Beiträge von Piksieben

    Die Diskussion mit den Einheiten bei Physikern und Technikern bzw. Mathematikern kenne ich :)


    Ich würde es so sehen: 9a^2 wird erst dann zum Flächeninhalt, wenn man die Einheit dazuschreibt. Aber das tut man ja nicht. Man rechnet eigentlich: Die Kantenlängen in cm werden miteinander multipliziert, also

    a cm * (3a) cm * (a+3) cm=a(3a)(a+3)cm^3


    Das kann man vereinfachen, dann erscheint das a im Quadrat in einer Summe, aber eben nur das a, nicht die cm.


    Man kann die Einheiten, wenn es nur eine ist (also hier cm) bei der Rechnung weglassen und sie hinterher wieder hinzufügen, aber man muss wissen, was man tut. Das weiß man hier aber doch. Drei Kantenlängen, ein Volumen.


    Aber Ingenieuren scheinen sich bei sowas immer die Nackenhaare zu sträuben - ohne Einheiten rechnen? Weltuntergang! Das liegt vermutlich daran, dass sie immer mit so vielen unterschiedlichen Einheiten zu tun haben, und da kann man das natürlich nicht so machen.

    Mal eine andere Frage: Hat jemand von euch in der Schule das Lesen liebengelernt? Oder hat sich euer Leseverhalten in der Schule irgendwie geändert?

    Sobald ich die Buchstaben enträtseln konnte (und das habe ich tatsächlich erst in der Schule gelernt), habe ich gelesen. Immer. Ich war von klein auf Stammkundin in Büchereien. Mich hat später genervt, Sachen lesen zu müssen, die mich nicht gefesselt haben. Aber das hatte mit dem Lesen selbst nichts zu tun. Man muss sich ja auch sonst mit Dingen beschäftigen, die einen nicht so interessieren. Es gab auch eine Reihe von Büchern, die ich durch die Schullektüre lieben gelernt habe.


    Mir ist das ganz und gar fremd, wenn Menschen nicht lesen mögen. Ich stehe dieser mangelnden Lesekompetenz ratlos gegenüber.

    Ja genau :klatsch:


    Wie lang habe ich nicht mehr dieses schöne Wort gelesen: "Herumschmökern". Klingt so viel schöner als "irgendwie ziellos Bücher auf- und zuklappen". Ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, so wie ich im Garten mit Flora Inkognita herumlaufe: Ach, das gibt es alles hier!


    Vielleicht sollte man überhaupt diese 20 Minuten umbenennen. Nicht "Lesen" sondern "Herumschmökern". Damit der Fokus ein anderer ist: Verlockung! Freude! Neugier!


    Letztlich ist es nur die Neugier, die uns dazu treibt zu lesen.


    Wobei die Ursachen für die mangelnde Lesekompetenz sicher nicht mangelnde Neugier ist, sondern viel früher beginnen und außerhalb der Schule liegen.

    Das Buch von dem Daniel Pennac mag ich auch sehr. Ich kann mich gerade nicht im Detail daran erinnern, aber was mir geblieben ist, ist: Ich habe beim Lesen jede Freiheit. Ich darf aus dem Buch Seiten herausreißen und Schiffchen daraus falten. Ich darf es mittendrin anfangen oder einfach auf die Seite legen, wenn es mich langweilt. Ich darf den Prolog überspringen (ich lese den Prolog meist erst ganz am Schluss). Diese Freiheit sollten die Kinder auch haben. Also, nicht die Bücher kaputt zu machen, aber zu sagen: Das mag ich nicht.


    Es ist wirklich manchmal schwierig. Ich reagiere immer etwas allergisch, wenn mir jemand sagt, dass ich ein bestimmtes Buch "unbedingt lesen" muss. Da ist schon was Wahres dran mit dem fehlenden Imperativ. Manchmal will das Buch einfach nicht zu mir sprechen.


    Ich denke, es ist ähnlich wie mit Essen. Ich biete an, Kind sucht aus. Ich muss öfter anbieten, auch mehrfach dasselbe (viele Leute essen mit 25 zum ersten Mal Broccoli, so etwa). Bücherecken sind bestimmt ein guter Anreiz. Da sollten aber auf jeden Fall auch Sachbücher liegen. Man liest ja nicht nur, um unterhalten zu werden, sondern auch, weil man etwas wissen will.


    Aber man kann halt nur immer wieder locken. Wollen machen geht halt nicht. Gibt ja noch mehr solche nicht vorhandenen Imperative. "Finde das lustig!" oder "Interessier dich dafür!" oder "hab Freude daran".


    Ich finde, das klingt bei dir schon ganz schön, WillG. Da möchte ich gern Kind sein :wink2:

    Lilawolke, wenn du glaubst, dass du ungerecht bewertet wurdest, kannst du mit einem Anwalt gegen die Entscheidung der Prüfungskommission vorgehen.

    Da würde ich mich mal informieren. Vielleicht gibt es die Möglichkeit für einen erneuten Versuch. Das ist so das, was die Leute machen, bevor es endgültig vorbei ist.


    Ansonsten ist ein endgültig nicht bestandenes Examen etwas anderes als eben "kein Examen". Man wird auch zu einem Studiengang nicht noch einmal zugelassen, wenn man den schon endgültig versiebt hat.


    Du schreibst so gar nicht, woran es gelegen hat. So eine Prüfungskommission macht es sich nicht leicht, die wissen ja, was das für dich bedeutet.


    Nun hast du aber ja im Studium Fachkenntnisse erworben, die du in anderen Bereichen einsetzen kannst. Ich würde mich tatsächlich einmal beraten lassen oder nach Jobs für Studienabbrecher suchen. Das ist zwar nicht ganz dasselbe, aber da gibt es Angebote für Quereinsteiger. In diese Richtung würde ich denken.

    Ja, der Versuch Gründerzeitviertel war dann eine Lebenserfahrung, die ich nicht mehr anstreben werde. Es ist halt nicht alles Gold was glänzt. Allerdings weiß ich auch nicht, ob diese doch sehr sterilen Neubau-"quartiers" das ideale Wohnen versprechen. Da muss man durchaus in vielen Bereichen, zum Wohle der Nerven, Abstriche machen.

    Ja. Man muss immer irgendwelche Abstriche machen. Wer wohnt schon "ideal". Von solchen Vorstellungen muss man sich verabschieden, das macht nur unglücklich.

    Das ist halt, was du dir überlegen musst. Was nimmst du hin, was nicht. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen.

    Das wäre ja eine sinnvolle Möglichkeit. Nur muss der Hausmeister am Wochenende dann extra das Schultor aufschließen, die Alarmanlage ausschalten, etc. Ich denke nicht, dass dies so einfach möglich ist, aber fragen könnte ich ja mal. Allerdings erwarte ich da keinen Erfolg...

    Hm ... so langsam habe ich das Gefühl, das ist so ein "mein-Problem-darf-keine-Lösung-haben"-Ding. Ob hier noch jemand die rettende Idee hat?


    Ich mein ja nur. Bevor du den Dienstherrn verklagst, was aussichtslos sein dürfte (aber halt: die Frage wurde ja gar nicht beantwortet, hm), vielleicht doch mal versuchen, einen anderen Weg zu finden. Ein Versetzungsantrag wäre ja auch eine Möglichkeit.


    Was den Immobilienerwerb angeht, da stimme ich dir zu: Schwierig. Aber mit etwas Geduld nach einer besseren Wohnung zu suchen sollte trotzdem eine Option sein.

    Mir ist Gleichberechtigung in meinem Unterricht ziemlich wichtig. Aus diesem Grund gendere ich auch tatsächlich in meinem Unterricht. Ich nutze dabei das Sternchen (Schüler*innen). Ich habe gemischte Reaktionen erhalten. Einige Schüler*innen haben es übernommen, andere hingegen beschweren sich. Insofern finde ich es interresant, wie denn andere Lehrkräfte damit umgehen.


    LG:)

    Lass dich nicht von den üblichen Stammtisch"witzchen" verunsichern, das ist hier halt so. Habe leider auch im Kollegium einige solcher Oberschlauen, die wissen, dass Frauen dieselben Rechte wie Männer haben und jede Benachteiligung ist eigene Schuld, schon klar. Ist halt nicht jeder woke :pfeif:


    Ich benutze auch meist das Sternchen und beim Sprechen rede ich meist von "Schülerinnen und Schülern" oder eben "Lehrkräften", soweit sich das durchhalten lässt.


    In der Informatik ist es manchmal schwierig, in Datenbank ein Feld mit "Schüler*innen" oder "Kund*innen" zu beschriften, geht halt nicht, der * macht Probleme. Also bleibt es doch meist bei "Kunde". Manchmal mache ich dann auch was konsequent weiblich, was aber dann durchaus zu Irritationen führt. So ist das nunmal.


    Im Studium (vor gefühlt 100 Jahren) haben wir mal ein Mathe-Infoblatt (von einem Professor, m, und einem Assistenten, m) bekommen, in dem konsequent von Studentinnen die Rede war. Dazu gab es eine Fußnote, dass damit die Studenten mitgemeint seien, aber da sie dies nicht gewohnt seien, gäbe es diese Erläuterung.


    Da kann man mal sehen. Heute heißt es "Studierende". Es findet sich für alles eine Lösung. Seitdem beobachte ich die Entwicklung interessiert, ohne mich über die immer anderen Ideen aufzuregen.

    Bei mir war der letzte Kurzeinsatz dieser Art die Zulassungskonferenz für die FHR-, AHR- und Techniker-Abschlußprüfungen. Als Klassenlehrer vorlesen das alle zugelassen sind, einmal das Konferenzprotokoll abzeichnen und nach nicht einmal 5 Minuten war ich fertig. Die komplette Konferenz für alle Abschlussklassen dauerte 12 Minuten.

    Genau. Zu so einer Veranstaltung bin ich auch schon eingeladen. Ich bin dann immer froh, dass ich jede Fahrt zur Schule mit dem Rad machen kann und mit irgendetwas Nützlichem verbinden kann. Dafür eine halbe Stunde über die Autobahn zu brettern fände ich auch gruselig. Irgendwie ist es bei uns aber inzwischen auch mega-pfui, so etwas via Videokonferenz zu machen.

    Ich kann auch nur aus eigener Anschauung bestätigen, dass diejenigen, die durchfielen, vorher durch konsequente Beratungsresistenz auffielen und sogar die geduldigsten Ausbildungslehrer zum Wahnsinn getrieben haben.


    Du übst doch vorher in den Unterrichtsbesuchen. Und hörst dir geduldig alle Verbesserungsvorschläge an. Und du kennst die Kinder. Und du möchtest diesen Job machen. Da kommt niemand und *will* dich durchfallen lassen.


    Schau dich im Lehrerzimmer um. Sitzen da nur Genies? Aber nein. Du schaffst das auch. Viel Erfolg!

    Wenn ich die ANC-Kopfhörer nicht hätte, wäre ich mittlerweile Herzpatient oder in der Geschlossenen. Man kann bei mir nicht mal in Ruhe Fernsehen, da das Gerede der Nachbarn nebenan lauter ist als mein Fernseher selbst, wenn ich ihn auf Zimmerlautstärke stelle. Das Schlimmste ist aber Duschen, Baden und die Toilettengänge der Nachbarn. Ich kann beinahe hören, was derjenige gestern gegessen hat.

    Da fürchtest du, dich zu verschlechtern, wenn du weg ziehst? Das klingt für mich so grauenhaft, da werde ich beim Lesen schon beinahe Herzpatient. Wäre es denn ein großes Problem für dich, umzuziehen? Ich meine, das stört doch nicht nur beim Korrigieren. Man will doch auch sonst mal seine Ruhe haben. Wozu hat man denn ein Zuhause?


    Wir hatten mal ein lärmendes Pubertier im Nachbarhaus, da haben wir ob der dauernden Diskobeschallung irgendwann mit der Polizei gedroht. Ich kann mich gut erinnern, dass ich echt am Anschlag war. Ich hatte auch mal Vermieter mit einem riesigen Hund, der zuverlässig nachts um 4 ein ohrenbetäubendes Kläffkonzert veranstaltete - im Garten gleich unter unserem Schlafzimmerfenster. Gute Nacht.


    Also, du hast mein volles Mitgefühl :troest:


    Manchmal kann es helfen, seine Einstellung zu ändern, so wie einen in einem vollen Cafe oft das Gerede weniger stört als zu Hause. Aber das ist tatsächlich schwierig.


    Ich weiß von einem Kollegen, der sich tatsächlich zum Korrigieren in die Bücherei setzt, aber ich glaube, das macht er vor allem zur Selbstdisziplinierung. Bei uns ist die Unibib auch sonntags auf, da würde ich vermutlich da hin gehen, aber dafür so weit fahren, wie du es schreibst? Hm. Vielleicht wirklich mal fragen, ob du in die Schule kannst. Eine separate Wohnung zum Korrigieren mieten finde ich jedenfalls Quatsch. Dann kann man auch gleich umziehen.

    Ich arbeite zur Zeit (aufgrund einer anderen Tätigkeit als Selbstständiger im Bildungsbereich) während der Schulzeit teilweise 10/11 Stunden am Tag und kann es mir auch finanziell nicht leisten Zeit fürs Studium zu schaffen bzw. weiß ich auch nicht, ob ich noch einmal zum klassischen Pauken in der Lage wäre.

    Kennst du die Geschichte vom Holzfäller, der keine Zeit hat, seine Axt zu schärfen, weil er ja noch so viele Bäume fällen muss? Du musst dich schon entscheiden, ob du investierst oder ob du dich weiter durchwurschtelst. Es ist doch klar, dass du ohne Abschluss immer zweite Wahl bist, Lehrermangel hin oder her.


    Und ein Lehrer, der von sich sagt, dass er das mit dem Lernen nicht (mehr) hinkriegt ... also weißt du ...

    Teacher4Live noch an Bord?


    Meist hat man ja einen konkreten Grund für so eine Frage und traut sich nicht, sie an die direkten Kolleg*innen oder Vorgesetzten zu stellen. Sollte man aber.


    Klar, wenn ich mir meinen guten Ruf versauen will, dann fehle ich unentschuldigt (wirklich "passieren" wird eher nichts, aber man muss da "Langstrecke" denken). Ansonsten gilt "Reden hilft".

    Geh zum Orthopäden und schilder dem deine Probleme.

    ... ja, aber da sagt einem jeder was anderes. Die einen stellen einem als erstes mal den Schaumstoff für die Einlagen hin und andere fragen überrascht: Wer hat Ihnen denn gesagt, dass Sie Einlagen tragen sollen?


    Auch die Physiotherapeuten sind da geteilter Meinung. Bei meinem letzten Gespräch mit einer Vertreterin der Zunft wurde mir gesagt: Dann machen Sie das mit den Barfußschuhen, wenn Sie damit klar kommen.


    Komme ich, es wundert mich selbst, ich hatte früher Fersensporn und oft Schmerzen in den Füßen, das ist alles weg, seit Jahren schon. Ich jogge aber nicht, denn meine Füße und mein Rücken haben mir mehrfach deutlich gesagt, dass ich im Wasser besser aufgehoben bin. Wandern und Radfahren sind weitere Alternativen.


    Ich finde das schwierig. Wenn du doch immer wieder Beschwerden hast, warum muss es unbedingt Laufen sein? Manchmal muss man auch loslassen. Aber letztlich hilft wohl nur Ausprobieren.

    Du hast es offenbar nicht richtig verstanden: An unserer Schule gibt es die ungeschriebene, aber oft praktizierte "Regelung", dass sowieso aus dem Unterricht ausgeschlossen wird, wer 30 Minuten zu spät erscheint. Klassenarbeit hin oder her. Lesen hilft.

    Du bist ja witzig. Etwas lesen, das gar nicht geschrieben wurde. Das verstehst du unter "Lesen hilft"?


    Dem Quatsch, den andere "praktizieren" muss man also hinterherlaufen? Auch wenn er blödsinnig und bestimmt nicht rechtssicher ist und vermeidbare Zusatzarbeit erzeugt?

    Mit medizinischen Ratschlägen würde ich mich da zurückhalten. Das ist nicht unser Job und gerade chronisch kranke Menschen leiden sehr unter diesen Hinweisen auf all die Dinge, die sie schon probiert haben oder schon wissen und das was A gemacht hat, muss B nicht helfen. Erst mal ist da der behandelnde Arzt gefragt; dann gibt es aber auch die Möglichkeit, sich bei der Krankenkasse oder der Ärztekammer zu erkundigen, welche Wege man noch einschlagen kann. Es gibt ja auch spezialisierte Kliniken.


    Hast du mit der Schulleitung gesprochen? Es wäre am besten, dass da jemand bei dem Gespräch dabei ist. Das Mädchen braucht ja dringend Hilfe. Vielleicht ist da ja auch schon einiges bekannt, was du noch nicht weißt? Hat du mit den Lehrkräften gesprochen, die das Mädchen vorher hatte?


    Aber ich denke, du wirst nach dem Gespräch mit der Mutter schon etwas weiter sein.

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