Beiträge von Piksieben

    Ich bin auch nicht an der Grundschule, aber ich darf doch auch eine Meinung haben, oder?


    "Kuschelpädagoge" ist für mich das Schlagwort-Äquivalent zu "Gutmensch". Ich kann solche Schlagworte überhaupt nicht leiden, die töten jedes vernünftige Gespräch. Es hat, wie hier ja auch schon erwähnt, etwas von Nicht-gönnen-können an sich.


    Dann gibt es ja auch noch die "Spaßschule" - das absolut Schlimmste! Schüler mit Spaß! Wo kommen wir hin!


    Scooby hat ja schon formuliert, wie es nicht funktioniert. Man kann als Lehrer ohne klare Ansagen nicht existieren, und Gerede ohne Konsequenzen ist höchst problematisch. Aber abgesehen davon finde ich es schön, wenn Grundschulen noch etwas Kuscheliges haben, und bis hin zum Abitur ist "Spaß" der beste Motor für einen funktionierenden Lernprozess.


    Bei allem, was wirklich Spaß macht, gehört Arbeit notwendig dazu: Weder kann man auf Anhieb lesen noch Englisch reden noch Geige spielen noch Inline fahren. Der Spaß wächst, je mehr Arbeit man hineinsteckt. Ein leckeres Mahl ist immer auch mit Arbeit verbunden. Ist es nicht unsere Aufgabe, zu vermitteln, dass man Spaß an Arbeit haben kann, ja, soll?


    Oder habt ihr alle keinen Spaß an der Arbeit? Warum habt ihr sonst diesen Beruf gewählt?

    Ich nutze mit meinen Klassen schon seit Jahren intensiv das lo-net. Allerdings ist das nicht bei allen Kollegen so, auch nicht in der Informatik.


    Ich erstelle viele Materialien selbst - und ansonsten gibt es ja auch sehr viel online.


    Die Zukunft sieht für mich so aus, dass die Schüler statt schweren Bücherstapeln nur noch ihr Tablet mitbringen und ein bisschen Papier zum Schreiben. Bücher gibt's ja längst elektronisch, ich finde es schon jetzt anachronistisch, dass die armen Schüler dicke fette Deutschbücher hin- und zurückschleppen, obwohl sie nur eine Seite drin lesen, manchmal auch gar keine. Aufgeschriebenes kann man einscannen, Tafelbilder fotografieren, und dann gibt es ja auch noch das Smartboard. Technisch ist eigentlich alles da. Auch zum Beispiel, um kranke Kinder am Unterricht teilnehmen zu lassen oder bei Schneekatastrophen online zu unterrichten.


    So schnell wie sich jetzt Tablets und EBook-Reader verbreiten - mit den Handys ging das ja auch sehr flott - da ist das nur noch eine Frage der Zeit. Auch mit dem Geld das wird sich richten. Es gab auch Zeiten, da war mobiles Telefonieren eigentlich unerschwinglich. Ist noch gar nicht so lang her.

    Von "normalen" Menschen höre ich immer wieder, dass auf deren Partys immer wieder die ausgelassene und gute Stimmung verdorben wird, wenn Lehrer auftauchen. 8)


    Tja, wir sind ja hier OT ...


    Ich könnte manchmal wirklich schreiend davonlaufen.


    Es gibt so viele Themen auf dieser Welt. Da sitzt man so schön familiär bei Kerzenschein und Kuchen miteinander zusammen, hat endlich mal frei.


    Warum in aller Welt muss dann jemand mit Schule und Schülern und Lehrern und dem ganzen Driss anfangen? Und kann nicht mehr aufhören? X(?(:cursing:;(:evil:


    Leider ist das noch steigerungsfähig. Wenn das Thema Schule dann doch mal endlich abgefrühstückt ist, unterhält man sich über facebook.Schrei!!!


    Wenn ich nur dran denke, dann wünsche ich mir, dass jetzt ganz, ganz viel Schnee fällt und bis Silvester jegliche familiäre Zusammenkunft verhindert.


    Vielleicht habt ihr ein paar Tipps, wie ich meine Nerven dieses Jahr schonen kann :rotwerd:

    Huiiiii----- habe gerade die Vorstellung, wir alle würden eingesammelt mit kleinen Fliegern, schicken Taxis oder mindestens mal dem ICE ab nach Wiesbaden zu Frau Henzler transportiert, die dann mit uns und unseren Partnern in einem tollen Hotel feiert, nachdem wir ihrer langen und spannenden Dankesrede über unsere großartige Arbeit in 2011 gelauscht haben. Feutchfröhlich tanzen wir bis spät in die Nacht und freuen uns alle, bei welch wunderbarer "Firma" wir arbeiten.
    Ach, da gehe ich doch lieber los... gemütlich meinen Weihnachtsbaum kaufen!!! Oder, Piksieben?


    :D:D:D

    Schon ok :)


    Das Problem der Mathematik-Didaktik liegt aber doch ganz eindeutig im Primarbereich und im Bereich Sek I. Ich meine, das hat doch seine Berechtigung, dass man da mehr forscht. Wenn Schüler in der berufsbildenden Schule ankommen (so wie bei mir) und nicht nur Bruchrechnen überhaupt nicht können sondern schon auf das Wort "Bruchrechnen" mit Hautausschlägen und Aggressionsschüben reagieren - dann ist da doch irgendwas schiefgelaufen.


    An der berufsbildenden Schule sollte doch der Schwerpunkt darin liegen, einen beruflichen Anwendungsbezug herzustellen und die Fächer untereinander zu vernetzen. Lernsituationen zu schaffen ist an sich nichts Mathematik-Spezifisches.


    Das erwähnte Buch hat einen Ansatz, wie du ihn schilderst. Es geht um Modellbildung und eine Art "Ergebnisoffenheit".


    Ich konnte allerdings mit dem Buch nicht viel anfangen, deshalb habe ich es entsorgt. Würde mich interessieren, was du davon hältst.

    Die Notenbox sieht ja ganz hübsch aus.


    Ich fühle mich in so fertigen Programmen aber immer so gefangen. Ich habe mir zu Beginn dieses Schuljahres eine Excel-Vorlage gemacht. Da trage ich Anwesenheit und Noten ein. Was ich ausdrucke, kann ich ja auch individuell festlegen. Ich vermisse nichts (und wenn - das kann man doch als Info-Lehrer selbst programmieren :rolleyes: ).


    Oftmals merke ich aber, dass ich gar nicht richtig hinterher komme mit den Einträgen. Dann habe ich doch wieder irgendwelche Zettel, wo irgendwelche Zeichen drauf stehen. Irgendwann muss ich immer aufräumen, so oder so.


    Mehr Grips stecke ich jetzt in eine ordentliche Dateiverwaltung. Ich habe nämlich gemerkt, dass ich mich mit meinen eigenen Materialien nicht mehr auskenne und oftmals Dinge doppelt mache, obwohl ich gut hätte recyceln können.

    Ich habe auch schon schlechte Erfahrungen mit vhs-Kursen gemacht, aber nun ja ... schlechter Unterricht passiert auch an allgemeinbildenden Schulen, und manche vhs-Kurse sind auch sehr gut.


    Lehrern geht es in solchen Kursen halt wie Medizinern, die Arztserien im Fernsehen schauen oder Polizisten, die "Tatort" gucken.


    Andererseits: Man lernt auch eine Menge, gerade dann, wenn es nicht so gut läuft: Man lernt, was für ein doofes Gefühl das ist, wenn man nicht mitkommt, sich über Dozenten oder andere Teilnehmer ärgert etc. Immerhin sind das immer nur ein paar Stunden - in der restlichen Zeit sind wir in der anderen Rolle und machen uns viel zu selten klar, was wir unseren Schülern alles zumuten. Auch wenn wir uns einbilden, wir machten das ganz toll.


    Lehrer sind nicht umsonst als Teilnehmer gefürchtet. Und wenn ich manchmal das Benehmen der Kollegen in Konferenzen beobachte: Oft schlimmer als in Problemklassen.

    Schau z. B. mal hier:


    Hußmann: Mathematik entdecken und erforschen


    Da gibt es auch ein Projekt, was deiner Idee mit der Messdateninterpolation nahe kommt.


    "Den Didaktikern ist wohl nichts eingefallen ..." - du meine Güte. Mach du erst mal dein Staatsexamen, bevor du so pauschal herumlästerst.

    Ich finde solche Fragen ja immer süß.


    "Ich habe fünf Jobs, keinen möchte ich aufgeben, jetzt wird mir das zu viel, was soll ich tun?" Da liegt doch die Anwort schon in der Frage. Sich fragen, wo man eigentlich hin will: Schule oder Uni? Und entsprechend auf das eine oder andere konzentrieren. Wir haben nur dies eine Leben, so ist das nun mal!


    Vor Weihnachten ein bisschen wuschig im Kopf zu sein ist ganz normal. Das habe ich jedes Jahr. Viel zu tun zu haben ist an sich auch nichts Dramatisches, viel schlimmer sind seelische Belastungssituationen. Der Stress entsteht erst dann, wenn man sich überfordert fühlt. Das ist bei dir offenbar der Fall, wenn du schon so anfällig bist.


    Da gibt es keine Wundermittel, auch wenn die Zeitmanagement-Experten das so darstellen. Wichtig wäre, sich zu beschränken und einen Ausgleich zu schaffen, damit der Akku wieder aufgeladen wird. Da wäre vor allem Sport zu nennen. Ja, das ist auch wieder ein Zeitfaktor. Aber du merkst ja schon, dass es so nicht funktioniert.

    Dass Eltern mit ihren Kindern zu Hause üben, ist doch nur ein ganz kleiner Teil an der Ungerechtigkeit. Ich übe nicht viel mit meinen Kindern, aber sie haben trotzdem bessere Chancen als manch andere: Sie haben ein eigenes Zimmer, einen Schreibtisch, einen Computer, sie werden gut ernährt und gekleidet, sie leben in einer intakten Familie und sind nicht ständig sich selbst überlassen etc. etc.


    Schule ist immer nur so ein Reparaturbetrieb. Wir können tumbe Eltern nicht austauschen gegen kluge, arme nicht gegen wohlhabende, faule nicht gegen engagierte. Das steht nicht in unserer Macht. Mich ärgert es auch, wenn Elternleistungen bewertet werden, weil eben Eltern eine Laminiergerät, einen Farbdrucker und einen Spiralhefter besitzen und mit diesen Mitteln hergestellte Mappen natürlich mehr hermachen. Aber dass nun häusliches Üben "verboten" oder verhindert wird, ist doch Unsinn und auch nicht im Interesse der Kinder. Gerade Kinder, deren Eltern nicht helfen können, müssen lernen, selbstständig zu werden.


    Die anderen auch, deshalb, Peitsche und Zepter finde ich ohnehin ungeeignete Mittel ...

    Begeistert gehe ich dafür jedes Jahr zur Weihnachtsfeier in der Firma meines Freundes - da werden alle Mitarbeiter plus Frau/Mann zum Firmenhauptsitz nach Hamburg geflogen inklusive Hotelübernachtung, Dankes-Ansprache des Haupt-Chefs, leckerem Essen und toller Party :)


    Da bin ich ja mal mächtig froh, dass ich nicht zu solchen Veranstaltungen geladen werde. Ein überflüssiger Inlandsflug, zwei Tage von der Firma zwangsbespaßt - nein danke.


    Da ist mir unsere bescheidene Weihnachtsfeier viel lieber. Es gibt lecker was zu essen und nach 2 Stunden kann man gehen und den Weihnachtsbaum kaufen.


    Warum ist es so, dass ich kaum Leute kenne, die von sich denken, es lief gut in der Klausur und dann aus allen Wolken fallen, wenn sie dann eine schlechte Note bekommen? Da stimmt die Selbsteinschätzung meist erstaunlich gut.
    Bei Bewertungen des Unterrichts hingegen gibt es oft so eine riesige Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und Einschätzung durch Fachleiter.
    Woher kommt dies?


    Das kommt daher, dass man sich selbst nicht da vorne stehen sieht.


    Und das genau sollst du im Referendariat lernen: Dass es nicht genügt, das Gefühl zu haben, das wäre alles prima gelaufen, du seist ein helles Köpfchen, redegewandt und lustig. Das reicht nämlich nicht.


    Man merkt, dass du keine Erfahrung mit Unterrichtsnachbesprechungen hast. Da kann man nämlich wirklich was lernen. Z. B., wirklich kritisch zu fragen: Was nehmen die Schüler jetzt mit? An welchen Stellen sind sie ausgestiegen? Welche Äußerungen waren ungeschickt - z. B. blöd formulierte Fragen, die kein Mensch versteht ... Passte die Methode zum Inhalt und zur Lerngruppe? Was könnte man besser machen? Was waren echte Fehler?


    Du sollst dir nämlich später selbst diese Fragen stellen. Nach jeder Stunde. Dafür musst du selbstkritisch sein. Ich fürchte, da hast du noch einiges aufzuholen, du meinst ja immer, du weißt schon alles. Intellekt zeigt sich aber nicht nur an fachlicher Brillanz, sondern vor allem an Lern- und Entwicklungsfähigkeit. Und der Einsicht, dass man eben nicht alles weiß und niemals alles wissen wird. Die macht einen bescheiden.


    Man wird 1,5 bis 2 Jahre auf die Prüfung vorbereitet und es werden keine übermenschlichen Anforderungen gestellt, sonst würden ja fast alle durchfallen.

    Zu meiner Schulzeit wurde man ab Klasse 11 gesiezt. Einige Lehrer haben uns aber das du angeboten und nur dann haben sie auch zurückgeduzt.


    Wie das heute vielfach ist - Lehrer duzt Oberstufenschüler, auch wenn die schon 20 sind, aber Schüler müssen siezen - finde ich nicht korrekt. Das Fragen vorher ist ja auch eher rhetorisch, und manche Lehrer fragen noch nicht mal, sondern duzen einfach drauflos.


    Ich sieze meine Schüler alle ( unterrichte nur Sek II).


    Für mich wäre es auch in Ordnung, wenn die Schüler mich duzen würden (per *gegenseitiger* Vereinbarung), aber ich fürchte, das würden die nicht hinkriegen.

    sie war gerade ein Schuljahr dabei.
    Solche Fälle gibt es aber genug: auch hier im Forum liest man, dass viele SeiteneinsteigerInnen das Handtuch geworfen haben.
    Das mag sein, dass ihr einen besonderen Kündigungsschutz während der Ausbildung habt, aber selbst kündigen kann euch kein Mensch verbieteb, ihr seid schliesslich ArbeitnehmerInnen nach TV-L.


    Viele Leute scheinen das zu vergessen und meinen, sie seien nun Leibeigene und hätten ihre Seele verkauft ... natürlich kann man kündigen und gehen!


    Bei uns waren das auch ein paar.


    Während der Probezeit kann man rausfliegen wie überall anders auch. Dafür ist die Probezeit ja da. Auch das habe ich schon hautnah miterlebt. Aber nach der Probezeit ist man erst mal bis zum Ende der Ausbildung "sicher".

    MIr gehen diese Verallgemeinerungen sowas von auf den Zwirn.


    Wehren wir uns nicht auch dagegen, als Lehrer insgesamt als "faule Säcke" bezeichnet zu werden?


    Dabei gibt es 100-pro faule Säcke auch unter Lehrern, das steht ja wohl fest.


    Ebensowenig gibt es "die" Erwartungshaltung von Eltern. Ich habe noch nie irgendwo die Erwartung geäußert, von Kindergarten, Schule o.ä. beschenkt zu werden. Möchte also auch bitte nicht in diese Schublade gestopft werden.


    Meine Kinder waren doch immer recht stolz auf ihr Selbstgebasteltes und ich habe mich natürlich gefreut. Aber "erwartet" habe ich das nicht. Und ich bin mir sicher, in jeder Elterngruppe gibt es Leute, die wie ich denken ...


    So, aber das war OT. jetzt möchte ich die muntere Ideensammlung nicht länger stören, sonst mutiere ich auch noch zum Elternschreck :X:


    :nikolaus:

    Aber motivieren kann man grundsätzlich erstmal jeden - unabhängig vom Alter - denke ich.


    Das sind, mit Verlaub, Allmachtsphantasien.


    Man kann niemanden "motivieren", irgendwo hin zu gehen, wohin er nicht will.


    Die erfolgreichen Schüler erkennt man daran, dass sie eben nicht bei allem und jedem danach fragen, wozu das gut sein soll. Sie können sich auch einmal auf etwas einlassen. Schüler, die immer nur mauern und maulen ("Wozu brauche ich denn Bruchrechnung?") kommen einfach nicht vom Fleck.

    Mara, du hast mein volles Mitgefühl.


    Der Duden, den ich hier habe, der nicht mehr die "neue", sondern die angeblich nun für immer geltende Rechtschreibung enthält, hält an dieser Stelle häufig wirklich nur Empfehlungen bereit.


    Z. B. "mithilfe" - sie empfehlen die Zusammenschreibung, weil es auch "beiseite" und "zuliebe" heißt.


    Zwei Verben sollten getrennt werden ("stehen lassen"), außer: "kennenlernen". Aber "stehenlassen" ist auch nicht falsch.


    Sie empfehlen auch "vielsagend" und "gewinnbringend", aber "Gewinn bringend" ist nicht falsch, dasselbe für "kostensparend".


    Ich darf "selbstgebackene" Plätzchen mitbringen. Zum Glück, denn für mich hört es sich mega-beknackt an, wenn man selbst gebackene Plätzchen mitbringt, auch wenn das nicht falsch ist.


    Da kann ich ja froh sein, dass ich das nicht unterrichten muss. Aber dass die Schüler unterschiedliche Auflagen benutzen, ist bei dem Zickzackkurs, den die Rechtschreibreformer in den letzten 14 Jahren gefahren sind, natürlich unmöglich. Ich finde den neuen Duden (naja - 2006) da recht übersichtlich, weil die Fälle, die Änderungen unterworfen waren oder in denen zwei Varianten möglich sind, farblich hervorgehoben sind.

    Wenn ich ihn auf sein Verhalten anspreche, bekomme ich meistens nur die Reaktion, dass er es ja schon könne und es deswegen auch nicht einsehe es zu machen. Mündlich mir die Antwort geben würde er, aber etwas schriftlich tun macht er (meistens) nicht. Etwas anderes zu bearbeiten oder die Aufgaben bei Unruhe im Raum außerhalb des Klassenraumes zu bearbeiten werden nur widerwillig oder gar nicht angenommen.


    Du bemühst dich offenbar sehr um ihn und überlegst, wie *du* ihn motivieren kannst. Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass du dir etwas vornimmst, was bei diesem Schüler offensichtlich bisher noch niemandem gelungen ist? Dass der Motivationsknick in ihm selbst liegt?


    Ein Siebzehnjähriger ist kein Kleinkind mehr, das "man" motivieren kann. In dem Alter sind viele schon in einer Ausbildung und streben ein klares Ziel an. Bei deinem Problemfall scheinen auch die Eltern noch Entschuldigungen zu finden. Wenn er doch alles kann - warum in aller Welt hockt er dann bei dir?


    Vielleicht solltest du ihm mal klar machen, dass zwischen Wollen, Können, Wissen auf der einen Seite und dem Tun und dem Erfolg auf der anderen Seite Welten liegen... Aber ich fürchte, auch das wird ihn nicht beeindrucken. Eine berufsbildende Schule ist kein Kinderhort. Wer dort ist, hat sich dafür entschieden. Es ist nicht unsere Aufgabe, den Schülern die Motivation hinterherzutragen.

    Es mag ja sein, dass ein hochbegabtes Kind in der Grundschule verhaltensauffällig wird, weil es unterfordert ist. Dass man aber für einen Fast-Erwachsenen, der sich am Unterrichtsgeschehen nicht beteiligt, eine Extrawurst braten soll, würde ich wirklich nicht einsehen. Nicht die Hochbegabung ist das Problem, sondern das Interesse, das er offenbar nicht mitbringt. Ist er vielleicht einfach fachlich falsch beraten und sollte lieber in eine andere Richtung wechseln?


    Ich habe oft Schüler, denen es zu langsam geht, aber speziell in Informatik suchen sie sich dann selbst Aufgaben und Herausforderungen. Wenn sie Fragen haben, helfe ich, aber ich gebe höchstens vage Anregungen, was man noch so machen könnte und lasse ihnen Freiraum für eigene Ideen. Mehr ist nicht nötig. Und ich erwarte von einem Heranwachsenden, dass er so viel Teamgeist hat, dass er Unterrichtsphasen erträgt, in denen er gerade nicht so herausgefordert wird, und dass er Mitschülern hilft und sich einbringt.


    Jedenfalls bin ich sehr vorsichtig, wenn mir Eltern sagen, ihren Kindern sei das alles zu einfach und deshalb täten sie nichts. Wie schon geschrieben wurde: Der Blick auf den IQ allein ist eindimensional; in der Schule wie im Leben geht es schließlich ebenso um soziale und emotionale Fähigkeiten. Daran zu arbeiten wäre in diesem Fall wohl viel wichtiger.


    Aber ich würde wohl erst einmal mit dem Schüler reden und ihn fragen, wie er es denn so sieht.

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