Beiträge von leppy

    Man kann unsere Bildungsmisere sicherlich NICHT NUR aufgrund der frühen Selektion begründen. Aber die frühe Selektion und die Hauptschule als Restschule sind meiner Meinung nach wirklich sehr entscheidene Faktoren. In der Hauptschule z.B. häufen sich genauso bestimmte familiäre Probleme wie in anderen Schulen nur ist die Zahl der gravierenden Familienbverhältnisse bedeutend größer. In Familien der Gymnasiasten gibt es vielleicht mehr Leistungsdruck. Ohne hier jetzt alles über einen Kamm scheren zu wollen: Es ist einfach notwendig, die Heterogenität der Kinder- und Jugendlichen anzunehmen und sie in einer gemeinsamen Umgebung aufwachsen zu lassen. Sowohl schwache Schüler, Schüler aus problematischen Verhältnissen, hochbegabte u. alle anderen würden doch davion profitieren.


    Ein anderer wichtiger Punkt ist dann der Unterrichtsalltag. Wir müssten eben andere Wege gehen. Hauptpunkte dabei wären das Lernen lernen und mehr Zeit für das Beschäftigen mit den eigenen Interessen. Mehr Zeit ist auch ein wichtiger Punkt. Und andere Zeiteinteilung. Nicht alle 45 Minuten Wechsel, womit doch bestimmt niemand von uns so glücklich ist.


    Über die ganze Thematik gibt es ja auch schon Veröffentlichungen. Ich empfehle da bspw. den Band 115 "Länger gemeinsam lernen" vom Arbeitskreis Grundschule.


    Gruß leppy

    Vielleicht sollte ich es so formulieren, dass nicht alle SuS die Stäbe nötig haben :) . Ich weiß aber auch, dass das Material an der Schule meiner Mutter (die jetzt längst nicht mehr Lehrerin ist) schon Ende der 80er aussortiert wurde, muss mal fragen wieso das so war! Hmm, geht mal wieder keiner ran, wahrscheinlich arbeitet sie. Werd es aber später nochmal probieren!


    Gruß leppy

    Zitat

    nicht "unterrichten", sondern "lernen lassen


    Da hast Du natürlich Recht, aber dass ich kein "belernen" meine geht glaube ich aus meinem Beitrag schon hervor. ;) Also Hermine, Du begleitest dann die Schüler der Alterstufen (also meinetwegen von 10-12 Jahren) wie Du es gewohnt bist. Nur änderst Du Deine Lehrerrolle zumindest zeitweise völlig, d.h. Du würdest kaum um eine Art Umbildung herumkommen. Das kann natürlich nicht in zwei Wochen Fortbildung geschehen.


    Gruß leppy

    Mmm, ich weiß nicht viel zu den Stäben, nur dass sie in den 70ern, 80ern mal sehr "in" waren und es hat laut unserer (extrem guten!) Matheprofessorin auch mal Kritik gegeben (Oder lag es nur an der Kritik der neuen Mathematik oder Mengenlehre? Schon wieder 3 Semester her...). Hört sich auf jeden Fall ganz plausibel an, was Du erzählst.


    Nur darf man bei alldem nicht vergessen, dass auch die Stäbe bestimmt nicht für alle Schüler geeignet sind und sehr viele Kinder auch mit Steckwürfeln (z.B. ich) oder ähnlichem Material ein Zahlenverständnis entwickeln konnten. Aber ich werde mir auf jeden Fall die Stäbe im Gedächtnis notieren als Alternative für rechenschwache Schüler.


    Gruß leppy

    Du würdest weiterhin die Altersstufen/ Lernstufen unterrichten, die Du studiert hast. Du müsstest aber Fortbildung bzgl. der neuen dann notwendigen Unterrichtsformen machen. Es wäre ja gar nicht möglich, alle bisherigen Lehrer zu entlassen. Im Prinzip muss man sich es ja auch ähnlich wie eine Gesamtschule vorstellen, nur dass es keine A,B und C Kurse oder wie es auch immer heißt gibt. Die Schüler lernen dann eher miteinander als gegeneinander (in Konkurrenz) und unterstützen sich gegenseitig. Jeder Schüler wird seinen Möglichkeiten entsprechend gefördert. Also alles das, was eh schon seit Jahrzenten gefordert wird...


    Gruß leppy

    Das wird dann so ähnlich wie es z.B. in der Laborschule Bielefeld seit Jahrzehnten gut funktioniert - nur müsste dann auch die Lehrerbildung grundlegend geändert werden bzw. für Fortbildungsmöglichkeiten gesorgt werden. Die Grundschulen könnte man ja wegen der Wohnortnähe belassen und die Klassen dann gemeinsam auf die weiterführende Schulen wechseln lassen. Eben die vorhandenen Schulgebäude nutzen, die Schulen müssten sich ihr pädagogisches Profil gemäß der Grundvoraussetzungen und staatlicher Vorgaben selbst ausarbeiten. Und man hätte ja erstmal 4 Jahre Zeit für die Vorbereitung der Umstrukturierung, wenn man mit einem Jahrgang anfänge.


    Gruß leppy

    Du könntest eine Stunde mit mündlichem Erzählen machen, einen Anfang vorgeben (z.B. eben, dass jemand einen gestrandeten Wal findet) und dann die Kinder in Gruppen die Geschichte weitererzählen lassen. Dazu könnten sie dann Erzählkarten malen (die erste zum Anfang vorgeben) und später werden im Kreis die Geschichten erzählt. Kann man dann auch aufnehmen. (Dazu das Buch Erzählwerkstatt, siehe Buchecke. :) )


    Gruß leppy

    Und das meint Angie dazu:


    "Merkel: Mehr Leistungsorientierung
    Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel fordert als Konsequenz aus dem schlechten Abschneiden Deutschlands bei der jüngsten OECD-Bildungsstudie einen Ausbau der Ganztagsschulen. Außerdem müssten die Anforderungen in den Kindergärten und Grundschulen erhöht werden, sagte Merkel am Mittwoch im RBB. "Hier sind über Jahrzehnte, insbesondere in der alten Bundesrepublik, massive Fehler gemacht worden." Die Leistungsbereitschaft der jungen Schüler sei nicht abgefordert worden, jahrelang seien keine Noten gegeben worden, und das Ganze sei "sozusagen zu einer verlängerten Spielphase" gemacht worden."


    Von: [URL=http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/30/0,1367,HOME-0-2192670,00.html]http://www.heute.t-online.de/Z…67,HOME-0-2192670,00.html[/URL]


    <Sarkasmusmodus an>
    MIch stimme ihr zu, ich finde die Kinder im Kindergarten sollten schon für ihre Bilder Noten bekommen, damit sie IM SINNE UNSERER LEISTUNGSGESELLSCHAFT ERZOGEN WERDEN!!!
    <Sarkasmusmodus aus>


    Gruß leppy

    Hallo Kerstin,


    falls Du Instrumente bauen möchtest, könntest Du es mit einer Panflöte aus Bambus probieren. Allerdings ist Bambus nicht so leicht für Schüler zu sägen, das müsste man eigentlich in einem Werkraum machen. Aber Du könntest die Stücke ja vielleicht vorher sägen lassen oder selber mitbringen, sodass beim UB nur noch das Zusammensetzen und Ausprobieren stattfände. Ich finde, dass da ganz tolle Instrumente rauskommen.


    Gruß leppy

    Ich glaube ja eher, diejenigen, die darüber entscheiden können, sind einfach nicht kompetent genug dafür oder haben Angst vor den Kosten.


    Ich glaube auch, dass sie Angst vor dem haben, was sie selbst nicht kennen. Nachher bekommen die Kinder keine "vernünftige" Schulbildung mehr, da die "Guten" von den "Schlechten" aufgehalten werden. Und man kann sich nicht mehr damit "brüsten", dass die Kinder das Gym besuchen.


    Man kann dann auch nicht mehr die Problemfälle auf die Haupt- und Sonderschulen abschieben...


    Ich kann das nicht verstehen. Seit Jahren fordern doch sowohl der Grundschulverband als auch der Verband der Gesamtschulen eine längere gemeinsame Schulzeit. Und jetzt auf einmal, wo die Medien es wieder hochpuschen, da wird drüber gesprochen. Ich bin da leider sehr pessimistisch. In spätestens einer Woche ist das voraussichtlich kein Thema mehr...


    Gruß leppy

    Neues zum Thema aufgrund der neuen OECD Schule (und sie scheinen sich immer noch alle zu wundern über unser schlechtes Abschneiden...):


    http://focus.msn.de/hps/fol/ne…e/newsausgabe.htm?id=6555


    Wäre ja mal klasse, wenn es nicht nur bei der Diskussion bleibt. Aber selbst wenn mal ein Gesetzesentwurf kommt: Ich glaube kaum, dass die CDU/CSU da mitzieht...


    Vor allem bräuchte man meiner Meinung nach auch ein Schulsystem für ganz Deutschland, wie soll man denn so da durchblicken? Und in unserer mobilen Gesellschaft ist das auch nicht mehr angemessen. Schulwechsel von einem ins andere Bundesland müssten einfach unproblematisch sein!


    Gruß leppy

    BTW: Alles wissen für den Fachunterricht kann man als Lehrer eh nicht. Selbst in den eigenen Fächern muss man vieles noch mal nachlesen. Fachdidaktik macht meist nur einen geringen Teil des Studiums aus und da kann man gar nicht den ganzen Schulstoff durchnehmen, das Studium hat dann doch andere, weitergehende Inhalte. Zumindest kann ich von der Germanistik nicht wirklich viel in der Schule gebrauchen. Natürlich hat man aber eine gute Basis.


    Gruß leppy

    DAS ist dann tatsächlich ein Problem. Vier Fächer sind kaum unterzubringen. Lass mich mal überlegen....


    Da müsstest Du dann nach Landau kommen, GHS studieren und zwar am besten mit Schwerpunkt Hauptschule:


    1. Fach Englisch
    2. Fach Französisch
    Weiteres Fach: Sozialkunde oder Reli
    Wahlpflichtfach: Politikwissenschaft oder Reli


    Ich weiß nicht, wie das in BW ist, vielleicht hat man da im Erziehungswissenschaftlichen Bereich ja auch noch die Möglichkeit, Reli zu wählen? Um welche Uni/ PH geht es denn?


    Gruß leppy

    Das ist doch schon mal gut, dass Du weißt, dass es ältere Schüler sein sollen. Ich kann Dir zum Fachlichen nur ein Beispiel aus meiner eigenen Schulzeit geben:


    Die Realschule war gleich nebenan und ich kannte einige Schüler. Wir haben alle in der 7 mit Franz angefangen und hatten das gleiche Buch - scheinbar. In der Realschulausgabe waren weniger Lektionen und die, die übereinstimmten fielen bei den Realschülern sehr viel kürzer aus. Ansonsten kann ich zur Realschule auch nichts sagen - war auch noch nie auf einer. Untersuchungen haben aber soweit ich weiß gezeigt, dass gute Hauptschüler und schwache Gymnasiasten nicht allzuweit auseinander liegen in ihren Leistungen.


    Gruß leppy


    PS: Ist das dieses Euroregio-Studium?

    Zitat


    ich hab schon von vielen gehört, dass man halt beim studium auf gymi fast gar keine pädagogik macht.
    ach so studium ist übrigens in ba-wü geplant.


    Studenten, die aus Karlsruhe nach Landau gewechselt haben, haben mir erzählt, dass man selbst für GS zum "Fachidioten" ausgebildet werde (im Vergleich zu Landau). Also scheint da mit Pädagogik nicht so viel zu sein. Und da Realschule und Gym dann meist noch weniger Päd/Didaktik/ Psychologie haben, kann das wohl kaum der Entscheidungsgrund sein für ein Lehramt. Am meisten Erziehungswissenschaften hat man i.d.R. noch beim Lehramt für Grund- und Hauptschulen. Entscheidungsgrundlage könnte dann vielleicht doch eher der spätere Arbeitsbereich sein, also mit welcher Alterstufe Du am liebsten arbeiten möchtest, wie hoch der fachliche Anspruch sein soll.


    Gruß leppy



    PS: Ein Beispiel für die Erziehungswissenschaften: In Landau z.B. haben die Studenten für Realstunde Psycho, Päd, Allg. Didaktik mit je einem Schein und 6 SWS und prinzipiell müssen sie nur eine Veranstaltung besuchen (hoffe das war jetzt vollständig korrekt, man kann nicht jede Studienordnung vollständig im Kopf haben).
    GHS hat je Fach 9 SWS mit einem Schein in Psycho und einem im Wahlpflichtfach (Reli, Politik, Soziologie, Philo), 2-3 Scheine in Pädagogik, 3 Pflichtveranstaltungen in Allg. Did. mit einem Schein (aber drei Leistungen). Dazu kommt noch ein Schein in einem der vier Fächer über "Besondere Probleme der Grund- und Hauptschule". D.h. 3 Leistungsnachweise im Realschulstudiengang, 5-6 (mit 7-8 Leistungen) im Lehramt für Grund- und Hauptschule. Wobei man noch dazu sagen muss, dass GruPäd auch noch eigene Veranstaltungen im Bereich Pädagogik hat.



    PPS: Ich hoffe, das hat jetzt irgendwen interessiert ... :D

Werbung