Beiträge von Remus Lupin

    Flexi schrieb:

    Zitat

    Wenn denn deine Erfahrungen stimmig wären, müssten ja zumindest in Niedersachsen, alle 'Schauspieler' unglaublich schnell von ihrer LRS geheilt worden sein...um nicht zu sagen: sie haben die Uraufführung nicht einmal mehr angesetzt, nach dem ersten benotetem Diktat.


    Ich schrieb schon vorher:

    Zitat

    Ich kann mich auch nicht daran erinnern, je eine Arbeit wegen zu vieler Rechtschreibfehler abgewertet zu haben.


    Gruß,
    Remus

    Zitat

    Um den "vollen Umfang" nicht aus den Augen zu verlieren, es gibt echte Teilleistungsschwächen.


    Das wird auch nicht bestritten.


    Gruß,
    Remus

    Zitat

    das liest sich ja spannend. In Wirklichkeit haben die Kinder bloß keine Lust und stellen sich an. Sind scharf auf den bequemen Notenschutz und geben sich gar keine Mühe mehr. So stolzieren sie dann mit Nachteilsausgleich in aller Bequemlichkeit durch ihr Abi.


    Du beschreibst meine Situation gerade ziemlich genau. Bis zur 10. Klasse lief die Show wunderbar. Danach wurde das geile Gutachten leider von meinem Vater entsorgt und ich musste mir wieder Mühe geben, wie alle anderen Kinder in der neuen Schule auch. Da wurde es plötzlich (ganz ohne Fördermaßnahmen) besser...


    Fazit: Ich bin ein verdammtes Wunder! Und in meiner Klasse waren noch zwei solche Wunder...


    Zitat

    Aha. Das habe ich bislang anders wahrgenommen. Da kann man mal sehen.


    Unsere (allein erziehenden) Mütter haben die Sache natürlich ganz anders gesehen, und wir hätten nicht im Traum daran gedacht, sie aufzuklären.


    Ob die Situation in meiner Klasse representativ ist, wage ich nicht zu beurteilen. Sie erscheint mir aber angesichts der Modalitäten als logische Konsequenz.


    Und ich muss o-papa und dir recht geben, die beiden anderen Fälle hatten akademische Elternhäuser. Und ein Unterschichtkind war ich auch nicht.


    Gruß,
    Remus

    Ich war nicht von LRS betroffen, sondern von weitreichenden falschen Entscheidungen! Mir fehlte nichts ausser der Lust dazu, Schreiben richtig zu lernen. Aber ich hatte die alleinerziehende Mama mit dem Hang zum Psychiater/Psychologen und dem "Gutachten". Genau wie die beiden anderen "Betroffenen". Wir drei fanden das damals cool, uns nun nicht mehr um die Rechtschreibung kümmern zu müssen. Ich weiß daher auch, warum wir heute halbwegs richtig schreiben können: Unser Lebensweg erforderte es. Einsicht in Notwendigkeit leistet z.T. mehr als "spezielle Förderung". Das Gutachten hatte alles nur verschlimmert. Leider!


    Und als Lehrer habe ich mich nicht "besonders" mit der Thematik beschäftigt. In meinen Fächern spielt die vom Schüler geschriebene Sprache nur eine untergeordnete Rolle. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, je eine Arbeit wegen zu vieler Rechtschreibfehler abgewertet zu haben.


    Gruß,
    Remus

    Zitat

    Flexi schrieb am 02.04.2006 14:53:
    Remus, irgendwie klingen deine Worte seeeeehr nach Franz Josef Neffe... ?( ...eigenartig... ;) Sicherlich gibt es unbestritten Eltern die auf den 'Mein Kind hat LRS oder Legasthenie' Zug aufspringen...das möchte ich nicht bezweifeln..und schaden ihrem Kind damit ungemein...und nicht nur ihren eigenen, sondern auch den wirklich Betroffenen, das kann aber in keiner Weise auf jeden und alle übertragen werden. Es GIBT Legastheniker.


    Kann es sein, dass dieser Herr Neffe das gleiche Schicksal hatte? In meiner Klasse gab es ab 1978 drei "LRS-Schicksale", die heute alle normal schreiben können. Offenbar waren das Fehldiagnosen der ortsansässigen Gutachter. Möglicherweise gibt es wirklich Legasthenie. Der Nachweis produziert aber recht viele Fehldiagnosen. Und diese Fehldiagnosen machen aus einer sonstwie verursachten Schwäche ein eskalierendes Problem. Es muss daher die Frage erlaubt sein, ob solche Diagnosen nicht eher schaden? In der beurteilenden Statistik gibt es viele solcher Erscheinungen: Würde man z.B. die Bevölkerung Deutschlands flächendeckend auf gefährliche Krankheiten untersuchen, so hätten wir plötzlich hunderttausende kerngesunde Kranke, die durch die dann einsetzenden Therapien erst wirklich Schaden nehmen würden.


    Gruß,
    Remus

    Zitat

    Welche Berufe kann zum Beispiel heute noch ein Förderschüler oder Hauptschüler erlernen,wenn schon für die Meisten mindestens Realschulabschluss verlangt wird oder gar Abitur.


    Ich kenne mehrere Leute, die mit einem einfachen Schulabschluss auf dem Arbeitsmarktzunächst nur unbefriedigende Tätigkeiten ausführen konnten. Das hat sie dann dazu bewogen, einen höheren Schulabschluss nachzuholen. Durch die neu gewonnenen Perspektiven aus dem Arbeitsleben fiel ihnen das leicht. Heute üben sie alle recht ansprechende Tätigkeiten aus. Der Weg aus der Armut ist Bildung!


    Zitat

    Hab mal gelesen in Deutschland gäbe es im Vergleich zu anderen Ländern viel zu wenige Studenten,ob das so stimmt weiß ich nicht.


    In anderen Ländern kann man allerdings auch Dinge studieren, die man hier eher als Ausbildung machen würde. Das relativiert einiges.


    Gruß,
    Remus


    Edit: Ákzent entfernt... Quote eingefügt.

    Zitat

    Wer selber niemals davon betroffen war, selber niemals mit diesen Kinder gelebt hat, der kann schlicht nicht beurteilen, wie weit reichend falsche Entscheidungen sein können. Aber Eltern sind ja besser in die Kategorie ungebildete Möchte-Gerne einzuordnen, als GEMEINSAM nach Lösungen zu suchen.


    Hallo, hier! Ich bin davon betroffen. Oh ja, ich bin ein Ex-Legastheniker. Ich habe erlebt, wie weitreichend falsche Entscheidungen sein können. Ich habe am eigenen Leibe erlebt, wie mit Hilfe eines Gutachtens letztlich eine Schwäche in eine Behinderung uminterpretiert wird, die letztlich gar nicht existierte. Der Glaube an diese Behinderung (incl. der Vorzüge) förderte ihr Erscheinungsbild ungemein und hat das Problem nur verschoben und vergrößert. Und natürlich hat die "Industrie" gut an mir verdient. "Geheilt" wurde ich, als ein Wechsel der Erziehungsberechtigten stattfand und die neue Schule nichts mehr von meiner angeblichen Behinderung erfahren hat, da das Gutachten im Müll entsorgt wurde. Wie viele solcher Fehldiagnosen wird es wohl noch geben?


    Zitat

    Ach...und noch etwas...wenn denn die ganzen Institute derartige Wohltätigkeitsvereine sind, ist es doch sehr verwunderlich, dass reihenweise Jugendämter unter Berücksichtigung des §35a, die Förderungen betroffener Kinder gezahlt haben, was sicherlich nicht von Nöten gewesen wäre, wenn denn die Lehrer wirklich so umfassend über die Thematik Bescheid wüssten.


    Mit dieser Argumentation werden auch alle Asylsuchenden zu Verfolgten und Opfern der deutschen Botschafter. Möglicherweise enthält diese Argumentationsstruktur ein paar logische Lücken?



    Gruß,
    Remus

    Auch eine interessante Sichtweise:


    Zitat

    Ob an einer Schule 20 % Deutsche und 80 % Ausländer unterrichtet werden oder umgekehrt, spielt doch wohl so überhaupt keine Rolle, wenn die Damen und Herren des Le(e/h)rkörpers ihre Hausaufgaben machen, Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten annehmen und statt Dienst nach Vorschrift Motivationsunterricht mit interessanten Praxiselementen, statt Kreidepseudopädagogik, anbieten und praktizieren würden?! Vielleicht würde das 1:1 Lesen und Akzeptieren vorhandener Erlasse und Vorschriften auch erst einmal schon helfen, um aus 'Raufbolden' wieder Youngster zu machen, die den Spaß am Lernen neu entdecken???


    Die Quelle könnt ihr euch denken...


    :D


    Remus

    Zitat

    hängt damit zusammen, dass "alte Hasen" Angst haben, junge Grünschnäbel könnten ihnen die Butter vom Brot nehmen oder etwas zu vorlaut sein, weil denen ja numal nicht alles zusteht, das Recht muss mann sich ja schließlich erst erarbeiten...


    Und du bist Lehrer? Junglehrer vielleicht? Au Backe...

    Die Sinnfrage habe ich mir auch schon oft gestellt. Ein Argument nennst du schon: Schulbücher können in elektronischer Form transportiert werden. Ein paar andere Argumente kommen mir auch noch in den Sinn. Aber rechtfertigen diese Argumente den Einsatz eines solchen Gerätes? Offen gestanden versuche ich mir seit Jahren hierzu eine Meinung zu bilden. Wir haben die Idee schon mal an unserer Schule diskutiert, aber auch da herrscht keine klare Meinung vor. Eine Reihe von Schülern der SII kauft sich einfach solch ein Gerät und nutzt es z.B. in Freistunden. Diese Schüler sehen offenbar einen Sinn darin. Mir gelingt das irgendwie nicht.


    Gruß,
    Remus

    Zitat

    Jugendliche, die in ihrer Schullaufbahn von einer höheren auf eine niedrigere Schulform wechseln mussten, weisen zum überwiegenden Teil Grundschulempfehlungen für die Schulformen auf, an denen sie letztlich gescheitert sind. Das Risiko, aufgrund einer falschen Grundschulempfehlung einer nicht geeigneten, weil zu hohen Schulform zugewiesen zu werden, ist um ein Vielfaches größer als aufgrund übersteigerter Bildungsansprüche der Eltern an einer nicht geeigneten Schulform angemeldet zu werden.


    Für das Bundesgebiet insgesamt zeigen die PISA-Daten:
    73% aller 15-jährigen Realschüler, die von einem Gymnasium gewechselt sind, haben seinerzeit eine Grundschulempfehlung für das Gymnasium erhalten.


    Hmmm...













    Spoiler:
    Auf einer Schule sind 100 Schüler. 99 davon haben eine Gy-Empfehlung. Ein Schüler ist trotz Realschulempfehlung dort. Es werden 4 Schüler an die Realschule abgegeben, drei Gym-Empfohlene sowie der Real-Empfohlene.
    a) Überprüfen Sie, ob diese Zahlen den im Quelltext gemachten Angaben ungefähr entsprechen.
    b) Beurteilen Sie die Schlussfolgerung in der Quelle.
    c) Nennen Sie Gründe, welche die Sichtweise des Quelltextes erklären.
    d) Ärgern Sie sich nicht!

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