Hallo ihr Lieben,
grade hat mich der OECD-Thread auf die Idee gebracht, etwas zum Sinn meines Studiums zu schreiben.
Traue mich aber nicht, einen neuen Thread zu eröffnen, da dann gewisse Geisteswissenschaftler wieder den Zeigefinger erheben .
Ein bisschen zu meinem Studium (Lehramt GHS mit Grundschulpädagogik [Deutsch, Mathe, Sachunterricht], Germanistik und Musik) habe ich ja schon gesagt.
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass ich mein Studium ganz ok finde, auch wenn man bestimmt vieles verbessern könnte.
Ich fühle mich auch nicht so, als würde ich zum Fachidioten ausgebildet werden - allerhöchstens für Grundschulpädagogik, welches in RLP ein eigenständiges Fach ist und mit 58 SWS auch über einen gewissen Umfang verfügt. Seit ein paar Semestern studiert man mit GruPäd auch IFA (Integrierte Fremdsprachenarbeit) mit Englisch oder Französisch, das musste ich aber noch nicht.
Das Germanistikstudium ist in RLP für GHS wie alle Fächer außer GruPäd allerdings etwas dürftig. Mit 38 SWS kann man sich allenfals einen Überblick verschaffen und die Angebote sind auch nicht gerade zahlreich, sodass man nicht viel mehr als verlangt machen kann, wenn man in der Regelstudienzeit von 7 Semestern bleiben will.
DAS ist allerdings meiner Meinung nach das größte Problem hier! Fast alle Studenten für GHS sind total fixiert auf das Schaffen der Regelstudienzeit und rein scheintechnisch und anforderungsmäßig liegt das zumindest in Landau auch im Bereich des Möglichen. Es geht natürlich nur dadurch, dass man keine oder kaum scheinlose Veranstaltungen besucht (bzw. besuchen kann wegen Überfüllung) und das finde ich schade. Es ist meiner Meinung nach auch nicht Sinn des Studiums, einfach so schnell wie möglich durchzukommen.
An meiner ersten Uni war zwar Regelstudienzeit einhalten kaum möglich, dafür MUSSTE man aber alles was die Studienordnung für den Grundschulbereich vorsah machen.
Und im Zusammenspiel meiner Unis muss ich sagen, dass ich mich einigermaßen auf den späteren Lehrerberuf vorbereitet fühle, soweit das eben überhaupt möglich ist. Zudem fühle ich mich auch fachlich in Germanistik einigermaßen gut vorbereitet, gerade was Grammatikwissen angeht.
Und ich finde es wichtig, NICHT NUR schulspezifisch zu lernen, sondern auch wirklich etwas vom Fach zu erfahren, wie es bei mir in Germanistik geschieht. Zu Musik in Landau muss ich da leider sagen, dass dort die Lehre aufgrund der Personalsituation mehr als dürftig ist (kaum Seminare und aufgrund der wenigen Stunden - mit derzeit ca. 30x45min Unterricht zur Prüfung des Hauptinstruments, hab ich Gott sei Dank ne bessere Ausbildung an meiner ersten Uni gehabt - nur selbständige Verbesserung in der musikalischen Praxis möglich).
Leider gibt es natürlich auch in beiden Unis wie eben überall unfähige Dozenten oder einfach grausam langweilige Themen. Ich bin einmal gespannt, wie ich das Studium rückblickend in ein paar Jahren beurteilen werde...
Mich würde interessieren, wie ihr fertigen Lehrer - insbesondere Grund- und Hauptschule - euer Studium im Nachhinein bewertet.
Gruß leppy