Beiträge von Drew

    Hallo schlauby,


    ich bin Lehrer an einer gewerblichen Schule. An unserer Schule selbst ist es bisher noch nie zu wirklich dramatischen Vorfällen gekommen. Allerdings stelle ich fest, dass es denjenigen Schularten mit Hauptschulabschluss als Eingangsvoraussetzung eindeutig "ruppiger" zugeht und den Lehrern mit weniger Respekt begegnet wird.


    Die Ursachen dafür sind ja hinlänglich bekannt: Die Schüler sind sich ihrer geringen Chancen auf dem Ausbildungsmarkt bewusst. Wenn der Trend in technischen Bereichen so weitergeht, dann wird es für die Kids in einigen Jahren nur noch zwei Möglichkeiten geben. Entweder sie werden Ingeneur oder Hartz-IV-Empfänger, denn dazwischen wird es in unserem Land nichts mehr geben. In welche der beiden Kategorien der heutige Hauptschüler fallen wird, ist leider zu 80% klar.


    Ich war selbst ein Hauptschüler und habe mich danach langwierig über diverse Schularten bis zum Studium "hochgearbeitet". Es war für mich damals (80er Jahre) schon hart, aber wenn ich sehe welche Eingangsvoraussetzungen (bezogen auf gewisse Grundkompetenzen wie Problemlösung, Abstraktionsvermögen etc.) die Hauptschüler heute mitbringen, dann ist das schon erschreckend. Gerade aus diesem Grund wehre ich mich dagegen diese Entwicklung noch zu verstärken, in dem wir ihnen von Jahr zu Jahr weniger Leistung abverlangen. Auf der anderen Seite ist aber auch klar, dass uns einfach die Werkzeuge fehlen den Schülern entsprechende Konsequenzen spüren zu lassen. Hat jemand keinerlei Perspektive, dann ist die Vergabe einer schlechten Note lächerlich. (Dazu sei angemerkt, dass Während meiner eigenen Schulzeit sich niemand mit einer 5 oder 6 als "Held" feiern liess, sondern die Arbeit unter Schamesröte gleich in die Tasche gesteckt hat.) Die geringe Wertschätzung der Noten hat mich auch zu Ende des letzten Halbjahres nachdenklich gestimmt, als ich in der Pause nach Stunde einen Papierflieger aus einem soeben ausgegebenen Zeugnis (mit dem man sich normalerweise bewirbt!) unter dem Heizkörper fand.


    Als wichtiges Werkzeug fehlt heute meines Erachtens die Zusammenarbeit mit den Eltern. Damit meine ich insbesondere, dass wir alle "gemeinsam an einem Strang ziehen". Während meiner eigenen Schulzeit hatten die Eltern der Klasse (nicht nur meine eigenen Eltern) sehr engen Kontakt zu den Lehrern. Einige meiner damaligen Klassenkameraden waren, was ich aus heutiger Sicht als "verhaltensauffällig" bezeichnen würde. Ich kann mich erinnern, dass damals die Eltern der entsprechenden Schüler hin und wieder im Unterricht hospitiert haben und so ihren filius bzw. ihre filia mal von einer anderen Seite erlebt haben und/oder sie durch ihre blosse Anwesenheit positiv beeinflusst haben.


    Auch der Zusammenhalt der Eltern untereinander war enorm. Konnten sich Eltern nicht um ihr Kind kümmern (z.B. Alkoholabhängige) oder sind ihnen die Probleme "über den Kopf gewachsen", dann haben sich alle anderen Eltern dafür eingesetzt, eine Lösung zu finden. Wenn sich irgendjemand in diesem Gefüge nicht korrekt (d.h. mit negativen Auswirkungen auf die anderen) verhielt, dann wurde das Problem Gremium gelöst. Und zwar unabhängig davon ob es sich um einen Schüler, Lehrer oder ein "durchgeknalltes" Elternpaar handelte.


    Erst vor kurzem habe ich bei meinem ehemaligen Lehrer in der Hauptschule hospitiert. Im anschliessenden Gespräch wurde klar, dass nicht zuletzt das mangelnde Engagement der Eltern heute die Situation negativ beeinflusst.


    In meinen Klassen habe ich einige minderjährige Schüler sitzen. Dennoch erscheinen am Elternabend vielleicht 1 bis maximal 2 von 30 Elternpaaren. Setze ich mich bei Schwierigkeiten mit den Eltern in Verbindung, so wird die Schuld für die mangelnde Leistung entweder der Schule in die Schuhe geschoben ("Mein sohn sagt, dass alle in der Klasse schlecht waren, also wird halt einfach zu viel verlangt.") oder die Eltern reden sich anderweitig raus ("Ich habe leider keine Zeit mich um die Probleme meines Sohns/Tochter zu kümmern, weil ich die ganze Zeit auf Achse bin").


    Von meinem Angebot, einfach mal im Unterricht zu hospitieren, hatte bisher leider nur ein Vater Gebrauch gemacht. Und das war gerade noch der meines "Vorzeigeschülers", obendrein -- wie sich später herausstellte -- von Beruf Fachleiter an einem Seminar.


    Mir ist klar, dass heute viele Eltern aufgrund des Ringens um die Existenz im Berufsleben weniger Zeit für ihre Kinder haben. Trotzdem sollten Eltern unter Androhung von Geldstrafe verpflichtet werden (zumindest solange ihre Kids noch minderjährig sind) an Elternabenden teilzunehmen.


    Nicht die Lehrer (zumindest von meiner Schule kann ich das sagen), sondern die Eltern haben sich abgekapselt. Jeder in sein Kämmerlein, in dem er über Lehrer, Unterricht, Mitschüler seines Kindes schimpft, ohne diese jemals selbst erlebt zu haben.


    Solange sich daran nichts ändert, bleibt es nur eine Frage der Zeit bis es an unserer Schule auch mal kracht.


    -- Drew

    Danke, philosophus. Stimmt, da ist das natürlich *super* ausführlich erklärt. Bin noch gar nicht auf die Idee gekommen, dort nachzusehen. Was in Wikipedia steht deckt sich mit meiner Vorstellung vom Gebrauch des Ausdrucks. Ich hatte gestern schon über "Wir werden sehen." bzw. "Schau' mer mal." nachgedacht, aber da fehlt natürlich der "spekatuläre Charakter" von film at 11.


    -- Drew

    Hallo Deutsch-Muttersprachler und Englisch-Kollegen,


    Ihr kennt sicher den Ausdruck "Film at 11". Gestern kam ein Schüler mit einem Ausschnitt aus einem Musik-Magazin zu mir und fragte mich, was das bedeutet.


    Ich habe ihm zwar erklärt, woher der Ausdruck stammt und wie er im (US) English verwendet wird, aber ein Deutsches "equivalent" ist mir dazu nicht eingefallen.
    Darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, ob in British English dieser Ausdruck überhaupt verwendet wird.


    Any suggestions?


    -- Drew

    In Baden-Württemberg an gewerblichen Schulen sind's 25 Stunden. Ist sicher auch nur 'ne Frage der Zeit, bis wieder mal erhöht wird (so wie bei den Spritpreisen )


    Meine egoistischen Gedanken zu diesem Thema:


    Sollen 'se doch erhöhen!
    Meine Wochenarbeitszeit ist jetzt so um die 65 Stunden und sie wird zwangsläufig (Schlaf, Toilettenbesuch ;) ) nicht höher können -- auch bei einem Deputat von 40 Stunden im Klassenzimmer. Ok ... ich geb's ja zu: In den Ferien sind's schon weniger Stunden, aber sofern die Ferien nicht abgeschafft werden bleibt der Lehrerjob eine Art "Saisonsarbeit" mit gewaltigen Stosszeiten. In den Ferien darf man sich dann wieder von den krankmachenden Stössen erholen.


    Ganz super wäre natürlich eine geregelte Arbeitszeit wie in der Industrie.
    Meinetwegen 45 Stunden pro Woche Anwesenheitspflicht mit Stechuhr. Wenn
    diese Zeit abgelaufen ist, dann auf ins wirklich freie Wochenende. Pech für den Schüler, der Probleme mit seinen Aufgaben hat und per Email oder Telefon nach Feierabend Hilfe benötigt. Pech auch, falls man mit der Unterrichtsvorbereitung in dieser Zeit nicht fertig wird. (Was bei weiteren 25 Stunden Deputat ganz sicher der Fall wäre.)


    Meine altruistischen Gedanken zu diesem Thema:


    Au Backe. Die Unterrichtsqualität geht runter (Schwellenpädagogik), es werden weniger zusätzliche Projekte angeboten werden können, ...


    -- Drew

    Bei uns (gewerbl. Schule in BW, Sek II) gibt es keinen "Mindestdurchschnitt", der erreicht werden müsste. Selbst wenn der Schnitt bei 5,5 läge, kann man die Klassenarbeit voll werten. Einzige Voraussetzung ist natürlich (aber das gilt ja sowieso), dass die Bildung der Noten transparent ist und der geprüfte Stoff im Klassenbuch dokumentiert ist.


    Der bisher schlechteste Schnitt einer Klasse bei mir war 4,5. Allerdings lag in diesem Fall die Ursache weder am Unterricht noch an Aufgabenstellung oder Notengebung. Im Gegenteil ... ich hatte sogar noch nach Punkten "gebuddelt", sonst hätt's noch schlimmer ausgeschaut. Selbst zunächst verärgerte Schüler mussten das bei der Besprechung der Aufgaben erkennen, haben keine weiteren Fragen mehr zur Benotung gestellt und sich einfach hingesetzt und gelernt. Bei der nächsten Arbeit in der selben Klasse war alles wieder im grünen Bereich.


    -- Drew

    Nicht zu vergessen: MARMITE
    (Aber das könnte einige Kids dann noch vollständig von Land und Leuten abschrecken ...)


    -- Drew


    P.S. Als Ersatz aus dem deutschen Supermarkt kann man sich 'n Brühwürfel
    auf's Brot schmieren. Schmeckt genau so eklig ...

    Hallo Julie,


    ich bin erst das 2. Jahr im Schuldienst, unterrichte sehr verschiedene Klassen. Bisher war in jeder Klasse mindestens ein Schüler, der mich auf die Probe stellen wollte. Ich gebe Dir recht, wenn Du den ständigen (und eigentlich trostlosen Versuch) perfekt zu sein als anstrengend empfindest. Bei den "Fehlersuchern" in den Klassen mit jüngeren Schülern handelt es sich meist um die üblichen Klassenclowns . Sie erhoffen sich dadurch aufkommende Schadenfreude und damit eine Aufheiterung des Unterrichts. Als Grünschnabel habe ich natürlich noch keine wirksame Abhilfe gefunden.


    Bei den älteren Schülern (Techniker-Klassen mit Schülern, die teilweise bis zu 10 Jahre älter als ich selbst bin) verschwindet seltsamerweise das Problem im Laufe des 1. Halbjahrs. Ich nehme mal an, dass bei den Schülern einfach Zweifel bezüglich meiner Kompetenz bestehen. Spätestens nach der 1. Klassenarbeit haben die Schüler begriffen, dass nicht ich sondern sie die Arbeiten und Prüfungen schreiben müssen.


    Sollten wirklich Fehler gefunden werden, stehe ich dazu, gelobe Besserung und arbeite an mir. Das scheint zumindest bisher immer sehr gut funktioniert zu haben. Bei den jüngeren Schülern hatte ich schon mal folgendes versucht:


    Ich: "Ich mache Fehler, um ihre Sozialkompetenz zu fördern."
    Klasse:
    Ich: "Wenn Sie im Berufsleben sind, dann werden Sie öfters mit solchen fehlerbehafteten Typen wie mir zusammenarbeiten müssen."
    Klasse: ... und sich wieder auf den Unterricht konzentriert


    Es mag ein Zufall sein, aber ich kenne viele "perfekte" Lehrer die tagtäglich bei den Schülern um Akzeptanz kämpfen müssen.


    Wie sagt man so schön: "Nobody is perfect."


    Mir fällt da noch was Englisches dazu ein, allerdings weiss ich nicht von wem dieser Satz stammt ...


    Zitat


    Laughing at our mistakes can lengthen our own life. Laughing at someone else's can shorten it.


    Viel Glück und auf jeden Fall viel Spass bei der Arbeit!


    Drew

    Bei mir sind Vokabeltests stets unangesagt und in unregelmässigen Abständen, allerdings beziehen sich die Vokabeln immer auf die vergangenen zwei Stunden. Ich möchte damit erreichen, dass die Schüler am Ball bleiben (was so eigentlich auch recht gut zu funktionieren scheint).


    Da ich berufsbezogenes Englisch an einer Berufsfachschule unterrichte, haben Vokabeln insgesamt einen sehr hohen Stellenwert im Unterricht. Lernziel ist (zumindest auf dem Papier), dass die Schüler im Lesen und Verstehen von Fachtexten fit werden. Richtige Grammatik, Aussprache, Ausdrucksfähigkeit stehen da nicht so im Vordergrund. In der Realität wirkt das im Lehrplan vorgegebene Lernziel aber eher utopisch, denn dafür bringen die Schüler einfach die falschen Voraussetzungen mit (Hauptschule, BVJ).


    Als "Neuling" hatte ich mit der Bewertung recht streng angefangen, bis ich erkennen musste, dass ich hier ganz klar fachliche Abstriche machen muss um einen Klassendurchschnitt von besser als 6 zu erreichen ... :(


    Modus der Vokabeltests
    - 10-15 Wörter die in den letzten zwei Unterrichtsstunden vorkamen
    - deutsch-englisch gemischt
    - reine Wörter, keine Zusammenhang im Satz


    Bewertung
    Richtige Vokabel aus dem Unterricht (oder natürlich Synonyme, weil ja der Zusammenhang bei meiner Abfragetechnik nicht erkannt werden kann) ergibt 'nen Punkt. Voraussetzung ist, dass ich das Wort erkenne (z.B. phonetisch). Allerdings widerstrebt mir das schon. Es ist nämlich dann schon schwierig, wo man die Grenze setzt. Beispiel aus dem letzten Vokabeltest: Schüler schrieb "alidedl" und meinte "available". Die Ursache für eine derartige Schreibweise lässt sich ja im Nachinein nicht mehr feststellen. Vielleicht hat er während des Tests "stille Post" mit seinem Nachbarn gespielt, vielleicht liegt es daran dass man auch seine deutschen Worte nur sehr schwer als solche erkennt (sehr wahrscheinlich), oder meine Aussprache im Unterricht ist einfach zu undeutlich. :D


    Mit den "to"'s bin ich recht streng. Schliesslich ist ja ein spell definitiv was anderes als "to spell".


    In diesem Zusammenhang fällt mir auch noch ein Beispiel aus einem Vokabeltest ein:
    Vorgegeben: buchstabieren
    Schülerantwort: to say it with ABC


    Eigentlich müsste man ja fast 'n Punkt dafür geben. Wählt der Schüler zusätzlich die richtige Mimik, Gestik und Intonation, dann könnte er sich einem amüsierten Muttersprachler sicher irgendwie verständlich machen ...


    Die Bewertung, das Niveau und der Abfragemodus bei Vokabeltests ist meiner Meinung nach sehr stark von der Zielgruppe abhängig. Für meine Schulart wäre ich dafür, den Lehrplan umzustricken.


    Lernziel im Deutschunterricht: "Wir können so schreiben, dass ein anderer versteht was wir meinen" (Deutschlehrer an BFSn kennen sicher die Problematik)
    Lernziel im Englischunterricht: Einfache Grundlagen (Begrüssung, Einfache Sätze konstruieren, Warnhinweise verstehen). Jedenfalls nicht die Interpretation von Fachtexten, die irgendwo kurz unterhalb des C1 Niveaus liegen.


    -- Drew

    Hi,


    meine Schüler (BS) sind ganz wild darauf, mal einen unsynchronisierten Film im Unterricht zu sehen. Zunächst war ich nicht so begeistert von der Idee, denn die Schüler werden ohne Untertitel sicher nur <5% des Inhalts aufnehmen können.


    Allerdings frage ich mich, ob es nicht doch einen einen Versuch wert wäre, und wenn ja ... welcher Film sich dafür eignen würde.


    Folgende Anforderungen würde ich an den Film stellen:<br>
    - Er sollte kurz sein, oder zumindest kurze Ausschnitte erlauben
    - Neben der Sprache sollte noch eine für den Erziehungs- und Bildungsauftrag relevante "message" rüberkommen.
    - Der Film sollte höchstens FSK 16 sein.
    Ich dachte da an "Bowling for Columbine".
    Hat von Euch noch jemand Ideen bzw. Erfahrungen?


    -- Drew

    Hallo Timm,


    stimmt, ich hatte Dein Posting überlesen. Danke für den Hinweis. Auch in meinem Verein fehlt der Nachwuchs, und wenn's dann noch weniger wird ...


    Ich stimme Dir also voll zu, aber in einem Punkt habe ich so meine Bedenken:


    Zitat

    Im Nichtganztagessystem bekommen doch Eltern auch keine Ausbildung für die professionelle Betreeung ihrer Sprößlinge am Mittag und Nachmittag :rolleyes:


    Wenn die Erziehung als "Wissenschaft" und der Lehrerberuf als "Qualifizierter Beruf" gesehen werden soll, dann darf (und kann) man doch nicht Nachmittags seinen "Pädagogikschalter" auf "Instinkt" umschalten. Spätestens wenn die Ganztagesschule eine selbstverständliche Einrichtung geworden ist, werden die Eltern Ansprüche an sie stellen, die um einiges höher sein werden als sie ohnehin schon jetzt sind!


    Klar, dass es in der Praxis nicht so funktioniert, aber eigentlich sehe ich einen Unterschied zwischen dem Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule und dem der Eltern: Die Kinder gehen deshalb in die Schule, um Wissen und Fähigkeiten zu erwerben, die ihnen die Eltern nicht geben können. Sollte man nicht besser die Ursachen für das Versagen vieler Eltern suchen und beheben? Wieso soll die Schule das übernehmen?


    Aber ich wollte nicht in die Ganztagsschulen-Diskussion abschweifen ...


    Ich denke, dass insbesondere bei den Eltern Aufklärung Not tut. Es muss nicht nur pro sondern auch contra offen diskutiert werden.


    -- Drew

    Meine persönliche Meinung zum späteren Unterrichtsbeginn:


    1. Halte ich den Vorschlag in seiner Konsequenz schlecht überdacht!


    Unser Kiosk hat bereits jetzt schon Schwierigkeiten, die Verpflegung der Schüler sicher zu stellen. Darüber hinaus würde ich als verantwortungsbewusster Vater ohnehin mein Kind nicht zu diesem ungesunden und jeglichen Ernährungsempfehlungen widersprechenden Fraß aussetzen. (Ok, das mag vielleicht nicht an allen Schulen so sein ...)



    2. Ist eine positive Auswirkung auf das Lernverhalten äußerst
    fragwürdig!


    Man zeige mir denjenigen Schüler, der bei einem Unterrichtsende um 17 Uhr abends meinetwegen noch bis 22 Uhr ausgeht, dann aber um 8 Uhr aufsteht, um (in seiner soooo furchtbar unproduktiven Phase) seine Hausaufgaben erledigt, damit er dann ausgeruht und voll aufnahmefähig um 10 Uhr im Unterricht sitzt ...


    ... oder noch besser: Den Schüler, der von 18 Uhr bis 20 Uhr seine Hausaufgaben macht und dann brav ins Bett geht ...



    Insgesamt sehe ich das Ganze lediglich als einen politischen "Blindschuss". Es geht nur darum, den Anschein zu erwecken etwas bewegen zu wollen.


    - Das Land kann nicht einmal genug Geld aufbringen, um die Schule als zweckmäßigen und gesunden Arbeitsplatz für Lehrer (und vor allem die Schüler!) zu gestalten.


    - Es wird mit aller Gewalt versucht, ohne zusätzlichen finanziellen Investitionen eine Qualitätsverbesserung des Unterrichts aus dem Boden zu stampfen.


    - Die Schule passt sich dem Wandel unserer Gesellschaft an ohne zu vorher zu untersuchen, ob dieser Wandel die Chancen unserer Kinder auf ein sinnvolles und zufriedenes Leben verbessert oder verschlechtert.


    - In dieser Hilflosigkeit wird nun panisch auf andere Staaten (die mit den besseren PISA Ergebnissen) geschielt und deren Methoden und Systemen nachgerannt ohne einzusehen, dass deren Umgebungsbedingungen und Gesellschaftsstrukturen überhaupt nicht mit den unseren vergleichbar sind.


    Wenn von zeit zu Zeit solche Vorschläge von Politikern kommen, dann erscheint mir ein Bild vor Augen:


    Jenes von einem PC Benutzer, der an seinem abgestürzten Rechner panisch auf allen Tasten gleichzeitig herumdrückt (ohne zu wissen, weshalb er das macht und was das bringen soll).


    Wie soll denn die Effektivität von neuen Methoden (z.B. SOL) objektiv mit den herkömmlichen Methoden verglichen werden, wenn sich die Randbedingungen ändern?


    Wenn unserer Schüler in zwei oder drei Jahren noch dümmer sind (oder vielleicht schlauer) ... wissen wir dann noch, welche der vielen Veränderungen positiven oder negativen Einfluss darauf hatten?


    -- Drew


    (Achtung: Das ist lediglich meine persönliche Meinung zum Thema. Als Lehrer fügt man sich aber natürlich aber trotzdem seinem Schicksal und würde im Ernstfall dann auch ausschlafen...)

    Das ist ja krass ...


    Ich hoffe, Ihr müsst die Arbeiten nicht bei Euch zu Hause einlagern. (Meine Frau würde sich bedanken ...)


    Bei uns an der Schule bekommen die Schüler die Klassenarbeiten zur eigenen Aufbewahrung (oder Vernichtung ) zurück. Im Falle einer vermeintlich falschen Zeugnisnote liegt dann aber die Beweispflicht beim Schüler, d.h. er muss im ernstfall alle Klassenarbeiten vorlegen können.


    Allerdings habe ich auch schon gehört, dass es Schulen gibt, an denen der Fach- oder Klassenlehrer die Arbeiten archiviert.


    -- Drew

    Ich sage meinen Schülern, dass sie zu ihrem eigenen Vorteil (spätere Reklamationen oder Fragen zur Korrektur) möglichst nicht mit Bleistift schreiben sollen.


    Eine gehörige Portion Vertrauen gegenüber den Schülern ist aber dennoch notwendig, will man nicht in der Klapsmühle landen. Letztes Schuljahr hatte ich einen Schüler, der immer wieder mit Reklamationen kam. Meistens hatte ich da etwas "übersehen", was ja mal vorkommen kann.


    Irgendwie hatte ich dann aber doch ziemlich schnell das Gefühl, dass etwas nicht stimmt bzw. ich mir sicher war dass an der vom Schüler reklamierten Stelle nichts stand.


    Ohne Diskussion hab' ich ihm schliesslich den Punkt gegeben weil ich ja keinen Beweis sondern nur dieses seltsame Gefühl hatte.


    Bei der nächsten Klassenarbeit hatte ich dann vor der Korrektur die Arbeit des betreffenden Schülers kopiert.
    Der Schüler kam dann prompt wieder mit einer
    "Reklamation" nach der Besprechung zu mir.


    Sein Gesichtsausdruck wäre ein Foto wert gewesen, als ich ihm die Kopie unter die Nase gehalten habe ...
    8o


    -- Drew

    Unterrichtsmaterial oder Tipps dazu habe ich leider auch nicht zu bieten, habe jedoch auch das Buch gelesen und bin wirklich davon begeistert!!!


    Als Schüler hätte ich mir so eine Lektüre im Englisch Unterricht gewünscht! Auf den ersten Blick motivierend ungewöhnlich und schon von der ersten Seite an so mitreissend und kurzweilig, dass man gar nicht mehr zu lesen aufhören möchte.


    Weiss eigentlich jemand von Euch, ob es dieses Buch auch in Deutsch gibt? (Meine Frau hat "Blut geleckt", als ich ihr Passagen daraus erzählt / übersetzt habe).


    -- Drew

    Hallo,


    vielleicht ist der folgende Vorfall für Euch interessant:


    Vor kurzem hatte ich einen Schüler (Berufsschule, 1.Jahr)
    während des Unterrichts beim "Koksen" erwischt. Der Schüler
    behauptete es handle sich lediglich um Kreidestaub, den er
    sich da gerade genüsslich reingezogen hatte. Ich wusste
    zunächst gar nicht, wie ich reagieren sollte 8o . Natürlich
    hab' ich ihm die "Kreidestory" nicht geglaubt und bin
    mit ihm sofort zur Schulleitung.


    Was dort dann geschah war für mich erstaunlich:


    Der "Stoff" wurde ohne Prüfung ob es sich um Kokain
    handelte ins Waschbecken gekippt. Dem Schüler, der
    eindeutig erkennbar unter Einfluss von irgendwelchen
    Rauschmitteln stand, wurde angedroht bei einem weiteren
    Vorfall die Polizei bzw. das Gesundheitsamt einzuschalten.
    Das war alles . Ich hätte vermutet, da würde mehr in
    Bewegung gesetzt!?


    Grüße,


    Drew

    Hi,


    ich bin auf der Suche nach einem Buch für den Einsatz
    im Fach "Berufsbezogenes Englisch" an einer Berufsfachschule
    für Elektrotechnik. Interessant wäre ein speziell auf die
    Elektrotechnik zugeschnittenes Buch (Beschreibung
    elektronischer Schaltungen und/oder Phänomene, etc).


    Hat jemand von Euch einen Tip oder Erfahrungen mit dem
    Fach "Berufsbezogenen Englisch"


    Thanks, :D


    Drew

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