Beiträge von *Jazzy*

    Ich komme ursprünglich aus der GS und kann dir berichten, wie ich damals mit meiner 1 umgegangen bin.


    Zunächst finde ich es sehr wichtig, dass du deinen Klassenraum übersichtlich gestaltest. Ich hatte z.B. Freiarbeitstheken fixiert. Diese waren sortiert nach Fach und von links nach rechts wurde der Schwierigkeitsgrad größer. Dadurch hatten die Kinder eine Orientierung. Als Klassenlehrer hast du ja auch viele Freiräume in deiner Stundengestaltung. Du kannst z.B. die ersten 20 Minuten des Tages als offenen Anfang gestalten. In dieser Zeit wählen die Kinder frei ihre Aufgaben (einige werden Hilfe brauchen) und du kannst dich mit Kindern befassen, die noch mal extra Hilfe benötigen.
    Diese Freiarbeitstheke haben die Kids auch in Anspruch genommen, wenn sie mal frühzeitig mit ihren Aufgaben fertig waren. Ohne eine solche Anlaufstelle, bist du meiner Meinung nach total aufgeschmissen (da die Kis so unterschiedliche Lernstände haben).
    Für den Matheunterricht habe ich übrigens an meine "Könner" die Heftchen "Mathestars" verteilt (bzw. haben die Eltern diese nach Absprache selbst besorgt). Wenn du Kids hast, die sich bereits im Zahlenraum bis 20 oder 100 locker bewegen, müssen sie nicht mehr unbedingt die 10 nachzeichnen... Die Mathestars kann ich nur empfehlen. Die Kids waren super motiviert und die goldenen Sternchen haben ihnen viel Freude bereitet.


    Um auf das Mädchen mit den Problemen einzugehen: Ich habe in der Regel nie Schreibübungen gemacht, bei denen die Kinder Sätze schreiben mussten. Es gab offene Schreibaufgaben, z.B. "Was könnte der Löwe der Löwin schreiben? Schreibe und Male dazu!" An dieser Stelle konnten einige Kinder nur Buchstaben schreiben, andere einige Wörter, andere Sätze... Dadurch hat aber jedes Kind auf seinem Niveau die Aufgabe bearbeiten können. Weiterhin würde ich ihr viele Anlautübungen/Lautübungen geben. Vielleicht habt ihr Steckkarten mit Selbstkontrolle in der Schule? Mach viele Silbenübungen mit den Kids, das hilft ihnen auch beim Schreibprozess.


    Viel Erfolg mit der ersten Klasse!!!

    Du weißt, wie die meisten Dogmen formuliert sind?


    Wer eine von der katholischen Kirche explizit formulierte Lehre bewusst ablehnt oder beharrlich leugnet, ist vollständig vom Glauben abgefallen bzw. ausgeschlossen (anathema). Das betrifft eben nicht nur das Glaubensbekenntnis oder die 10 Gebote, sondern zum katholischen Glauben gehört ein bisschen mehr. Das mag man gut oder schlecht finden, aber sich katholisch zu nennen und einen guten Teil des Glaubens bewusst abzulehnen, ist schon ein bisschen heuchlerisch resp. scheinheilig meines Erachtens.


    Und auch zu Fragen der Verhütung und der "Partnerschaftsgestaltung" hat sich die Kirche eindeutig positioniert (z. B. Humanae vitae).

    Korrekt. Besonders die Humanea vitae ist sehr interessant zu lesen. Ich hoffe doch sehr, dass jeder, der sich darüber aufregt, dass hier einige Religionslehrer über den Tellerrand schauen und nicht alles Wort für Wort übernehmen, genau so leben, wie es in jedem Dogma etc... gefordert ist. Das heißt, ihr habt nie und werdet niemals verhüten. Wenn ihr Wert auf ehelichen (und natürlich nur ehelichen) Verkehr legt, so hat dieser (und hier waren sie jetzt ganz gnädig) bei abgeschlossener Familienplanung in der unfruchtbaren Phase der Frau stattzufinden. Denn alles andere wäre deiner Argumentation nach ebenfalls "ein bisschen heuchlerisch resp. scheinheilig".

    Ihr habt bestimmt ein internes Leistungsbewertungskonzept für eure Fächer. Dort müsste festgelegt sein, wie viele Arbeiten ihr im Halbjahr schreibt und wie sich die Note zusammensetzt. Frag einfach mal nach.

    Wir hatten letztens Sexualkunde in der 6. Klasse. Die Kinder haben anonym ihre Fragen gestellt. Da ja hier behauptet wurde, Kinder wollen nicht im Plenum und in der Schule über Sexualität reden, hier mal ein paar Fragen der Jungs:


    Ab wie viel Jahren darf man Sex haben?
    Wie verhindere ich einen Ständer?
    Haben Tiere auch ihre Regel?
    Wie machen Schwule Sex?
    Was ist die Klitoris?



    By the way: In der 7 hatten wir jetzt eine Abtreibung...

    Auf Seite 10 oute ich mich dann auch mal.. Ich bin Religionslehrerin, katholische Religionslehrerin. Und ich unterrichte die Lehre: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Oder auch: Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.
    Ich denke auch, dass Kinder männliche und weibliche Vorbilder brauchen. Aber wer definiert denn, was jetzt wirklich männlich/weiblich ist? Muss der Mann Sport treiben, Bier trinken, Sprüche klopfen und Sätze mit "Mein Sohn..." anfangen? Muss die Frau erklären, wie man kocht, sich schminkt und mit Jungs flirtet? Das sind doch alles nur Klischees. Nur weil ein Kind mit Vater und Mutter aufwächst, muss es nicht unbedingt Vorbilder vor sich haben. Einfach mal dieses Konstrukt "Vater und Mutter" als das perfekte hinzustellen, sehe ich als naiv an. Kinder suchen sich doch ihre Vorbilder im Umkreis. Das kann der coole Onkel, Cousin, Sportlehrer, Trainer etc. sein (bitte auch ins Weibliche übertragen).
    Mir ist egal, bei wem Kinder aufwachsen. Ob es ein Ehepaar im klassischen Sinne ist, alleinerziehend, Pflegefamilie, Stiefeltern, Adoptiveltern,gleichgeschlechtlich... Hauptsache das Kind wird geliebt und umsorgt. Ich weiß nicht, woher manche Menschen das Recht nehmen, ihr Denken als das einzig richtige anzunehmen und den Rest zu verurteilen.
    Und um noch einmal den Begriff Toleranz in den Raum zu werfen: Man soll also Meinungen von Menschen tolerieren, die andere Menschen nicht tolerieren... äh... okay.. Da wird doch der Begriff ad absurdum geführt..


    In diesem Sinne: Schöne Ferien!!! :victory:

    Ich gehöre auch ganz klar zu der Fraktion Lehrer, die gerne gemocht wird. Es erleichtert den Schulalltag meiner Meinung nach sehr, z.B. in Pausenaufsichten. Ich lege viel Wert auf Höflichkeit und Freundlichkeit und meist wird einem dann ebenfalls so begegnet.


    Ich kenne die Stunden auch, die einem quasi die Freude aussaugen. Meist sind das Stunden in Klassen, die ich nur 1x in der Woche habe und dann am besten noch in Kunst :tot: Furchtbar! Aber es gibt auch viele Stunden, auf die ich mich richtig freue und die mich mit positiver Energie versorgen (z.B. Schwimmunterricht, eine toll vorbereitete Deutschstunde..).


    Als Ausgleich habe ich inzwischen angefangen, mein Privatleben wieder mehr zu genießen. Es gibt keine Vorbereitung mehr bis 20 Uhr oder länger (wie früher). Alles was nicht geschafft wird, muss dann halt spontan gemacht werden. Dafür gehe ich nun mehrmals die Woche zum Sport, habe angefangen ein Instrument zu spielen und telefoniere/treffe mich auch in der Woche mit Freunden um zu quatschen und zu lachen. Dadurch bekomme ich wieder genug Energie.

    Hallo Blauweiss,


    ich bin hin- un hergerissen, was deinen Post anbelangt. Du beschreibst nur die Kritik an deiner Person, doch man bekommt von Fachleitern und Schulleitung etc. eine Rückmeldung zu seinem Unterricht. Welche Kritik wurde hier angebracht? In deinen Gutachten kann doch nicht stehen: "XY lächelt zu wenig."


    Wie kannst/konntest du UB durchführen, wenn du in einem Fach keinen Unterricht gibst?


    Es ist rechtlich geregelt, wie viel BDU du wann geben musst und wie viele Aufsichten du führst. Wenn du den Stundenplan im Studienseminar (bzw. heißt es ja seit 2 Jahren "Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung") vorzeigst, müssen die schnell reagieren. Ich habe viele Referendare erlebt, bei denen der Plan anfangs nicht stimmte, da hat sich immer das Seminar gemeldet. Diesen Teil deiner Geschichte finde ich sehr eigenartig.


    Du sagst, du bekommst vom Seminar ebenfalls eine schlechte Note, nicht besser als 4. Also stehst du quasi aktuell in allen Fächern und im Hauptseminar höchstens 4?


    Falls das alles wirklich so sein sollte, wende dich umgehend an die Seminarleitung (Stundenplan zeigen). Wenn die nicht reagieren, wende dich an die Bezirksregierung. Es ist wirklich kein Grund den Ausbildungsort zu wechseln, wenn man die Kollegen nicht mag, doch die fehlende Ausbildung, die du auf dem Papier beweisen kannst (Stundenplan) schon.


    LG

    Nee, so meinte ich das nicht. Ich hab mich da zu salopp ausgedrückt.


    Die Geschichte ist quasi das Oberthema des gesamten Unterrichts für die nächsten 2 Wochen. In Musik wird z.B. die Löwenjagd durchgenommen oder die Affen rasen durch den Wald. In Kunst werden z.B. Pappteller mit Krepppapier in Löwengesichter verwandelt. In Deutsch die oben genannten Dinge. Im SU werden Dschungeltiere kennengelernt. In Mathe bringt der Löwe der Löwin rechnen bei (aktuelles Matheproblem, z.B. Addition mit Zehnerübergang). Wären wir nicht im ersten Schuljahr sondern im 4. könnte hier natürlich auch schon das Gewicht von Tieren in Größenangaben variieren etc. Im ersten Schuljahr wäre das Vorgeschlagene aber eine Möglichkeit, den Matheunterricht interessanter zu gestalten und in mehreren Fächern das Oberthema "Die Geschichte vom Löwen..." zu haben. Und ja, für das erste Schuljahr und nach ca. 2 Monaten Schule ist das (für mich) fächerübergreifend. :aufgepasst:

    Passende Absätze im Text


    Das erleichtert dir auch die Korrektur. Ich habe bisher immer die Sachtext in thematisch passende Absätze teilen lassen, da die Kids ansonsten die Informationen durcheinander werfen. Dann steht erst etwas über das Aussehen des Gepards, dann kommt die Lebensweise, dann kommt wieder das Aussehen...
    In der Übungsphase habe ich die Kids zunächst fremde Sachtexte untersuchen lassen und sie mussten die Informationen farbig markieren (Aussehen z.B. blau). Daraus wurde ein Steckbrief gemacht. Anschließend haben die Kids diesen Steckbrief wieder in einen passenden Sachtext umgewandelt.


    Mein sonstiges Bewertungsmuster:


    Rechtschreibung
    Grammatik/Satzbau
    Zeichensetzung
    Ordnung


    Passende Überschrift gewählt
    Passende Satzanfänge
    Alle Informationen genannt
    Passende Absätze gewählt
    Sachlich geschrieben (keine persönliche Meinung)


    Tippkarten könnntest du kreieren, in dem du passende Satzanfänge anbietest. Weiterhin könntest du ein Raster anbieten, auf dem Überschriften der einzelnen Absätze vermerkt sind. Dann müssen sie die Informationen nur noch unter die Überschriften schreiben.


    LG

    Mir ist noch etwas eingefallen. Vielleicht könntest du das Buch langsam einlesen und auf einen/mehrere MP3 Player aufnehmen (vielleicht hast du auch noch ein 4. Schuljahr, dass diese Arbeit für dich übernehmen könnte?). Wir hatten das letztens in einer Fortbildung zum Thema LRS um schwache Leser zu fördern. Dann hättest du auch eine "Neue Medien" Station. ;) Oder eine Station, bei der Leporellos als Erzählhilfe gestaltet werden. Oder ein vorbereitetes Kamishibai, an dem das Nacherzählen erprobt wird. (Manchmal vermisse ich die Grundschule...)


    Denk noch dran, dass die Kids eigentlich zu den Stationen gehen sollen und dort arbeiten. Es darf auch ruhig etwas haptisches dabei sein.


    Weiterhin solltest du eine Station des Tages festlegen, die am Ende reflektiert wird. Diese wäre somit eine Pflichtaufgabe für alle, die sie noch nicht bearbeitet haben. Dann bekommst du dein Stundenziel auch formuliert.


    Um das fächerübergreifende Thema noch einmal aufzugreifen (kommt immer gut) würde ich z.B. erzählen, dass der Löwe rausfindet, dass die Löwin noch nicht rechnen kann. Deshalb bringt der Löwe der Löwin nun etwas bei. Dann brauchst du nur noch auf die Mathe AB oben die Löwin draufkopieren bzw. draufmalen, in die blauen Fächer zu legen und schon hast du die UR mit dem Matheunterricht verbunden.


    Ich finde es übrigens überhaupt nicht verwerflich bei den ersten UBs ganz offen zu fragen. Ich hatte anfangs überhaupt keinen Plan, wie das funktionieren soll (obwohl ich eine ausgearbeitete Reihe meiner Mentorin als Anhaltspunkt hatte). Hab dann was eigenes gebastelt und wollte innerhalb von 2 Wochen den gesamten Lehrplan der Schuleingangsphasen durchhauen :sterne: Das hat meine Mentorin noch nach meiner UPP amüsiert rumerzählt. Also nur Mut und weiter fragen.

    Hallo Soarele,


    Stationenarbeit bedeutet, dass du mehrere Kompetenzen in einer Stunde ansprichst und die Kinder wählen können, an welcher Station sie in dieser Stunde arbeiten möchten. Diese Stationen können sogar fächerübergreifend aufgebaut sein. Du könntest z.B. rote Ablagefächer austeilen und dort Materialien Arbeitsblätter für Deutsch verteilen, dann blaue für Matheaufgaben und gelbe für Sachunterricht. Wenn du eine Deutschstunde zeigen möchtest, heftest du dann einen roten Punkt an die Tafel und die Kids wissen Bescheid.
    Als Aufgabemöglichkeiten gäbe es z.B. (ich nehme an 1. Klasse?):



    Rechtschreibung:
    Abschreibtext
    Dschungelwörter in Silbenschrift notieren und Silbenkönige markieren
    Lesen: Lesen üben/einander vortragen
    Grammatikstation: Die richtigen Artikel den Tieren zuordnen
    (An)lautübung: Einen bestimmten Laut in den Dschungeltieren heraushören und markieren.
    Schreibanlass:
    Wie könnte die Geschichte weitergehen? Schreibe und male dazu.
    Was dachte die Löwin wohl im ersten Moment von dem Löwen? Schreibe und male dazu.
    Wen könnte der Löwe noch treffen? Schreibe und male dazu (Tippkarten mit Dschungeltieren).


    usw...


    Das sind nun nur erste Ideen, damit du weißt, was ungefähr in so einem Stationenlernen gefragt ist.


    LG

    Kannst du auf jeden Fall machen, aber die Kinder sollten versuchen die Geschichte ebenfalls weiter zu schreiben (und wenn es nur ein Wort ist). Dadurch hast du direkt eine innere Differenzierung erlangt. Es gehört übrigens zum Bereich freier Schreibanlass/kreatives Schreiben. Vergiss nicht einen Tipptisch aufzubauen für die Kids ohne Idee. Gerne wird auch eine Fantasiereise vor dem Schreiben eingebaut.


    Viel Erfolg!!!

    Wir hatten ein ähnliches Thema auch im Bezug auf Märchen in einer Fortbildung. Wir haben alle einen Hexenschuh aus Pappmache gebastelt (meiner war nicht wirklich hübsch, aber die anderen Ergebnisse waren teilweise großartig). Du konntest sogar noch gezwirbelte Spitzen hinzufügen und den Schuh "unendlich" verlängern. Vielleicht ist das noch etwas weniger Sauerei, als das Gipsen?

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