Ich habe in der Ausbildung auch schwierige Phasen gehabt. Aber ich würde nie und nimmer anderen Referendaren sagen, wie furchtbar das alles ist und wie ungerecht die Ausbilder sind. Erstens entspräche das durchaus nicht der Wahrheit. Und zweitens finde ich es falsch, mit dieser Haltung in die Ausbildung zu gehen. Mir rollen sich die Fußnägel hoch, wenn ich im Lehrerzimmer höre, wie andere vor den neuen Referendaren über ihre eigenen furchtbaren Erfahrungen jammern und die Ausbilder in Bausch und Bogen verdammen. Hallo? Würden wir unseren Schülern das auch zumuten - diese Angstmache, diese Feindbilderzeugung? Hat *das* was mit Pädagogik zu tun? Kann man nicht einfach sagen: Das ist nicht immer einfach, aber nimms nicht persönlich, schau, die anderen hier haben es auch alle geschafft.
Ja, sicher. Prinzipiell gebe ich Dir da absolut recht; und ich sollte nicht immer meine eigenen Erfahrungen (bzw. die anderer Leute aus meinem Seminar) verallgemeinern. Aber ich habe eben auch schon das ein oder andere in der Hinsicht erlebt, und ich persönlich würde im Seminar (um das es jetzt ja beim Alpenmädel noch gar nicht geht, sondern um eine popelige in der Gesamtschau minder wichtige mündliche Prüfung) IMMER die Haltung nach außen tragen "Lasst mich unterrichten, es ist nicht schlimm." Wenn andere dann bemerken, dass es doch schlimm ist und einen heimschicken - umso besser.
Übrigens habe ich nicht gesagt, dass die Ausbilder per se ungerecht sind. Würde ich auch nicht behaupten. Nur - wie gesagt - ist es eher die Macher- als die Opferrolle, die ankommt. Wobei man allerdings auch sagen muss, dass Reli-Referendare in Bayern eine Art Heiligenstatus genießen (zumindest die katholischen, evangelische Religion habe ich noch nicht erlebt). Die müssen sich schon dumm anstellen, um schlechte Noten zu kassieren. Und dann noch die Kombination mit DEM Mangelfach überhaupt... also, Alpenmädel, nimm die Sache locker gelassen!
Kleine Anekdote am Rande: Bei meiner Frau (2. StEx Frühjahr 2013) war eine Kollegin im Seminar, die es sich von Anfang an durch ihre arrogant-burschikos-aufbrausend-herablassende (ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll) Art bei sämtlichen Ausbildern samt der Seminarleitung verscherzt hat. Durchgekommen ist sie grade so mit 3,4. Das Ref "musste" sie dann zwei Wochen früher beenden, um ihre Planstelle in Bremen anzutreten... Ohne Worte. Fächer waren übrigens Deutsch und Geschichte. Allerdings hätte ich für die Kolleginnen im gebärfähigen Alter noch einen Tip, wie man kurzfristig an eine Planstelle mit A16 kommt. Verrate ich aber nur auf Nachfrage.
Zitat
Ich bin übrigens eine "sie"
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Viele Grüße
Fossi