Beiträge von turtlebaby

    Bei uns organisiert sich gerade die Gemeinde - ältere Schüler und Studenten bieten Kinderbetreuung an. Ältere Mitbürger sollen zuhause bleiben und Nachbarn bringen Einkäufe vorbei ... wird über Nachbarschaftshilfe , online und über die Kirchengemeinde in Angriff genommen . Das ist vielleicht für diejenigen von euch, die die Kids nicht betreut bekommen such eine Lösung ?

    Bei uns ist es durchaus üblich , dass KollegInnen auch mal eigene Kinder mit in die Schule bringen, wenn sie keine Betreuung haben. Gerade wenn nur wenige Kids die Notbetreuung wahrnehmen und kein Unterricht stattfindet , kann man doch durchaus die Kinder mal mitnehmen. Mir wäre es lieber meine Kinder im

    Blick zu haben , als sie wiederum woanders in die notbetreuung zu geben - Abstand halten , Händewaschen, möglichst viel an die frische Luft und ich weiß , dass wir als Familie dem gleichen begrenzten Personenkreis begegnet sind ....

    Besondere Situationen erfordern eben auch mal kreative Lösungen ...

    Hi, das war hier schon öfter in der Diskussion und ja, man kann in einem Bundesland um Entlassung bitten und in einem anderen neu verbeamtet werden .
    Ich habe das gemacht und es gab lediglich das Risiko , dass mir etwas passiert und ich nicht antreten kann, denn man ist natürlich erst bei Dienstantritt wieder neu verbeamtet.
    Zudem sollte man bezgl. der Verbeamtung fragen , welche Zeiten für die Lebenszeitverbeamtung anerkannt werden . Ob man überhaupt eine Stelle bekommt , kann man ja herausfinden . Einfach beim Schulamt vor Ort anrufen und fragen - das Leben kann so einfach sein.
    Für die Pension wurde alles anerkannt - gar kein Problem - warum auch ?

    Aus meinem Berufsleben vor der Schule kenne ich es so , dass man sich als Einladender für die genutzten Ressourcen rechtfertigen musste , dabei hatten die KuK ja nach Qualifikation einen Preis / h - Akademiker mit einigen Jahren Erfahrung locker 100 - 200 Euro. Gerechtfertigt war es, nur so viele Teilnehmer wie notwendig einzuladen und die Aufgaben so zu verteilen , dass sie möglichst effizient (günstig, schnell und gut) erledigt wurden. Eine 3 stündige Konferenz mit 80 Akademikern kostet so gesehen viele 1000 Euro und müsste demnach etwas ganz besonderes Wichtiges sein, und auch eine Elternversammlung auf der mehrere KuK 2 h arbeitslos herumstehen müsste ziemlich gut begründet werden....

    Ich staune sehr über diese Diskussion: die Forderung „gleiches Geld für gleiche Arbeit“ ist doch hier aus dem Zusammenhang gerissen. Wenn ich mich entscheide (vielleicht auch entscheiden musste, da es keine Alternative im Staatsdienst gab) zu einem privaten Arbeitgeber zu wechseln, kann ich doch nicht fordern ,die gleichen Bedingungen vorzufinden. Das ist doch genau das Besondere an privaten Schulen, dass sie - im vorgegebenen Rahmen - anders sind. Pädagogik, Stundentafel, ggf. konfessionelle Ausrichtung, Klassengröße, Ausstattung, Schülerschaft usw. Damit muss ich mich dann vorher auseinandersetzen und eine Entscheidung treffen - ebenso wie die Eltern, die sich für diese Schulen und das Schulgeld entscheiden. Diese Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber muss jeder andere Arbeitnehmer auch treffen und dabei persönlich abwägen. Genauso wie die Entscheidung für das staatliche System (ggf. die Verbeamtung) auch entsprechende Konsequenzen mit sich bringt.
    Der Artikel zeigt ein Extrem auf ohne die genauen Hintergründe aufzudecken. In NRW gibt es z.B. auch viele private Ersatzschulen, die normale Bezüge bezahlen und sogar verbeamten.

    Hallo, ich habe auch vor dem Referendariat 10 Jahre in der freien Wirtschaft gearbeitet . Bin allerdings nicht am BK , sondern in der Gesamtschule .


    Ich empfand das Referendariat nicht so stressig wie viele andere, da ich vom vorherigen Job ständigen Leistungsdruck gewohnt war, daher stimme ich Kimetto in vielen Punkten zu. Es wird wirklich nur mit Wasser gekocht und die Ausbilder sind auch nur Menschen . Du bist freier in der Zeiteinteilung für Vorbereitung und Korrekturen , während der Zeit in der Schule aber sehr eingespannt und fremd gesteuert.
    extrem nervig finde ich die ineffizienten Konferenzen und Besprechungen - in der Wirtschaft würde niemand so viele qualifizierte Menschen stundenlang tagen lassen- da werden kleine effiziente Arbeitsgruppen gebildet und einfache Tätigkeiten selbstverständlich delegiert, Ergebnisorientierung ist in der Schule ein Fremdwort .
    Zudem finde ich auffallend , dass - zumindest in meiner Erfahrung - nicht die immer die Besten und Engagierten Karriere machen, Personalführung und Mitarbeiterförderung habe ich in der Wirtschaft sehr viel professioneller erlebt , klare Ziele, zielgerichtete Fortbildungen inklusive. Damit einhergehend aber dann natürlich der entsprechende Leistungsdruck.


    Der Lehrerberuf ist sehr gut planbar, mit Familie vereinbar und bringt viel Sicherheit. Unabdingbar ist aber , dass man an der Arbeit mit den Kindern/ jungen Menschen Freude hat und sie gern mag . Es gibt wenig Wertschätzung von anderen, man sollte den Beruf nur ergreifen, wenn man sich wohl mit dem Klientel fühlt. Daher würde ich auch zum Praktikum raten.
    Ich bereue weder die Zeit in der Wirtschaft , noch den Wechsel in die Schule. Manch ein KuK hätte imho von ein paar Jahren Berufserfahrung außerhalb der Schule auch profitieren können

    Ich hatte mal für kurze Zeit das Vergnügen in der gleichen Kleinstadt zu wohnen und zu unterrichten, so dass auch unsere Kinder an der gleichen (einzigen) Schule waren . Es war in vieler Hinsicht gruselig, da es einfach zu viele Überschneidungen gab. Besonders krass fand ich , dass die Eltern der Klassenkameraden meiner Kids mich ziemlich hemmungslos nach Interna fragten, über KuK und andere SuS alles wissen wollten (und bereits unglaublich viel wussten) und meine Familie und ich unter sehr genauer Beobachtung standen. Jeder Kindergeburtstag, jeder Elternstammtisch oder auch Wochenendeinkauf - überall wurde über Schule, Lehrer , Noten, andere Kids gesprochen...
    Wenn ich mir vorstelle, dass Zeugnis- und Klassenkonferenzen anderswo unter Elternbeteiligung stattfinden, wird mir gerade schlecht . Verschwiegenheitserklärung hin oder her, alleine der Gedanke , dass über meine Kids vor anderen Eltern diskutiert wird , empfinde ich unmöglich. Und nach der Erfahrung damals kann ich mir nicht vorstellen, dass eifrige Elternvertreter mit diesen Infos immer gut umgehen.
    In Fachkonferenzen dürfen sie hingegen auch bei uns kommen (werden eingeladen, kommen aber seltenst). Da habe ich auch kein Problem damit, wenn sie interessiert, welches Fachbuch wir anschaffen wollen. Aber der Gedanke, dass wir KuK fachlich von ihnen profitieren, das habe ich (noch) nicht erlebt.

    Nach meiner Erfahrung mit Schulen verschiedener Träger (staatlich , privat, christliche Orientierung ) : es gibt keine perfekte Schule und jede(r) hat seine eigenen Präferenzen. Die privaten Träger neigen dazu den Eltern /SuS entgegenzukommen, manchmal dabei pädagogisch sinnvolle Aspekte zu ignorieren und KuK unter Druck zu setzen oder zu übergehen. Da spielen viele andere Interessen auch eine Rolle und man erkennt oft erst nach Jahren die Hintergründe. Ich habe an diesen Schulen aber auch eine gute Ausstattung , interessierte Eltern , viel Gestaltungsmöglichkeiten, aktives Schulleben und eine sozial unproblematische Schülerschaft kennenlernen dürfen. Ist es eine Ersatzschule? Dann ist die Wahrscheinlichkeit dort zu bleiben, sehr groß und der Wechsel später eher schwierig .
    Eine Verbeamtung an einer staatlichen Schule ist kein Garant für den Verbleib dort , Versetzungen und Abordnung sind möglich und auch dort kannst du eine schwierige Schulleitung bekommen ( oder gar keine , das kommt hier mittlerweile häufiger vor). Die Schülerschaft ist je nach Schulformen und Einzugsgebiet manchmal schwierig und Schulen können ungeliebte SuS nicht so leicht abgeben. Die Ausstattung und die Möglichkeiten für Projekte / Aktivitäten sind meiner Erfahrung nach oft eingeschränkter . Andererseits habe ich das Gefühl erwarten Eltern, SuS nicht ständig etwas “Besonderes”, was mich an den privaten Schulen nach ein paar Jahren ziemlich genervt hat. Kurz und gut, die perfekte Schule gibt es nicht und jeder muss da seinem eigenen Gefühl nach schauen, wo es gut passt .
    Die Verbeamtung ist keine Leibeigenschaft, man kann sie auch beenden und sich woanders neu einstellen lassen, aber natürlich mit neuer Probezeit , Untersuchung etc. oder eben als Angestellte(r), was im öffentlichen Dienst ja nun kein Riesenproblem ist . Bevor man den Rest des Lebens unglücklich ist, eine Option , die durchaus gegeben ist .

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