Beiträge von fossi74

    Liebe Gemeinde,


    sorry für den möglicherweise etwas kryptischen Titel des Threads. Ich brauche mal den Rat von jemandem, der sich mit der hessischen Oberstufe auskennt.


    Ich habe zur Zeit eine Schülerin aus Hessen, die nach dem Aufenthalt an unserer Klinikschule das Abitur angehen will, und zwar unter größtmöglicher Vermeidung des Faches Mathematik. Sie behauptet, eine Freundin von ihr sei an einer Schule, an der Mathe bis zum (regulären) Abi 2-stündig laufe. An eine solche Schule will sie auch, und da wir hier auch Laufbahnberatung anbieten, darf ich nun herausfinden, was das für eine Schule ist (es gibt dort wohl auch viel Theaterarbeit; "Darstellendes Spiel" etc.). Kann mir jemand weiterhelfen?


    Ich persönlich halte dieses Ansinnen ohnehin für schwierig - Mathe ist doch seit ein paar Jahren verpflichtendes Abi-Fach, und alle Schulen, die ich mir im Internet angeschaut habe, sprechen von 4 Stunden Mathe. Ich würde denken, das ist in fast allen Bildungsgängen so, außer vielleicht am sozialwissenschaftlichen Zweig der FOS.



    Liebe Grüße
    Fossi

    Die Leute, die Kinder haben, habden sich in aller Regel auch dafür entschieden, also sollen sie auch die Verantwortung für ihre Entscheidung übernehmen. D.h. ausdrücklich nicht, dass Familien mit Kindern nicht von der Gesellschaft/vom Staat unterstützt werden sollen, aber ich habe stark den Eindruck dass sich da unverschämte Anspruchshaltungen entwickeln.



    Nein, die Gesellschaft sicher nicht, sondern die Leute, insbesondere auch Politiker, die das mit der Wachstumsfunktion nicht verstanden haben. Etwas Nachhilfe in Mathe täte da wohl sehr gut.

    Das kann ja wohl nur jemand sagen, der das Prinzip Schule nicht verstanden hat. Etwas Nachhilfe in der Frage, wer unser aller Arbeitsplätze sichert, täte da wohl sehr gut :autsch: .



    Gruß
    Fossi

    Ich hätte noch eine Frage: Im Saarland kann man Gymnasial-& Gesamtschullehramt studieren.
    Heißt das ich kann Sekundarstufe I und II unterrichten ? Darf ich dann auch außerhalb von Saarland unterrichten ? (BW oder Bayern)

    Ganz ehrlich: Mit den von Dir angestrebten Fächern und einem saarländischen Abschluss wirst Du es in Bayern und noch mehr in B-W sehr, sehr schwer haben, eine Stelle zu finden (auch wenn die Staatsexamina gegenseitig anerkannt werden). Allerdings weiß niemand, wie es in ein paar Jahren aussieht, wenn Du mit dem Studium fertig wärst. Es gibt Prognosen, die sagen, dass dann dank Pensionierungswelle wieder massig Stellen besetzt werden müssen, ebenso wie es Prognosen gibt, die das Gegenteil behaupten.


    Mein ehrlich gemeinter Rat: Such Dir etwas anderes. Zunächst mal andere Fächer (Historiker sind AFAIK auch auf dem freien Markt kaum gesucht, Theologen wohl genauso) und dann ein anderes Berufsfeld. Du schreibst, Du könntest Dir (sic) vorstellen, Gymnasiallehramt zu studieren, aber bitte nichts anderes, weil da möglicherweise die Schüler nicht so nett sind wie am Gymnasium. Man sollte aber IMHO keine Karriere planen mit einem Beruf, den man sich lediglich "vorstellen" könnte. Ach ja - dass viele Mitglieder Deiner Familie auch Lehrer sind, sollte für Deine Entscheidung doch wohl keine Rolle spielen (vielleicht wäre es gerade erfrischend, aus dieser Tradition mal auszubrechen, wer weiß?).
    "SEHR stabil" sollte man übrigens in allen Lehrämtern sein - stell Dir das Unterrichten am Gymnasium bloß nicht als gutbezahlten Ponyhof vor, mit wissbegierigen Schülern, die für jede Lektion dankbar sind. Gerade Deine "Nebenfächer" werden von Schülern gern mal als unwichtig betrachtet (was für Geschichte natürlich nicht stimmt).



    LG
    Fossi

    Ich hätte gerne einen konkreten Nachweis dafür, dass es an BBS Stellen für Textverarbeitungslehrer gibt - denn eine Aussage über die Bezahlung kann nur wahrheitsgemäß gemacht werden, wenn es derartige Stellen im öffentlichen Dienst überhaupt gibt. Hier finde ich nur die Aussage, dass es sich dabei um eine aussterbende Rasse handeln soll - früher gab's das... aber heute noch immer?

    Wärst Du eventuell mit der Aussage zufrieden, dass meine Schwiegermutter - eine sehr reale Person, glaub mir - an einer [nurinBayern] Wirtschaftsschule [/nurinBayern] Textverarbeitung als Fachlehrerin unterrichtet? Sie hat dafür eine Ausbildung an der Uni Bayreuth absolviert (und nennt das deshalb auch ihr "Studium") und unterrichtet ausschließlich das Fach Textverarbeitung, das an der WS auch genau so heißt. Bezahlt wird sie IIRC, da angestellt, nach E10 (kann aber auch aus Altersgründen die 11 sein). Damit hätten wir schon mal eine Form der BBS abgedeckt.


    Wie es derzeit an HauptMittelschulen, Realschulen und Berufsschulen mit dem Fach Textverarbeitung aussieht, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es kann durchaus sein, dass es das dort in der Reinform nicht mehr gibt.



    LG
    Fossi

    "Lehrkräfte haben dafür Sorge zu tragen, dass sie für Schülerinnen und Schüler sowie Eltern täglich telefonisch erreichbar sind. Zu diesem Zweck kann die Schule die private Telefonnummer der Lehrkraft an die Eltern und Schüler weitergeben. Soweit die Lehrkräfte ihre private Telefonnummer nicht bekannt geben wollen, sind sie verpflichtet, wöchentlich zwei Sprechstunden, jeweils eine nach Schulschluss und eine in den Abendstunden, anzubieten."


    Das steht aber nicht im Urteil, sondern in der (hamburgischen) Dienstanweisung für Lehrer, die in dem Verfahren dahingehend - und nur dahingehend - untersucht wurde, ob bei ihrem Erlass der Personalrat ein Mitbestimmungsrecht gehabt hätte. Eine allgemeine telefonische Erreichbarkeit wird ausdrücklich verneint:


    ormation und Beratung von Schülern und Eltern
    (§ 3 Abs. 4 Satz 2 und § 32 Abs. 2 des Hamburgischen Schulgesetzes -

    LG, Fossi

    Und zu der Holzweg-Diskussion: Es wäre recht praktisch für den Thread, wenn die Thread-Starterin uns aufklärt, ob es sich bei der Ausbildung, die sie macht, um das normale Ref. für Fachlehrer/FP-Lehrer an BBSen handelt. Dann gilt obige Aussage zu A10 und wir können die "Gefechte" rund um GHS vergessen.

    Können wir schon deshalb, weil die TE angibt, aus Bayern zu kommen. Siehe hier.




    LG
    Fossi

    Leute, Ihr seid alle auf dem Holzweg... guckt Ihr hier (wenn auch etwas B-W-lastig). In Bayern gibt es an Real- und Wirtschaftsschulen das Fach Textverarbeitung (von Jazzy82 treffend charakterisiert), auch dafür werden Fachlehrer ausgebildet und eingesetzt.


    Besoldungsgruppe ist in Bayern aber A10, soviel ich weiß; es besteht Aufstiegsmöglichkeit nach A11.


    Verdienst dürfte damit - vorbehaltlich aller Variablen - bei um die 1500 bis 1800 netto liegen.



    Viele Grüße
    Fossi

    Deinen Tipp für "gebärfähige Anwärterinnen" würde ich natürlich sehr gerne hören ;)

    Gern - aber bitte nicht beschweren: Lass dich von einem führenden Politiker schwängern und bewirb dich dann so ca. ein Jahr später auf eine lukrative Stelle, z.B. als Leiterin der Bundesnetzagentur. Et voila: Guckst Du hier!



    Liebe Grüße
    Fossi



    PS. Was war denn nun eigentlich mit der Prüfung? Alles gut gegangen?

    Ich habe in der Ausbildung auch schwierige Phasen gehabt. Aber ich würde nie und nimmer anderen Referendaren sagen, wie furchtbar das alles ist und wie ungerecht die Ausbilder sind. Erstens entspräche das durchaus nicht der Wahrheit. Und zweitens finde ich es falsch, mit dieser Haltung in die Ausbildung zu gehen. Mir rollen sich die Fußnägel hoch, wenn ich im Lehrerzimmer höre, wie andere vor den neuen Referendaren über ihre eigenen furchtbaren Erfahrungen jammern und die Ausbilder in Bausch und Bogen verdammen. Hallo? Würden wir unseren Schülern das auch zumuten - diese Angstmache, diese Feindbilderzeugung? Hat *das* was mit Pädagogik zu tun? Kann man nicht einfach sagen: Das ist nicht immer einfach, aber nimms nicht persönlich, schau, die anderen hier haben es auch alle geschafft.


    Ja, sicher. Prinzipiell gebe ich Dir da absolut recht; und ich sollte nicht immer meine eigenen Erfahrungen (bzw. die anderer Leute aus meinem Seminar) verallgemeinern. Aber ich habe eben auch schon das ein oder andere in der Hinsicht erlebt, und ich persönlich würde im Seminar (um das es jetzt ja beim Alpenmädel noch gar nicht geht, sondern um eine popelige in der Gesamtschau minder wichtige mündliche Prüfung) IMMER die Haltung nach außen tragen "Lasst mich unterrichten, es ist nicht schlimm." Wenn andere dann bemerken, dass es doch schlimm ist und einen heimschicken - umso besser.


    Übrigens habe ich nicht gesagt, dass die Ausbilder per se ungerecht sind. Würde ich auch nicht behaupten. Nur - wie gesagt - ist es eher die Macher- als die Opferrolle, die ankommt. Wobei man allerdings auch sagen muss, dass Reli-Referendare in Bayern eine Art Heiligenstatus genießen (zumindest die katholischen, evangelische Religion habe ich noch nicht erlebt). Die müssen sich schon dumm anstellen, um schlechte Noten zu kassieren. Und dann noch die Kombination mit DEM Mangelfach überhaupt... also, Alpenmädel, nimm die Sache locker gelassen!


    Kleine Anekdote am Rande: Bei meiner Frau (2. StEx Frühjahr 2013) war eine Kollegin im Seminar, die es sich von Anfang an durch ihre arrogant-burschikos-aufbrausend-herablassende (ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll) Art bei sämtlichen Ausbildern samt der Seminarleitung verscherzt hat. Durchgekommen ist sie grade so mit 3,4. Das Ref "musste" sie dann zwei Wochen früher beenden, um ihre Planstelle in Bremen anzutreten... Ohne Worte. Fächer waren übrigens Deutsch und Geschichte. Allerdings hätte ich für die Kolleginnen im gebärfähigen Alter noch einen Tip, wie man kurzfristig an eine Planstelle mit A16 kommt. Verrate ich aber nur auf Nachfrage.



    Zitat

    Ich bin übrigens eine "sie" :zoepfe:

    [x] ist registriert. :)



    Viele Grüße
    Fossi

    Jedenfalls habe ich nicht soviel Zeit und Lust mich lange für meinen Post hinzusetzen und ihn 3mal durchzulesen ob irgendwo ein Ausdrucks- oder Rechtsschreibfehler zu finden ist. Schließlich ist das hier kein Bewerbungsschreiben.

    Gut, Deine Sache. Ich sehe das etwas anders, möchte da jetzt aber auch nicht darauf herumreiten.




    Ja, erwarten kannst und darfst Du natürlich alles. Wenn ich Dir aber noch einen (ehrlich gut gemeinten!) Rat geben darf, dann solltest Du die oben erwähnten Dinge im Ref eben erstmal nicht erwarten; wobei ich gern nochmal sage, dass das stark von Seminarschule und Seminarlehrern abhängt. Meiner Erfahrung nach sind jedenfalls die Leute, die in irgendeiner Art und Weise suggerieren, eine Sonder- oder Schonbehandlung zu verdienen, diejenigen, die als erste auf der Abschussliste stehen. Da wieder wegzukommen ist schwer. Wobei, verehrte/r piksieben, ein Blick in die Lehrerforen zeigt, dass das durchaus keine bayerische Spezialität ist.
    Merke: Gute Pädagogen sind noch lange keine guten Ausbilder. Auf (annähernder) "Augenhöhe" wird da meist ganz, ganz anders agiert als in den tollen Pädagogik-Büchern, deren Ideen im Seminar so vehement vertreten werden.



    Liebe Grüße
    Fossi

    Ich sitze gerade über den Vorbereitungen fürs Staatsexamen und mich würde interessieren, welche Seminarschulen es in Bayern für die Gymnasialkombi Mathe Latein gibt.
    Leider fin ich dazu nix im Internet, bin auch kein BLLV-Mitglied und das KuMi wollte mir auch keine Auskunft darüber geben.

    Du wirst diese Auskunft rechtzeitig erhalten, wenn du dich fürs Ref anmeldest. Einen nennenswerten Einfluss auf den Seminarort hast Du ohnehin nicht. Die Frag ist in der Tat aber insofern interessant, als die Kombination Latein- und Matheseminar an einem Gymnasium nicht so wahnsinnig oft anzutreffen sein dürfte. Du kannst wohl davon ausgehen, in einer der fünf Großstädte (München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Regensburg) zu landen.


    Zitat

    bin auch kein BLLV-Mitglied


    Warum solltest Du auch? Der BLLV weiß vermutlich nicht einmal, was eine Seminarschule ist :teufel: ...


    Zitat

    das KuMi wollte mir auch keine Auskunft darüber geben


    Das ist ein systemimmanentes Problem. Könnte im konkreten Fall aber auch daran liegen, dass die Seminare keine "festen" Fächer abdecken, sondern je nach Bewerbersituation bestückt werden.



    Viele Grüße
    Fossi

    Liebes Alpenmädel,


    Hi Fossi,


    Ich werde heute mal beim Prüfungsamt anrufen und hoffen, dass ich da jemanden erreiche zwecks Brückentag usw.


    "Zwecks"? Du meinst sicher "wegen des Brückentags", oder? Verzeih die Spitzfindigkeit, aber ich finde, als Deutschlehrer sollte man schon auf Präzision im Ausdruck achten. Ja, auch in Internetforen.


    Zitat

    Ich weiß zwar nicht, wie du darauf kommst, dies nun allgemein auf meine Fähigkeit als Lehrkraft zu beziehen, da wir uns persönlich nicht kennen, aber trotzdem danke für deine schnelle Antwort.


    In der Tat kenne ich Dich nicht persönlich und möchte auch gar keine Schlüsse auf Deine Fähigkeit als Lehrkraft ziehen - verzeih, wenn ich diesen Eindruck erweckt habe. Ich wollte Dich nur schonend darauf aufmerksam machen, dass Du - solltest Du ins bayerische Referendariat gehen - die Begriffe "Fairness", "Gerechtigkeit", "Unterstützung" und "Verständnis" besser aus Deinem aktiven Wortschatz streichen solltest, wobei ich zugebe, dass das auch stark von der Seminarschule abhängt. Der Kontakt mit dem Prüfungsamt ist da schon mal ein schöner Vorgeschmack.



    Liebe Grüße
    Fossi

    Ich weiß, dass ich dazu zu einem Amtsarzt gehen muss, aber muss das der in der Unistadt sein, oder ist es nur wichtig dass es ein Amtsarzt ist?
    Kann ich dafür auch schon am Montag hingehen oder nur direkt am Tag der Prüfung?


    Es ist nur wichtig, dass es ein Amtsarzt ist. Möglicherweise ist ein Amtsarzt in einer Unistadt aber eher mit dem Problem "Prüfungsunfähigkeit" vertraut und kann auch eher abschätzen, was eine mündliche Staatsexamensprüfung ist und bedeutet. Bedenke: Amtsärzte sind meist nicht die größten Leuchten ihrer Zunft.


    Zitat

    ich fühl mich schon sehr schlecht, aber ich hab da schon so unterschiedliche Dinge gehört, dass eine sogar einen Wangenknochenbruch hatte und zur Prüfung gehen musste....
    Bekomme ich dann noch vor dem Ref einen neuen Termin oder verschiebt sich die Prüfung dann soweit, dass ich dadurch nur zeitliche Probleme haben werde?


    Jaja, man hört so dies und das im Studium... Ich würde da nicht allzu viel drauf geben. Bei mündlichen Prüfungen ist die Sache natürlich per se unkomplizierter als bei schriftlichen, aber ganz ehrlich: Rechne mal nicht damit, wegen einer Erkältung prüfungsunfähig geschrieben zu werden.


    Zitat

    Und hoffe, dass sich das positiv für mich klären lässt, weil ich das schon gemein und unfair finden würde, wenn man nicht in der Lage ist das zu zeigen was man kann und dadurch seinen Schnitt verbaut, dass man da keine Unterstützung bzw.Verständnis bekommen würde...


    Unfair und gemein? Keine Unterstützung bzw. Verständnis? Willkommen in der Realität, sag ich da nur. Du bist sicher, dass der bayerische Schuldienst das richtige für Dich ist?



    Viele Grüße
    Fossi

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