Beiträge von Schubbidu

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    Original von Nighthawk
    Für mich heißt das eher, dass er selbständig - ohne Hilfe - auf die Lösungen/Antworten kommt ...


    Ne, da wären wir meiner Meinung nach im kognitiven Bereich. Klar lässt sich das nicht 100% auseinanderhalten aber ich finde es trotzdem hilfreich, das voneinander zu trennen.


    Im Geographieunterricht mache ich z.B. immer wieder die Erfahrung, das Jungs eine Aufgabenstellung kongnitiv durchdringen und auch selbstständig lösen, dann aber nicht in der Lage sind, die Ergebnisse sprachlich sauber "sach-, situations- und adressatengerecht" vorzutragen (mündlich oder schriftlich spielt da eine untergeordnete Rolle). Auch wenn das dann in einem eher naturwissenschaftlichen Fach wie Geo nicht so stark ins Gewicht fällt wie z.B. in Deutsch oder Gemeinschaftskunde, würde ich dem Schüler dann halt auch hier zurückmelden, dass er sprachlich noch über Defizite verfügt.


    Natürlich lässt das Zitat aus den Bildungsstandards einen Interpretationsspielraum, da gebe ich dir Recht. Aber um es nochmal etwas konkreter am vorliegenden Fall darzustellen: Was bringt es der Schülerin, wenn ich ihr über meine Noten signalisiere "Alles in Butter" und beim erstbesten Vorstellungsgespräch nach der Schule ist sie nicht in der Lage sich sprachlich angemessen darzustellen?


    Ich finde diese Überlegungen gelten auch erstmal unabhängig von der Bundeslandfrage. Dass man sich dann den rechtlichen Vorgaben (z.B. Gewichtung der Bring- oder Holschuld) anzupassen hat, ist klar.

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    Original von Aktenklammer
    Wenn es so ist, wie schlauby schreibt, würde ich aber ja einen Verlust machen, wenn ich die Bescheinigung nicht ans LBV schicke, denn ich zahle mehr als die genannte Summe.


    Das Geld wäre ja nicht weg. Du müsstest es dir aber dann im Rahmen deiner Einkommenssteuererklärung wieder zurück holen. Bis du es wieder in den Händen hast, entgehen dir natürlich z. B. potentielle Zinseinnahmen für den Fall, dass du die paar Euro pro Monat irgendwo gewinnbringend auf die Seite legen würdest.

    Zitat

    Original von Nighthawk


    Aber SuS dafür bestrafen, dass sie sich freiwillig nicht melden - das kann ja auch ganz verschiedene Gründe haben - halte ich persönlich für unangebracht.


    Nighthawk, es geht hier doch nicht um eine Bestrafung. Es mag auch eine ganze Reihe individueller und nachvollziehbarer Gründe geben, warum ein Schüler eine schriftliche Klassenarbeit verhaut. Du wirst - begründete Extremfälle mal ausgenommen - hier in der Regel aber trotzdem ein entsprechendes Feedback über den Leistungsstand in Form einer Note geben.


    Ich habe weiter oben ja schon darauf hingewiesen: Die Schülerin hat einfach noch Defizite im Bereich der Sprachkompetenz. Das würde ich ihr durch eine entprechende Note auch transparent machen.


    Die Bildungsstandards für das Fach Deusch in BW formulieren hier bspw.:
    "Die Erweiterung und Vertiefung der sprachlichen Kompetenz
    der Schülerinnen und Schüler im mündlichen und schriftlichen
    Bereich ist eine der Hauptaufgaben des Deutschunterrichts. Er
    befähigt zu bewusstem und differenziertem Sprachgebrauch, zu
    selbstständigem, normgerechtem und kreativem Umgang mit
    Sprache. Die Schülerinnen und Schüler erfahren Bedeutung
    und Wirkung von Sprache. Sie lernen sach-, situations- und
    adressatengerecht sprachlich zu handeln."


    Unterstreichungen von mir.

    Zitat

    Original von Dani86
    Meine eigene Erfahrung deckt sich hier auch mit dem was aktuell im Didaktikunterricht an der Uni gelehrt wird.


    Wenn sie schwätzt hat das einen Grund. Vielleicht ist sie unterfordert und langweilt sich.
    Bezieh sie mehr in den Unterricht mit ein (nicht durch Fragen, wenn du weißt, dass sie nicht aufgepasst hat, damit bringst du sie nur in ne unangenehme Situation). Lass sie Referate vorbereiten oder rufe sie an die Tafel vor und lass sie die Tafelanschrift machen, die du ihr diktierst.


    Dani, du hast grundsätzlich mit deinen Hinweisen natürlich Recht und die von dir genannten Ideen sollten sicher am Anfang eines Versuches stehen, dass Problem in den Griff zu bekommen.


    ABER: Zwischen Theorie und Praxis gibt es halt doch sehr oft große Unterschiede. Ein Patentrezept gibt es einfach nicht und bei 30 Schülern ist es auch nicht immer möglich alle gleichermaßen und ihrem Leistungsniveau entsprechend in das Unterrichtsgeschehen zu integrieren. Langeweile kann da phasenweise schon mal aufkommen - man kann sich ja auch als Schüler nicht für alles interessieren. Das ist auch ok. Als Lehrer erwarte ich von den Schülern aber, dass es totzdem nicht zu permanenten Störungen kommt.


    Ob allerdings der von dir eingebrachte Vorschlag, die Schülerin an die Tafel zu rufen, von ihr als weniger unangenehm empfunden wird als "meine" direkte, unterrichtsbezogene Ansprache am Platz, wage ich dann doch zu bezweifeln.

    Bei uns wurden die Bescheinigungen zentral von der Sekretärin eingesammelt und dann ans LBV geschickt. Ich denke aber, dass war einfach eine nette Serviceleistung unserer Schulverwaltung und du kannst das Schreiben auch selbst an das LBV schicken.

    Ich denke man sollte hier wirklich eine "gesunde" Mischung aus Bring- und Holschuld anwenden. Wenn die Schülerin bei Ansprache gute bis sehr gute Beiträge bringt, würde ich ihr auch keine Note im 5er-Bereich geben. Schließlich hat sie ja dann mündlich durchaus etwas geleistet. Eine gute oder sehr gute Gesamtnote für die mündliche Leistung würde es bei ansonsten kompletter Schweigsamkeit aus den von mir weiter oben schon angesprochenen Gründen aber auch nicht geben können.

    Ich denke auch, dass du beides brauchst. Einen "richtigen" Arbeitsrechner (PC oder großformatiges Notebook) zu Hause und einen mobilen Kleinstrechner.


    Derzeit besitze ich neben meinem PC noch ein relative leichtes (2kg) 14 Zoll Notebook. Im Schulalltag ist mir das aber mittlerweile deutlich (!) zu schwer und voluminös. Aus diesem Grund werde ich mir in den kommenden Wochen ebenfalls ein Netbook zulegen.


    Alternativ bleibt natürlich noch, das kleine Netbook daheim an eine externe Tastatur und einen großen Bildschirm anzuschließen. Dann könnte man vielleicht auf besagten Arbeitsrechner verzichten. Mir persönlich würden in so einem Fall aber die Leistungsgrenzen der Netbooks Probleme machen, da ich doch gelegentlich Bilder bearbeite, CDs rippe etc.

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    Original von Aktenklammer
    Nur wohl schüchtern oder eben vielleicht auch daran gewöhnt dass sie - mit einem erhobenen Zeigefinger "eigentlich..." - immer die Höchstnote bekommen hat, obwohl sie so dermaßen schweigsam ist.


    Spätestens mit dem Eintritt in das Berufsleben rächt es sich dann aber gewaltig, wenn man eine solche Strategie verinnerlicht hat. Schon allein aus diesem Grund würde ich der Schülerin eben auch JETZT über die Note deutlich aufzeigen, dass sie nicht in allen Kompetenzfeldern "sehr gut" ist.


    Ich halte die strikte Trennung von Mitarbeit und Leistung für nicht machbar und auch nicht für sinnvoll. Ich denke auch, dass es sich bei der für BW immer wieder erwähnten strikten Trennung um eine Überinterpretation der rechtlichen Vorgaben handelt.


    Für mich ist die Kopfnote eine Zusatzinformation, die einen bestimmten Aspekt in den Vordergrund rückt. Das heißt aber nicht, dass ich diesen Teil nicht auch in die Fachnote einfließen lassen kann. Wer mir Gegenteiliges anhand von entprechenden Verordnungen für BW belegen kann, dem wäre ich wirklich dankbar. Bislang habe ich nämlich nichts derartiges finden können. (Klar ist natürlich, dass entsprechende Regelungen auf Schulebene hier eine bindende Wirkung entfalten können.)


    Da ich schwerpunktmäßig sozialwissenschaftliche Fächer unterrichte, halte ich zumindest in diesem Bereich auch eine Trennung von mündlicher Leistung und mündlicher Mitarbeit spätestens ab der Mittelstufe nicht mehr für angebracht. Die Fähigkeit, sich ausdrücken zu können und sein Wissen in Arbeitsprozesse einbringen zu können ist aus meiner Sicht Bestandteil einer fachspezifischen Kompetenz, die es laut Bildungsplan in meinen Fächern zu erwerben gilt (Kommunikationskompetenz). Wie bei den anderen Kompetenzfeldern auch, geht die Leistungsfähigkeit des Schülers eben in die Fachnote ein.


    Eine Schülerin, die sich nicht von selbst mündlich in den Unterricht einbringen kann, hat klare Defizite in diesem Bereich und das drückt eben auch die Fachnote im Zeugnis aus. Eine 1 würde besagte Schülerin von mir also nicht bekommen können.


    Eine Ausnahme gibt es: Ich habe z.B. eine Autistin bei mir im Unterricht. Von der kann ich diese Teilleistung einfach nicht erwarten. Dementsprechend wird sie auch nicht bewertet.

    Von alleine kommt ein direktes positives Feedback von Schülerseite sicherlich nur selten. Anders sieht es aus, wenn du deinen Unterricht regelmäßig von Schülern evaluieren lässt. Hier kann man sich dann - vorausgesetzt man hat einigermaßen gut gearbeitet - sein Lob abholen. Die Initiative geht dazu aber halt von dir aus.

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    Original von magister999


    Es gibt sehr gute Publikationen zum Thema. Ich kenne einen hervorragenden Loseblatt-Ratgeber - der mehrmals im Jahr aktualisiert wird - inclusive Computerprogramm für die Steuererklärung, aber ich will hier keine Werbung machen. Einen Steuerberater zu beauftragen kommt natürlich ebenfalls infrage.


    Die einschlägigen Test-Magazine testen ja auch fast jedes Jahr entsprechende Programme. Für meine erste Steuererklärung vor einigen Jahren habe ich mir eines der führenden Produkte gekauft und es nicht bereut. Gerade wenn man eine Steuererklärung noch nie gemacht hat, würde ich sogar sehr zu dieser Investition (ca. 40€) raten. Die 40€ habe ich locker durch wertvolle Tipps der Steuersoftware als Steuerersparnis wieder reingeholt.

    Zitat

    Original von SunnyGS
    Ist das alles machbar?


    Ja, das ist machbar, soweit ich das überblicke.


    Mit dem Pauschalbetrag bin ich mir nicht ganz sicher. Wenn es einen gibt, habe ich es dann aber bislang in jedem Jahr geschafft, diesen mit meinen Nachweisen zu überschreiten und entsprechend mehr erstattet zu bekommen.


    Was die Steuererklärungen der vergangenen Jahre anbelangt. Evtl. lohnt sich auch hier noch eine Steuererklärung - auch wenn du keine Nachweise hast. Das hängt halt sehr von den Rahmenbedingungen ab (also z.B. Kinderzahl, verheiratet usw.)

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    Original von Aktenklammer
    Als ich gerade die Kassenquittungen meiner Ikea-Einkäufe sortiert habe, fiel mir - mal wieder auf - dass die Ikea-Produktnamen nicht unbedingt sehr selbstsprechend sind. Ganz blöd gefragt: Legt ihr eine Liste an mit den einzelnen Produktnamen, damit der Bearbeiter weiß, was das ist?


    Wenn ich die Daten in mein Steuerprogramm eingebe, achte ich schon immer darauf, dass das für andere nachvollziehbar bleibt. Zusammen mit dem Produktnamen und dem Datum gebe ich also immer auch kurz einen Grund für den Kauf an, also z.B. "Unterrichtsvorbereitung" bei Sachbüchern. In deinem Fall würde ich wohl "Büroaussattung/Regale" oder ähnliches schreiben.

    Zitat

    Original von bligger
    Ich kann natürlich auch so schreiben, wusste nicht, dass hier so auf Rechtschreibung geachtet wird.


    Sorry, aber ich habe auch darüber nachgedacht, ob der Beitrag ernst gemeint ist. Das liegt nicht nur an der Rechtschreibung (meine Beiträge sind auch oft nicht ganz fehlerfrei), sondern auch an den weiteren "Umständen". Du hast dich neu angemeldet, stellst eine sehr pauschale Frage und gibst relativ wenig Informationen darüber, was du bereits schon unternommen hast. Hast du z.B. schon mit der Klassenleitung darüber gesprochen? Bist du vielleicht sogar selbst die Klassenlehrerin usw.


    Wie auch immer; ich liste mal alles auf, was mir spontan dazu an Handlungsmöglichkeiten einfällt:

    • Mit KollegInnen das Problem besprechen & kollektiv handeln
    • Elternbrief >> Elterngespräch
    • Klassenbucheintrag
    • Den Schülern einmal transparent machen, was du von ihnen erwartest und was dich stört. Anschließend in Konfliktsituationen im Unterricht NICHT mehr diskutieren, sondern konsequent handeln.
    • Bei fortgesetzten Störungen/Unverschämtheiten >> Direktion hinzuziehen
    • Sitzordnung verändern
    • Schülerin genau dann aufrufen, wenn sie am quatschen ist >> entsprechende mündliche Note für die nun folgende Leistung geben (ist gemein, wirkt aber)
    • ...

    Mir ist noch was durch den Kopf gegangen.


    Ich glaube, dass der Gedanke, dass Lehrer prinzipiell im Anzug vor der Klasse zu stehen haben, einem Schulmodell aus der Vergangenheit angehört. Früher stand nach allgemeinem Verständnis der Unterricht im Vordergrund. Heute haben wir eindeutig auch einen Erziehungsauftrag.


    Erziehung kann meiner Meinung nach nur funktionieren, wenn man eine (professionelle!) Beziehung zu den Jugendlichen aufbaut. Dabei geht es - um es ganz deutlich zu sagen - nicht um eine freundschaftliche Annäherung. Ich brauche aber "Zugangskanäle", Schnittmengen...


    Ein Streetworker wird niemals auf die Idee kommen, seine Klienten in Anzug und Krawatte aufzusuchen. Da verbaut er sich nämlich einen der möglichen Zugänge. Er wird sich aber auch nicht wie ein Stadtstreicher kleiden - auch wenn das seine "Kunden" sind. Schließlich will er sich ja nicht anbiedern und autentisch wäre er dann auch nicht mehr.


    Übertragen auf unseren Job denke ich eben, dass der Kleidungsstil Zugänge zu Schülern erleichtern oder erschweren kann. Es ist nur ein Baustein von vielen, aber er wirkt. Deshalb halte ich auch die Vielfallt für so sinnvoll. Kollegen, die einen eher formalen Kleidungsstil pflegen, sprechen auf dieser Ebene eben andere Schüler an, als die eher leger gekleideten.

    Zitat

    Original von kleiner gruener frosch


    Im Anzug und mit Krawatte wird man mich in der Schule nie sehen. Keine Chance. ;)


    Dem schließe ich mich an!


    Ich denke, es geht im Endeffekt nicht um die Frage "modisch oder altmodisch". Viel wichtiger ist ein geplegtes Äußeres und Autentizität. Ich halte nichts von Uniformierung und glaube auch, dass die Schüler bezüglich ihrer Sozialkompetenzen mehr lernen können, wenn sie sich auf Individuen einstellen müssen, die diese Individualität eben auch in ihrem Kleidungsstil spiegeln. Schule lebt doch gerade von dieser Vielfallt!


    Das Kleidung eine Wirkung hat, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Dessen sollte man sich als Lehrer schon bewusst sein.

    Zitat

    Original von Vaila
    Sprich: in einer bestimmten Pause sollten alle Klassen und Kurse zu Besen, Handfeger und Kehrblech greifen, um eine angemessene Lernumgebung zu schaffen.


    Nur so eine Idee: Wie sieht das denn arbeitsrechlich aus? Für den "normalen" Arbeitnehmer gibt es doch vorgeschriebene Pausenzeiten nach "x" Stunden Arbeit. Die Details habe ich aber leider nicht im Kopf.

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