Beiträge von Paulchen

    Ich schreibe jetzt als Stunden- und Vertretungsplaner und Mitglied der Schulleitung, der täglich mit einer doch sehr unterschiedlichen Arbeitsmoral von Kollegen umgehen muss.


    Ich finde so Kolleginnen und Kollegen wie DoroNRW toll. Punkt.


    Denen ist nicht egal, was in der Schule passiert, denen ist nicht egal, wer sich spontan umstellen muss, denen ist nicht egal, wer sie vertreten muss.
    Mir ist bewusst, dass es in diesem Fall "nur" um die Anwesenheit in einer UB-Stunde geht. Aber die Haltung von DoroNRW und die Antworten hier stehen auch stellvertretend für andere Fälle.
    Mir geht der Hut hoch, wenn ich morgens einen Kollegen putzmunter sehe, der sich dann für den Nachmittag abmeldet ("Mir ist nicht gut. Ich glaube, ich bleibe morgen auch noch zu Hause") und am folgenden Morgen die Krankmeldung für die nächsten zwei Wochen schickt.
    Mir geht der Hut hoch, wenn sich Kollegen - wenn ihnen in der Schule irgendwas nicht passt - direkt krankmelden.
    Mir geht der Hut hoch, wie gleichgültig manche Kollegen im Umgang mit Fehlzeiten sind. - Zu Lasten von anderen aus dem Kollegium.
    Gott sei Dank ist dies nicht die Mehrheit.
    Gott sei Dank gibt es viele Kollegen, die mitdenken und auch in solchen Situationen wie von DoroNRW beschrieben, nicht nach dem "Ist mir doch egal, was die (=Schulleitung) dann machen"-Prinzip handeln.


    Ich wäre mit solchen Dingen vorsichtig. Solch ein Handeln kann dir unter Umständen schnell zu deinem Nachteil ausgelegt werden. Auch wenn du es noch so gut meinst. Danken tut es dir sowieso in der Regel keiner.

    Mit nichten! Mitdenkendes und Umsichtiges Handeln wird sehr wohl registriert. Es ist schade, wenn eine Schulleitung dies nicht tut.


    ich habe eben auch darüber nachgedacht, dass das ganze -wenn man will - mehr nach "sie kommt halt wie es ihr passt" klingt, als wenn ich mich den ganzen Tag krank melden würde.

    Mit nichten! Es heißt nicht "Sie kommt halt wie es ihr passt" - sondern eher "Sie denkt mit und lässt andere nicht im Stich".


    Nur mit solchen Kollegen macht doch das Arbeiten Spaß. Und nein ... das ist nicht die "Die Schulleitung beutet alle aus"-Schiene.
    Wenn ein Kollege, der das System nicht ausnutzt, zu mir kommt und auch mal von mir einen Gefallen möchte ("Ich weiß, ich habe da Unterricht, aber ich würde gerne .... "), dann bin ich doch eher bereit für ihn die Grauzonen auszunutzen als für jemanden, der die Schule ständig im Stich lässt. Eine gesunde Balance zwischen Geben und Nehmen ist hier doch das A und O.


    Vielleicht sind solche Ansichten nicht in allen Schulleitungen vertreten, vielleicht lebe ich in Wolkenkuckucksheim - aber da lebe ich zur Zeit recht angenehm.

    katta: in der Gesamtkonferenz sitzt doch das gesamte Kollegium, oder?
    Meinst Du Schulkonferenz/Schulausschuss (oder wie das sonst in NRW heißt)?


    Bei uns wäre gar nicht vorstellbar, dass an diesem Tag alle Schüler und Kollegen anwesend sind. Das Haus würde mit den Gästen des Tags der offenen Tür aus allen Nähten brechen. Es sind einige Schüler da und die Kollegen, die ihre Fachschaft und die Schule gut repräsentieren können und wollen. Funktioniert recht gut.

    Nitram:
    Ich bin auch in RLP und als ich vor ein paar Jahren als neuer Oberstufenleiter auch "Attestpflicht für Abwesenheit bei Kursarbeiten" einführen wollte (auch mit der Begründung, eine Kursarbeit sei ein besonderer Fall), wurde ich von meinem Chef zurückgepfiffen. Dann habe ich mit dem Ministerium Rücksprache gehalten und dort wurde mir eindeutig gesagt, dass wir das nicht dürfen. Wir würden damit alle Schüler unter Generalverdacht stellen, bei Kursarbeiten absichtlich zu fehlen. Wir dürfen nur dann ein Attest fordern, wenn ein Schüler mehrfach bei Leistungsnachweisen fehlt und sich daraus eine evtl. Absicht ablesen lässt. Eine Regelung, die sich nicht immer leicht an das Kollegium weitervermitteln lässt.

    Wieso müssen solche Kommentare nicht sein?


    Hier tummeln sich immer wieder Schüler, die "inkognito" Fragen stellen. Und mit Verlaub - deine Frage klang genau so ("Ich habe eine Note bekommen, die mir nicht passt. Dann frage ich mal an anderer Stelle nach, ob das überhaupt sein kann."). Und wenn dann so eine Frage direkt im ersten Beitrag auftaucht, kann man schon mal stutzig werden.


    Wenn ich nicht in der Klasse unterrichte und nicht weiß, wie eine Note zustande kommt, kenne ich zumindest in der Schule den kompetenten Ansprechpartner, der dem Schüler (und auch mir) weiterhelfen kann. Irgendjemand wird ja für die Abschlussprüfungen verantwortlich sein und sich genau auskennen.

    Zwei Antworten:
    Es dürfen im Bereich Unterricht auch mehr als 3 Stunden pro Monat angeordnet werden, dann müssen aber alle ab der ersten auch bezahlt werden.
    Im außerunterrichtlichen Bereich wird wohl davon ausgegangen, dass mit der Unterrichtsentlastung die "andere" Arbeit abgegolten ist. Wobei man hier mMn nicht eine Stunde Physiksammlung aufräumen mit einer Stunde Oberstufenunterricht gleichsetzen darf. Wenn das Außerunterrichtliche absolut ausufert, würde ich mal mit dem Schulleiter sprechen. Wenngleich hier auch geschaut werden muss, ob die Zusatzbelastung IMMER viel zu hoch ist, oder sich durchschnittlich doch entsprechend der angerechneten Stunden einpendelt.
    Du hast "Computerbetreuung" als Beispiel angeführt. Hier kann ich Dir sagen, dass unser Computermensch (wir haben aber zusätzlich noch eine Firma, die uns unterstützt) seine Stunden für die Computer vom Schulamt zusätzlich bezahlt bekommt - alle.

    Ich bin zwar nicht in BaWü, aber ich denke mal nicht, dass es da allzu große Unterschiede gibt:
    Hier aus RLP:
    Jedem verbeamtetetn Kollegen kann Mehrarbeit angeordnet werden. Bis zu drei Stunden Mehrarbeit pro Monat werden nicht vergütet, ab der 4. wird alles (ab der ersten!) bezahlt. Dies gilt für Vollzeitkräfte. Bei Teilzeitkräften wird anteilig gerechnet. Wie hoch ist denn Euer Deputat? In RLP sind es am GYM 24 Stunden. Die Mehrarbeitsstunden, die "gratis" gegeben werden müssen, ergeben sich aus "Deputat durch 8".
    Daraus ergibt sich: Wenn Du Anrechnungsstunden hast, werden diese von Deiner Unterrichtsverpflichtung abgezogen. Damit hast Du aber immer noch ein volles Deputat und Deine Gratis-Mehrarbeitsstunden bleiben die selben. Anrechnungsstunden haben mit der Mehrarbeit nichts zu tun.
    In BaWü gibt es aber bestimmt auch eine Mehrarbeitsverordnung, wo man das nachlesen kann.

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