Also ich finde die Idee super. Unter dem Titel würde sie zwar viele Schüler nicht motivieren, aber das ließe sich ja ändern.
Ich möchte erstmal was zu meiner eigenen Schulzeit sagen, weil so lange ist die noch nicht her (Abi 2003)
Wir mussten in der Oberstufe sehr viele Referate, Präsentationen, Plakate usw. erstellen und auch vortragen. Zum Teil fand ich es doof, aber im Nachhinein hat sich im Studium herausgestellt, dass ich in dieser Hinsicht super "ausgebildet" wurde. Viele Kommilitonen konnten sowas erst gar nicht und da gehört gutes Sprechen dazu. Das, was ich beschreibe, ist natürlich umfassender, aber zum einen habe ich gelernt möglichst zeiteffizient etwas vorzubereiten und vorstellen zu können und zum anderen in Gruppen aller Art zu arbeiten. Das ist meiner Meinung nach heute ein ganz großes Problem.
Des Weiteren denke ich, dass es den Schülern häufig schwer fällt sich mit Unterrichtsinhalten auseinanderzusetzen, weil ihn der Bezug zum Thema fehlt oder nicht klar gemacht wird. Würde man also das zukünftige Berufsleben intensiver behandeln und im Zusammenhang mit den von Paganini genannten Themen angehen, wäre es glaube ich schon von großem Interesse. Ich habe in der Schule NICHTS in Richtung Beruf oder Berufsvorbereitung mit auf den Weg bekommen. Und es gibt ja noch andere Themen, die mal als Mittel zum Zweck nutzen könnte. Hinzu kommt, dass Gymnasien sehr leistungsorientiert sind und aus meinen eigenen Erfahrungen würde ich mal behaupten, dass die Persönlichkeiten der Schüler nicht wirklich eine Rolle gespielt haben. Ich weiß nicht, ob es mittlerweile anders ist.
Andere Frage: Wie sollen Schüler mehr Eigenverantwortung für ihr Lernen und ihre Entwicklung übernehmen, wenn sie oft gar nicht wissen, was sie machen sollen, was wichtig ist usw.? Da wären wir wieder bei den Unterrichtsinhalten und dem Gebrauchswert für die Schüler.
Ich selbst bin an einer Förderschule und ich würde mir als Lehrer wünschen, dass meine Schüler nicht immer so sprachlos wären. Es fällt ihnen schwer Sachverhalte zu beschreiben, sich angemessen auszudrücken und und und.
Verbesserungswürdig ist definitiv das Sprach- und Sprechverhalten, das Empathievermögen sowie das Können selbständig mit Inhalten, Aufgaben o.ä. umzugehen. Das wird an einem Gymnasium aber nicht so problematisch sein, denke ich.
Und solch ein Seminar muss so aufgezogen sein, dass es nicht um reine Wissenvermittlung bezüglich Eigenverantwortung für Lernen und Entwicklung geht, sondern man etwas erreicht, was für andere von Nutzen ist und worauf man stolz sein kann. Ich hoffe mein Standpunkt ist wenigstens einigermaßen klar geworden.
Lieben Gruß Mo