Schallschutz!!!!
Beiträge von piep
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Schwierig. Seit acht Jahren unterrichte ich Religion in Klassen 1-3 und vereinzelt auch 4/5 und habe festgestellt, dass man am Besten ohne Buch unterrichtet. Geschichte erzählen und dann nachspielen, AB, Bild malen oder auch mal eine Bildunterschrift von der Tafel abschreiben. Bei den Geschichten geht es in diesem Alter nach meiner Erfahrung in erster Linie um die Geschichten an sich. Auslegung / Sinn / Stellung in meinem Leben ist eher etwas für die älteren Kinder / Menschen. Aber es ist hilfreich, dass die Geschichten dann schon bekannt sind. Man kann dann ein Leben lang zu ihnen zurückkehren.
Leider reißen alle Religionsbücher die Geschichten aus ihrem Kontext. Z.B.: Josefs Mantel kommt im Zuge von Neid oder Geschwistererfahrungen vor, aber nicht im Laufe der ganzen Josefsgeschichte (von der Geburt durch die Lieblingsfrau Jakobs bis zur Hungersnot in Ägypten und Versöhnung mit den Brüdern). Das finde ich schlecht.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit den Godly Play Anweisungen gemacht (Geschichten nach Montessori-Erfahungen präsentiert), die Hosentaschenbibel (kostet leider 2,30 EUR pro Kind, es gibt auch ein großes Klassenexemplar, Vandenhoeck &Ruprecht Verlag) und nun versuche ich es mit dem Oikoumene Buch, dass mir sehr hilfereich und zeitgemäß erscheint. Dies aber nur als Vorlage, nicht als Klassensatz.
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.... Ihr seid klasse!
Jetzt kann ich die Kinder bis zum Sommer damit beschäftigen... Ich glaub, ich muss eine Auswahl treffen -
... die Fledermausunterlagen habe ich aber gefunden!
Danke,
Susanne -
Das klingt vielversprechend. Leider bin ich zu blöd dafür - ich finde nur das Blog-Archiv und das reicht nur bis September... Brauche ich einen Account dafür?
Susanne
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Hallo ihr Lieben,
habt ihr Material für das Thema Fledermaus im Unterricht für die Klasse 1-3?Im Besten Fall sogar eine ganze Unterrichtseinheit?
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Ich mag nicht mehr ohne arbeiten, seit ich Lollipop benutze. Dies ist ein LESElehrgang, die Kinder schreiben eher wenig, aber sie können alle sinnerfassend und ganz selbstverständlich spätestens am Ende der 1. Klasse lesen - darauf bin ich beim altersübergreifenden Lernen angewiesen.
Vom nicht-fibel und -sprachbuch gebundenen Arbeiten hält mich auch die Überlegung ab, dass ich neben der Lehrtätigkeit (und der Erziehungs- und Sozialarbeit), dann auch noch die Schulbuchverlagsarbeit machen muss, was ich immer wieder tue, wenn es um Religion und Sachkunde geht, weil es hier nur wenig gute 1:1 übernehmbare Materialien gibt. Das reicht, finde ich.
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Wenn ein Schüler bei gewährleisteter Aufsichtspflicht in der Schule einen Schaden anrichtet, übernimmt das dann nicht die Privathaftpflicht der Eltern (wenn das Kind mit drinsteht)?
Fall: Ein Schüler bemalt im Unterricht den Vorhang. Ich war in der Klasse, unterrichtete aber an anderer Stelle. Die Eltern sind der Meinung, ihre Versicherung hätte gesagt, dass alle in der Schule entstandenen Schäden durch die Versicherung der Schule gedeckt sind. Ich kenne das aus vergangenen Fällen anders (..beim Fangen spielen, fällt eine Brille von der Nase, ein anderes Kind tritt drauf ... Haftpflicht der Eltern trat ein...)
Ebenso kommt das demnächst auf der Klassenfahrt auf mich zu, bei der die Eltern der Meinung sind, sie müssten nicht unterschreiben, dass sie für ihr von ihrem Kind für verursachte Schäden aufkommen müssen, weil das die Schulversicherung tut.
Wisst ihr, wie das ist?
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Ich denke mal, dass du hier genauso viele unterschiedliche Antworten findest, wie in deinem Kollegium. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder zu Hause in Einzelbetreuung durch die Eltern oder in der Ruhe ihres Kinderzimmers effektiver arbeiten können, als in der Schule mit all ihren Ablenkungen.
Da ich über 90% Hortkinder habe, bin ich dazu übergegangen, Wochenhausaufgaben aufzugeben. Vorteil: Der Inhalt der letzten Woche ist für daheim zur Vertiefung/Aufarbeitung auf, die Eltern lieben es, weil sie all die Klavierstunden und Judounterrichte einplanen können oder notfalls das Wochenende benutzen, die Eltern LESEN mit den Kindern (sehr Vorteilhaft bei den Kleinen, wo jeder lesen, aber keiner zuhören will).
Nachteil: Man kann nicht spontan Aufgaben aufgeben, die Kinder lernen es nicht, ein Hausaufgabenheft zu führen.
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Die Frau braucht Arbeit - eine andere Aufgabe, als ihr Kind. Aber ihr das so ins Gesicht zu sagen??? Vielleicht kannst du sie ja dem Lesepatendienst vermitteln?
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"Wer nervt, gewinnt" das ist wirklich schön und man kann nebenbei noch die Wörtliche Rede lernen.
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Manohmann! Bedenkt, dass ihr es hier mit 7jährigen (oder 8jährigen) Kindern zu tun habt. Aber WolfimSchafspelz, das tust du ja schon.
Wollte nur nochmal zufügen, dass M.Montessori sagte, "=" heißt immer "gleich viel", nur bei der Division muss man "was bekommt einer" zu diesem Zeichen sagen. Wenn man das tut, wird vieles klarer. Und so gemeine Lückenaufgaben wie "28 Bonbons werden verteilt, jedes Kind bekommt 7" kommen dann auch nicht vor. Die sind doch um die Ecke gedacht für so ein Kind! Erst ist die Anzahl der Bonbons und die Anzahl der Kinder klar. So ist die Realität. Also stelle die Aufgabe um: "28 Bonbons werden an vier Kinder verteilt." Vergiss dein Studium und deine Leidenschaft. Alles andere verwirrt die Kinder und nur die, die das mathematische Denken eh schon begriffen haben peilen es.
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...also ich fand's jetzt nicht schwer. Endlich darf man mal so richtig tiiieeeeff in die Vorurteilskiste greifen und muss nicht pädagogisch wertvoll eine weitere Chance bieten :-).
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Also ich bin weg davon, meine kleinen Kinder nach den Regeln zu fragen. Ich habe immer die Kleinen und anfangs habe ich auch versucht, Regeln mit ihnen zu erarbeiten. Ist voll in die Hose gegangen. Immer wieder.
Seit ich mütterlich-dominant und offen die Regeln vorgebe, sind alle viel glücklicher. Ich bin seitdem der festen Überzeugung, dass die Kinder dazu in der 1. und 2. Klasse definitiv zu klein sind, sich selbst Regeln zu setzen. Wir überfordern sie damit und suggerieren eine Quasi-Mitbestimmung, die verlogen ist und die die Kinder absolut nicht mögen. Da fängt der Missmut dann schon an. Ab der Dritten kann man mit schlauen Kindern damit beginnen, richtig erst in der vierten oder später.
Ich würde mich vor die Klasse setzen und sagen, dass ich immer gerne zur Schule gegangen bin, aber jetzt gerade nicht mehr, weil dies, das und jenes ganz oft passiert. Und du willst das nicht mehr (viele Kinder werden dir zustimmen). Und die Eltern wollen das auch nicht, denn alle Eltern wollen, dass ihre Kinder sich wohl fühlen und gut lernen in der Schule. Beides geht Hand in Hand. Und du willst das auch und die Kinder wollen das auch. Darum bestimmst du von nun an folgende "goldene" Regeln:
1. Keiner darf bei der Arbeit gestört werden.
2. Alles, was benutzt wird, muss an seinen Platz gelegt werden.
3. Wir reden leise und freundlich miteinander.
4. Schlagen verboten.
5. Auslachen verboten.Diese Regeln reichen nach meiner Erfahrung, alles abzudecken. Der Müll wandert in dein Eimer (Regel 2), die Federtasche in die Schultasche. Die Pausenklingel wird eingehalten (Regel 1), Beleidigungen bleiben verboten (Regel 3). Provokationen werden weiter da sein, aber wenn diesen nicht begegnet wird (Regel 3), dann verlaufen sie sich im Sande. Regel 5 muss mühevoll gelernt werden, denn der Unterschied zwischen "Auslachen" und "Lachen, weil es lustig ist" ist in der Regel abhängig von der Perspektive und Perspektivwechsel bekommen die Kleinen auch nur sehr schwer hin (entwicklungsbedingt). Also muss man beim Lachen immer das Gesicht des "Über-den-gelachten" betrachten. Lacht er mit, ist alles in Ordnung. Lacht er nicht, muss man ganz schnell aufhören und trösten, denn sonst ist es auslachen gewesen.
Vorher würde ich dieses Vorgehen mit den Eltern besprechen und mit ihnen abstimmen, was du tust, wenn sich XY nicht an die goldenen Regeln hält. Ich schicke immer eine kurze Nachricht heim: "XY hält sich nicht an die goldenen Regeln". XY muss dann selbst Zuhause berichten, was er/sie gemacht hat und warum. Das ist Ventil (für XY) und Rückmeldung (für die Eltern und mich) gleichermaßen.
Wenn die Kinder mich fragen, was passiert, wenn die goldenen Regeln nicht eingehalten werden, dann antworte ich: "Dann haben wir keine goldenen Zeiten und kommen alle gaaaaannnnz ungerne zur Schule. Willst du das?":-)
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Na da hab ich ja Wellen geschlagen :-).
Wenn Männer Kinder auf den Schoß nehmen, gibt es ja immer dieses und jenes "auf den Schoß nehmen". Wir haben einen Kollegen, der tut das seit Jahren und es hat sowas väterliches/großväterliches, da kommt keiner auf den falschen Gedanken (zu recht). Bei ihm klettern die Kinder auch selbst hinauf. Also: Auch Männer dürfen.
Genauso, wie natürlich auch Frauen Kinder sexuell missbrauchen, aber ist dies eben nicht so offenbar in der Gesellschaft, das gebe ich zu.
Es scheint jedoch keinen verbietenden Rechtstext für Berührungen durch Lehrer und Lehrerinnen zu geben. Dass sich einige Eltern aufregen, - nun, dass ist immer so. Einige regen sich immer auf. Nicht nur Eltern. Das gehört zum Leben in einer pluralistischen Gesellschaft dazu.
Würden bitte alle Referendare in dieser Runde ihre klugredenden Dozenten bitte mal fragen, woher sie diese Mär haben, die uns alle bis heute verunsichert??? Sie sollten uns Sicherheit geben! Also mehr in dem Tenor: "Es ist völlig in Ordnung junge Schüler zu berühren und wenn Gefahr im Verzug ist auch alte Schüler. Aber achte darauf, dass es nie aus der Ordnung gerät!" Der Job ist unsicher genug, da brauchen wir keine weitere Verunsicherung, oder?
Oder kennt hier doch noch jemand Präzedenzfälle/Rechtstexte? Denn zwischen "Berührung" und "sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen" liegen ja wohl Welten!
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Eine ganz profane und rein akademische Frage: In meinem Studium habe ich mal gehört, es gäbe ein Gesetz/Verordnung/Ausführungsvorschrift, die es Lehrern bei Strafe untersagt, Schüler und Schülerinnen zu berühren. Da dieses Gebot nicht altersabhängig oder geschlechtsabhängig eingegrenzt sei, wäre es auch der Grundschullehrerin verboten, ein sechsjähriges Kind tröstend in den Arm zu nehmen oder gar auf den Schoß zu ziehen.
Kennt hier jemand die rechtliche Grundlage dafür oder ist dies alles Legende? (Wobei mir völlig klar ist, dass das Berühren von älteren Schülern eine ganz andere Note bekommt und daher selbstverständlich unerwünscht ist.)
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und nicht zu vergessen: FÜHLEN
Buchstaben kneten und fühlen lassen
Holzbuchstaben in einer Kiste erfühlen und benennen
flache Buchstaben durchschraffieren
den Buchstaben mit dem eigenen Körper nachbauen (soweit möglich)
Kieler-Lautgebärden-ABC einsetzen (!!!)
mit Kreppapierkügelchen auf Pappe kleben und fühlen lassenDie Eltern bitten, täglich 2x5 Minuten mit dem Kind die Buchstaben-Laut-Zuordnung zu trainieren.
Kind beruhigen, es wird erst Lesen können, wenn es die Buchstaben-Laut-Zuordnung kann.
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Einsterns Schwester befasst sich kaum mit dem "Lesen-durch-Schreiben"-Ansatz, daher gibt es auch nur wenig Schreiblanlässe (was ich nicht schlimm finde, man muss es nur beachten, dann ist man nicht frustriert).
Meine Kollegin benutzt es und ihre Kinder lernen so schnell lesen, wie meine mit Lollipop. Aber eben LESEN, Schreiben tritt in den Hintergrund, Schreibanlässe gibt aber der Alltag genug her. Das finde ich gut, denn meine Schüler müssen selbstständig arbeiten (jahrgangsübergreifend) und da müssen sie jede Aufgabenstellung selbst lesen. Also kommt es mir darauf an, dass sie lesen, lesen, lesen. Der Vorteil von Lola ist, dass du als Lehrerin nur jeweils ein Heft zur Kontrolle einsammeln musst, bei anderen Lehrwerken verteilt sich der Stoff auf etwa drei Hefte: Druckschriftlehrgang, Lese-Malhefte, Leselehrgang,...
Eine der neueren Auflagen wird "Lola" heißen, äußerte der Hersteller mal auf einer Fortbildung.
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Profi bleiben (oder werden). Nur nix persönlich nehmen, liebe lunafee.
Solche Schüler gibt es immer wieder und auch sie werden groß. Der hat seine Probleme ganz woanders. Bei dem sieht es Zuhause sicher nicht kindlich-schön aus und das lebt er aus. Frag mal den Klassenlehrer nach dem häuslichen Hintergrund...
Motiviere weiter, freue dich an den anderen und verzweifle nicht. Ist ja auch ein Unding, dass Lehrer immer über Schön und Richtig befinden müssen. Chagall und Picasso wären voll durchgefallen :-).
Dennoch muss dein Pimpf zwischendurch lernen, dass du der Chef bist. Manche Kinder fragen auch, warum immer du bestimmst. Ich antworte dann: "Weil ich hier die Lehrerin bin. Wenn du bestimmen willst, werde schlau, werde Lehrer und dann darfst du." Das hilft sehr gut.
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Gar keine und das mit voller Absicht!!!!
Bin ich Schulpsychologin??? Bin ich Ergotherapeutin??? Bin ich LRS-Therapeutin oder Dyskalkuliesonderpädagogin??? NEIN!
Ich habe meine Süßen so im Blick und rufe mir qualifizierte Hilfe (die dann die Tests durchführt), wenn ich im Blick habe, dass die irgendwie nicht richtig lernen können. Diese Hilft kann dann auch die qualifizierte Förderung übernehmen. Das kann ich nämlich nur bedingt.
Die Hamburger Schreibprobe habe ich einige Jahre durchgeführt, aber nie als hilfreich empfunden, da sie mir nichts anderes gezeigt hat, als ich durch reine Beobachtung auch schon wusste.
Sag das deinen Prüfern!
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