Tja. Das ist natürlich deine ureigene Entscheidung.
Vielleicht ein paar Gedanken, die mir beim Lesen so gekommen sind:
Die chinesischen Schüler sind sehr streng erzogen, stimmt's? Bei uns geht es weit unruhiger und chaotischer zu und unsere Unterrichtsmethoden sind ganz andere. Du hast ein Thema, was in dir brennt. Nach meinem Gefühl wird dich das nicht loslassen und du könntest bereuen, im stressigen Alltag an der Schule unterzugehen. Da kommt man nämlich oft kaum zum Luftholen. Anspruchsvollen Stoff kannst du kaum mal machen. Oft bist du mehr Sozialarbeiter als Wissensvermittler. Willst du das? Ein Praktikum in einer Schule wäre auf jeden Fall erst mal eine gute Maßnahmen.
Wie kommst du darauf, dass du als Doktorand immer nur allein im Zimmer sitzt? Wissenschaftlich arbeiten heißt mit anderen zusammenarbeiten. Du würdest ja auch sicher noch viel reisen bei deiner Fächerkombination.
Die Chancen im Hochschulbereich sind nicht besonders gut. Erwachsenenbildung würde ich vergessen, du willst ja schließlich auch von deiner Arbeit leben. Auf Honorarbasis unterrichten ist Selbstausbeutung.
An deiner Stelle würde ich mich jetzt auf einen Weg festlegen, und so wie du das beschreibst sind da zwei möglich: Hochschule oder Schule. Aber dann würde ich zügig weitermachen, damit du bald Land siehst. Im Hochschulbereich ist es riskanter, das muss man ganz klar sehen. Da kannst du eine Weile auf befristeten Stellen herumsitzen und dann ist Schicht im Schacht. Da würde ich einfach genau hinschauen, in welche Richtung ich mich entwickle, und entweder völlig karrieregeil eine Professur anstreben oder mich baldmöglichst außerhalb der Uni bewerben.
An der Schule hast du, wenn du erst mal die Ausbildung hinter dir hast, einen sicheren Job. Ob du damit glücklich wirst, weiß ich nicht, aber man hat trotz allem Trubel eine Menge Freiheit, und wenn man möchte, kann man auch als Lehrer durchaus wissenschaftlich arbeiten (Schulbuch schreiben, in Fachjournalen veröffentlichen, Lehrerfortbildung ... oder mit einer Promotion dann doch noch an die Uni).
Hoffe, das hilft ein bisschen ... viel Erfolg!