Beiträge von Bibo

    Wir haben zwei Elternsprechabende. Einen demnächst und einen im zweiten Halbjahr. Mehr muss nicht sein. Da bei uns die Eltern oftmals auch in die Sprechstunde kommen, hat man so dann leicht vier Termine bei einem Kind. Ein Elternsprechabend ist aber auch etwas knapp.




    Bibo

    Ich war eigentlich immer pro Noten. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre schwanke ich mittlerweile. Man muss dafür auch immer sehen, welche Rolle die Noten spielen. Letztendlich vergeben wir damit Berechtigungen zum Besuch bestimmter Schularten. Und das wird vielen Kindern nicht gerecht. Für uns Lehrer bedeutet das zusätzlich nervenaufreibende Gespräche, stundenlanges Erstellen von Proben und relativ lange Korrekturen. Nichts davon hilft erstmal den Kindern. Um festzustellen, dass ein Kind ungenügende Leistungen erbringt, brauche ich nicht zwangsweise eine Probe und die daraus resultierende Note.



    Bibo

    Ich schließe mich xpete an. Zur Zeit erlebe ich es so, dass schon mit der 2. Klasse das Lernen ohne Druck aufhört. Kaum kommen Noten in greifbare Nähe (die bei uns irgendwann zum Übertritt führen), wird nur noch für Proben gelernt und viele Kinder leiden bei uns mittlerweile unter Prüfungsangst. Vielleicht könnte eine sechsjährige GS das Leid erst später anfangen lassen. Wobei ich nicht gegen die Noten bin, sondern dagegen, dass sie alleinig über den Übertritt entscheiden.



    Bibo

    Diese Aufgaben werden bei uns teilweise gemacht:


    Zu einem vorgegebenem Bild soll das dazugehörige Wort aufgeschrieben werden.
    Kurze oder lange Vokale markieren lassen.
    Falsch geschriebene Wörter finden lassen.
    Wörter in Silben trennen lassen.
    EINENSATZRICHTIGAUFSCHREIBENLASSEN.
    Wörter werden (schriftlich) umschrieben und sollen dann notiert werden.
    Zu vorgegebenen Lernwörtern wird die Mehrzahl gebildet.



    Bibo



    Edit: Bei uns werden in den Proben keine Hilfsmittel verwendet und was in Bezug auf Rechtschreibung an den Wänden hängt, kommt weg.

    Tootsie:


    Danke erstmal für deine Informationen. Dass man das alles auch schriftlich machen kann, ist mir klar. Habe das bisher ja auch so gehandhabt. Es lief auch immer alles reibungslos. Allerdings habe ich das Gefühl, dass sich bei uns immer mehr Lehrkräfte sinnlos Arbeit machen müssen und Eltern ganz schnell in die Haltung verfallen "aber die haben das auch!" Deswegen würde mich interessieren, ob es dazu irgendwelche Bestimmungen gibt und wie andere Lehrkräfte das handhaben.


    Warte gespannt auf weitere Antworten!



    Bibo

    Bei uns findet aber im Schuljahr nur direkt am Anfang ein allgemeiner Elternabend statt. Auf diesem wurde abgesprochen, dass wir fahren werden (Wunsch der Eltern). Weitere allgemeine Elternabende finden bei uns in diesem Jahr nicht statt. Mir erscheint es übertrieben, extra wegen dem Schullandheim nochmals einen Elternabend einzuberufen. Meiner Meinung nach lässt sich alles auch schriftlich regeln.



    Bibo

    Ich sitze gerade an der Planung für die nächsten Wochen und grüble über folgendem Problem: Muss vor einem Schullandheimaufenthalt ein Elternabend stattfinden? Gibt es dazu rechtliche Bestimmungen? Wie haltet ihr das? Ich war bisher immer an Schulen, in denen das für die Klassen 3/4 nicht unbedingt gemacht wurde. An meiner jetzigen Schule wird von vielen Lehrkräften ein Elternabend abgehalten. Ich persönlich halte das bei einer Klasse die zum wiederholten Mal ins Schullandheim fährt für eine nette Idee, die wenig bringt. Bisher wurden die Eltern meiner Schüler immer ausführlich schriftlich informiert und das hat mehrere Male sehr gut geklappt. Oder liege ich da jetzt so falsch? ?(



    Bibo

    Zitat

    Original von Ronda:
    Erst neulich ging ein junger Kollege mit einem solchen Ding vor mir, an dem auch noch ein kleines Schmusetier baumelte (!!!). Wie soll ein Schüler vor so jemandem Respekt haben!?


    Geschmackssache, ob man so was braucht oder nicht. Andererseits sollten Schüler in der Sekundarstufe doch hoffentlich schon so weit sein, dass die Tasche oder der Rucksack nicht ausschlaggebend sind, oder? Zumindest war mir das als Schüler immer recht egal, wer was anhatte oder mit sich rumtrug. Wer als Lehrer eine Niete war, blieb das auch. Und Respekt sollte man sich doch immer noch erarbeiten und nicht anziehen.



    Bibo

    Schön, dass es bei dir bisher gut geklappt hat.
    Bei mir sieht es genau wie bei dir auch aus: Neben dem regulären Unterricht und den Proben bleibt kaum noch Zeit für Ausflüge, Freiräume lassen, etc. Zur Zeit macht mir das echt zu schaffen. Ich vertrete zwar immer noch die Meinung, dass der Lehrplan der dritten Klasse noch vollgestopfter ist, aber in der vierten Klasse geht es eben nur noch um den Übertritt, den möglichen Probeunterricht und die Noten. Ich stehe dann immer vor der Entscheidung irgendwas anzubieten, das den Kindern Spaß macht oder eben doch noch eine Übungseinheit dranzuhängen, da ja wieder die nächste Probe stattfindet. Solange sich aber das Übertrittsverfahren nicht ändert, werden wir wohl damit leben müssen.



    Bibo

    Zitat

    Original von redrose20:
    Während des Unterrichts wurde die Vorgangsbeschreibung besprochen, wie man mit der Beschreibung anfängt, eine Einleiitung schreibt, dann alle Materialen beschreibt, den Vorgang in der richtigen Reihenfolge wiedergibt und auch wirklich nur diesen einen Voirgang beschreibt.


    Trotz allem fehlt jedem der Hintergrund, in welchem Umfang dies getan wurde. Und letztendlich hängt davon ab, was ich in den einzelnen Bereichen erwarten würde und wie streng oder wie großzügig ich diese werten würde.



    Bibo

    Ich verfolge ja mit Interesse die verschiedenen Standpunkte zu verschiedenen Schulsystemen. Solange aber niemand bereit ist, mehr Geld für gezielte Förderung auszugeben, finde ich das ziemlich müßig. Nicht, dass ich mir nicht auch Gedanken machen würde, was meiner Meinung nach sinnvoll sein könnte. Die Realität sieht aber so aus, dass wir mit dem Schulamt streiten dürfen, ob wir jetzt 0,3 oder 0,4 Förderstunden pro Klasse bekommen. Wenn das in den oberen Klassen auch so aussieht, ist es ja fast schon egal, in welchem Schulsystem die Kinder auf der Strecke bleiben. :(



    Bibo

    Zitat

    Original von Nighthawk:
    Was mir aber immer noch nicht so ganz klar ist ... dann müssten es die Kinder doch gewohnt sein, zu lernen ... aber auch davon merke ich häufig wenig.


    Ich denke, dass so ein Aufwand einfach nicht dauerhaft betrieben werden kann. Ein Teil der Eltern wird selbst einbrechen, der andere Teil ist von den Kindern so überzeugt, dass sie das Lernprogramm runterfahren. Wir bekommen immer mal wieder mit, dass wir als Grundschule angeblich unmögliche Ansprüche stellen. Viele denken eben, dass ab der 5. Klasse aaaaallles besser wird. O-Ton einer Mutter: "Dann geht es ja nur darum, nicht zwei Fünfer im Zeugnis zu bekommen."
    Entscheidend finde ich auch, dass diese Kinder leider nicht selbstständig lernen können. Sie sind es gewohnt, alles mit dem Löffel gefüttert zu bekommen (und zeigen dann im Unterricht gnadenlos ihre Null-Bock-Stimmung). Um damit das Gymnasium zu schaffen, dürfte man als Mutter nichts mehr anderes tun. Und du von deiner Seite aus müsstest alles in Miniportiönchen packen und den Eltern per Elternbrief mitteilen, wann du was in welcher Form abprüfst. :evil: Das hat dann mit einem Gymnasium wenig zu tun.


    Gute Besserung!




    Bibo

    Zitat

    Original von Nighthawk:
    Wenn das Kind nix kann, wieso hat es dann 2,33 ?


    Sorry für die späte Antwort, da kam eine Erkältung dazwischen.


    Weswegen Kinder nichts können und trotzdem 2,33 haben? Weil in vielen Fällen diese 2,33 auch fast eine 3,00 oder eine 3,33 sein könnte. D.h. mindestens zwei der drei Noten sind oft extrem knapp. Um das überhaupt zu erreichen passiert oft folgendes:


    - zuerst wird die Hausaufgabe gemacht
    - die wird durch ein Elternteil kontrolliert
    - alles wird nochmals erklärt
    - dann gibt es zusätzliche Übungen
    - vielleicht folgt dann ein Abendessen
    - nach dem Abendessen und vor dem Schlafengehen wird nochmal wiederholt
    - am nächsten Tag wird vor dem Frühstück abermals wiederholt, falls eine Probe ansteht
    - am Wochenende wird auch gelernt; Hobbys haben die Kinder eh keine mehr
    - zusätzlich gibt es noch je nach Übertrittswunsch der Eltern, bzw. deren finanzielle Lage 1-3x Nachhilfe in der Woche
    - falls die Eltern in den Ferien mit den Kindern verreisen, werden auch da die Schulsachen mitgenommen


    D.h. der Übertritt ist sowohl für Kinder, wie auch Eltern ein Fulltimejob. Allerdings geht es in der 4. Klasse auch nur um die Fächer D/M/HSU. Das entspricht 15 Wochenstunden. Kommen dann diese Kinder in das Gymnasium, haben sie 31 Stunden Unterricht in der Woche. Und auf einmal sind die meisten Fächer versetzungsrelevant. In der 6. Klasse sind es dann schon 33 Stunden in der Woche. In diesen beiden Jahren müsste die Arbeit zu Hause dann ja nochmals gesteigert werden, vor allem in der 6. Klasse. Da der Tag aber weiterhin nur 24 Stunden hat (und von diesen Stunden verbringt das Kind nun auch noch mehr Stunden in der Schule und kann dann nicht zu Hause unter Aufsicht lernen) und Kinder auch nicht unbegrenzt belastbar sind, sacken die Leistungen dann ab.


    Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich in einem Eck unterrichte, in dem sich die Eltern das auch oft leisten können. Dadurch ergeben sich dann vollkommen unrealistische Übertrittsquoten.



    Bibo

    Wäre das auch für eine 4. Klasse geeignet?



    Bibo



    Edit: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Habe gerade gesehen, dass das Buch in der Kategorie Kindergarten und 1. Klasse steht. Hat sich dann wohl erledigt.

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