Naja, als Lehrer sollte man Schüler gut unterrichten können, was in einer praktischen Prüfung abgeprüft wird. Wenn man (wie bei unserem Referendar ) es nicht schafft eine Klasse zu unterrichten, im Unterricht das heillose Chaos ausbricht und man auch nicht für Verbesserungsvorschläge offen ist, dann ist das meiner Meinung nach auch gerechtfertigt, wenn man das Ref nicht besteht. Das sind die Dinge, die im Alltag des Lehrerberufs wichtig und täglich gefragt sind. Auch die Schulleiternote ist meines Erachtens sehr wichtig, da diese die Arbeit und das Verhalten an der Schule wiederspiegelt.
Vielleicht ist es in anderen Bundesländern anders, aber das theoretische Wissen, über das wir im Mündlichen geprüft wurden, war ein Witz! Dieses Wissen hat mich in meinem Berufsalltag aber keinen Meter vorangebracht! Was sagt es aus, wenn ich viel theoretisches Wissen mit vielen Fachwörtern über Fachdidaktik und Pädagogik besitze, es aber nicht in die Praxis umsetzen kann? Wenn nun aber jemand das im Alltag umsetzen kann und ihm attestiert wird, dass er da fähig drin ist, da die Schulleiternote und die Note der Lehrproben stimmen, dann finde ich es schon überdenkenswert, wenn jemand zum 2ten mal durch dieselbe mündliche Prüfung rasselt. Klar kenne ich den Fall nicht genügend, um in Details zu gehen. Aber eigenartig finde ich es schon. Malina, du hast Recht, wenn du sagst, dass es ein Teil der Prüfung ist der halt auch bestanden werden muss. Wie gesagt... wenn ich mich an meine mündliche PRüfungen zurückerinnere - die hätte man sich schenken können.. ich habe super Noten bekommen - frage mich allerdings: wofür eigentlich?
Und die Prüfungsangst merkt man nicht unbedingt gleich. Wir hatten während unseres Studiums ständig mündliche Prüfungen. Ein Freund von mir hatte meist eigentlich keine großen Probleme - weil die Situationen immer ok waren. Dann ist er das erste Mal wegen unglücklichen Umständen durch das 1. Staatsex im Mündlichen gerasselt. Beim 2ten Versuch hatte er wieder die gleichen Prüfer - ging nicht anders. Und hatte dann solche Panik, dass er in der Prüfung den Mund net groß aufbekommen hat. Ihm wurde dann vom Psychologen attestiert, dass er PRüfungsangst hat und er durfte ein 3.Mal mit anderen Prüfern antreten. Und hat eigentlich ganz gut bestanden. Diese Angst kann durch bestimmte Faktoren im Vorfeld vermindert oder verstärkt werden. Und da hängt extrem viel am Verhalten der Prüfer!!! Wir wissen ja nicht, ob die Referendarin wirklich Prüfungsangst hat. Aber ausschließen kann man es nicht. Und da find ich es nur ok, wenn sie Hinweise bekommt. Denn der Freund von mir hat es geschafft und ist in seinem Beruf echt fähig! Es wäre schade gewesen, wenn er seinen Beruf wegen zwei Prüfern, die sich besch... benommen haben, nicht hätte ausüben können! Und ja, ich backe manchmal zwei Brötchen - bin kein Paragraphenreiter und möchte das auch nie werden. Jeder Mensch ist individuell und hat eine eigene Geschichte hinter sich. Regeln und Einheitsprüfungen sind wichtig, trotzdem finde ich es wichtig auch den Menschen zu sehen, der geprüft wird. Und manche unserer Prüfer im Ref waren nur frustrierte alte Herrschaften, die Spaß hatten ihre Macht auszuspielen! Das hat dann nichts mehr mit Objektivität und Gerechtigkeit zu tun. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Und da fühlt man sich soo klein mit Hut, weil man keine Chance hat und komplett ausgeliefert ist! Kommentare wie "Eigentlich haben Sie das Thema verfehlt und wären durchgefallen - ich finde Sie aber so toll, deshalb bekommen Sie eine 1" Waren bei uns an der Tagesordnung. Das ging auch in die andere Richtung. Und wenn diese Prüfungen dann nur noch Glücksspielen gleichen... naja, dann wird das alles zu einem schlechten Witz! Mit diesen Erfahrungen im Hinterkopf backe ich dann gerne auch mal zwei Arten von Brötchen
Grüße,
Kiki