Beiträge von *Jazzy*

    Ich bin immer wieder erschrocken, wie hilflos einige Schulen störenden Schülern gegenüber stehen. Gibt es bei euch kein Konzept zum Umgang mit Unterrichtsstörungen? Wenn nicht, rege es in der nächsten Konferenz an, bildet einen Arbeitskreis, lasst euch von anderen Schulen Konzepte zur Sichtung geben. Aber steht nicht hilflos rum und denkt euch: Tja, ist schon doof, aber machen kann ich nichts.
    Und wenn ich höre, dass die Störer ein Recht auf Unterricht haben, könnte ich... Die verwirken ihr Recht, indem sie stören! Denn ich habe ein Recht auf ungestörten Unterricht und die anderen Schüler ebenfalls. Bei uns fliegen die raus, werden in einem Extraraum oder zur Not in einer anderen Klasse/beim Sozialarbeiter/beim Sonderpädagogen verwahrt und müssen schriftlich Stellungnehmen und quittieren, bei welchem Schüler sie sich um den verpassten Stoff kümmern. Die sind einfach zum Kiosk gegangen? Wunderbar, da hat man sofort den Aufhänger für eine Anhörung! Und dann müssen nicht nur pädagogische Konsequenzen auf den Tisch. Du benimmst dich in deiner Klasse nicht? Dann sitzt du die nächsten 2 Wochen in einer anderen. Dort klappt es auch nicht? Dann bist du 2 Wochen vom Unterricht ausgeschlossen, holst dir morgens deine Materialien ab und bringst sie mittags bearbeitet vorbei. Und die Eltern müssen penetrant zur Verantwortung gezogen werden. Da reicht es nicht, dass irgendeine Unterschrift geleistet wird.
    Bei Fällen von Mobbing würde ich Ruckzuck eine Anhörung bei der Stufenleitung einberufen. Das mache ich übrigens auch schon bei "Kleinigkeiten", so würde es manch einer vielleicht nennen. Doch in der Regel sieht man den Kids schon an, was aus ihnen werden würde, wenn man das Verhalten nicht im Keim schon diszipliniert. Höchstwahrscheinlich so eine Clique, wie du sie beschreibst.
    Problemschüler kann man sich auch selber ziehen... Das gemobbte Kind tut mir unwahrscheinlich leid!

    Was ich letztens wirklich lustig fand, war ein Kennenlernbingo.


    Jeder hatte eine Karte mit unterschiedlichen Aussagen: Hat die gleiche Augenfarbe wie ich. Hat mehr als 2 Geschwister. Hat ein Haustier. Hat den gleichen Lieblingsfilm. Hat im gleichen Monat Geburtstag. Hat das gleiche Hobby wie ich. Geht gerne in die Schule. Schläft gerne lange....
    Nun musste man 10 Minuten durch die Gegend flitzen und durfte jedes Kind nur einmal aufschreiben. Am Ende wurde gezählt, wie viele Bingo man geschafft hat.


    Toll finde ich auch "Eine Reise nach Jerusalem" ohne Ausscheiden. Alle Kids müssen sich auf die verbleibenden Stühle quetschen und 3 Sekunden darf kein Körperteil den Boden berühren.


    Oder das Spiel "Rettung aus dem Eismeer". Alle Kids stehen im Raum verteilt auf einem Stuhl. Nun müssen sie den Ausgang erreichen, dürfen den Boden aber nicht berühren. Sie müssen also gemeinsam die Stühle verrücken und sich zusammentun. Keiner darf zurückgelassen werden, sonst ist das Spiel verloren.


    Außerdem habe ich am ersten Tag von jedem Kind ein Portraitfoto geschossen. Am Ende der 10 werde ich wieder eins schießen und es wird eine FotoDVD als Abschiedsgeschenk geben. Natürlich kommen da noch mehr Fotos drauf.


    Ansonsten macht man doch total viel Orga Kram. Kontrolle der Materialien, Bücher verteilen, Bücher beschriften, Umschläge drum, Stundenplan, Klassenregeln, Schulbesichtigung...

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht und deine Fächer mit Sek II in Leo eingegeben. Als Umkreis habe ich 60km um Dortmund gewählt. Dort habe ich allein 190 Stellen gefunden, auf die du dich mit Sek II bewerben kannst.
    Wieso solltest du also an eine Schule mit Sek I wechseln, die dir ein Jahr Angestelltenzeit bietet?
    Wir sind übrigens auch eine Schule im Aufbau und haben sowohl Sek I als auch Sek II Lehrer und auch Sek II Lehrer, die mit A12 vergütet werden und welche, die mit A13 vergütet werden. Ich habe noch von keinem gehört, er müsse erst einmal als Angestellter anfangen und sogar Prüfungen ablegen... Ebenfalls NRW.

    Wir besprechen das gerade im Lehrerrat, wie wir uns die Vertretung vorstellen: Soll es zu Mehrarbeit kommen oder sollen Kurse zusammengelegt und aufgeteilt werden.


    Die meisten sind derzeit für Zusammenlegung. Ansonsten erahnen wir nämlich ebenfalls, dass man heimlich regelmäßige, unbezahlte Mehrarbeit ableistet. Für die ersten und letzten Stunden haben wir übrigens Vertretungsreserven eingeteilt, die als halbe Stunde vergütet werden. Wenn kein Bedarf besteht, darf man auch gehen.


    Wenn bei euch regelmäßig 3 zusätzliche Stunden anfallen, würde ich mich definitiv an den Lehrerrat wenden und die sollten womöglich für die nächste Lehrerkonferenz einen Tagespunkt beantragen, wenn die SL sich uneinsichtig zeigt.

    Die Lehrbefähigung verlierst du nicht, allerdings wirst du nicht das Sek II Gehalt erhalten. Vielleicht hast du Glück und kannst dich auf eine höhere Stelle bewerben, allerdings weiß ich da nicht, wie das bei Angestellten läuft... Beamte sollen nur noch aufgabengebundene "Beförderungen" erhalten, z.B. die Übernahme einer didaktischen Leitung o.ä. Ich erlebe gerade im Kollegium, dass es nicht so einfach ist, seiner Ausbildung entsprechend bezahlt zu werden.
    Übrigens sind bei uns derzeit alle Bewerbungen während des laufenden Verfahrens auf Eis gelegt worden, da es angeblich Personalmangel in der Bez.Reg. gibt. Nur Schulleitungsausschreibungen können vorrangig durchgeführt werden. Ein Witz! Seit 7 Monaten warten bei uns Kollegen auf irgendeine Reaktion, außer: "Wir haben Ihre Bewerbung erhalten und möchten Sie darum bitten, von weiteren Nachfragen Abstand zu nehmen."

    Hallo zusammen,


    ich mische hier auch noch einmal mit. Ich fahre demnächst auf eine Klassenfahrt und wurde von der Mutter einer Schülerin netterweise daraufhingewiesen, dass ich ihrer Tochter während der Fahrt ihre Medikamente verabreichen muss und sie immer erinnern muss, weil sie es vergisst... (Ich liebe solche Gespräche...). Es handelt sich dabei um ein verschreibungspflichtiges Medikament, dass dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt.


    Zunächst einmal habe ich geklärt, dass ich die Verantwortung für die genaue und zeitgemäße Einnahme eines solchen Medikamentes nicht verantworten werde (Kind ist 14). Weiterhin frage ich mich, wo ein solches Medikament gelagert werden muss? Es kann ja schlecht in der Tasche des Schülers rumfliegen, in meinem Zimmer möchte ich es jedoch auch nicht haben (Male mir schon wieder den Extremfall aus: Tumult auf dem Flur, ich renne raus und kläre ne Prügelei und in der Zeit räumt mir einer das Zimmer leer..). Ich weiß, es klingt vielleicht übertrieben, doch ich habe so einen Fall schon miterleben müssen, dass bei einem Kollegen in einer ähnlichen Situation Medikamente abhanden gekommen sind.
    Die Mutter ist außerdem ständig mit dem Thema "Verklagen" unterwegs, da muss ich auf der sicheren Seite stehen.


    Wir haben nun bereits mit der Schulleitung ein Gespräch gehabt und mich der Verantwortung über die Medikamenteneinnahme und -gabe schriftlich enthoben. Nun suche ich jedoch noch Vorgaben, wie ein derartiges Medikament gelagert werden muss. Im Land der Bürokratie sollte so etwas doch zu finden sein...


    Danke für eure Hinweise!

    Vielleicht hab ich es überlesen, aber wie viele Stunden hast du in den schwierigen Klassen? Ich kenne es von 1-Stunden-Fächern, dass man die Klasse kaum in den Griff bekommt. Aber auch hier schafft man es mit transparentem Regelwerk.
    Versuche doch mal auf einer pädagogischen Konferenz oder in einem Arbeitskreis ein Konzept für Fehlverhalten anzustreben. Meiner Ansicht nach, muss das Kollegium hier wirklich an einem Strang ziehen.
    Wenn ich zur Begrüßung auf Ruhe warte, dulde ich ca. 4 Minuten noch ein Gewühle und Gemurmel. In dieser Zeit werden sämtliche Materialien hervorgekramt und Hausaufgaben aufgeschlagen. Danach zähle ich von 3 runter, wer dann noch spricht, wird automatisch angeschrieben (und bei uns ist ja dann die Konsequenz des Übungsraumes vorhanden/schon sehr nah). Was wir auch schon gemacht haben, bei mehrfachen Unterrichtsstörungen mussten die Kids Karussel fahren. Sie wurden für einen gewissen Zeitraum anderen Lerngruppen angegliedert. Dann hat man den harten 8er einfach mal 2 Wochen neben einen harten 10er gesetzt, (mit dem man gut klar kommt) und ihn angewiesen, den mal ein bisschen im Auge zu behalten. Da werden die Störenfriede meistens auch sehr schnell leise.
    Und es ist irgendwie untergegangen: Was ist bei euch mit den Sozialarbeitern und Sonderpädagogen? Wie schnell finden bei euch überhaupt Anhörungen statt, damit die Kids auch Konsequenzen spüren? Bei uns wird regelmäßig zum überwachten Unterricht beim Sozialarbeiter, Pausenverbot, Ausschluss von Sportfesten, Ausschluss von Ausflügen etc. verdonnert. Unsere Abteilungsleitung ist quasi jede Woche ausgebucht.
    Gibt es bei euch eine feste Kommunikationsform mit den Eltern? Wir haben z.B. einen Lernplaner, der jede Woche von den Eltern abgezeichnet werden muss. Dort stehen Aufgaben, Termine und Mitteilungen drin.
    Übrigens muss die Arbeit in der Grundschule nicht unbedingt einfacher sein... Ich war dort vorher auch und finde es nun in der Sek 1 um einiges leichter.


    Noch eine Frage zum Schluss: Wie kommt der Klassenlehrer mit der Klasse zurecht? Es kommt ja leider häufig vor, dass sich eine Klasse einen Lehrer zum fertig machen aussucht. Hast du mal deine Kollegen gefragt, welche Gründe sie bei dir erkennen könnten? Versteh mich bitte nicht falsch, aber meistens waren die Gründe (in den von mir erlebten Fällen) von außen doch sehr deutlich zu erkennen (Schüleräußerungen: fehlende Transparenz, unbegründete Strenge, Willkür, Sprunghaftigkeit, angebliche Lieblingsschüler und die häufigste Aussage: Der/die mag uns nicht!).

    Oh je. Klingt furchtbar!


    Gibt es bei euch ein Konzept zum Umgang mit Störern? Bei uns gibt es z.B. einen Übungsraum, in den Störenfriede geschickt werden. Dort müssen sie einen Reflexionsbogen ausfüllen, Wenn sie dort zu oft landen, müssen ihre Eltern zum Gespräch antanzen. Wenn die Eltern das Gespräch in einem vorgegeben Zeitraum nicht wahrnehmen, können die Kinder vom Unterricht suspendiert werden. Diese Suspendierung findet jedoch unter den Voraussetzungen statt, dass morgens die Aufgaben abgeholt und mittags wieder vorgezeigt werden müssen.
    Dieses System funktioniert bei uns sehr gut.


    Ansonsten finde ich es bei schwierigen Klassen sehr wichtig, eine gute Beziehung zu den Kids aufzubauen. So blöd es klingt, aber ich habe z.B. immer Lutscher oder Bonbons dabei. Ich habe damals in meiner (übrigens ähnlichen) Klasse, tatsächlich an die Kids mit Hausaufgaben Lutscher verteilt. Das waren in der Regel nur 10 Prozent. Weiterhin schreibe ich jede Stunde an der Tafel auf, wer gut mitarbeitet. Dadurch bekommen die wenigen ruhigen, fleißigen ihre Rückmeldung und nicht nur die Störenfriede. Ich schreibe weiterhin an, was ich als Unterrichtsstörung empfinde und zeige nur noch darauf, wenn jemand eine Regel verletzt. Nach 3 Regelverstößen fliegen die Kids dann in den Übungsraum.
    Außerdem biete ich ihnen an, dass wenn heute niemand für den Übungsraum angezählt wird, die letzten 5 Minuten ein lustiges Video geguckt wird. Oder dass alle, die die nächsten 10 Stunden nicht negativ auffallen, einen selbst gewählten Film gucken dürfen. Die Störenfriede werden mit Material in andere Klassen oder bei einem Sonderpädagogen, Sozialarbeiter etc. untergebracht.


    Falls du unbedingt dort weg möchtest, solltest du nach deiner Probezeit ein offenes Gespräch mit deinem Direktor führen.

    Die Klassenfahrten werden von den Eltern finanziert, einen gewissen Betrag darf/sollte man dabei nicht überschreiten (Bundesland). Einige Elternteile haben Anspruch auf Bildung- und Teilhabe (zumindest ist es in NRW so). Weiterhin kann man den Förderverein mit ins Boot holen (z.B. bei Minimalverdienern, die keine offiziellen Ansprüche haben). Dass über einen Kuchenverkauf Klassenfahrten finanziert werden, habe ich noch nie gehört.

    Ich kannte es bisher so, dass die Religionslehrer sich die Sonntage aufgeteilt haben, doch irgendein Kollege war vor Ort. Als ich jedoch einmal 3 Sonntage hintereinander in meine 50km entfernte Arbeitststätte fahren sollte, habe ich das dankend abgelehnt.

    Wenn dein Schwerpunkt in der Stunde das Erzählen sein soll, schau mal im Lehrplan auf Seite 28.


    Bau diese Kompetenz in die Reihe ein, denk dran, alle Bereiche des Lehrplans sollen integrativ in einer Unterrichtsreihe vorkommen.


    Ich würde also ein Bilderbuch nehmen und daran alle Bereiche abarbeiten (klappt immer!). Nimmst ein bisschen Rechtschreibung mit rein, kreatives Schreiben, lesen und schließlich können die Kinder eine Szene weiterführen, dazu Blätter für ein Kamishibai erstellen und in deiner Stunde mithilfe des Kamishibais ihre Geschichte erzählen (oder du lässt nur die Geschichte des Buches nacherzählen). Die anderen Kids haben einen Hörauftrag und reflektieren die Erzähltechnik.
    Nur mal so grob runtergeschrieben...



    Ich habe das auch schon in der 1 gemacht (kein UB) und hatte das Buch "Der Buchstabenbaum" als kleinen Comic ausgeteilt. Mit diesem Comic haben sie in Erzählkonferenzen geprobt und Reflexionsbögen angekreuzt. Später haben sie die Teile des Comics in groß für das Kamishibai benutzt. Das war ne tolle Sache und hat den Kids viel Freude bereitet.

    Eure Antworten beruhigen mich sehr!
    Ich habe auch schon überlegt, ob ich zu streng bin, doch ich habe bereits damals in der Grundschule in der 4. Klasse deutlich gemacht, dass nichts abgeschrieben werden darf und sehe bei 6. Klässlern kaum noch Schonungsraum. Das ist nun die 4. Unterrichtsreihe, bei der Recherche oder eine Lektüre vorkommt. Auch in den anderen Fächern müssen sie recherchieren und ihre Ergebnisse zusammenfassen/umformulieren. Da muss das doch mal langsam in den Kopf gehen...
    Inzwischen habe ich bei einer weiteren Person (die übrigens letztens die freiwillige Fabel geklaut hatte) ebenfalls in der Inhaltsangabe 4 absolut identische Sätze gefunden.


    Mit meiner 6 als Wertung bin ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite, da es laut APO §6 bei Täuschungsversuchen erlaubt ist.

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