbstverständlich, wenn man nicht genau weiß, woran man ist, bzw. hinter welchen Ordnungsmaßnahmen der Klassenlehrer und Direktor steht etc.

    Ich hatte letztens einen ähnlichen Fall. Jeder Kontaktversuch wurde von mir in die Akte aufgenommen und mit dem passenden Schulgesetztext "Rechte und Pflichten von Eltern" (NRW) versehen. Der Weg den du noch gehen kannst, wie schon genannt, ist eine offizielle Einladung über den Schulleiter. Wenn kein Elternteil reagiert, würde ich da allerdings auch nicht mehr viel Arbeit investieren. Selbst wenn diese Eltern erscheinen, werden sie ja nicht handeln. Du hattest nur einen Termin mehr und kannst dich später ärgern, dass nix passiert. Die Eltern sind verantwortlich für ihre Kinder, wenn sie ihnen nicht beibringen ihre Arbeit zu erledigen und zu duschen, haben wir keine Chance.
    Hast du bereits das Gespräch mit der Schülerin gesucht? Habt ihr vielleicht Sozialarbeiter an eurer Schule, die sich mit dem Mädchen auseinandersetzen können? Bei solchen Verhältnissen, so meine Erfahrung, arbeitet man lieber mit den Kindern und macht bei den Eltern nur noch Dienst nach Vorschrift.

    Zitat

    Auch als gestandener Lehrer mit langjähriger Erafhrung musst du in
    Bayern deine Arbeiten vom Fachbetreuer nachkorrigieren lassen, zumindest
    eine sehr gute, eine befriedigende, eine unterm Strich. Und die
    Respizienz ihrerseits wird auch wieder kontrolliert, von der
    übergeordneten Stelle.

    Herrje, was für eine Mehrarbeit...

    Zitat

    das ist keine freiwillige Sache, die man sich aussuchen könnte

    Friesin, ich meinte damit, dass ich der/dem Ref die Sachen zurück geben würde. Es ist nämlich nicht meine Aufgabe, die Tätigkeiten der Referendare durchzuführen. In NRW bist du außerdem ganz schnell im BDU und hast niemanden mehr an deiner Seite. Da musst du die Sachen selber korrigieren und da guckt keiner mehr über deine Arbeiten/Tests etc.

    @ Mimmi: Ich bin sehr erschrocken, über die Zustände an deiner Seminarschule. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es kompliziert wird mit mehreren Referendaren Ziele zu erreichen.


    Habt ihr denn keinen internen Lehrplan? Dann wären doch die Themen und Ziele jedes Schuljahres explizit genannt. Ich habe es auch schon mehrfach erlebt, dass die benötigten (vorgeschlagenen) Materialien ebenfalls in diesem Lehrplan vorhanden waren. Die Referendare könnten sich dann an diesen Themen orientieren und ihre "Showstunden" basteln. Auch fertige Klassenarbeiten lagen bereits aus, so dass man eine gute Orientierung für die nächste Arbeit hatte (wir haben dann quasi den Aufbau übernommen, aber durch andere Textstellen ersetzt, z.B.).


    Ansonsten kann ich dir nur noch raten, deine Prioritäten festzulegen. Auf schulischer Ebene habe ich z.B. für mich immer ganz klar die Klassenarbeit im Blick. Jeglicher Methodenwahn etc. der nicht in der Klassenarbeit gebraucht wird, wird von mir in der Unterrichtsreihe gestrichen. Absolute Zielorientierung ohne Ausschweife nach links oder rechts. Heißt bei mir faktisch: Die Kids müssen in der KL eine Lesemethode an einem Sachtext durchführen und schließlich Fragen zum Text beantworten (KL 5). Also mache ich nichts anderes als das, bis sie es im Schlaf können. Meine Unterrichtsvorbereitung ist dadurch sehr gering, da ich quasi nach der Einführung nur noch die KL in verschiedenen Varianten schreiben lassen. Sicherlich ist das auf deinen Unterricht nicht 1:1 übertragbar, denn ich arbeite mit HS, die trotz dieser Vorgehensweise teilweise 5en schreiben :grimmig: und erzählen, sie hätten mit ner anderen Arbeit gerechnet :autsch: . Im Gym ist es sicherlich anders, aber vielleicht hilt dir das zielgerichtete Denken irgendwie weiter.


    Übrigens würde ich die Korrekturen der Referendare nicht jedes Mal nachkorrigieren. Einmal, dann noch einmal genau erklären, wenn es dann immer noch nicht klappt den Stapel zurück geben. Machen das bei euch alle?

    Wir arbeiten auch absolut kooperativ. Wir sind sechszügig und zwei Kollegen bereiten immer das nächste Thema vor. Das heißt ich bekomme eine Reihenübersicht, Materialien und die Klassenarbeit mit Bewertungsraster komplett gestellt. Ich muss quasi nur noch gucken, ob meine Kids noch eine andere Differenzierung benötigen etc.
    Kann ich nur empfehlen!!!
    (Mich nerven jedoch diese ganzen Konferenzen ungemein. Ich weiß gar nicht, wann das letzte Mal ein Konferenztag von uns frei war... irgendwann Anfang Dezember oder Ende November.)

    Ich kann für meinen Teil bestätigen, dass die Grundschulvorbereitung mich um einiges mehr Zeit gekostet hat. (Komme aus der GS, bin nun in der SEK 1). Damals hatte ich eine KL und habe 6 Fächer plus ein Förderband und eine AG vorbereiten müssen. Nun in der SEK 1 habe ich eine KL, muss 3 Fächer plus Förderband und AG vorbereiten. Ich muss weniger differenzieren (vorher vom Kind das nicht lesen kann bis zum Kind das bereits flüssig liest; vom Kind das noch enakives Material zum Rechen im 10er Raum benötigt bis zum Kind das symbolisch im 100er Raum rechnet, etc) und somit weniger Material vorbereiten.
    Da ich nun an einer Ganztagsschule bin, komme ich zwar später Heim, muss allerdings nun weniger vorbereiten. Allerdings bin ich in einem Brennpunkt gelandet und verbringe meine Zeit nun mit Aktenführung und Gesprächen mit Psychologen, Therapeuten, Tagesgruppen...


    Das hat übrigens nichts mit Übereifrigkeit der GS Lehrer zu tun. Die Kids sind nun einmal auf sooo unterschiedlichen Leveln, da kann man nicht einfach das Buch aufschlagen und sagen: "Wir alle machen nun S. 10." Da haste dann Kids hocken, die nach 5 Minuten fertig sind und Kids, die niemals fertig werden. Also musst du Differenzierungen vorbereiten.

    Falls die Klasse nie gelernt hat frei zu arbeiten, wird es für dich sehr schwierig sein, das nun einzuführen (als Fachlehrerin 1x die Woche). Ich würde die Stunden stark durchstrukturieren und ihnen keine Freiräume mehr lassen. Nicht jede Klasse/jeder Schüler findet offene Phasen gut, bzw. kann damit umgehen.
    Gibt es denn Konsequenzen, wenn die Schüler sich nicht an die Regeln halten, bzw. wenn sie sich daran halten?

    Das mit dem Hund kenne ich, bzw. (leider) kannte ich. Musste natürlich auch bei Krankheit mit dem Hund raus. Und jedes Mal habe ich Eltern oder Kinder getroffen. Aber die habe ich auch getroffen, wenn ich auf dem Weg zur Apotheke war oder am Geldautomaten um mir schnell Geld abzuholen oder einkaufen, weil nun einmal der Kühlschrank leer war.


    Ich fand es viel schlimmer, am Wochenende morgens im Schlabberlook erblickt zu werden ;)

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