Man kann unsere Bildungsmisere sicherlich NICHT NUR aufgrund der frühen Selektion begründen. Aber die frühe Selektion und die Hauptschule als Restschule sind meiner Meinung nach wirklich sehr entscheidene Faktoren. In der Hauptschule z.B. häufen sich genauso bestimmte familiäre Probleme wie in anderen Schulen nur ist die Zahl der gravierenden Familienbverhältnisse bedeutend größer. In Familien der Gymnasiasten gibt es vielleicht mehr Leistungsdruck. Ohne hier jetzt alles über einen Kamm scheren zu wollen: Es ist einfach notwendig, die Heterogenität der Kinder- und Jugendlichen anzunehmen und sie in einer gemeinsamen Umgebung aufwachsen zu lassen. Sowohl schwache Schüler, Schüler aus problematischen Verhältnissen, hochbegabte u. alle anderen würden doch davion profitieren.
Ein anderer wichtiger Punkt ist dann der Unterrichtsalltag. Wir müssten eben andere Wege gehen. Hauptpunkte dabei wären das Lernen lernen und mehr Zeit für das Beschäftigen mit den eigenen Interessen. Mehr Zeit ist auch ein wichtiger Punkt. Und andere Zeiteinteilung. Nicht alle 45 Minuten Wechsel, womit doch bestimmt niemand von uns so glücklich ist.
Über die ganze Thematik gibt es ja auch schon Veröffentlichungen. Ich empfehle da bspw. den Band 115 "Länger gemeinsam lernen" vom Arbeitskreis Grundschule.
Gruß leppy