Beiträge von Nighthawk

    In Bayern wird dagegen der Elternwille immer entscheidender bei der Frage, ob das Kind auf das Gymnasium kann/soll oder nicht. Mit dem Ergebnis, dass wir an unserer Schule sieben 5. Klassen mit je mindestens 32 Schülern haben - von diesen über 220 SuS waren zum Zwischenzeugnis dann 32 gefährdet bis sehr gefährdet. Die Durchfallerquote in der Unterstufe ist unglaublich hoch geworden. Gründe? Überforderung durch übereilte Einführung des G8, große Klassen (kaum individuelle Förderung) und generell mehr SuS, die nicht oder noch nicht für das Gymnasium geeignet sind.


    Eine gestiegene Erwartungs- und Anforderungshaltung der Eltern kann ich aber auch beobachten (bis hin zum völligen Realitätsverlust) - Hand in Hand mit einem völlig falschen Blick auf ihre eigenen Kinder.
    Beispiel: bei uns an der Schule gibt es Mittagessen-Verkauf (sehr lecker, ein wirklich feines Restaurant hat das "Catering" übernommen) zu einem wirklich vernünftigen Preis. Der Unternehmer war auch bisher so großzügig, dass SuS sich jederzeit einen "Nachschlag" zu den sowieso schon wirklich ausreichenden Portionen holen konnten. Das wurde nun gestoppt, weil sich herausgestellt hat, dass vor allem in der oberen Mittel- und OBerstufe ein Schüler ein Essen bezahlt hat und 3-5 Freunde sich mit seinem Teller einen "Nachschlag" geholt haben (natürlich ohne zu bezahlen). Die Eltern sehen gar kein Falschverhalten ihrer Kinder, aber der Lehrer, der wohl einige SuS dabei erwischt und sie zurechtgewiesen hatte, musste sich anhören, wie "unhöflich" er den Kindern gegenüber gewesen sei.

    Zitat

    Original von Schubbidu
    Hier ging es mir eher um die Wahrnehmung der Schüler. Beispiel: Oberstufenschüler unterhalten sich über einen Lehrer. Es fallen Aussagen wie: "Der macht guten Unterricht, da machts mir einfach Spass" "Der versteht uns halt auch einfach." "Herr X ist halt einfach cool, der nimmt nicht alles so ernst." "Letztens war ich auf nem Konzert, da war der auch." "Mit dem kann man bestimmt auch mal gut ein Bierchen trinken gehen."


    Das klingt ja erstmal ganz schön. Die Nähe zu den Schülern schafft ganz offensichtlich Motivation. Im Konfiktfall kann das aber problematisch werden. In der Rolle als potentieller "Kumpel" gehen die Schüler in dieser Situation instinktiv und unbewusst einfach anders mit ihm um, als mit einem Erwachsenen, der sich als "Leithammel" von der Lebenswelt der Schüler stärker abgegrenzt hat. In einigen Konfliktfällen mag das vielleicht sogar positive, weil deeskalierende Wirkungen haben. Auch hier werden aber die problematischen Seiten aus meiner Sicht oft nicht ausreichend beachtet. Als "Kumpel" kommuniziere ich bspw. viel stärker auf der persönlichen Ebene. Als Folge steht eher die Person im Mittelpunkt des Konfliktes und nicht ihr Verhalten. Der Lehrer kritisiert dann (auch wenn er das Verhalten meint) aus Sicht des Schülers seine Persönlichkeit. Als Folge verhärten sich die Fronten, es kommt zu Kränkungen, denn Verhalten kann ich möglicherweise recht leicht ändern. Persönlichkeitsstrukturen aber nicht.


    Als jemand, der sehr viel Oberstufe unterrichtet: Meine Erfahrungen zeigen eher das Gegenteil. Gerade wenn Schüler der Ansicht sind, dass ich guten Unterricht mache und sie verstehe habe ich im Konfliktfall weniger Probleme. Wenn die Schüler das Gefühl haben, ich verstehe sie, werden sie im Konfliktfall auf Kritik von meiner Seite nachdenklicher reagieren - weil sie davon ausgehen, dass sie - obwohl ich sie grundsätzlich verstehe - jetzt auch bei allem Verständnis z.B. Mist gebaut haben. Die SuS haben dann einfach das Gefühl, dass ich nicht grundlos an ihnen herum mäkle, sondern das da eben wirklich was ist ...
    Und: wenn es einen gewissen Draht oder eine gewisse Nähe gibt, haben die Schüler auch einen Grund, es nicht eskalieren zu lassen: sie wollen nämlich auch mit dem Lehrer, an dem ihnen etwas liegt, gut auskommen.
    Wenn ich Grenzen setze (und auch "Kumpels" setzen sich gegenseitig Grenzen - wobei ich nicht soweit gehen würde und den Begriff "Kumpel" auf meine Beziehung zu den Schülern anwenden würde), dann wissen die Schüler, dass das "echte" Grenzen sind, die ich nicht setze, weil ich sie "unten" oder "klein" halten möchte bzw. weil ich glaube, dass ich Autorität zeigen muss - sondern weil ich sie für den Ablauf des Unterrichts für notwendig erachte. Und das respektieren die SuS leichter. Gegen einen "Erwachsenen" und seine Regeln lehnt man sich leichter auf - das schafft evtl. sogar Konflikte. Gegen jemanden, von dem die Schüler annehmen können, dass er sie versteht und eher auf ihrer "Seite" ist, passiert das weniger.


    Eines ist allerdings klar - auf Augenhöhe findet das nicht statt. Und das hat nicht nur etwas mit der Notenvergabe zu tun, sondern auch mit dem "guten Unterricht" den Du erwähnt hast: bei gutem Unterricht wird den SuS einfach von selber klar, dass ich ihnen hier "überlegen" bin und ihnen was beibringen kann (Fachautorität nennt man das, glaub ich).


    Und nein, ob ich mit jemand Kumpel bin oder nicht wirkt sich nicht auf meine Fähigkeit aus, auf der Sachebene bei der Kommunikation zu bleiben. Eher umgekehrt habe ich das Gefühl, dass die, die den Schüler als "unterlegen" sehen, schneller persönlich bei Konflikten werden.

    Ich hab kein Problem damit, ein Gespräch weiter flüssig zu führen ... es braucht nicht viel Konzentration, um bei einem guten Beitrag ein "+" auf eine Liste zu setzen - auch muss das ja nicht sofort geschehen, sondern kann auch in einer anderen Phase des Unterrichts (Partnerarbeit, Stillarbeit) passieren, wo die Eindrücke des Gesprächs noch recht frisch sind.

    Rechtsauskunft kann ich Dir da nicht geben (Bundesländer könnten da ganz verschiedene Regelungen haben).


    Mir erscheint es auch fragwürdig, ob eine Lehrerkonferenz sowas beschließen kann - aber bei den ganzen Neuerungen in letzter Zeit ...


    Aber: Freiarbeit ist ja dehnbar ... wenn ich den Schülern in Mathematik Aufgaben aus dem Buch selbständig rechnen lasse ... ist das Freiarbeit? Wenn ja, dann macht das doch wahrscheinlich jeder Mathe-Lehrer in den meisten Stunden ein paar Minuten - oder irre ich mich da?

    Ich hab immer den Sitzplan vor mir liegen (nicht, weil ich die Schüler nicht kenne ...). Bei guten Beiträgen kommt da neben den Namen ein "+". Wenn ein Schüler nur Blödsinn erzählt oder wenn er aufgerufen wird wenig beitragen kann, kommt ein "-".


    Nach 2-3 Stunden kann ich dann von einigen Schülern eine Note bilden. Bin ich mir unsicher, rufe ich den oder die Schüler(in) halt nochmal auf ... oder frage ihn/sie ab.

    Hm ... also ich weiß ja nicht ... aber bei Schülern, die ihre Hausaufgaben GERN machen würd ich auch stutzig werden ... ;)


    Klar wäre es schön, wenn ihnen das Lernen wirklich so viel Spass machen würde, dass sie sogar zu Hause ihre Hausaufgaben freiwillig und aus lauter Freude am Lernen machen ... Realität sieht anders aus - und ich weigere mich, mir den Schuh anzuziehen, dass der Lehrer allein dafür verantwortlich ist.


    In der Realität bin ich schon zufrieden, wenn die SuS die Hausaufgaben machen, weil sie einsehen, dass das für den Erfolg an der Schule - und damit auch für ihre Zukunft (ups ... klingt jetzt ein wenig großkotzig ...) - wichtig ist.


    Bei mir kommt es jetzt stark auf die Jahrgangsstufe an.
    Oberstufe: Ich erwarte einfach, dass die Jungs und Mädels alt genug sind, um eigenverantwortlich zu entscheiden. Wer seine Hausaufgaben nicht macht, kriegt von mir höchstens den Hinweis, dass er/sie es eben selbst wissen muss, ob die Hausaufgabe nicht doch bei der nächsten Schulaufgabe helfen würde.


    Unterstufe: die Kinder sind meist noch nicht so weit, dass man ihnen diese Selbstverantwortung zumuten könnte. Ich warte in jeder Klasse erstmal ab, wie sich das mit den Hausaufgaben entwickelt. Wenn das "Vergessen" ein bestimmtes Maß nicht übersteigt (Klasse insgesamt und pro Schüler), wird es für mich auch kein Thema - 2-3mal im Halbjahr ist ok (kommt auch auf den Zeitabstand an: 2mal in einer Woche ist nicht ok, 3 mal auf 6 Monate verteilt schon eher).
    Wenn ich reagieren muss, gibt es mehrere Möglichkeiten:
    - erstmal der Klasse erklären, dass es so nicht weiter geht und dass es in Zukunft bei zu oft vergessenen Hausaufgaben Konsequenzen (s.u.) gibt. Ich lege mich hier nicht fest, ab wie viel vergessenen Hausaufgaben - denn der Zeitabstand spielt da doch eine Rolle.
    - nächster Schritt, wenn er nötig wird: Hinweis an die Eltern ... aber wenn ich das tue, ist der Hinweis automatisch mit einer Nacharbeit gekoppelt, während der das Kind 45 Minuten das nacharbeitet, was es zu Hause nicht erledigt hat.
    - in der nächsten Ex/Schulaufgabe, die nicht so gut ausgefallen ist, markiere ich genau die Dinge, die Gegenstand der vergessenen Hausaufgaben waren, schreibe für die Eltern daneben, dass das auch mal in der Hausaufgabe geübt worden ist, Sohnemann/Tochter die aber nicht gemacht hat - und lasse die Arbeit unterschreiben.
    Das erfordert leider die Zusatzarbeit, sich genau zu notieren, wann das Kind die Hausaufgabe vergessen hatte und was Hausaufgabe gewesen war ...
    - in ganz harten Fällen, gerade wenn der Unterricht auf den gemachten Hausaufgaben aufbauen soll: ich darf Hausaufgaben zwar nicht benoten, aber ich darf Fragen stellen und die Antworten als Unterrichtsbeiträge werten - wenn nun ein Schüler die Hausaufgabe gemacht hat, kann er eben diese Fragen leicht beantworten - wenn er sie nicht gemacht hat, wird das schwierig (aber: fair bleiben ... wenn der Schüler die Antworten auch weiß, obwohl der die Hausaufgabe nicht gemacht hat, dann muss man ihm auch einen guten Unterrichtsbeitrag attestieren).

    Zitat

    Original von CKR


    Nun behindert aber der störende S. das Recht auf Unterricht der anderen SuS. Was ist denn dann mit denen?


    Und wird bei euch ein einfaches vor die Tür setzten schon als Ordnungsmaßnahme gewertet?


    "einfaches vor die Tür setzten" ist bei uns schlicht und ergreifend aus den oben schon angeführten Gründen nicht erlaubt ... darauf wird auch immer wieder in Konferenzen hingewiesen.

    Zitat

    Original von Schubbidu
    Über die Gutscheinregeln hinaus gibt es das "Auszeit-System". Schüler die im Untericht störend auffallen, werden in die Auszeit geschickt.


    Jeder Lehrer trägt drei gelbe Karten zur schnellen, nonverbalen Verwarnung bei Unterrichtsstörung bei sich. Bei einer unruhigen Klasse sind diese schnell aufgebraucht. Wird nun nochmals ein Schüler auffällig, wird er in die Auszeit geschickt. D.h. er verlässt in der Regel bis zum Ende der Stunde (!) das Klassenzimmer und bearbeitet an einem vorher festgelegten Ort dort für solche Fälle bereitgelegte Aufgaben. Vom Schüler wird darüber hinaus erwartet, dass er den versäumten Stoff selbstständig nachholt.
    ...


    Genau das ist aber rechtlich gesehen in meinem Bundesland problematisch:


    a) Ausschluss vom Unterricht ist eine Ordnungsmaßnahme, die der Lehrer nicht allein verhängen kann


    b) SuS haben ein Recht auf Unterricht - und es steht nirgends, dass bei "Stören" dieses Recht vom einzelnen Lehrer aberkannt werden kann


    c) den Schüler aus der Klasse schicken verletzt die Aufsichtspflicht des Lehrers

    Ich bin in Bezug auf Dein Anliegen etwas gespalten.


    Einerseits: "Mir wurde gesagt, dass ..." ... heißt das, dass Du selbst noch keine Unterrichtsstörungen in der Klasse hattest (weil Du die Klasse ja evtl. auch erst seit ein paar Stunden hast)?


    Auf Hörensagen - vor allem bei solchen Aussagen - gebe ich gar nichts. Im Referendariat bekam ich einmal eine 7. Klasse in Geschichte. Der Lehrer, der sie an mich abgab, war gleichzeitig Fachbetreuer und mein Mentor. Gleich beim ersten Treffen meinte er, es wäre eine disziplinär schwierige Klasse und ich solle mich da nicht scheuen, gleich mal ein paar Verweise zu geben, er würde das völlig unterstützen.


    Mit etwas Bauchweh ging ich dann in die Klasse - und erlebte die Schüler als aufgeweckt, interessiert und richtig nett. Klar, "aufgeweckt" heißt manchmal auch lebhaft, aber nichts, was nun wirklich schlimm gewesen wäre. Ich kam mit der Klasse wunderbar klar.


    Daraus folgt: Man sollte auf solche Aussagen erstmal weniger geben und sich selbst ein Bild machen - jeder Lehrer hat eine andere Vorstellung, wann "lebhaft" aufhört und "Unterrichtsstörung" anfängt.
    Und: Es liegt manchmal DOCH an der Lehrerpersönlichkeit - bei einem Lehrer gibt es die SChwierigkeiten, bei einem anderen nicht oder weniger.


    Andererseits: Vorbereitet sein schadet ja nicht ... eigentlich ist es also auch gut, wenn Du Dich hier auf alle Eventualitäten vorbereitest.


    Leider kann ich Dir da nicht helfen, da
    a) ich der Ansicht bin, dass man hier nicht generalisieren kann, jede Klasse hat da ein anderes Profil und macht evtl. andere Maßnahmen nötig
    b) ich bei solchen Sachen eher aus der Situation und aus dem Bauch heraus reagiere - und wenn das nicht hilft, siehe oben: auf die Klasse abgestimmte Maßnahmen (wie viele Schüler stören, wie wird gestört, immer oder zu bestimmten Zeitpunkten? usw.).


    Ich persönlich würde versuchen, ganz unbefangen in die Klasse zu gehen und mich durch solche AUssagen nicht schon negativ vorbelasten zu lassen. Die SuS haben ein Recht darauf, dass man ihnen erst einmal wohlgesonnen begegnet und erst dann Maßnahmen ergreift, wenn es nötig ist (also keine Vorverurteilung).


    Insbesondere, weil Du ja sagst, dass DU die Klasse gerne magst.

    Hatte mal eine 7. Klasse in der 9. Stunde - nein, da ging nicht mehr viel. Habe dann immer "lockere" Unterichtsinhalte genau auf diese Stunde versucht zu legen (eine Geschichte ohne neue Grammatik oder viele neue Wörter, einen Song usw).


    Hängt vom Alter der Schüler ab - einem Kollegstufenkurs würde ich auch in der 9. Stunde noch "normalen" Unterricht zumuten.

    Die Schulleitung hält hier bei uns Rücksprache mit dem Peronalrat. Die SL hat schon klare Vorstellungen, wen es treffen soll, begründet das auch dem PR gegenüber. Für Vorschläge des PR, die evtl. fairer/besser oder was auch immer sind, hat die SL ein offenes Ohr.


    Es gibt z.B. Kollegen/Kolleginnen, die so wenig Stunden haben, dass sie bei einer Abordnung nicht mehr oder nur noch einen Tag bei uns sind und das "Pendeln" hält sich in Grenzen.

    Nicht ganz einfach zu beantworten, weil ich wohl - je nach sonstigem Verhalten der Klasse leicht unterschiedlich reagieren würde.


    - Reaktion MUSS sein - sowas darf nicht unkommentiert bleiben


    - deshalb ist es wohl nötig, dass man die Leute versucht zu finden, die das waren (man muss sich dann aber auch sicher sein, nur auf Verdacht geht nicht)


    - falls das nicht möglich ist (und nur auf Aussagen aus der Klasse würde ich auch nicht unbedingt vertrauen), dann bleibt nur, vor der ganzen Klasse ansprechen, dass sowas nicht in Ordnung ist (weniger wegen der Tatsache des Verfälschen eines Dokuments, als wegen der Tatsache, dass das schon fast Mobbing eines Mitschülers ist). Wenn die Klasse sonst in Ordnung ist, würde ich auch betonen, dass ich das nicht erwartet hätte und entsprechend enttäuscht bin. Als Klassleiter würde ich hier hellhöriger werden und mal genauer aufpassen, ob nicht tatsächlich hier ein Außenseiter "fertig gemacht" wird.


    - sollte es möglich sein, anhand der Schrift zweifelsfrei den/die Täter zu finden, käme es auf die anderen Umstände an:
    Sind sie sonst schon negativ aufgefallen? "Mobben" sie den anderen Schüler evtl.? Wie ist das Verhältnis des Täters/der Täter zu dem Schüler XY?


    Je nach Einschätzung würde ich dann vom Entschuldigungsbrief bis hin zum Verweis gehen. Die Schulleitung würde ich da nur mit reinholen, wenn das Ausmaß des evtl. "Mobbings" recht groß ist (bei uns sieht die Schulleitung sowieso alle Verweise und deren Gründe - wird also "im Vorbeigehen" informiert).

    Ist bei mir ganz unterschiedlich, wie lange es dauert, bis ich mich abgeregt hab. Ich halte mich für jemand, der sich nicht schnell aufregt, aber wenn, dann heftig ...


    Es hängt bei mir einfach davon ab
    - wer "Schuld" daran hat, dass ich mich aufrege (bei Schülern ist der Ärger meist sehr schnell verflogen)
    - über was ich mich aufregen muss (Arroganz, Rücksichtslosigkeit und Ungerechtigkeit sind die Dinge, die mich nachhaltig auf die Palme bringen)


    Wir hatten so drei Wochen vor den Weihnachtsferien einen Krach, da hab ich mich eine Woche nicht mehr eingekriegt ... bis eine Entschuldigung kam ;)


    Normalerweise hilft mir die Frage: Ist das jetzt wirklich wichtig? Und: Kann ich was dran ändern?


    Helfen tut auch: mit Kollegen/Kolleginnen gemeinsam schimpfen und ... LAUTE MUSIK


    Noch mehr helfen tut: Gitarre auspacken, Verstärker aufreißen und LAUTE MUSIK (?) machen ...


    Und in letzter Zeit bin ich endlich auch so weit, dass ich nicht mehr alles schlucke - das hilft auch sehr. Werd ich dumm angeredet oder in meinen Augen ungerecht behandelt (und als Personalrat weite ich das aus auf: Wird das Kollegium oder eine/einer ungerecht behandelt), formuliere ich das auch der Schulleitung gegenüber ... freundlich, aber bestimmt, wenn es sein muss, auch mal, indem ich denjenigen genau so dumm anrede, wie er mich (auch das hat schon geholfen).


    Klar, manchmal sieht der "Gegenüber" keinen Fehler bei sich, manchmal braucht er/sie Zeit, es einzusehen (genau wie ich) - bei wichtigen Dingen lass ich da mittlerweile aber auch nicht mehr locker bis die Sache ausgeräumt ist.

    Sehe das ähnlich wie Hawkeye. Bei uns war die Evaluation auch vor zwei Jahren und eine meiner Geschichtsstunden (7. Klasse) wurde besucht. Ich hab ganz normal Unterricht gehalten, weil:


    - ich denen auch die Alltagsrealität zeigen wollte
    - ich keine Lust mehr habe, wegen irgendwelcher Besuche besondere Showstunden vorzubereiten, die mit meiner alltäglichen Arbeit kaum etwas zu tun haben (außer Referendare/Praktikanten kommen - da bereite ich mich dann schon extra vor - nicht wegen Show, aber damit sie nix methodisch/didaktisch Falsches mitkriegen ;) )
    - so einen Aushang bzw. etwas Ähnliches gab es bei uns auch - aber inzwischen sind wir alle ziemlich gut darin, solche Aushänge der Schulleitung zu ignorieren.

    Zitat

    Original von _Malina_
    Ohne hier jetzt jemandem nahe treten zu wollen...


    Mir erscheint das manchmal so ein Lehrersyndrom zu sein, dass alle unbedingt an ihrem Ort bleiben MÜSSEN (schließe ich mich explizit mit ein ;)).
    Leute aus anderen Branchen, die ich kenne, sind um einiges flexibler.


    Hm ... vielleicht liegt das daran, dass momentan (wenigstens in Bayern) wieder mehr Lehrer eingestellt werden. Als ich mich für den Beruf entschied, war mir klar, dass ich bzgl. des Ortes wohl keine Wünsche hegen brauche - hat sich dann auch bestätigt:


    Referendariat: Seminarschule ca. 150 Kilometer (einfache Strecke) vom eigentlichen Wohnort (samt Ehefrau), Einsatzschule dann 140 Kilometer weit (ebenfalls einfache Strecke) weg (das bin ich jeden Tag mit dem Zug gefahren ...)


    Erste angebotene Stelle: 90 km vom Wohnort entfernt - sind dann umgezogen.

    Ich hab es einmal gewagt, den Beatles-Klassiker "Yesterday" für die Einführung des simple pasts zu missbrauchen (war nicht am Gymnasium im "normalen" Sprachunterricht der 5. oder 6. Klasse, sondern an der BOS - die Schüler hatten es also schon mal irgendwann gelernt, aber zum größten Teil mangels Übung schon wieder vergessen).


    Hat recht gut geklappt, vor allem die Gegenüberstellung:


    Yesterday - all my troubles seemED so far away.
    NOW it looks ...

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