Ich finde diese Entwicklung sehr traurig.
Es geht ja nicht nur darum, dass man nichts dabei lernt, wenn man etwas nur ergoogelt - und auch nicht nur darum, dass dies Plagiieren ist und nicht nur Verteidigungsminister über so etwas stolpern.
Es geht ja alles, alles verloren, was sich hier an Lernchancen bietet. Warum in aller Welt will man denn Abitur machen, wenn man gar keine Lust hat, seinen eigenen Kopf zu benutzen? Ich werde das nie verstehen.
Ist es unsere Aufgabe, die Schüler zu animieren, ihren Denkapparat anzuwerfen? Was soll man denn eigentlich noch machen, wenn diese simple Einsicht fehlt, dass man sich Dinge aneignen muss, die man benötigt, und dass dieses Aneignen Mühe, aber eben auch Freude macht? Hat man da überhaupt noch eine Chance in der Sek II?
Im Grunde ist das Vorgehen ja klar - Plagiieren = 6, und in der Klausur werden die Handys abgegeben. Dann bleiben halt die Verlierer auf der Strecke, und wenn das der einzige Lerneffekt ist, dann ist das wohl so.
Schöner wäre es natürlich, den Stoff so zu vermitteln, dass es einfach Spaß macht, Gedichte zu lesen und zu interpretieren, und dass man diskutiert darüber, wie sie auf einen wirken und wie diese Wirkung zustande kommt. Und die Interpretationen aus dem Internet kann man hernehmen, um sie mit den eigenen Eindrücken zu vergleichen.
All das setzt aber die Bereitschaft voraus, sich darauf einzulassen. Schülerseits. Wieviel Einfluss man da als Lehrkraft nehmen kann - fraglich.