Beiträge von *Jazzy*

    Moin!


    Da war die Französischlehrerin, die immer mit dem Mittelfinger Schüler dran nahm und dann "DU" sagte, da sie keinen Namen wusste.


    Dann gab es die Biologielehrerin, die ein Glasauge hatte und deshalb schwer erkennbar war, wen sie ansprach (Namen waren auch hier Fehlanzeige). Wenn sie dann wütend wurde, flog auch hier (wie schon mehrfach erwähnt) der Schlüssel.


    Mein Mathelehrer schlief regelmäßig während der Arbeit ein und hatte seine Lösungen vor sich liegen. Klar, dass ich am Pult saß...


    Der Deutschlehrer hat sich immer mit seinem Hintern an der Türklinke geschubbelt... Einmal ist die Tür aufgegangen :D Weg war er.


    Der Physiklehrer hatte immer diesen Spuckefaden an der Lippe und immer wenn er nah kam, hatte man Angst, dass er einen trifft. (Irgendwann löste sich das fiese Ding nämlich und es entstand sofort ein neuer.)


    Mein älterer Chemielehrer mit Hitlerbärtchen und Seitenscheitel, der ganze Chemiestunden durchgeredet hat, wenn man ihn etwas zu seiner Vergangenheit gefragt hat.


    Nun wird es ganz irre: Der Lehrer meines Bruders erzählte ständig, er könne durch Wände gehen. Einmal bekam der ganze Abikurs seine Arbeiten nicht wieder. Er hätte sie in einer Wand verloren und er wüsste nicht mehr in welcher...

    Nochmal die Frage: ist aus Lehrersicht das Klammern an der Dreigliedrigkeit nicht nur für das Kollegium am Gymnasium erstrebenswert? Das würde ich gern mal von den HauptschullehrerInnen wissen.

    Morgen!


    Nein, ist es nicht. Ich würde mir eine Viergliedrigkeit zurück wünschen: Förderschule, Hauptschule, Realschule, Gymnasium. Sehr gerne darf es auch Gesamtschulen geben. (Ups, mir fällt gerade auf, ich habe meine Schulform eliminiert)


    Allerdings würde ich mir auch eine bessere Durchlässigkeit und Aufgeklärtheit wünschen. Die wenigsten Lehrer/Eltern/Schüler wissen darüber Bescheid, wie z.B. der Hauptschüler nach seinem HS9 oder HS10 weitermachen kann - Das Bild der Resterampe, des Bodensatzes, des zukünftigen Hartz 4 Empfängers... nervt einfach nur noch. Dass z.B. eine Ausbildung, die besser als 3 abgeschlossen wird, automatisch zum nächsthöheren Abschluss führt, ist den wenigsten bekannt. Dass viele größere Firmen 2jährige Ausbildungen für HS anbieten und diese nach Erfolg den Zugang zu einer höheren Ausbildung im gleichen Betrieb erlangen (wird dann ebenfalls verkürzt auf zwei Jahre), wird ebenfalls nicht vermittelt. Oder aufklären, welche tollen Programme die Berufskollegs anbieten. Viele Wege können noch zu einer höheren Ausbildung führen. Die Hauptschule ist keine Endstation.


    Mich nervt das Inklusionsgerede: Jedem Kind die gleichen Chancen!

    Das ist doch nicht wahr. Nur weil ich ein Kind mit Förderbedarf GE oder LE auf ein Gymnasium lasse, hat es doch nicht die gleichen Chancen. Und warum darf das Kind mit Förderbedarf auf das Gymnasium oder die Realschule und das Kind mit der (unverbindlichen) Hauptschulempfehlung wird womöglich abgelehnt? Das ist keine Chancengleichheit.
    Jedem Kind die beste, angemessene Bildung!
    So müsste es heißen. Und wenn ich mitbekomme, dass früher in den Förderschulen kochen, waschen, einkaufen, Bankgeschäfte etc. durchgenommen wurde und das nun alles wegfällt, dann bekommt dieses Kind nicht mehr die angemessene Bildung. Es sitzt z.B. in einem Chemiekurs oder Englischkurs oder Mathekurs und hört sich Sachen an, die es niemals verstehen wird. Lebenszeitverschwendung.


    Da ich in einem System arbeite, in dem ich binnendifferenziert ein Hauptfach unterrichte, möchte ich mich dazu auch noch einmal äußern. In meiner Klasse befinden sich also Schüler mit dem Ziel einen HS, RS, FOR und FOR-Q zu erreichen (ich erwähne nur am Rande, dass es natürlich teilweise noch Förderschüler und Flüchtlinge gibt). Ich muss jedem dieser Abschlüsse in meinen drei Stunden pro Woche bei einer Personenzahl von 30 gerecht werden. Da geht viel Zeit drauf, in der ich für die Schwächeren Dinge erkläre, die den Stärkeren völlig klar sind. Andersherum schalten die Schwächeren ab, wenn ich plötzlich auf gymnasialem Niveau arbeite. Lebenszeitverschwendung.


    Noch kurz zum Abschluss. "Meine" Hauptschüler, die sich aktiv um Lehrstellen bemüht haben, rennen aktuell von einem Vorstellungsgespräch zum nächsten und viele haben bereits bis zu drei Ausbildungsstellen sicher.

    NRW Erfahrung mit einer Sekundarschule (5. bis 10. Klasse).


    Anfängliche Begeisterung aufgrund einer sehr modernen Ausstattung, riesige Schülerströme, gut gemischte Schulempfehlungen.
    Inzwischen: Keine Schüler mehr mit gymnasialer Empfehlung, dafür jede Menge HS, Förderschüler, Kinder ohne Deutschkenntnisse, Kids aus den Einrichtungen des Jugendamtes, noch einige Realschüler.


    Gefördert wird die riesige Schere zwischen den einzelnen Schulsystemen nun ebenfalls vom Land. In NRW werden ab dem nächsten Schuljahr Standortschulen eingerichtet. Das bedeutet, dass die Inklusion nur noch von einer Schule im Bezirk angeboten werden muss. Die Gymnasien sind per se raus. Wir haben die Ehre, eine solche Schule werden zu dürfen. Natürlich ungefragt, über unseren Kopf hinweg entschieden. Wir müssen nun pro Klasse Plätze für Inklusionskinder freihalten und dürfen die erst mit Schülern ohne Förderbedarf auffüllen, wenn es keinen Bedarf mehr für Inklusionskindern gibt. Dadurch hat das Förderkind aus dem Nachbarort bessere Chancen auf einen Platz, als das Kind aus unserem Ort. Natürlich hätten wir nun Anspruch auf mehr Sonderpädagogen, die gibt es aber nicht. Wenn man bedenkt, wie groß früher die Klassen in den ursprünglichen Sonderschulen waren und mit welchem Personalschlüssel sie besetzt waren, erwartet man inzwischen von den Regelschullehrern das gleiche, jedoch sollen sie nebenbei noch 20 andere Schüler differenziert unterrichten.


    Ich sehe (zumindest in NRW) für alle gemischten Schulformen eine düstere Zukunft.

    Moin!


    Inzwischen habe ich ein paar Schüler aus der Maßnahme entfernt. Respektlosigkeiten und Unwillen werden nicht mehr gefördert.
    Für die letzte Stunde hatte ich Bewerbungsanschreiben vorbereitet und sie konnten sie abtippen (mit Lücken). Da ist es tatsächlich auch passiert, was hier schon beschrieben wurde. Der Absender wurde nicht aufgeschrieben, sondern dort stand dann:


    Name
    Straße
    Postleitzahl Ort


    Der Schüler wollte es aber auch nicht ändern. Er verstand nicht, wieso das falsch sein sollte.
    Auch nett war die Situation, als einer seinen Namen nicht in den Absender schreiben wollte. Begründung: Der steht schon in meiner Emailadresse.


    LG
    Jazzy

    @Squal1982
    Fühl dich nicht angegriffen, immerhin willst du ja nur helfen. Um welches Fach geht es denn allgemein?
    Ich habe erst vorhin wieder mit einem Kollegen von einer anderen Schule gesprochen... ein Deutschkollege hat dort an einer 5. Klasse (Gymnasium) eine Klassenarbeit benoten "dürfen"... von 28 SuS gerade mal 4 3er und 4er, der Rest 5 und 6; besser als 3 gar niemand aufgrund der einfach nur irren Zahl an (Rechtschreib)fehlern... da hat die jeweilige Grundschule wohl ganze Arbeit geleistet (und der Kollege dort würde die Verantwortlichen sicherlich gerne zum Mond schießen).
    Wenn du gegen so etwas entgegenwirken kannst... tu's.


    Was das Versteuern angeht... angeben musst du den Verdienst, schreibe einfach Rechnungen, auf Stundenbasis. Vor allem hast du dann auch die Übersicht darüber, nicht "zuviel" nebenher zu arbeiten, denn das darfst du auch nicht.

    OT: Die Darstellungsleistungen (R, S, Z, A) dürfen höchstens eine Note ausmachen. Da müssen also noch andere Gründe vorliegen.

    Moin!


    Vielen Dank für eure Anekdoten und Tipps. :aufgepasst:


    Vielleicht sollte ich mit einigen Kids tatsächlich üben, einen Hartz IV Antrag auszufüllen. Da kamen bereits Fragen, was man ihnen den schon könne, wenn sie einfach nicht mehr zur Berufsschule erscheinen würden. Ihre Kumpels würden da auch nie erscheinen, denen würde nichts passieren... Einen anderen habe ich gestern aus dem Programm befördert, da er sich sehr respektlos verhält. So schicke ich niemanden in ein Praktikum. Tatsächlich haben es gestern wieder sehr viele Kids geschafft, gar nichts zu tun.


    Habe mir aber nun einige Anregungen von euch geholt. Ich bin übrigens auch StuBo (ohne Fortbildung, kommt da wirklich irgendwer rein?) und erhalte Ermäßigungsstunden. Die habe ich nun gestern auch genutzt, um noch einmal Bewerbungen zu entwerfen für die unterschiedlichen Bereiche. Nun müssen sie dort quasi wirklich nur noch die Daten ergänzen. Es ist ein Lückentext... Das wird dennoch schwierig genug für die Schüler. Auch immer wieder spannend ist die Frage, wann sie eigentlich die Grundschule besucht haben, Stichwort Lebenslauf. Das ist quasi unlösbar.


    Habe auch noch ein Anekdötchen: Ein Schüler wollte gerne Bäcker werden. Er sollte nun aus dem Internet Telefonnummern von Bäckerein raussuchen. Als ich nach 15 Minuten nachsah, schrieb er gerade aus dem Telefonbuch alle Telefonnummern von Menschen heraus, die Bäcker heißen :victory:


    LG

    Moin!


    Hatte schon mal jemand von euch Stress mit der Jugendherberge/dem Hotel?
    Uns wird gerade vorgeworfen, dass unsere Schüler Dinge beschädigt hätten, die wir unter normaler Abnutzung verbuchen würden. Das sagten wir bereits vor Ort. Nun wurde uns angekündigt, dass die Rechtsabteilung sich bei uns melden würde.
    Ich habe als Privatperson eine TripAdvisor Bewertung vorgenommen und sowohl die positiven als auch negativen Dinge benannt. Immerhin gab es zwei Sterne. Daraufhin wurd ich nun angeschrieben, dass man mich im 5stelligen Bereich auf Schadensersatz verklagen würde. Äh... Am liebsten hätte ich daraufhin den letzten Stern auch noch abgezogen und meine Bewertung dementsprechend geändert. Habe mich für die Löschung entschieden. Meine Lebenszeit ist zu wertvoll.
    Natürlich werde ich hier nicht öffentlich den Namen des Hotels nennen, sonst wird die Klage bestimmt auf einen 6stelligen Bereich erhöht.
    Wie seid ihr denn als Schule vorgegangen, wenn eure Schüler angeblich etwas kaputt gemacht haben? Wurde das an deren Haftpflicht weitergereicht?


    LG

    Hallo liebe Forengemeinde,


    da ich seit einigen Jahren mit den Ärmsten der Armen arbeiten darf, würde ich diese Plattform gerne zum Austausch nutzen. In NRW gibt es sowohl die Möglichkeit einer BuS Klasse als auch des Langzeitpraktikums ohne diese Klasse. Aktuell betreue ich meine Kids in einem Kurs, der 2x die Woche stattfindet. Ansonsten befinden sie sich in ihren normalen Klassen. Richtig glücklich bin ich mit dieser Lösung nicht, allerdings bin ich auch froh, wenn ich diese Gruppe nach 90 Minuten wieder abgeben darf. Keiner meiner Kurse ist so anstrengend. Das liegt nicht an dem Verhalten der Schüler (meistens), sondern an dessen Kenntnisstand. Da ist einfach nix. Kurzer Einblick in meine aktuelle Zusammensetzung: Lerner, Wiederholer, Flüchtlinge, Schulschwänzer, Schulmüde, Depressive und ein paar wenige engagierte schwache Hauptschüler. Aktuell versuchen wir Bewerbungsanschreiben für unsere Praktikumsstelle zu verfassen. Nach 90 Minuten hatten die meisten immerhin Absender, Empfänger, Datum und Betreff verfasst. Der Empfänger war in der Regel falsch, da die Kids einfach ein CopyPaste der Homepage vorgenommen haben und meist lediglich Homepage, Tel., Fax, und Email übernahmen. Ein Schüler hat anstatt einer Postleitzahl die Telefonnummer angegeben. Als es zur Pause ging, haben einige Schüler einfach den Rechner heruntergefahren, natürlich ohne zu speichern...
    Das Thema Bewerbungen ist für sie nicht neu. Sie haben im Deutschunterricht und im Berufsorientierungsunterricht im letzten Schuljahr bereits Bewerbungen erstellt. Davon ist im 9. Schuljahr leider nichts mehr vorhanden. Bereits in meinem letzten Durchgang ist mir aufgefallen, dass die Kids keine Bewerbung verfasst bekommen.
    Wer hat Tipps? Nächste Woche kommt der Hauptteil dran, und sie sind nicht in der Lage ihr Interesse zu verschriftlichen.
    Aktuell arbeite ich mit dem Material von Azubiyo. Letztes Jahr hatte ich Formulierungsbausteine vorgegeben. Das klappte auch nicht, da diese einfach übernommen wurden samt .... Der Text bestand also z.B. aus lauter Einleitungen ohne persönlichen Bezug.
    Wo sind die Profis? Wie arbeitet ihr mit euren Kids?


    LG

    ....und während unserer Ferien leider komplett ausgebucht... :-(Ich werde es mir aber merken, das klingt herrlich!

    Das war es auch :)


    Falls euch der längere Tranfer nicht abschreckt, könnte ich euch auch noch dieses Hotel empfehlen:


    https://www.tripadvisor.de/Hot…omera_Canary_Islands.html


    Hier haben wir unsere Flitterwochen verbracht. Oben am Pool ist die Kinderabteilung und unten liegen die Ruhesuchenden.

    Moin!


    Bei uns passiert es auch immer wieder, dass Vollzeitler einen freien Tag haben. Der Konrektor bastelt dann jedoch gerne noch mal rum, bis er wenigstens eine Stunde auf diesen Tag gelegt bekommt :autsch: In der Regel trifft das Kollegen, die ein paar Ermäßigungsstunden erhalten. Da wir ein 60 Minuten Stundenraster haben und die Schule bis 15:30 Uhr geht, kann man da an einem Tag bereits 6 1/2 Stunden a 60 Minuten abarbeiten. Ich habe in diesem Halbjahr einen Tag mit 2 Stunden Unterricht und einen Tag mit 1 1/2 Stunden.

    Moin,


    NRW gibt anscheinend nicht auf. Bei uns im Ort hatte sich meine ehemalige Grundschule ebenfalls jahrgangsübergreifend aufgestellt. Laut Eltern, Lehrern, Kindern lief es auch sehr gut. Das Konzept wurde allerdings von den wenigsten Eltern überhaupt in Betracht gezogen und die Anmeldezahlen gingen stark zurück. Letztes Jahr wurde die Schule geschlossen. Es gab sie zu diesem Zeitpunkt über 100 Jahre und sie war die einzige nicht katholische Grundschule im Umkreis.
    Hoffentlich läuft es für euch besser.


    LG

    Moin!


    Übrigens gibt es in NRW ein neues Beförderungsverfahren, in dem der Schulleiter nur noch die letzten 3 Jahre zur Begründung der Beförderung heranziehen kann. Wenn die Älteren in den letzten 3 Jahren keine besonderen Aufgaben übernommen haben, müsste das Papier schon sehr geduldig sein.


    LG

    Hi!


    Ich war zwei Jahre Vertretungslehrkraft mit ständig wechselnden Verträgen. Nein, der SL hat da nichts mitzuentscheiden. Er hat auch keine Einsicht (zum Glück) in die Krankengeschichten der Kollegen oder kann vorhersagen, wie lange Kollegin xy nun wirklich in Elternzeit bleibt. Glaube nur, was du unterschrieben hast und verlasse dich niemals auf mündliche Absprachen. Das klappt nie. Das ist meine Erfahrung. Ich hoffe, es geht für dich noch gut aus!


    LG

    Wenn man Steuern absetzt, bekommt man überhaupt nichts "erstattet", man bezahlt weiterhin diese Dinge aus eigener Tasche. Dein zu besteuerndes Einkommen wird bei der Berechnung um diese Beträge reduziert, d.h. ggf. bekommst du nur ein paar Cent auf den Euro, den du vorgelegt hast, zurück.
    Das muss in der Regel sehr deutlich Leuten (auch Schulleitern!) erklären, die mit "stellen Sie sich doch nicht so an, das können Sie doch alles absetzen" kommen...

    Sorry, ich meinte anerkannt.

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