Geschichte... das hätte mein Lieblingsfach sein können. Warum war es der Horror?
1. Ein Wort fasst fast alles zusammen: Quellen! Ich sehe heute noch nicht den Sinn darin, fast jedes Thema in der Mittelstufe damit anzugehen. Es raubte mir jedes Interesse. Für Quellen aus dem 20. Jahrhundert hätte ich mich interessieren können, aber die Texte waren zum Teil apothekenpflichtig, so betäubend haben sie gewirkt.
2. Chronologisches Vorgehen: Kaum sind die Römer weg, schon fällt der Vorhang. In endlosem hin und her der nächsten tausend Jahre passiert einfach nichts.
3. Da die Menschen aus Geschichte nichts lernen, ist Geschichte oft geradezu vorhersagbar. Dieser Aspekt kam mir immer zu kurz.
4. Geschichte interessiert mehr, wenn der Bezug dazu offensichtlich ist. Wer vor tausend Jahren in Europa wen warum abgemurkst hat, war für mich in der Mittelstufe völlig unwichtig. Ich habe einmal nachgefragt, wann wir denn mit dem 20. Jahrhundert anfangen. Die Antwort war niederschmetternd und hat mein Interesse _in der Schule_ beendet. Wären ich also eine Vier nach der anderen in der Schule kassierte, habe ich mich privat sehr für die Geschichte der Neuzeit interressiert. Alles, was mit der Geschichte der Neuzeit zusammen hing, hat mich auch dazu motiviert, zurückzuschauen. Die Geschichte des 19. Jahrhunderts gewinnt an Bedeutung, wenn man sich ernsthaft mit dem 20. beschäftigt. Es mag zwar Gründe geben, chronologisch vorzugehen, aber Bezug und Motivation legen aus meiner Sicht eher nahe, mit Geschichte heute anzufangen, und sich in die Vergangenheit vorzuarbeiten.
Gruß,
Remus
Edit: Es gibt diverse Strategiespiele die sich gut eignen, in desinterssierten Jungen ein großes Interesse für die Vorgänge der Zeit zu wecken. Mädchen scheinen sich für so etwas eher weniger zu interessieren. Mir fällt spontan ein:
Imperium Romanum, Republic of Rome, We the People, Empires in Arms, Days of Decision und unzählige andere.