Ich weiß, Silicium bildet sich ein, alle anderen studierten Leute hätten einen Dienstwagen und eine eigene Sekretärin. Das ist halt weit an der Realität vorbei.
Es gibt Ärzte, die pleite gehen, Selbstständige, die am Existenzminimum nagen und habilitierte Biologen, die arbeitslos sind.
Und es gibt viele, viele Leute, die zwar besser verdienen als unsereins, aber auch sehr, sehr gestresst sind. Und dann gibt es einen Haufen Leute, die verdienen einfach nur grottenschlecht.
Was ich bemerkenswert finde, ist, dass Lehrer trotz ihres doch so sicheren Arbeitsplatzes (selbst wenn sie "nur" angestellt sind) doch ziemlich ängstlich sind und ihre zum Teil doch beklagenswerten Arbeitsbedingungen ohne Murren hinnehmen. Ich denke da an die Lärmbelastung, die fehlenden Arbeitsplätze, die Materialien, die man selbst anschafft usw. Andererseits jammern sie viel und ich kann gut verstehen, dass andere dafür nicht empfänglich sind. Wer z. B. einen Laden hat, kann weder auf ein sicheres Einkommen zählen noch einfach mal frei machen. Und da kann ich nachvollziehen, dass man etwas verschnupft reagiert, wenn der Kunde "Schöne Ferien" wünscht, völlig ignorierend, dass mit Sommerferienstart nicht alle gleich den Griffel fallen lassen und in den Süden abrauschen. Wobei ich recht viele Lehrer kenne, die genau das tun.
Auch den Neid auf die schwangere Lehrerin kann ich durchaus nachvollziehen. In den meisten Berufen ist es richtig schwierig, das alles hinzukriegen. Im Lehrerberuf ist es einfach. Es ist klar, dass man Stunden reduzieren kann, den Job behält man auch, und welcher Job ist derart schulferienkompatibel? Das ist doch beneidenswert! Da wäre ich doch nicht auch noch sauer auf die Eltern, die es nicht so gut haben. Da würde ich fein schweigen oder höchstens sagen: Ja, im Lehrerberuf ist das einfacher als in manch einem anderen, doof eigentlich, dass das heutzutage immer noch so ist.
Wobei mir dann auch wieder auffällt, wenn ich hier im Forum stöbere, wie groß die Vorbehalte gegen Teilzeitkräfte sind. Das habe ich bisher an meiner Schule nie wahrgenommen.