Beiträge von Traci

    "Ich würde in diesem Fall auch ein ganz klares Statement von der Schulleitung erwarten, die eine Fürsorgepflicht
    hat. Ich denke sogar, dass es für die Schullietung rechtliche
    Konsequenzen haben könnte, wenn sie in diesem Fall inaktiv bliebe."


    Nur ist die Frage wie diese Reaktion aussehen könnte/müsste.


    So eine heftige Aussage musste ich mir von Eltern zwar noch nie anhören, aber auch schon so einiges und ich habe mich auch schon oft gefragt, ob man sich als Lehrer eigentlich alles gefallen lassen muss von solchen asozialen Eltern, ja ich schreibe bewusst asozial, so spricht definitiv kein gut sozialisierter Erwachsenen mit einem anderen. Punkt.


    Anzeige oder Zivilklage bringen doch nur Aufwand und Ärger mit sich, was sollte man denn da erreichen können? Unterlassungsklage?


    Das Problem ist doch, dass du das Kind immer noch unterrichtest und zum einen fair behandeln musst und zum anderen die Eltern weiterhin bei dir auf der Matte stehen wegen ihres Kindes. Soweit ich informiert haben die Eltern ein RECHT auf Informationen über den schulischen Stand ihres Zöglings, dies ist irgendwo in einer Verordnung verankert. Nur ist die Frage, ob man mich zwingen kann mich nach so einem Spruch mit so einem Vater wieder an einen Tisch zu setzen und sachlich über sein Kind zu sprechen. Ich sag euch eines: Ich könnte das nicht. Hut ab vor meinem Kollegen.


    Und gibt es eigentlich irgendwo einen Hinweis darauf, in welchem Rahmen diese Verpflichtung besteht? Zwei Elternabende im Jahr und ein Elternsprechtag, aber darüber hinaus wie oft und in welchen Abständen? Habe dazu noch nie etwas gelesen. Ich hatte an einer Schule einmal eine Mutter, die mir JEDEN Mittag auflauerte, um über ihr Kind zu sprechen, das ist doch wirklich albern, es sei denn es geht um massive Verhaltensprobleme, die ein schnelles Feedback erfordern.


    Gruß Jenny

    Hallo ihr Lieben,


    bei uns an der Brennpunktschule vergreifen sich die weitgehend bildungsfern aufgewachsenen Eltern verbal ziemlich oft im Ton, wir sind da mittlerweile etwas schmerzfreier geworden.


    Was sich eine Kollege allerdings heute anhören musste, finde ich schon mehr als deftig und wenn es mir passiert wäre, würde ich auf Konsequenzen pochen, mit diesem Vater würde ich mich definitv NICHT mehr auf fachlicher sachlicher Ebene über sein Kind unterhalten können, bei aller Professionalität.


    Würde euch gerne an dem gesitigen Erguss teilhaben lassen:


    Der betroffene Kollege lebt seine Homosexualität offen aus, sein Lebenspartner ist in der Schule und im Kollegium bekannt. Ihm fiel auf, dass ein Kind immer montags fehlt und er rief den Vater in der Pause an, er solle doch bitte sein Kind zur Schule schicken oder ein ärztliches Attest vorlegen. Daraufhin kam dieser in die Schule und beschimpfte ihn wüst, was in dem folgenden Satz gipfelte: "Wenn du mal wieder eine richtige Fotze ficken würdest und nicht immer nur Schwänze lutschen, dann..."


    Toll, oder? Meiner Meinung nach sollte und muss man bei so etwas ein Zeichen setzen, wie handhabt ihr das? Bei uns passiert da nicht viel, bei uns wurde der Satz mit Datum notiert und fertig. Kann`s doch nicht sein, oder? Mir könnte es schnurz sein, wenn es dem Kollegem egal ist, an ihm ist es abgeperlt, aber irgendwie kann man sich doch nicht alles gefallen lassen.


    Gruß Jenny

    Ja,


    so was kenne ich auch, schon aus meiner Kindheit, eine meiner besten Freundinnen in der Grundschule hat bei allen Noten schlechter als 2 bitterlich geweint. Ich wusste auch warum, ihre extrem anspuchsvollen Eltern haben sie dann immer tagelang in ihr Zimmer gesperrt und ich durfte sie dann auch nicht mehr sehen, geschweige denn wenigstens anrufen. Mehr als einmal ist sie zu mir abgehauen und meine Mutter durfte dann vermitteln, das hab ich bis heute nicht vergessen :(


    Will sagen, ein Kind das so reagiert hat aus irgendeinem Grund einen immensen Erfolgsdruck, der in der Regel durch die Eltern ausgelöst wird, selbst wenn ein Kind schon früh zum Perfektionismus neigt, kommt eine solche Grundhaltung doch eigentlich immer durch das was die Eltern bewusst oder unbewusst eintrichtern.


    Helfen ist schwierig, siehe oben, du kannst den Eltern (zum Teil leider) nicht sagen wie sie ihr Kind erziehen sollen. Du kannst das Gespräch mit dem Kind suchen und das mit den Eltern, viel mehr wohl nicht, zumindest würde ich wenn es weint nicht ständig trösten, damit kannst du es auch noch ermutigen immer wieder rumzuheulen, falls es blöde läuft.


    Gruß Jenny

    Na ja,


    warum sollte da jeder etwas anderes sagen? 100% sind eine volle Stelle, das sind in der Grundschule definitiv 29 Stunden und am Gymnasium meine ich 24.


    Gruß Jenny

    Ein Kind wird nicht urplötzlich und grundlos schwerkrank und das wissen die Eltern sehr genau.

    Das ist nicht wahr, eine Depression oder Psychose kann quasi aus heiterem Himmel einschlagen, eine extentielle Lebenskrise kann durchaus auch von einer "Kleinigkeit" ausgelöst werden und den Eltern sozusagen unterlassene Hilfeleistung oder einen Beitrag zur Erkrankung auch nur ansatzweise zu unterstellen, finde ich grenzwertig. Depressionen und Psychosen werden nicht nur durch schlimme Erfahrungen ausgelöst, es gibt so viele Ursachen wie Erscheinungsformen (Trauma, Hormonungelichgewicht, Schildrüsenfehlfunktion, Schlafmangel, Stress, Medikamente usw usw.) Leider bin ich an dem Thema familiär sehr nah dran und für Angehörige ist es ein Gefühl der absoluten Hilflosigkeit, man kann einen Menschen alleine und ohne Hilfe da nicht raus holen und fühlt sich sooo machtlos.


    Gruß Jenny

    :D Seit 15 Jahren ist es bei mir aber nunmal so. Und bei einigen Kollegen. Sorry, wenn das nicht in deine Vorstellung passt... Im Übrigen hab ich keinen Weltrettungsanspruch und

    Bitte dich aber darum, mir nicht das Wort im Munde zu verdrehen, dass passt sehr wohl in meine Vorstellungswelt. Es steht jedem Kollegen frei wie er mit seinen Schülern außerschulisch agiert. Und wenn du meinen ersten Beitrag gelesen hättest, wüsstest du, dass ich den Kids nicht unbedingt Böses unterstellt habe, im Gegenteil schrieb ich doch wohl "dass ich kein Problem mit winkenden Schülern hatte, sehr wohl aber mit nervenden Eltern." Wo ist da die Unterstellung krimineller Energie? Was mich an deinem Beitrag (und vor allem dem über deinem) gestört hat, war die indirekte Unterstellung/Behauptung, dass Kollegen denen von Schülern übel mitgespielt wird/wurde, selber Schuld sind, weil sie den Schülern gegenüber "falsch" auftreten, denn das finde ich einfach dreist und frech.


    Nur damit wir uns nicht missverstehen was mir sauer aufgestossen ist :zungeraus: ;)


    Gruß Jenny

    Super!! Action im Schulhaus!!! *Ironie aus*

    Verstehe dein Problem damit nicht, es ist bei uns kein Thema eben mal schnell beim Nachbarraum zu klopfen (die Türen sind ohnehin meist offen) und den Kollegen zu bitten, mal kurz ein Ohr auf die eigene Truppe zu haben (das klappt normalerweise wunderbar, weil sich die Kinder beaufsichtig FÜHLEN und darum geht es doch nur, der Kollege rennt sicher nicht hin und her) und ich sagte auch hinterher "laufen" und nicht sprinten. Es ist doch oft so, dass die Kids eingefangen werden wollen und sich irgendwo in einer Ecke rumdrücken oder in den Jacken vergraben, meist ist das doch nur ein Hilfeschrei nach Aufmerksamkeit und wirklich gehen? Das würden nur die wenigsten. Ohne Konsequenzen darf so ein Verhalten dann natürlich nicht bleiben, sonst kommt das Kind auf den Geschmack.


    "Und schon stehen die Eltern mit dem Anwalt da. Klassenbucheintrag machen
    und bis zur Pause warten, um dann zu melden/ zu telefonieren ist keine
    Option, meine ich, schon gerade bei den kleinen Sechtsklässlern nicht."


    Sehe ich auch so, rechtlich ist das dann auch sehr glattes Eis, man MUSS meiner Meinung nach (und wir hatten das Thema schon in Konferenzen) SOFORT im Sekretariat Bescheid geben, bis zur Pause kann das Kind schon im Fluss liegen oder vor ein Auto gelaufen sein. Das kann es natürlich auch wenn man Bescheid sagt, aber ich würde mich hüten da einfach locker weiter zu unterrichten, wenn ein Schüler wirklich wegrennt, dann doch nur weil er sehr wütend ist und dann auch kopflos. Ich jedenfalls würde mir das, ganz abgesehen vom rechtlichen Hintergrund, nicht auf mein Gewissen laden wollen. Es kann einen wohl zwar wirklich keiner zwingen dem Kind nachzulaufen, weil die Gesamtklasse mehr zählt, aber sofortige Info der Sekretärin und/oder Schulleitung MUSS soweit ich informiert bin sein, da kann man dann doch auch ein Kind hinschicken und Bescheid geben lassen, wo ist das Problem?


    Gruß Jenny, ganz ohne Ironie :sterne:


    Pausenbrot: ja, das denke ich auch. Grade eben sind ihre mündlichen Leistungen im Bereich 4-.. die Konrektorin erwartet von mir, dass ich ihr eine 4 gebe, damit sie eben nicht "ganz der Schule fern bleibt". Und wahrscheinlich auch, damit die Mutter zufrieden ist... denn sagen darf sie mir nicht was die S hat, aber es wäre wohl irgendwas schlimmes mit grundlosem Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit...

    Grundlos aber bitte dann in "..." würde ich sagen. Klingt nämlich irgendwie schon nach einer ausgewachsenen Depression und nein, ich spekuliere nicht nur dumm herum, es hört sich eben einfach so an und könnte daher gut möglich sein. Da kann man dann auch von Arzt zu Arzt rennen so viel man will, der wird nichts körperliches finden, da wäre ein Psychologe der Arzt der Wahl- das Mädchen braucht tatsächlich Hilfe und mit Sicherheit ist eine mündliche Note ihr gerade völlig schnurz und das allergeringste Problem. Und nein, Zynismus ist da auch nicht angebracht, eine Depression ist eine schwerwiegende Krankheit und muss behandelt werden, eingebildet ist da gar nichts (schließlich sucht sich keiner aus depressiv zu werden). Zur Note: Ich bin mir zu 100% sicher, dass auch eine Gnadenvier das Kind nicht zur Schule locken wird, das ist doch Blödsinn. Ich finde da wäre ein runder Tisch angebracht.


    Gruß Jenny

    Bisher so gehandhabt: An der Nachbarklasse klopfen und bitten eine Auge auf die Truppe zu haben und hinterher laufen, danach Eltern anrufen und Kind abholen lassen. Ist es schon so weit weg, dass man es nicht mehr einfangen kann, im Sekretariat Bescheid geben und Eltern anrufen lassen, ist keiner zu Hause --> ??? So weit ist es bei mir bisher zum Glück noch nie gekommen, sprich das eine Mal als ein Kind wirklich abrückte (in der Pause) waren die Eltern zu Hause und haben das Kind abgefangen. Was im Fall das es noch überlegt zu gehen wirklich hilft, ist ein Urschrei das die Wände wackeln, das schockt das Kind derart, dass es in Schockstarre fällt ;) Hab ich schon gebracht und wenn man normalerweise in einem vernünftigen Ton mit den Kids redet und einem weglaufen Kind dann plötzlich derart laut hinterherbrüllt: "Wag es ja nicht auch nur noch einen Schritt zu gehen!", kann es klappen, wenn man dann sofort hinterher sprintet (bisher ca. 5 Mal erprobt).


    Gruß Jenny

    Aha,


    das hab ich so bisher weder gehört, noch jemals bei Lehrer oder Schüler gesehen (in Hessen). Sprich wenn man "hund" schreibt und es verbessert, steht dann dort einfach ein Pfeil nach oben davor und es bleibt trotzdem falsch geschrieben stehen? Sehe da wenig Sinn drin, wenn es beim eigenen Text passiert... Als Lehrer allerdings find ich die Idee als Korrekturoption ganz pfiffig, muss ich mir merken ;)


    Gruß Jenny

    Seh ich genau so.


    Die sitzen auch gerne mal bei mir im Garten und grillen.

    Ganz abgesehen davon, dass ich eine solche Vermischung von Beruf und Privatleben niemals praktizieren würde... Also ich weiß nicht, ist diese Einstellung nicht ein wenig vereinfacht und blauäugig? Bin ich nett zu meinen Schülern, sind sie auch nett zu mir... Tatsächlich ist es auch bei mir in der Grundschule so, dass mich schon manches Mal Kids umarmt haben oder mir nachrennen, um mir etwas zu erzählen, denen ich eine schlechte Note geben musste. Aber es wird doch immer Schüler geben, die man einfach nicht erreichen kann und das auch gerade im Bereich der Sekundarstufe. Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendein aggressiver Jugendlicher oder einer, der in seiner Freizeit Drogen dealt oder die Nachbarschaft ausraubt oder Autoscheiben einschlägt, ausgerechnet seinem Lehrer sein Herz auschüttet oder bei ihm zum Grillen und Chillen vorbei kommt. Bitte jetzt nicht fehlinterpretieren, nicht dass ich alle Sekundarstufenschüler so einschätze, ha ha :engel: Neee, Blödsinn, aber es gibt doch immer mal wieder solche extremen Exemplare, gerade an Brennpunktschulen, auch mit aller Fürsorge kann man diese als Lehrer doch wohl kaum retten??? Find ich wie gesagt sehr weit entfernt von der Realität so eine Vorstellung.


    Gruß Jenny

    Herzlichen Glückwunsch! Schön, dass es für dich so positiv gelaufen ist.
    Ich bin auch nächste Woche dran und einfach nur froh, wenn es vorbei ist (obwohl ich eine tolle SL habe und eigentlich wohl nichts befürchten muss, aber aufgeregt bin ich eben doch - und fühle mich ins Ref zurückversetzt).


    Das ist wohl so, man fühlt sich plötzlich wieder unter Beobachtung und in Rechtfertigungsnot, da hat mir im Ref wirklich am meisten zugesetzt. Ich bin ein sehr selbstständiger Mensch und neige zum Perfektionismus, kontrolliert und seziert zu werden, also das ist für mich wirklich ein Horror. Aber auch jetzt mit einigen Tagen Abstand, empfinde ich den Ablauf des Ganzen immer noch als äußerst angenehm, mich wurmt nur, dass ich leider überhaupt nicht weiß was im Gutachten letztlich stehen wird. Mein SL meinte, ich dürfe es auch vorher nicht lesen, früher sei dies erlaubt gewesen, aber neuerdings würde sich das Schulamt dies verbitten. Ob es stimmt, keine Ahnung, aber ich denke er wird mich jetzt nicht in die Pfanne hauen, zumal der Kollege einen Teil des Gespräches mitgehört hat und notfalls bezuegen könnte, dass die Stunde positiv verlief. Ich trau dem Frieden nicht so ganz, erst wenn ich die Urkunde habe ;)


    Du schaffst das auch, wir sind jetzt doch viel reifer als im Ref und gestandene Lehrerpersönlichkeiten 8) :rose:


    Gruß Jenny

    Da würde ich dir tatsächlich dazu raten genau diese Frage sinnvollerweise deinen Ausbildern zu stellen, denn da hat wohl jeder eigene Ansichten.


    Ich habe es im Ref gewagt am 2. November das Thema "Bäume" und "Laub" zu thematisieren, es war eine Stunde gegen Ende der Einheit und da ist durchaus noch Blattwerk an den Bäumen gewesen... Ich wurde aber übelst abgestraft und habe eine 4-5 kassiert, mein einzig richtig richtig mieser und zerfetzter UB, da waren die Inhalte dann auch nahezu egal. Das Thema war den Kindern angeblich nicht nahe genug, weil viiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeelllllllllllll zu spät im Jahr und ich hätte doch besser das Thema "Nadelbäume" genommen, schließlich stehe Weihnachten an und nicht mehr Herbst...


    Klar, im Supermarkt tauchen die Weihnachtsmänner schließlich auch im Oktober auf, also warum nicht Tannenbaum Anfang November :daumenrunter: :uebel:


    Will sagen: Wenn dein Ausbilder es unpassend findet, dann lass es.


    Gruß Jenny

    Danke :)


    Überraschend positiv. Über meine Note weiß ich zwar noch nichts, aber es gab insgesamt sehr wenig auszusetzen und das Nachgespräch war wirklich sehr angenehm von der Athmosphäre her. Es fand im Lehrerzimmer statt und war wirklich nett, irgendwie war ich nachdem die SL endlich da war, dann plötzlich auch ganz gelassen und es lief einfach so vor sich hin. Klar gab es ein paar Kleinigkeiten und der SL hat auch noch ein paar Sätze an den Rand der Vorbereitung geschrieben, die ich einarbeiten soll, aber nichts inhaltliches, nur ein Kommafehler, ein doppeltes Wort und ein Verlagsname, den ich streichen soll bevor es ans Schulamt geht. Find ich sehr fair, auch wenn es dort wohl keinen juckt, ob da irgendwo ein Komma fehlt ;)
    Für mich war dieser Tag immer eine Horrorvorstellung wegen meiner wirklich schlechten Ref-Erfahrungen, aber so wie es jetzt lief kann ich es wirklich als wertvolle Erfahrung verbuchen, ich habe gemerkt wie sehr ich mich weiterentwickelt habe und das ich der Reflexion gewachsen war, im Ref habe ich mich immer wie vor Gericht gefühlt und wusste oft nichts zu entgegnen, auch habe ich selber gemerkt wie viel durchdachter ich jetzt plane und wie viel gezielter. Das ist ein schönes Gefühl und auch das positive Feedback ist toll für mein Seelenheil gewesen. Das es kein subjektiver Eindruck war, hat mir ein Kollege bestätigt der zwischendurch reinkam. Ihm war gar nicht klar das wir Nachbesprechung hatten, es war so lockerflockig laut ihm. Jetzt könnte jemand einwenden, dass es nicht Ok war ins Lehrerzimmer zu gehen, aber ich habe ein äußerst offenes Kollegium und keine Geheimnisse, das weiß die SL auch, bei uns erfährt sowieso immer jeder alles über jeden. Was andere stören würde, empfinde ich als sehr freundschaftlich (meistens) und von daher war das für mich kein Problem, selbst wenn er sich dazu gesetzt hätte :grins:


    Einen Klopper gab es dann aber doch, ein ziemlich frecher Junge an einem Einzeltisch hat von mir kein Material bekommen beim Austeilen, ich hab ihn schlicht vergessen wegen der abseitigen Position und blieb dann noch kurz an einer Schülerin kleben, die ganz viel Hilfe braucht um sie zu instruieren. Da heulte der Kerl auch schon herzzerfetzend los, dass die Schwarte krachte, Rotz und Wasser (weil ich ihn vergessen hatte). Das kam dann weniger gut, natürlich bin ich sofort hin, habe ihn getröstet, ihm einen fitten Partner zugeteilt und dann war er wieder happy. In der Sekunde hätte ich ihn allerdings gerne geschüttelt, weil er eigentlich weiß was in solchen Fällen zu machen ist, mir Bescheid sagen und gut ist. Kann doch einmal passieren, dass ein Kind übergangen wird, dann melden sie sich eigentlich immer und werden nachbeliefert, kein Thema bei uns. Die Zwerge sind da unproblematisch, aber nein, an dem Tag heult er natürlich wie verrückt und dabei ist dieses Kind sonst so was von dreist, frech und selbstbewusst, es hat schon einen Grund mit dem Einzeltisch. Noch nie eine Träne vergossen der Kerl, kaum ist die SL da... Jo, so ist das aber eben, irgendwas musste ja schiefgehen...


    Jetzt fehlt nur noch das Ok vom Schulamt, hurra :top:


    Davon abgesehen krabbel ich hier heute trotzdem echt auf dem Zahnfleisch herum, die letzten Tage habe ich immer Nachtschichten geschoben, ich hab Zeugnisse geschrieben, den UB, die Entwicklungsberichte und auch noch Förderpläne für morgen, da ist ab 15-19 Uhr Elternsprechtag, ich schlaf gleich im Sitzen ein :tot:


    Gruß Jenny


    "die" Entscheidung gibt es in der Frage nicht. Wie so oft ;)

    Das stimmt, was den einen tierisch nervt muss den anderen nicht stören. Aber es wurde ja explizit nach Pro und Contra gefragt und daraus kann sich der Threadstarter dann sein eigenes Fazit ziehen.


    Das ich als GL den Eltern nachrenne, um sie in ein Gespräch zu verwickeln.... also das gäbe es bei mir sicher niemals :P Es gibt aber auch nette Begegnungen, wobei mir das auch schon fast peinlich war. Bei meiner jetzigen Schule ist ein MC gegenüber und ich sitze dort immer vor Konferenzen (nur halbe Stunde Pause) im Kaffeebereich mit einem Getränk und Buch, einfach um kurz zu relaxen. Eines Tages kam eine Mutti mit Cappuccino und Erdbeerkuchen und hat ihn bei mir abgeladen, ich dachte erst die setzt sich nun dazu und hab innerlich schon aufgestöhnt, aber nein, das war für mich und sie ist sofort wieder abgezogen. Da war ich dann doch etwas gerührt,denn auch wenn das fast grenzwertig ist in Richtung Bestechung, so habe ich es doch einfach als liebe Geste eingeordnet, die Tochter stand dahinter und wollte ihrer L. was Gutes tun hat Mutti gesagt, so süß :liebe: Gibt es also auch, die netten Begegnungen.


    Gruß Jenny

    Sicher? Wenn ich da so an meine Schulzeit denke, was wir da so als Schüler gemacht haben, wenn wir wussten, wo ein Lehrer wohnt... Da haben wir manchmal eine ganze Stunde hinter der Hecke gesessen, gespannert und Fotos gemacht. Beliebt war zu Silvester auch, Böller mit Tennisschlägern auf die Balkone zu schiessen oder Hundekacke sammeln und direkt vor die Haustür legen. Oder mal Múll in den Auspuff stopfen, in der Hoffnung, dass der Lehrer am nächsten morgen das Auto nicht in Gang bekommt. Das Witzigste war aber ein Lehrer mit Briefschlitz in der Haustür. Da haben wir dann mal eine Vogelspinne ausgesetzt.


    Und ja den Müll der Lehrer haben wir teilweise auch kontrolliert.

    So viel zum Thema unbegründete Paranoia, das find ich schon arg und alles auch absolut nicht "witzig" sondern höchst assozial. In der Nähe solcher Schüler möchte man tatsächlich nicht wohnen, geschweige denn sie unterrichten müssen :daumenrunter:


    So arg war es bei mir nicht, in der Grundschule halten sich solche Streiche noch in Grenzen, allerdings Klingelstreiche hatte ich auch (super bei zwei Hunden die anschlagen). Ich habe mein Ref in meinem Wohnort gemacht, die Schule lageinmal die Hauptstrasse runter und ich bin heute froh, dass ich NICHt mehr dort unterrichte.


    Vorteile: Hohe Flexibilität was organisatorische Dinge wie Elterngespräche, Unterrichtsvorbereitungen usw. angeht.


    Nachteile: Alles was nachmittags oder am WE die Anwesenheit eines Lehrers erfordert, wird einem von der SL gerne aufgedrückt, man wohnt schließlich quasi schon da und die armen armen Kollegen müssten extra anreisen. Außerdem Eltern die einen in ALLEN Lebenslagen auf ihre Kinder hin anquatschen. Nichts gegen ein kurzes Hallo im Supermarkt, aber wenn man beim Bäcker, im Supermarkt, bei der Bank oder Post angesprochen wird und sich die private Lebensgeschichte anhören muss oder erläutern soll wie sich die Leistungen entwickeln, weil man sich dann einen extra Gesprächstermin spart, hört der Spaß auf.


    Ich hatte nie ein Problem mit winkenden grüßenden Schülern, aber die Eltern haben mich tierisch genervt und ich hatte wirklich oft blöde Situationen, wie einmal als die Mama mir im Supermarkt erklärte, dass der Vater säuft und sie am besten doch keine Kinder hätte bekommen sollen (Tochter steht daneben) und der dazu gehörende Vater mir dann einige Tage später in der Bank erklärt hat, dass ihn die Frau rausgeworfen hat und er arbeitslos geworden ist, weil er es im Rücken hat und bla bla bla, da half in beiden Fällen auch kein höffliches "Entschuldigung, ich bin etwas in Eile." Die Mutter hat mich doch tatsächlich durch den ganzen Supermarkt verfolgt während ich den Wagen unter anderem Mit Klopapier und Binden belud, wirklich furchtbar hoch zehn!!! Das war alles wirklich belastend für mich, damals war es für mich normal, aber jetzt wo ich es anders kenne, würde ich es nie nie nie mehr wollen...


    Und die Krankheitssituation mit Hund gab es bei mir dann tatsächlich auch, ich wurde eines Tages von der SL angesprochen warum ich mit den Hunden raus bin, wenn ich doch sooooo krank war, die Kinder hätten mich gesehen. Tja, den Hunden ist es Wurst wenn Fraule krank ist, dann geht man eben nur 10 Minuten statt einer Stunde... aber ich habe mich sehr beobachtet und gemobbt gefühlt, ich hatte dann wirklich Paranoia am Ende und meine Mum hat meine Hunde immer mitgenommen wenn ich krank war. Man DARF zwar gehen, auch wenn man krank ist, doch führt das zu Lästereien und pickierten Kollegen im schlimmsten Fall. Das muss ich mir nicht geben. Auch ans Kiosk ein Brötchen holen hab ich mich kaum getraut, man könnte ja gesehen werden, es war einfach nur doof.


    Gruß Jenny

    Hm,


    ich finde die Freistunden auch das Einzige was ich als unzumutbar bezeichnen würde, geht das wirklich nicht anders? Und wenn diese frei sind, dann kannst du auch keine Vertretungsstunden reingedrückt bekommen ohne Ende, da gibt es doch auch ein Limit nach oben was an Mehrleistung zumutbar ist?!


    Gruß Jenny

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