Beiträge von caliope

    An unserer Schule ist einmal im Monat Lehrerkonferenz.
    Die beginnt direkt nach dem Unterricht um 14 Uhr.
    Damit kam man den Kollegen entgegen, die lange Strecken fahren müssen, die müssen dann nicht dauernd hin und herfahren... oder gar mehrere freie Stunden in der Schule oder der Schulumgebung wartend verbringen.
    Mir selbst passt es auch gut, denn meine eigenen Kinder sind bis 16 Uhr in der OGS und ich habe kein Betreuungsproblem.
    Nun stellt eine Kollegin den Antrag, dass sie das aber für sich ungünstig findet... sie braucht eine längere Pause zwischen Schule und Konferenz. Mittagessen und eine Ruhephase. Sie möchte, dass die Konferenz erst um 16.00 Uhr oder so beginnt.
    Die Kollegin wohnt 5 Minuten von der Schule weg... sie ist Mitte 50 und lebt alleine. Ihr Mittagsschläfchen hat einen hohen Stellenwert... und natürlich ist sie in ihrem Alter nicht mehr unbegrenzt belastbar.
    Meine Schulleiterin hat das zur Diskussion gestellt... sie will ja niemanden übergehen.
    Kann man sowas eigentlich glattweg ablehnen?
    Kann ich dann der Konferenz fernbleiben? Oder muss ich meine Kinder mitbringen?
    Oder muss ich die OGS meiner Kinder bestechen, dass die für mich längere Öffnungszeiten einrichten? Anderen Schichtarbeitern käme das bestimmt auch gelegen.
    Für mich ist das jedenfalls mehr als ungünstig... und ich weiß echt nicht, wie ich die Betreuung meiner eigenen Kinder dann organisiere. Auf hilfreiche Freunde kann man hoffen, aber man kann die dooch nicht verpflichten.
    Und das Babysitter-Nachbarmädchen das wir hatten, studiert jetzt in einer anderen Stadt....


    Wie regelt ihr das?


    Wie ist das an eurer Schule organisiert?

    Mir ist es im Sommer genauso ergangen.
    Ich war 10 Jahre nicht im Dienst... Erziehungsurlaube und anschließende Kinderbetreuungszeiten.


    Ich bin an eine Grundschule gekommen, die mit der Eingangsstufe arbeitet, in der das freie und selbstständige Arbeiten der Kinder gefördert wird.
    Ich musste mich in neue Lehrmethoden... Sommer-Stumpenhorst, Einstern... einarbeiten... und auch die neuen Arbeitsmethoden anwenden.
    Aber das fand ich nicht allzu schwierig.


    Und in meiner dritten Klasse habe ich eine alte Bekannte gefunden... das blaue Kunterbunt Sprachbuch, das ich vor 10 Jahren schon hatte. *g*


    Ich habe 30 Kinder in der Klasse... vor 10 Jahren hatte ich höchstens 25 Kinder.


    Veränderungen sind da... aber es haut einen nicht um.
    Man findet viel, das altbekannt ist.
    Da meine eigenen KInder ja zwischenzeitlich auch Grundschulen besuchten, ist es ja nicht so, dass die Grundschulwelt mir 10 Jahre lang ein weißer Fleck auf der Landkarte gewesen ist...
    Auch bei meinen Kindern wurde diskutiert, ob an der Schule die Eingangsstufe eingeführt werden soll... und mein dritter Sohn hat ein Jahr... meine Tochter hat zwei Jahre lang nach den Methoden von NSS gelernt.... ich kannte das also... und hatte und habe eine Meinung dazu.


    Ich finde, es ist organisatorisch viel mehr geworden... es gibt mehr Regeln zu beachten und Verordnungen. Wir sind für viel mehr Bereiche zuständig.
    Der Leistungsdruck ist höher... wir haben im dritten Schuljahr jetzt die Vergleichsarbeiten zu schreiben und auch wenn ich das lässig sehen möchte, es setzt mich schon irgendwie unter Druck.

    Da frage ich mich übrigens, wie die Lehrer der Realschule das hätten vorhersehen können?
    Der Knabe war doch schon seit fast einem Jahr nicht mehr auf der Schule und er hat sie ganz normal mit einem Abschluss verlassen.
    Muss man als Lehrer nun auch seine ehemaligen Schüler im Auge behalten?
    Oder hätten es die Lehrer seiner jetzigen Schule bemerken müüssen, dass er Amok an seiner früheren Schule laufen will.
    Und wir sind ja nunmal Lehrer. Eigentlich ist Wissensvermittlung unser Auftrag. Dafür wurden wiir ausgebildet.
    Dieser Knabe hat aber im Laufe der letzten Monate auch viel mit Psychologen und Psychiatern zu tun gehabt... er war stationär in der Psychiatrie. Und auch diese Fachleute haben das nicht ahnen können.


    Wahrscheinlich ist hier eine Kombination schuld.


    - Lehrer... klar, die an erster Stelle... egal warum. Passt immer.
    - Eltern... nun, die herumliegende Pistole ist zumindest Tatsache...
    - Mitschüler... haben ihn wahrscheinlich gemobbt und ausgegrenzt
    - Mädchen... keine hat sich in ihn verliiebt
    - Psychiater... trotz Kontakt und Behandlung hat keiner die Gefahr erkannt
    - Killerspiele... sowieso
    - Schützenvereine... natürlich
    - Horrorfilme... ist auch echt eklig
    - Tischtennisvereine... kann noch diskutiert werden
    - Liste beliebig erweiiterbar


    Ich denke, es ist müßig hier Schuld zu suchen... und mit dem Finger auf alles und jeden zu zeigen.... oder aus purem Aktionismus mal wieder Killerspiele verbiieten zu wollen.
    Schuld ist dieser Täter.
    Alles andere ist höchstens ein Erklärungsversuch... und zeigt nur die Ratlosigkeit und Hilflosigkeit, die wir fühlen.

    Keiner meiner Drittklässler hat den Amoklauf thematisiert.
    Ich habe also ganz normal Unterricht gemacht.
    Ich habe dann mit der Schulleitung darüber gesprochen, und die meinte, dass Psychologen der Ansicht wären, dass die beste Vorgehensweise bei Kinder unter 10 Jahren wäre, aufkommende Fragen zu beantworten... aber das Thema nicht selbst auf den Tisch zu bringen.
    Also war es ja genau richtig, dass wir heute den beruhigenden Grammatikunterricht gemacht haben. ;)

    ich habe auch eine dritte Klasse... und ich werde das sehr spontan machen.


    Ich habe hier zu Hause selbst eine neunjährige Tochter und einen zehnjährigen Sohn. Die haben das heute gar nicht groß mitbekommen.


    Wenn also die Kinder das morgen in der Schule nicht explizit erwähnen, dann werde ich dieses Thema gewiss nicht aufgreifen.
    Denn wenn die Kinder das noch gar nicht groß wissen, macht es mehr Angst, als dass es was nützt!


    Wenn ich aber merke, dass Bedarf da ist, dann werde ich sicher die Kinder erzählen lassen, was sie wissen... werde bestätigen, dass das alles ganz schrecklich ist... auch für die Elltern und die Schwester des Täters... werde erwähnen, dass das aber weit weg war und überhaupt total total total selten ist... und in unserer Schule eher nicht vorkommen kann, da bei uns die Eiingangstüre immer abgeschlossen wird.


    Und dann werde ich ganz beruhigenden Grammatikunterricht machen und Arbeitsblätter verteilen. 8)

    Wenn ich richtig gut drauf bin, baue ich Lieder manchmal in eine Geschichte ein... oder zumindest zu den Themen des Sachunterrichts... oder zur Jahreszeit...
    Wir sprechen natürlich auch über die Texte.
    Ich spiele die Lieder oft mit den Kindern... wir schreiben eigene Strophen... begleiten mit Instrumenten... aber das gehört ja schon nicht mehr zur Einführung.
    Übrigens lasse iich die Kinder die Texte auch oft von der Tafel abschreiben... im dritten Schuljahr können sie das schon sehr gut, auch wenn sie rumnörgeln und Kopien wollen. *g*

    Legt ihr echt so viel Wert aufs Schönschreiben?
    Ich komme gerade ins Grübeln... denn bisher lag da absolut nicht meine Priorität.
    Ich sage den Schülern immer, dass ihre Schrift leserlich sein muss. Denn wenn ich in Arbeiten etwas nicht entziffern kann, dann gilt das als falsch und hat natürlich Auswirkungen auf die Note.
    Ich bestehe selbstverständlich auf manche Formalitäten... zum Beispiel wird bei schriftlichen Rechenverfahren bitte sehr sorgfältig in die Kästchen geschrieben... Rechengeschichten haben eine Frage, eine Rechnung und eine Antwort..... nach der Überschrift von Geschichten bleibt eine Zeile frei und niemand schreibt über den Rand...
    Sowas halt.
    Außerdem habe ich das dritte Schuljahr zum Schuljahr der Schreibschrift und des Füllers (bzw.Roller-Pens) erklärt, nachdem immer noch einige Kinder in Druckschrift schrieben... sie sollen so weingstens ein Schuljahr lang Routine in der Schreibschrift bekommen. Nur durchs Anwenden übt man ja.
    Aber das gedenke ich im nächsten Schuljahr bereits wieder zu lockern.


    Ich habe auch Kinder dabei, deren Hefte eine Katastrophe sind. Aber das nehme ich nicht persönlich... und schon gar nicht werde ich darüber wütend. Es ist nicht jedem Kind gegeben, unser ästhetisches Empfinden nachzuvollziehen... und nicht jedes Kind bekommt eine tolle Heftführung hin. Vor allem Jungen tun sich da oft sehr schwer, obwohl sie sich mehr Mühe geben als die Mädchen, denen das oft sehr leicht fällt.


    Ich bin sogar froh, wenn diese Kinder mit der extrem schlechten Schrift überhaupt arbeiten. Denn das sind oft genau die Kinder die nicht nur ein Problem mit ihrer Schrift haben, sondern noch mehrere andere Probleme...
    Mein Drittklässler mit zwei Zentimeter großen, fast unleserlichen Zahlen hat jetzt sogar von mir ein Lob bekommen, weil er es endlich geschafft hat, sich in der Stunde hinzusetzen und wenigstens 10 Minuten am Stück zu arbeiten. das ist sensationell gut für ihn! Da werde ich ihn bestimmt nicht entmutigen und nun an seiner Schrift rumnörgeln.

    Hier habe ich mir schon mal dazu Gedanken gemacht:


    Eingangsstufe... wo sind die Vorteile für Zweitklässler?


    Und auch hier war das schon mal Thema:


    Wer hat Erfahrungen mit der Offenen Eingangsstufe?



    Meiner Meinung nach profitieren von der Jahrgangsmischung


    - die Erstklässler...sie können den Zweitklässlern viel abgucken und bekommen viel Hilfe


    - die Schule. Sie gilt als innovativ und kann tatsächlich damit einer Schließung vorbeugen


    Als Lehrerin möchte ich da nicht unterrichten, wenn ich nicht unbedingt muss. ich persönlich halte Jahrgangsklassen für die bessere Lösung für die Kinder... vor allem für die Zweitklässler, die meiner Meinung nach in den gemischten Klassen ein bisschen untergehen.
    Für meine eigene Organisation sind Jahrgangsklassen auch besser. Ich komme damit besser zurecht und behalte besser den Überblick.... aber da ist vielleicht jeder anders.

    Ich gebe in Mathe auch mit Zeitangabe auf.
    ich arbeite mit Einstern eh nach einer Art Wochenplan und die Kinder arbeiten ja alle mit unterschiedlichem Tempo.
    Damit kommen alle gut klar.
    Die Kinder wissen auch bei mir, dass es nicht gilt, wenn sie nur da sitzen und das Mathebuch angucken... die 30 Minuten sind Arbeitszeit.
    In Deutsch gebe ich je nach Thema etwas auf. Oft müssen die Kinder das Arbeitsblatt zu Hause beenden... oder es ist ein Arbeiitsblatt zu dem Thema, das wir in der Stunde besprochen haben... oder die Kinder schreiben etwas selbst...
    Sowas eben.


    Aber ich gebe jeden Tag etwas auf.
    Damit kommen die Kinder besser klar, als wenn ich manchmal etwas aufgebe und manchmal nicht. Wenn ich nicht immer etwas aufgebe, dann steigt die Quote der *Vergessnasen*... so meine Erfahrung.
    Und auch die Eltern meiner Kinder berichten, dass es für die häusliche Routine gut ist, wenn die Kinder wissen, dass sie prinzipiell in Deutsch und Mathe etwas aufhaben.
    Und so gebe ich manchmal Seiten aus dem Arbeitsheft auf, das wir in Deutsch haben. Diese Seiten sind dann nette Wiederholungen... Steigerung von Adjektiiven zum Beispiel... und müssen nicht extra vorher besprochen werden.
    Das hat nicht immer mit dem aktuellen Unterrichtsinhalt zu tun... aber es dient so allgemein zur Festigung und Übung des Gelernten.
    Und seltsamerweise machen die Kinder diese Seiten richtig gerne.

    Wenn du in der Beurlaubung arbeiten willst, brauchst di eine Erlaubnis deines Arbeitgebers, soviel ich weiß.
    Im Erziehungsurlaub brauchte ich die jedenfalls, als ich woanders gearbeitet habe.

    Stimme auch zu und handhabe es auch so.
    Bei meinen Zeugnissen im Januar hatte sich zudem noch ein Programmfehler eingeschlichen, zu dem ich nichts konnte... der aber erst bemerkt wurde, nachdem alle Zeugnisse schon gedruckt waren...
    Meine Zeugnisse wurden insgesamt fünfmal gedruckt, bis alles richtig war... und ich bin sehr froh, dass das nicht auf meine Kosten geschehen ist...

    Welche Literatur gibt es, in der es speziell um die Förderung und den Umgang mit den Jungen geht... wo die Bedürfnisse der Jungen und Methoden, die zu berücksichtigen, erläutert werden.
    Gibt es vielleicht auch Fortbildungsveranstaltungen zum Thema? Habt ihr schon mal was dazu gemacht? Und hattet ihr da einen Referenten, der auch im Ruhrgebiet eine Lehrerfortbildung durchführen würde?
    Mein Kollegium hat Fortbildungsbedarf zum Thema... und ich soll was suchen...

    Die Eltern meiner Klasse haben gar nur meine Mail-Addy.
    Sie können mich aber auch über die Schule und über ihre Kinder erreichen und Gesprächstermine vereinbaren...
    Telefonnummer habe ich nicht herausgegeben, denn ich habe hier zu Hause vier eigene Kinder und einen Hund... da ist so gut wie nie Zeit und Muße für vielleicht problematische Gespräche.
    Die Mail-Addy ist aber sehr gut angenommen worden... das ist für mich so optimal.

    Das ist eine wunderschöne Homepage!
    ich traue mich nur nie an so ein Projekt, weil ich immer Angst habe, ich übersehe irgendeine rechtliche Angelegenheit.
    In meiner Klasse sind zum Beispiel zwei Schüler, bei denen die Eltern verboten haben, dass das Bild ihrer Kinder im Net erscheint.
    Da muss man sich also die Erlaubnis aller Eltern sichern... oder?

    Meine dritte Klasse hat eine Stunde Mathe-Förderunterricht bei einem Fachlehrer.
    Ich hatte angeboten, meine Stundenzahl zu erhöhen, damit ich den Unterricht selbst geben kann... aber das passte irgendwie nicht.
    Im Moment sieht es also so aus, dass ich dem Förderunterrichts-Fachlehrer einige Kinder schicke und ihm sage, was genau er mit ihnen üben muss.
    ich plane also seine Stunde... aber er führt sie durch und bekommt sie ja nun auch bezahlt.
    Sehr unbefriedigend für mich... aber zur Zeit nicht anders lösbar... er kennt die Kinder ja nicht und weiß nicht, wo genau sie Förderbedarf in Mathe haben.


    Nun habe ich überlegt, dass ich diesen Förderunterricht umstrukturiere... dass ich ihm vielleicht sechs Wochen lang eine leistungsstarke Gruppe schicke und er mit denen gezielt Knobelaufgaben macht... danach eine leistungsschwache Gruppe für sechs Wochen und er kann mit denen die Basics wiederholen...
    So dass er jedenfalls für diesen Förderunterricht zuständig ist und den auch planen kann.... und selbst einen Überblick hat.


    Wie ist das bei euch organisiert?
    Und welches Konzept könnt ihr empfehlen?

    Meine eigenen Kinder gehen auf eine solche Schule.... aus sehr vielen Gründen...
    Ich selbst möchte da aber nicht unterrichten, denn ich bin zu wenig bereit, mich da auch christlich zu engagieren.


    Aber was du so erzählst, hört sich doch sehr passend an. Versuchen würde ich es an deiiner Stelle schon.
    Und mir auch Antworten auf *krasse* Fragen zurechtlegen.
    ;)

    Es kann ja jeder handhaben, wie er es möchte... für und wider sind ja erwähnt worden... trotzdem stelle ich nochmal meine Frage, auf die es mir letztendlich ankommt.


    Im Falle des Falles... springt unsere Berufshaftpflicht für uns ein?
    Und lässt uns unser Arbeitgeber dann nicht im Regen stehen?

    Ich erwähne dann mal nicht, was alles passieren kann... oder hätte passieren können.
    Aber WENNS passiert... dann nochmal meine Frage... ist das dann von der Berufshaftpflicht abgedeckt?
    Ist das von Dienstherrn abgesegnet?
    Oder setzen wir dann Existenz, Job und privates Kapital aufs Spiel?


    Und Feenstaubflocke... zu deiner Entgleisung sag ich dann mal nichts...

Werbung