Beiträge von caliope

    Îch warte auf den Tag, an dem ein Kind zu mir kommt und mich fragt... was heißt das, was da unter meiner Arbeit steht?
    Und ich zugeben muss, dass das heißt:
    Bitte schreibe deutlicher!

    Ich habe eine vierte Klasse und wir nutzen Einstern.
    das ist genau dafür konzipiert worden... zum selbstständigen Lernen.
    Trotzdem fliegt zum Beispiel die schriftliche Division nicht ohne Zusatzerklärungen in die Köpfe der Kinder... da muss man schon gemeinsam erarbeiten und erklären.
    Aber wenn die Mutter oder große Schwester da bei Bedarf helfen kann, ist es nicht schlecht.

    Es mag sein, dass es wirklich meine Kinder sind... die mir alles im Leben sind.
    ich brauche keine andere Selbstverwirklichung... ich finde meine größte Erfüllung, wenn ich mit ihnen zusammen bin.
    Da alle vier noch zu Hause wohnen ist mein Tag und mein Leben und meine Zeit und meine Energie angefüllt von meinen Kindern.
    das macht mich zufrieden und glücklich.
    ich brauche echt nichts anderes.
    Aber da ich doch Geld brauche, gehe ich arbeiten. Und nur aus dem Grund, weil ich Geld brauche.


    Vielleicht sieht das wirklich anders aus, wenn man keine Kinder.... oder nur ein Kind hat... ich weiß es nicht...

    Als ich nach langer Kinderpause wieder anfing zu arbeiten, bekam viele Menschen, denen ich das erzählte, glänzende Augen:
    Wie schöööön... endlich wieder arbeiten.
    Da bist du doch bestimmt froh, endlich wieder rauszukommen.
    das tut bestimmt auch deinem Selbstwertgefühl gut.
    So eine schöne, erfüllende und sinnvolle Tätigkeit.
    Da kannst du dich endlich verwirklichen.


    Ich habe diese Menschen völlig fassungslos angesehen...


    Ich musste arbeiten gehen, da ich mich von meinem Mann getrennt hatte... und es einfach ein finanzieller Grund war, der mich zum Arbeiten zwang. Der Unterhalt reichte vorne und hinten nicht. Schließlich habe ich vier Kinder.
    Ich hatte mich zu Hause niemals gelangweilt... ich hatte gar nichts vermisst.... ich war gerne nur zu Hause.
    Ich ging wirklich nur des Geldes wegen wieder arbeiten.


    Aber nun gut, wenn ich schon arbeiten muss, dann bin ich durchaus gerne Lehrerin... das macht mir schon irgendwie Freude... und ich machs auch gut.
    Ich habe eine echt nette vierte Klasse... ich mag alle Kinder richtig gerne... die Elternschaft ist sympathisch und arbeitet gut mit mir zusammen... wir haben durchaus viel Freude zusammen. Ich habe eine prima Kollegin in der Parallelklasse... es gibt durchaus nette Aspekte meines Berufes.
    Aber ich wäre immer noch NOCH lieber zu Hause.
    Würde man mir das Geld auch so zahlen, ich würde morgens nicht aus dem Haus gehen. Ich muss mich nicht in der Schule selbst verwirklichen...


    Mein Fazit nach zwei Jahren, die ich jetzt wieder im Beruf bin:
    Ich gehe immer noch ausschließlich des Geldes wegen arbeiten.


    Aber da es in meinem Bekanntenkreis so viele ungläubige Gesichter gibt, wenn ich das erzähle, frage ich mal euch....
    Geht ihr arbeiten, weil euch der Beruf so eine Freude macht? Weil ihr die Erfüllung darin findet?
    Oder seid ihr eher am schnöden Mammon interessiert?
    Oder ist es bei euch eine Kombination aus beidem?

    Ich meine, du kannst bestimmt tolle Tipps hier bekommen... oder sonstwo im Net finden.
    Aber lässt man dich denn an deiner Schule damit alleine? Gibts keine Kolleginnen, die das schon länger machen udn dir sagen, wie sie es handhaben? Und dich sozusagen mitziehen?
    Wie ist das Teamwork der Eingangsphasenkollegen?
    Ohne so ein Teamwork ist das doch kaum machbar, oder?

    Problem ist... bei mir sinds meist die schwachen Schüler, deren Eltern der deutschen Sprache nicht mächtig sind oder deren Eltern sich nicht kümmern.
    das ist ja so fatal!

    Zitat

    Die Eltern sollen einfach darauf achten, dass die Kriterien eingehalten werden ("Überlege dir einen anderen Satzanfang", "Wie muss dieses Verb in der Vergangenheit heißen?" usw.). Kann doch nicht so schwierig sein, oder? :-).


    Das würde ich niemals erwarten. Das ist nicht Sache der Eltern.
    Das leiste ich auch nicht bei meinen eigenen Kindern. Ich setze mich doch nicht mit vier Kindern am Nachmittag hin und mache mit ihnen zusammen Hausaufgaben? Ich hab schon Abitur!
    Und genauso geben ich nicht den Eltern meiner Schülern Hausaufgaben auf, sondern meinen Schülern. Das heißt, diese Hausaufgaben müssen die Kinder alleine lösen können.
    Denn wie schon erwähnt... einige Schüler haben Eltern, die sich nicht kümmern... oder wie ich der Meinung sind, dass Hausaufgaben Sache der Kinder sind... andere Kinder haben Eltern, die kaum Deutsch sprechen... andere Kinder machen Hausaufgaben im Hort und da achten die Erzieher mehr auf Arbeitsruhe als auf abwechslungsreiche Satzanfänge...

    Ach so... ja, die machen meine auch als Hausaufgabe.
    Sonst ist man ja echt wochenlang für einen Aufsatz beschäftigt.
    Und SO viel Spaß macht mir das nun auch wieder nicht. :P

    ich finde es ungerecht, wenn einige Kinder Hilfe von ihren Eltern bekommen und andere nicht.
    Ich habe einige Kinder in der Klasse, bei denen sich die Eltern gar nicht kümmern... weder um die Hausaufgaben noch um sonstwas.
    Andere Kinder haben berufstätige Eltern die erst spät nach Hause kommen.
    Andere Kinder haben Eltern, die der deutschen Sprache nicht wirklich mächtig sind.
    Wenn ich dann davon ausgehe, dass diese Kinder garantiert keine Hilfe bekommen... aber die Kinder aus dem Bildungsbürgertum, wo die Mutter nur halbtags oder gar nicht arbeitet, voll unterstützt werden... dann ist das für mich die soziale Ungerechtigkeit, die PISA für Deutschland anprangert... udn die ich nicht unterstützen möchte.
    Bei mir hat jeder dieselbe Chance... nämlich den Aufsatz für den es Noten gibt, ausschließlich und selbstständig und alleine in der Schule zu schreiben.


    Ich finde, Aufsatzerziehung schrecklich... und zeitaufwändig... und bin eh der Meinung, dass ein Kind entweder Geschichten schreiben kann oder eben nicht...
    Aber es muss nunmal sein, also mache ich es auch.
    ich versuche aber es dann wenigstens möglichst gerecht zu gestalten... und durchsichtig... auch wenn das echt viel Arbeit ist.

    Ich lasse nur in der Schule schreiben... Aufsätze, die bewertet werden, werden in keiner Phase zu Hause bearbeitet.
    Zuerst wird ein Aufsatz geschrieben... meinetwegen zum Thema Reizwörter... da auch noch als Hausaufgabe.
    Dann werden Kriterien besprochen... anhand der bereits geschriebenen Aufsätze, die vorgelesen werden, merken die Kinder meist sehr schnell, worauf es ankommt.
    Dann wird vielleicht noch ein Übungsaufsatz geschrieben... als Hausaufgabe.... udn je nach Bedarf noch einer.
    Aber wenn dann der Aufsatz kommt, der benotet wird, dann wird nur in der Schule geschrieben... die Kinder gehen in Schreibkonferenzen in denen die besprochenen Kriterien Beachtung finden...jedes Kind hat ein Arbetsblatt, auf dem die Kriterien stehen und abgehakt werden können... diesselben Kriterien sind dann auch meine, wenn ich benote. Ich korrigiere im dritten Schuljahr noch vor der Reinschrift alles selbst... Rechtschreibung, Grammatik....... und die Kinder schreiben dann ins Reine ab.
    Das wird benotet.
    Im vierten Schuljahr korrigieren die Kinder bitte selbst... Wörterbücher sind vorhanden.... udn sie können auch jederzeit mich fragen, wenn sie ein Wort nicht wissen oder unsicher sind.
    Und ich gebe neben der Note für den Aufsatz auch durchaus Rechtschreibnoten für diese eigenen Texte der Kinder...

    Die Sommer-Stumpenhorst-Methode habe ich vor zwei Jahren an der Schule kennengelernt, an der ich nun seitdem bin.
    Das ist Schulprinzip... so wird da gelehrt.
    ich bin nicht überzeugt davon... aber was soll ich mich gegen die alten Kollegen stellen... ich kann mich an alles gewöhnen und habe mich eingearbeitet.


    Nun gibt es aber einen Punkt, den ich echt nicht verstehe... und den mir meine Kollegen nicht nur nicht erklären können... sondern auch abstreiten, dass es ist, wie es ist.


    Ich arbeite seit zwei Jahren damit... und mache zum Beispiel Diagnosediktate... ungeübt und unangekündigt... um festzustellen, was die Kinder können, und in welchem Bereich sie Schwierigkeiten haben.
    Dabei stellt sich heraus, dass so 10 Kinder meiner Klasse gar keine Schwierigkeiten haben... sie haben fast immer Null Fehler in diesem Diktat... weitere fünf bis acht Kinder haben nur einen Fehler.
    Leistungsstarke Klasse... alles prima.


    Lasse ich aber die Kinder einen Abschreibtext schreiben, erkenne ich die Klasse nicht wieder. Auch die Kinder, die das Diagnosediktat fehlerfrei schreiben können, hauen in den Abschreibtext völlig unnötige Fehler rein. Dabei können sie jedes Wort vergleichen...


    Ich habe die Kinder gefragt, woran es liegt... die sagen...
    Frau caliope, du diktierst das so schön,. Wenn wir deine Stimme hören, dann können wir fehlerfrei schreiben.
    Aber ihr sprecht euch den Abschreibtext doch auch or... da hört ihr den Text doch auch.
    Das ist nicht dasselbe!
    da war meine Klasse sich einig.


    Meine Kollegen, die an unserer Schule die Sommer-Stumpenhorst-Fachleute sind, sagen... das stimmt nicht. das geht so nicht. Normalerweise sind Abschreibtexte mit weniger Fehlern versehen als Diagnosediktate Das ist Zufall, dass es in meiner Klasse so merkwürdig ausfällt. Hat meine Klasse also ein kollektives Konzentrationsproblem bei Abschreibtexten? Das sie bei Diagnosediktaten nicht hat?


    Ich würde ja auch an Zufall glaube, wenn es nur einmal so gewesen wäre.
    Aber das ist seit zwei Jahren in meiner Klasse durchgängig so.


    Wie läuft das bei euch... im dritten und vierten Schuljahr...
    Ist das bei euch auch so? Oder ist meine Klasse echt merkwürdig?

    Heute war Elternsprechtag... und ich habs einer Mutter mal gesagt... und gesagt, dass ihre Tochter deswegen von den anderen Kinder auch gehänselt wird... und das wäre doch sicher nicht in ihrem Sinne.
    Sie hat mir weitschweifig erklärt, dass die Hosen sich weiten... so im Laufe des Tages... Morgens knatsch-eng an der Taille... und am Mittag dann weit, schlabbrig und unterm Hintern. Sie sagt ihrer Tochter schon immer... zieh einen Gürtel an... aber das Kind macht das ja nie.
    Nunja... wäre ja auch schon mal schön, wenn die Mutter nicht morgens im Bett bleibt und die Tochter alleine aufstehen lässt... das Kind zieht sich alleine an, frühstückt alleine, macht sich ein Schulbrot und geht dann halbwegs pünktlich zur Bahnhaltestelle... sondern wenn diese Mutter mit aufstehen würde, und dabei dann gleich auf Gürtel kontrollieren könnte...
    Oder sie kauft dem KInd vernünftige Klamotten.
    Jedenfalls hab ichs gesagt. 8)
    Und die Mutter des zweiten Blankhintern-Kindes wird am Montag informiert werden...

    Ja, das ist sicher noch keine modische Extravaganz, die absichtlich so getragen wird.
    das ist in der Grundschule wirklich eher Zufall und schlecht sitzende Kleidung.
    Trotzdem frage ich mich... merken die Kinder das nicht selbst?
    Ich würde doch merken, wenn meine Hose unter den Pobacken liegt und der halbe Hintern entblößt ist. Und ich würde mich... FALLS mir das mal passieren würde, was bisher noch niemals vorgekommen ist... beeilen, die Hose hoch zu ziehen, um diesen halbnackten Zustand zu beenden.
    Und das hätte ich ganz sicher auch schon mit 10 Jahren gemerkt und so gehandhabt.
    Und das wundert mich ehrlich gesagt am meisten, dass diese Kinder das irgendwie nicht merken...

    ... weil der Hintern nämlich oberhalb der Hose hängt.
    Auch nicht mit Unterhose bedeckt... nein, man kann die Pobacken und den Hinternschlitz von hinten bestens sehen.


    Ich habe mehrere dieser Kinder in meiner Klasse... und ich finde das eklig.
    Ich möchte nicht die Hintern wildfremder Menschen sehen... und meine Schüler sind mir da auch wildfremd.
    Dass es Kinderhintern sind, macht es nicht besser...


    Ich sehe das manchmal auch bei wildfremden Menschen... meist Männern... die sitzen irgendwo, schauen vorne ganz normal... und hinten kann man 10 cm Hinternschlitz und Pobacken sehen.
    Merken die das nur nicht?
    Oder finden die das so schön?
    Kann mir auch egal sein... ich kenne solche Menschen nicht näher und muss mich ja nur kurz ekeln.


    Aber was mache ich bei meinen Schülern?
    Was macht ihr?
    Nichts?
    Weggucken?
    Geht eine Lehrerin ja auch nichts an?
    Kurze Ermahnung... zieh doch mal bitte deine Hose hoch, man sieht ja alles?
    Mit den Eltern reden?

    Hat das nicht was von... Schüler des Monats? 8)
    Ich meine, ich fände das nicht schlimm. Ich finde es gut, wenn Leistung egal welcher Art herausgestellt und gelobt wird. Das kann ja auch soziales Engagement sein... oder egalwas... da fällt einem ja was ein, wenn man einen Schüler da mal haben möchte. Das motiviert, das spornt an, das lässt Schüler stolz sein.
    Aber bei uns an der Schule wird dann direkt argumentiert, dass einige Schüler dann ja gefrustet sind, weil sie da niemals stehen können... und andere stehen da dauernd, weil sie in allen Fächern gut sind und auch noch ein prima Sozialverhalten haben und noch drei Instrumente spielen, tolle Bilder malen, und sportliche Erfolge vorweisen können.... und dass das dann nicht gerecht und nicht chancengleich sei.

    Zitat

    Original von Annie111


    Die Frage ist nur: Reduzierst du nicht lediglich dein Gehalt und die Wochenarbeitszeit bleibt gleich? Elternsprechtage, Elternabende, Konferenzen, Wandertage, Klassenfeste, Zeugnisse - all das bleibt ja gleich.


    So ist es... damit leben wir Teilzeitkräfte.
    Und wenn ich schon mal anmerke, dass das nicht richtig ist, dann gucken die anderen Kolleginnen ungläubig und sagen... aber das war doch schon immer so... so ist das halt.
    Und verhindern damit eine vernünftige Regelung für Teilzeitkräfte an unserer Schule.
    Erkundigungen in der Szene haben ergeben, dass es an Grundschulen überall so ist... ein Versetzungsantrag lohnt nicht, da es hier in der Gegend keine Grundschule gibt, die eine faire Teilzeitregelung zu haben scheint.


    Meine Konsequenz daraus ist... ich habe meine Stunden etwas erhöht... damit das Preis-Leistungs-Verhältnis wenigstens ein klein wenig besser ausgeglichen ist.


    Aber eigentlich würde ich noch lieber bei einer halben Stelle bleiben und hätte dann mal gerne eine richtige halbe Stelle.

    http://www.mathepirat.de/start.php
    Unsere Schule hat eine Schullizenz da gekauft.


    Und Blitzrechnen ist die CD ROM zum Zahlenbuch... die ist sicher nicht so optimal, wenn man mit dem Einstern arbeitet... aber die gabs halt noch an unserer Schule, weil da früher mit dem Zahlenbuch gearbeitet wurde.
    Man muss nutzen, was man so hat. :tongue:


    Das hier ist der Zahlenteufel:
    http://www.amazon.de/Zahlenteufel-Kopfkissenbuch-Angst-Mathematik-haben/dp/3423620153?tag=lf-21 [Anzeige]
    Damit... und der dazu passenden CD-ROM mache ich den speziellen Förderunterricht für die leistungsstarken Kinder.


    Und hier das Känguru:
    http://www.mathe-kaenguru.de/
    Da findest du auch ZAL, das Mathespiel.


    Mehr fällt mir auch nicht ein, um den Unterricht spannend zu machen... und wie gesagt... die Pflicht ist nunmal Pflicht.
    Und schriftliche Multiplikation ist echt nicht der Brüller an den sich die Kinder später immer wieder dankbar erinnern werden... boah, was war das toll, als Frau calliope mit uns schriftlich multipliziert hat....
    Aber vielleicht erinnern sie sich an den Känguru-Wettbewerb... oder an den Zahlenteufel... und verbinden damit irgendwie etwas positives mit Mathe...

    Ich hab auch eine vierte Klasse in Mathe... eine große Klasse... leistungsstark und sehr unruhig... und mache gerade schriftliche Multiplikation.
    Ich muss zugeben, dass es schwer fällt, spannende Events zu finden, die den Mathematikunterricht bereichern.
    Ich arbeite mit dem Lehrwerk... wir haben Einstern... dem dazugehörigen Arbeitsheft und Arbeitsblättern.
    das ist sozusagen die Pflicht.
    Kür erfolgt durch Mathespiele, Mathe auf dem PC, wie Blitzrechnen und Mathepirat. Für die leistungsstärksten Kinder biete ich eine Einheit mit dem Buch und der CD-Rom... Der Zahlenteufel... an.
    Außerdem habe ich den Känguru Wettbewerb an unserer Schule eingeführt. Meine Klasse nimmt fast vollzählig daran teil und übt auch auf der Internetseite begeistert mit ZAL diese Aufgabenart.

Werbung