Beiträge von Piksieben


    Im Übrigen fand ich die Anfrage hochgradig befremdlich: wenn man mit so einem Laufbahnwechsel liebäugelt, informiert man sich dann nicht entsprechend über den Arbeitgeber?
    Anders gefragt: gehört es nicht zum Allgemeinwissen, dass im ÖD die Gehälter eben nicht verhandelbar sind? Aber das ist natürlich Off Topic, nur so meine Gedanken :whistling:


    Es ist ja genau wie Silicium schreibt: Gerade die Seiteneinsteiger, die du so abschätzig beschrieben hast, sollen ja nicht angelockt werden.


    Werden sie aber, oder vielmehr: Nur die. Die anderen bleiben weg, aus gutem Grund.


    Und wie erwähnt: Auch der ÖD ist in der Lage, Gehälter anzupassen, wenn die Not es erfordert.


    Ich finde es sehr merkwürdig, wie angep* die etablierten Lehrkräfte reagieren, wenn es darum geht, dass Nachwuchskräfte ausgebildet werden sollen, sowohl Schüler (denn einzig in deren Interesse werden die Lehrkräfte ja gesucht) als auch künftige Kollegen (die, was ich gut verstehen kann, die Arbeitsbedingungen vorher abchecken).


    Da frage ich mich, wer da auf dem hohen Ross sitzt? Muss ein Seiteneinsteiger mit eingezogenem Kopf ankommen und sagen: O ja, mit 45 Jahren möchte ich gern noch mal Azubi sein, und für den notleidenden Staat verzichte ich gern auf mein gutes Gehalt, eigentlich kann ich ja auch nix, nur ein bisschen E-Technik und so ... nichts wichtiges.

    Was gibt denn für einen Grund, dass du ein höheres Gehalt oder eine geringere Arbeitszeit möchtest als alle anderen? Noch dazu als Seiteneinsteiger ohne pädagogische Ausbildung?


    Leider bekommt ein Lehrer mit zwei zweitaufwändigen Korrekturfächern wie beispielsweise Französisch und Englisch das gleiche Gehalt wie ein Sport-Kunst-Lehrer.


    Der Grund ist, dass ein Seitensteiger, etwa ein Ingenieur, soll er denn tatsächlich an eine Schule kommen, um den extremen Mangel z. B. im Bereich Maschinenbautechnik, zu beheben, auch einen Grund haben muss, eine vermutlich besser bezahlte Stelle zu verlassen, um sich auf das doch sehr ungewisse Unternehmen "Lehrerausbildung" einzulassen. Den beiden Beiträgen, die ich weiter oben verlinkt habe, ist zu entnehmen dass


    a) der Mangel in den technischen Fächern an den Berufskollegs dramatisch ist und ebenso dramatische Folgen für den Standort Deutschland hat
    b) Bewerber absagen, weil ihnen das Gehalt an den Schulen zu gering ist
    b) in BaWü tatsächlich Zulagen gezahlt werden, wenn jemand mit einem gefragten Fach an die Schule kommt.


    Bei allem Respekt vor dem immensen Korrekturaufwand in Sprachen und vor der hohen pädagogischen Verantwortung der Primarlehrer: Um die ging es gerade nicht. Es ging um die Fachkräfte speziell im berufsbildenden Bereich, die im Moment händeringend gesucht werden. Wenn man Leute anlocken will, die den Lehrerberuf nicht nur als "Plan B" wählen, weil "Plan A" in eine Sackgasse führte (was ja oft persönliche Gründe hat), dann müsste man ihnen schon etwas bessere Konditionen bieten.


    Der Interessent hier ist sicher schon abgeschreckt.

    Aus einer Stellungnahme des VLBS von 2009:


    "Im Übrigen scheint der Lehrermangel an Berufskollegs in den Köpfen der Verantwortlichen in NRW noch nicht angekommen zu sein. Wie sonst ist es zu erklären, dass Baden-Württemberg zur Lehrergewinnung bereits im Oktober 2008 für Direkteinsteiger in den Mangelbereichen Metall- und Elektrotechnik Zulagen beschlossen hat, die zu einem um bis zu zwei Stufen höheren Entgelt führen. Dies bedeutet im Vergleich zu den anderen Bereichen eine monatliche Erhöhung der Bruttobezüge zwischen 600,--€ (gehobener Dienst) und 800,--€ (höherer Dienst). Hier werden die entscheidenden „Hard-Facts“ im Wettbewerb der Länder um knappen Lehrernachwuchs gesetzt, während NRW wohl noch glaubt, über Zeitungsannoncen mithalten zu können."


    klick


    Auch Westpol (WDR) machte den Lehrermangel am Berufskolleg zum Thema - ganz neu.

    In der privaten Kindergruppe habe ich auch so etwa die Größenordnung 300 Euro bezahlt - dazu kamen aber noch Elterndienst (alle 14 Tage ein Vormittag), Mittagessendienst (alle 14 Tage für 20 Kinder + Erzieherinnen), Putzdienst, Gartendienst und was sonst noch so anfiel.


    Da wird auch nicht jedes Kind genommen - es gibt ein Auswahlgespräch, ob man auch die richtige Einstellung hat.


    Ich sinke auch jetzt, zehn Jahre später, erschöpft im Sessel ein, wenn ich an diese Zeit denke.

    Es gibt durchaus die Möglichkeit, Unterricht zu evaluieren. Da werden auch die Kinder und die Eltern gefragt.Gibts ja längst, z. B. SEIS. Auch Beschwerden sind messbar. Es gibt ja auch Einträge in die Personalakte etc.


    Es gibt z. B. Lehrer, die ständig zu spät in den Unterricht kommen, dafür aber früher Schluss machen. Gerade für solche wäre doch eine Leistungsbewertung sinnvoll.


    Denkbar.


    Ich denke aber auch, dass je länger man in dem Beruf ist, desto eher hält man sich nicht zuletzt auch kraft seines Status' für unangreifbar und möchte dieses scheinbar "erworbene Recht" mit Zähnen und Klauen verteidigen. Wer jeden Tag selbstverständlich andere Menschen, die in der Hierarchie unter einem stehen, beurteilt und maßregelt, der möchte natürlich irgendwann nicht mehr, dass auf ihn dieselben Maßstäbe angelegt werden.
    Die Selbstgerechtigkeit und Selbstgefälligkeit, die man in den Kollegien auch antrifft, sind mitunter wirklich grotesk.


    Denkbar - natürlich! Und an den Hochschulen längst eingeführt, das war ja gerade erst Gegenstand eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts klick: Grundversorgung plus Leistungszulagen, wiewohl in der aktuellen Form nicht verfassungsgemäß. Warum sollte sich das nicht auf die Schule übertragen lassen? Da wird sich sicher noch einiges tun.


    Interessent hat natürlich völlig recht, sich den Seiteneinstieg gründlich zu überlegen. Die Bedingungen sind nicht sonderlich attraktiv. Zwar gibt es eine Einstellungsgarantie, aber die hängt von der bestandenen Prüfung ab. Wenn man die zweimal versiebt, hat man drei Jahre vergeigt - dann den Weg in den alten Job zurück zu gehen dürfte schwierig werden. Wenn man außerdem noch Einkommensverluste hinnehmen muss - dann muss man schon einen wirklichen Grund haben, ins Lehramt wechseln zu wollen. Gibt ja auch genügend Leute, die das völlig falsch einschätzen und dann rasch wieder weg sind.

    Naja, es gibt schon ungerechte Gehaltsunterschiede: Zwischen Angestellten und Beamten.


    Interessent, so händeringend MINT-Lehrer gesucht werden und so rot die Teppiche dir erscheinen mögen, die man da vor dir ausrollt: Der öffentliche Dienst ist eine riesige Behörde, und das kriegt man täglich zu spüren. Eben mal außertariflich was aushandeln - vergiss es. Als Seiteneinsteiger musst du zunächst die Ausbildung nachholen, d. h. du bist zwei Jahre Azubi. Da wird man nicht mit Samthandschuhen angefasst, sondern als das, was man ist: Azubi.


    Es steht dir ja frei, zu verhandeln. Versuch es doch, du hast ja offenbar genügend Gelegenheit dazu ^^

    dacla, du musst dich doch nicht entschuldigen. Die Frage ist ja völlig berechtigt.


    Aber hier kann doch keiner wissen, wie deine Schulleitung so tickt. Ich vermute, dass die meisten Schulen erst am Mo/Di mit den Konferenzen loslegen. Dass mitten in den Ferien eine Einladung zu einer Konferenz kommt, die vorher nicht angekündigt wurde, ist doch recht unwahrscheinlich, in der ADO steht ja ausdrücklich "vorher angekündigt".


    Jetzt aber eine Flugreise buchen, die am 18. zurückgeht, ist natürlich ein gewisses Risiko. Da würde ich wohl doch mal fragen.

    Naja, manchmal sind die Termine für einen Urlaub auch schwierig. Da kann es schon mal sein, dass die letzten 3 Wochen eben günstiger sind als die ersten drei. Auf die Gefahr hin, dass ich den Urlaub vorzeitig abbrechen müsste (wäre problemlos möglich gewesen, da keine Flugreise), habe ich das so gebucht.


    "bereithalten" und "vorher angekündigt" lese ich so, dass man schon rechtzeitig Bescheid wüsste, wenn man wirklich schon am Freitag da sein müsste.


    Natürlich wäre ich auch stinkig, wenn Kollegen noch auf den Malediven weilten, während ich in der Konferenz hocke ...


    Aber bitte nicht noch eine Diskussion über Arbeitsbelastung und Korrekturfächer 8|

    Äh - kannst du nicht einfach fragen?


    Bei uns waren die Konferenzen und Nachprüfungen letztes Jahr auch nur am Mo und Di. Vorher hat kein Hahn nach mir gekräht :)


    Obwohl - gemäß der Regel "wer viel fragt, kriegt viele Antworten" sollte man vielleicht lieber nicht fragen ... denn dann kriegt man, wie hier, nur Dienstvorschriften um die Ohren gehauen.


    Ich habe ich nicht gefragt. Und kam erst am Samstag zurück. Hat keiner gemerkt 8)

    Naja, hier geht es ja nicht um die Auswahl der Software, sondern um den Umgang damit. Für eine Hausarbeit ein ergiebiges Thema, wie ich finde, denn du kannst zeigen, auf welchem Weg differenziert und gefördert werden kann, wie Medien eingesetzt werden, wie bewertet wird etc.


    Stationenlernen wäre sicher eine Möglichkeit. Oder einen Wettbewerb veranstalten, der an das Ende einer Unterrichtsreihe gesetzt wird. Wichtig wäre sicherzustellen, dass die Schüler auch das üben, was sie üben sollen - und nicht das, was sie schon können. Dafürkönnte man mit individuellen Lernplänen arbeiten. Dann kannst du überlegen, wie du das überprüfst und sicherst und bewertest.

    Langsam wird es unerträglich. Nun sind Physiklehrer schon "Profiteure" X(:cursing: Das ist unterirdisch.


    Warum ist es so schwer anzuerkennen, dass andere Leute *auch* arbeiten? Nicht nur Deutschlehrer?

    Nun, dann wünsche ich dir noch ein paar mehr Unterrichtsbesuche, die verlaufen wie der geschilderte. Es täte dir gut, etwas von deiner Hochnäsigkeit abzulegen und das zu erwerben, was du von deinen Schülern auch erwartest: Lernfähigkeit.

    Das sind tatsächlich keine schönen Formulierungen. Fehlt nur noch "... er war immer pünktlich...".


    Aber vermutlich ist da noch einiges andere vorgefallen, von dem wir hier nichts wissen, das können wir also nicht weiter beurteilen. Es passiert nun mal, dass man sich in der Probezeit trennt.


    Ein Arbeitszeugnis kann man natürlich anfechten, aber ob's hilft?

    Cool bleiben, Felix!


    Mir ist es ähnlich gegangen wie dir. Vor allem die Frage, ob ich jetzt eigentlich Konstruktivismus-gläubig werden muss, habe ich mir und auch die den Ausbildern gestellt.


    Die FL sieht etwas anders auf den Unterricht als du. Manche Ausbilder haben unrealistische Ansprüche, klar. Und natürlich sollst und musst du was erklären. Und ja, diese Besuche sind Nervensache. Man gibt sich viel Mühe und kriegt hinterher nur Kritik zurück. Jedenfalls kommt es einem so vor.


    Trotzdem, wenn ich im Nachhinein auf die Ausbildungszeit zurückblicke, muss ich sagen, dass ich eins vor allem gelernt habe: Loszulassen. Den Mund zu halten. Die Schüler machen zu lassen. Erst heute wieder hatte ich eine Stunde, die anders als geplant, aber ganz von selbst lief. Die Schüler waren auf einmal in eine sehr konstruktive Diskussion verstrickt. Die brauchten mich gar nicht. Das war toll, wirklich.


    Im Nachhinein sehe ich auch die Entwicklung, die ich in der Ausbildungszeit durchlaufen habe. Wenn man mittendrin steckt, ist es schwer. Irgendwann wird es klarer und macht Sinn.


    Wie gesagt. Cool bleiben. Das wird schon.

    Über Arbeitskolleginnen derart herzuziehen ist keine "Privatsache". Das kann ein Kündigungsgrund sein.


    Ich würde den Schülernmöglichst bald und in aller Deutlichkeit klar machen, dass, was sie da tun, unter "sexuelle Belästigung" fällt. Und bitte auch genau diesen Ausdruck wählen. Und das möglichst ohne es auf irgendeine persönliche Schiene zu bringen und vor allem ohne eigene Betroffenheit allzu sehr ins Spiel zu bringen und womöglich einen Machtkampf auszulösen. Also klar machen: Solche Provokationen werden nicht geduldet, weder in der Schule noch im Betrieb. Punkt. Sollte es nicht besser werden, disziplinarische Maßnahmen ergreifen. Du tust weder dir noch denen einen Gefallen, wenn du das auf sich beruhen lässt.

    Da steht aber auch, dass die Entscheidung über die Aufnahme in OBAS im Rahmen des Einstellungsverfahrens getroffen wird. Ich würde mich einfach bewerben. Hast du es denn schon versucht?


    Von unerfreulichen, widersprüchlichen und gar nicht erst erteilten Auskünften der Bezirksregierung können wohl alle Seiteneinsteiger ein Lied singen. Es ist was anderes, ob ein Schulleiter mit dem zuständigen Sachbearbeiter telefoniert - oder ob das irgendein potentieller Bewerber ist, den keiner kennt und der womöglich - Hilfe!- eine verbindliche Auskunft haben will.


    Auch hier im Forum wird sich wohl jeder hüten, dir zu sagen, ob das so geht oder nicht.

    . Das gilt für alle Fächer. Auch in Latein muss man auf dem Laufenden bleiben, Gegenwartsbezüge, Antikenrezeption, Didaktik usw, usf.


    Es gibt wohl kaum eine Wissenschaft, die sich derart explosiv entwickelt wie die Informatik und die einem dabei so viel Zeit raubt. Neue Betriebssysteme, neue Programmiersprachen, neue Anwendungsprogramme, neue Geräte und und und.


    In Mathe (was ich auch habe) ändert sich - nichts. Die pq-Formel galt schon immer :-), da ändert auch das iPhone nix dran.


    Wenn du Latein unterrichtest, und von einem Tag auf den anderen auf Griechisch umsteigen musst - dann sprechen wir uns wieder. Was meinst du wieviel neue Vokabeln man lernen muss, wenn eine neue Programmiersprache eingeführt wird?


    Ich beschwere mich nicht. Ich sage nur, dass dies eine Besonderheit der Informatik ist, die auch erfahrenere Kollegen so bestätigen - die sind's nämlich irgendwann leid, jedes Jahr alle ihre Arbeitsblätter wieder einzustampfen, weil im Schulministerium wieder einer ein Ei gelegt hat.

    Silicium, ich finde deine ewigen Ausführungen zu MINT und Mathematikern und den Germanisten in der Wirtschaft sowas von kontraproduktiv! Außerdem musst du das hier ständig und überall zum Besten geben. Kannst du mal ne andere Platte auflegen?


    Für meine Fächer kann ich nur sagen: Ja, die Korrekturen gehen schnell. Im Prinzip. Allerdings darf man sich nicht verrechnen oder Folgefehler nachvollziehen oder versuchen, ein Programm zu reparieren, das nicht läuft und bei dem der Fehler gut versteckt ist. In Informatik kommt hinzu, dass sich der Stoff dauernd ändert und man ständig auf Ballhöhe bleiben muss. Und dann haben Informatiker ja auch oft noch zeitfressende Nebentätigkeiten wie Netzwerkadministration oder Homepagebetreuung.


    Mir ist das lieber, als müsste ich diese vielen schriftlichen Arbeiten lesen, da fange ich schon an zu gähnen, wenn ich diese vollgeschriebenen Blätter sehe. Eine Deutschkollegin sagte mir, dass sie jedenfalls jede Arbeit nur einmal lesen kann. Das finde ich schon eine ganz gute Taktik - je mehr man zaudert, desto mehr Zeit verliert man.


    Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen, dass die Arbeit leichter wird: Mich erschöpft das Unterrichten nicht mehr so wie am Anfang, es gelingt mir besser, schnelle Entscheidungen zu treffen, und ich bemühe mich auch, jeden Vorgang nur einmal anzufassen.


    Das mit dem Ausgleich halte ich für politisch nicht durchsetzbar. Argumente (für meine Fächer) siehe oben.


    Stundenreduktion für eine Zeit ist eine Möglichkeit. Warten, dass es leichter wird, die andere. Auf jeden Fall ist es im Akutfall sinnvoll, sich an die Schulleitung zu wenden.

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