Duzen kann bei Unterrichtsbesuchen und in den Prüfungen zu Diskussionen führen. Von daher würde ich an deiner Stelle erst einmal beim Sie bleiben, damit machst du nichts falsch. Bei uns ist das gemischt, vielleicht halbe-halbe, jedenfalls bin ich mit dem "Sie" keine "verschwindend kleine Minderheit". Ich benutze sowohl Vor- als auch Nachnamen. Ich kann nicht sagen, dass etwas davon bei uns "üblich" ist. Aber das mag an der Schule, an die du kommst, anders sein.
Mich stört es, wenn in eine Richtung gesiezt und in die andere geduzt wird. Ich habe schon meine Begründung für das "Sie". Ich habe zum Teil erwachsene Studierende, aber auch die Jüngeren sollen wissen, dass sie jetzt selbstverantwortlich lernen und ich sie auch so sehe. Ich mag dieses "Ankumpelei" nicht und ich will keine Entenmama sein, der alle hinterherschwimmen. Unangenehme Wahrheiten vermitteln sich besser per "Sie".
Andererseits geht die Unternehmenskultur immer mehr in Richtung "du". Es wäre für mich auch in Ordnung, wenn ich geduzt würde, auch von Schülern, aber ich glaube, das ist für die doch noch etwas schwierig. Daher lasse ich es.
Während unter den Kolleginnen und Kollegen das "du" inzwischen selbstverständlich ist (als ich an der Schule anfing, war das noch nicht so, da wurde das "du" noch umständlich "angeboten", Ausnahme: Schulleitung), kann ich nicht erkennen, dass es bei der Ansprache der Schülerinnen und Schüler vom Alter der Lehrkraft abhängt. Einige der Jüngeren siezen, viele der Älteren duzen, und einige sind tatsächlich im Laufe der Zeit vom "du" zum "Sie" übergegangen. Umgekehrt kenne ich keinen Fall.