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Original von klöni
Unser SL bemüht sich sehr, führt ein Disziplinargespräch nach dem nächsten. Leider hat sich bereits eine Art Abnutzungseffekt bemerkbar gemacht. Einige Schüler sehen es auch als coole Abwechslung, mal mit Herrn XY ein Gespräch geführt zu haben. Gehört schon zum "guten Ton" dazu.
Häufig verlaufen sich diese Gespräche im Sande, da ich davon gar nichts mitbekomme bzw. nicht informiert werde, keine Gesprächsnotizen angefertigt werden, und ich so auch nicht an die Eltern herankomme. Eigentlich bräuchte ich ein ganz eigenes Organisationssystem nur für die täglich anfallenden 3-4 Zwischenfälle, die sich in und um meine Klasse abspielen. Viele Dinge werden einfach vergessen, das Klassenbuch ist auch nicht immer zur Hand.
LG klöni
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Also wenn sich Abnutzungseffekte einstellen, dann wird hier meiner Meinung nach einfach nicht konsequent genug vorgegangen. Es geht hier wohl nicht mehr um einfache Disziplinargespräche. Den Schülern und auch den Eltern muss - um es mal ganz deutlich zu sagen - der Arsch auf Grundeis gehen, wenn sie beim Chef auflaufen müssen. Die Eskalationsleiter muss von diesem konsequent bis hin zum (zunächst befristeten) Schulausschluss vollständig ausgenutzt werden.
Wichtig ist, dass du dich nicht verzettelst. Picke dir einige der besonders auffälligen Schüler raus. Hier wird sauber das Fehlverhalten dokumentiert und in regelmäßigen Abständen der Direktion vorgelegt. Es sollte dabei für alle klar sein, welches Vergehen welche Konsequenzen zur Folge hat. Genau an diesen einschneidenden Konsequenzen scheint es nämlich bislang zu fehlen.
Es ist auch zu überlegen, ob jeder kleine Mist ins Klassenbuch eingetragen wird. Inflationäre Einträge ohne Konsequenzen entwerten diesen Vorgang in den Augen der Schüler. Alternativ ließe sich sowas wie ein pädagogisches Tagebuch zur Dokumentation im Hintergrund führen (sowas kann man auch für alle KollegInnen zentral zugänglich im Lehrerzimmer ablegen). Sollte es z.B. mit Eltern zu (Rechts-)Streitigkeiten kommen, hat man dieses als Nachweis zur Verfügung.
Ansonsten zeigt mir auch dein letzter Beitrag erneut, dass hier anscheinend nicht ausreichend kooperiert wird. Wenn Gespräche im Sand verlaufen und du Infos erst verspätet oder gar nicht bekommst, dann läuft da was falsch.
Ich halte hier dringend eine Klassenkonferenz für angebracht. Die Schulleitung sollte hierbei auf jeden Fall anwesend sein. Ziel der Konferenz wäre, die Kollegen soweit als möglich auf eine einheitliche Vorgehensweise einzuschwören. Zuvor würde ich bereits mit einigen wenigen KollegInnen einen Rahmen ausarbeitet und diesen dann mit deinem Chef abstimmen. Er muss ja schließlich wissen, was da auf ihn zu kommt und von ihm erwartet wird. Außerdem macht das auf wenig kooperative KollegInnen doch oft einen gewissen Eindruck, wenn die Schulleitung hier offensiv hinter dir steht.
Zuletzt möchte ich dann doch noch auf die Möglichkeit hinweisen, dass sich trotz oder gerade wegen der verfahrenen Situation auch pädagogisch arbeiten lässt. Hier würde ich aber - wie ja bereit von mir schon angesprochen wurde - über externe Kräfte nachdenken.