Beiträge von Schubbidu

    Hallo schlauby,


    zwei interessante Beiträge, die zum Nachdenken anregen. Überzeugen konntest du mich allerdings nicht. Auch ich gehöre wohl eher der Fraktion an, die feste Strukturen für sinnvoll und notwendig hält. Deshalb mal ein paar Anmerkungen zu deinen Aussagen.


    Zitat

    Am Anfang steht das Kind als mündiger Mensch - alles was Schule ausmacht, leitet sich von diesem Bild erst ab.


    Ich halte die Grundannahme, dass Grundschulkinder "mündige" Menschen sind, für problematisch, da sie zu einer Überforderung der Kinder führt. Auch wenn ich kein Experte auf diesem Feld bin, vermute ich doch ziemlich stark, dass Kinder entwicklungspsychologisch im Grundschulalter einfach noch nicht so weit sind, dass man von ihnen Mündigkeit erwarten dürfte.


    Zitat

    Die Kinder wählen ganz eigenständig ihren Lernort, wem es zu laut wird, der sucht sich auf dem Flur eine Lesecke etc. Du kannst also auch als Lehrer ganz Mensch sein und sagen: "Kinder, mir wird es hier gerade zu laut, ich geh jetzt erstmal raus."


    Aus meiner Sicht hört sich das so an: Die lauten, weniger disziplinierten Kinder setzen sich nach dem Prinzip des Rechtes des Stärkeren durch und die ruhigeren haben das Nachsehen.
    Ich frage mich wirklich, was hier als erzieherischer Effekt hängen bleibt. Vielleicht: "Ich muss nur laut genug sein, dann lässt man mich schon machen."??

    Zitat

    Original von Hawkeye
    abschlussfrage: du sagst, du schreibst zwei arbeiten pro jahr, die nicht vorgeschrieben sind - wie ist das denen zu verstehen? darf man in bw neuerdings schulaufgaben schreiben, wie und wo man will?


    grüße


    h.


    In den Kernfächern ist die Anzahl der Klassenarbeiten vorgeschrieben. Ansonsten ist nur ein Maximum festgesetzt. Ich darf in den in der Notenverordnung nicht explizit genannten Fächern höchstens 4 Klassenarbeiten pro Jahr schreiben (siehe §9 Abs. 4). Ich kann aber auch keine schreiben. Wie gesagt, macht das aber normalerweise niemand.

    Zitat

    Original von Hawkeye
    hierzuland=bayern ;)


    Ja, das habe ich deinem Profil auch entnommen. Bin aber trotzdem erstaunt gewesen, dass "mein" Fach in Bayern offensichtlich von einigen als "Drückebergerfach" wahrgenommen wird und wollte darauf hinweisen, dass das nicht überall so ist.


    Keine Korrekturen im Fach Erdkunde?! Also hier in BW schreibe ich am Gymnasium in jeder Klasse zwei Arbeiten pro Jahr. Vorschgrieben ist das zwar nicht. Ich kenne aber keinen einzigen Kollegen, der sich da anders verhält.

    Zitat

    Original von Hermine
    Nur so zur Info: Der dreitäge Schulausschluss ist in der Tat eine Strafe, da der Schüler alles selbst nachlernen muss, außerdem kann sofort am Tag danach ein Test geschrieben werden und der Schüler muss ihn mitschreiben, er wird also behandelt, als wäre er da gewesen.
    Hermine


    Für so unbedeutend halte ich den befristeten Schulausschluss auch nicht. Unsere SL macht in diesem Zusammenhang z.B. gegebenenfalls auch deutlich, dass der betreffende Schüler dem vollständigen Schulausschluss nun einen deutlichen Schritt näher ist.


    Wie das bei anderen Maßnahmen auch ist, hängt es aber halt auch sehr vom Charakter des Schülers ab, welche Wirkung damit erziehlt wird.


    Gelagert werden die bei uns zentral im PC-Raum in einem roll- und abschließbaren Medienwagen mit Schubfächern. Die Akkus werden in regelmäßigen Abständen von unseren beiden Netzwerkbetreuern aufgeladen.


    Die anderen Fragen kann ich dir leidern nicht beantworten

    Also ich würde mich da einfach an den rechtlichen Rahmenbedingungen orientieren, die durch das Jugendschutzgesetz vorgegeben werden. Demnach haben Jugendliche unter 18 Jahren in Gaststätten oder Diskotheken ohne die Begleitung einer erziehungsbeauftragten Person nichts mehr zu suchen.


    Wenn noch nicht alle in der Gruppe volljährig sind und ihr nicht plant, einen kollektiven Disco-Besuch (also Schüler + Lehrer) vorzunehmen, würde ich mich genau so verhalten, wie von dir angedacht.


    Ich kann das nicht verstehen, warum es immer wieder Kollegen gibt, die den Unterschied zwischen Privatleben (in dem ich solche Regeln auch weniger streng handhabe) und Beruf einfach nicht in letzter Konsequenz wahrnehmen.

    Zitat

    Original von klöni
    Frage: Was könnte die SL (und ich meine jetzt nicht die Kollegen durch Aufklärung im Unterricht) im Vorfelde unternehmen, dass solche Zwischenfälle (Abifeier, Abizeitung) zukünftig ausgeschlossen werden?


    Spontan fällt mir folgendes dazu ein:

    • Die Mentoren anweisen, das die Schüler rechtzeitig und zentral über die rechtlichen Rahmenbedingungen informiert werden.
    • Im Vorfeld von Abischerz und Abiball finden doch eigentlich immer Gespräche zwischen den Schülervertretern des Jahrganges und der SL statt (Terminfindung etc.). Hier wären entsprechende Worte ebenfalls angebracht.

    Also ich denke, die Schulen regeln das sehr unterschiedlich, deshalb ist es schwer da einen generellen Rat zu geben.


    Bei uns läuft das z.B. auf Fachschaftsebene gelegentlich auf Konferenzen raus, um die Deputatsvergabe zu regeln. Das hängt aber auch sehr von den Gewohnheiten der unterschiedlichen Fachschaften ab. Bei vielen Läuft das auch einfach zwischen Tür und Angel ab. Im Lehrerzimmer geht es dann für einige Tage immer zu wie auf einem Basar...


    Noch ein kleiner Nachtrag: Schlussendlich wird das Deputat natürlich von Seiten der Direktion festgesetzt. Bei dem was wir da im Vorfeld aushandeln handelt es sich somit nur um Wünsche bzw. Vorschläge. Meistens kommt es dann doch eh anders als man denkt.

    Ergreife doch einfach die Initiative - und zwar auf zwei Ebenen. Ein Feedback von Seiten der Schüler kannst du dir ja jederzeit mittels einer Selbstevaluation einholen. Darüber hinaus würde ich einfach deine SL um ein Personalgespräch bitten. Wenn du noch weiter gehen möchtest, könntest du deinen SL ja auch in deinen Unterricht mit der anschließenden Bitte um ein Feedback einladen. Also meine SL fände sowas sicherlich super.

    Zitat

    Original von Kiray
    NRW: Also bei uns hat am Montag die Schulkonferenz den Beschluss gefasst, dass eine Klassenfahrt nur gebucht werden soll, wenn es Freiplätze für Lehrer gibt. Ist dies nicht möglich, werden die Kosten der Lehrer auf die Schüler umgelegt.


    Rechtswidrig??


    Also ich kenne nicht die rechtlichen Details in NRW. In BW wäre diese Regelung nach meinem Kenntnisstand ganz klar rechtswidrig.

    Zitat

    Original von Antigone


    Mich wundert vor dem Hintergrund auch nicht mehr, wenn Kollegen dieser Tage auf Zeugniskonferenzen die eigentlich - unter großen Klagen über den/die jeweiligen ach so schlechten Schüler - angedrohte 5 nochmal schnell in ´ne 4- umwandeln oder alternativ plötzlich offenbar wird, dass sie die 5 ja blöderweise völlig "versäumt haben" zu mahnen, so dass sie nun gar nicht zählt.... Und dann gibt´s auch noch 3en für Schüler in ´nem Hauptfach, die sonst auf dem Zeugnis keine weitere davon haben.


    Also man kann sich über das Urteil ja zu Recht beklagen aber wer als Lehrer nicht so viel Souveränität besitzt und sich dadurch in seiner Notengebung in dem von dir beschriebenen Sinne beeinflussen lässt, ist meiner Meinung nach wirklich fehl an seinem Platze.

    Da wir die Diskussion bei uns im Kollegium erst kürzlich hatten, kann ich für Baden-W. folgendes sicher sagen:


    Eine Umlage der Kosten ist verboten.


    Mikaels Argument der treuhänderischen Verwaltung ist da sicherlich ein wichtiger Aspekt. Ein zusätzliches Argument gegen die Umlage entsteht, wenn man sie als Vorteilsnahme im Amt interpretiert. Im Endeffekt ist das rechtlich nicht viel anders, als wenn dir die Eltern einfach so mal 150 Euro in die Hand drücken.


    Ich habe zu dem Thema auch irgenwo ein Papier der GEW rumliegen. Dort wird auch entsprechend argumentiert.


    Auch wenn du nicht über die moralische Seite diskutieren willst. Einen kurzen, weniger moralischen als viel mehr politischen Komentar muss ich dann doch noch los werden: Das uns die geltenden Regeln quasi abverlangen, diese Kosten selbst zu tragen, ist ein Unding. Es wird sich daran aber nie etwas ändern, wenn wir durch unser Verhalten dieses Spiel mitspielen und uns zugleich im Zweifel auch noch auf rechtlich höchst problematische Felder begeben. Ich gehe deshalb mit der Regel gegenüber den Eltern ganz offen um. Bestimmte Reisen kann ich eben einfach nicht mehr anbieten, da es keine Freiplätze von Seiten der Veranstalter gibt.

    Zitat

    Original von jani77
    Ich weiß dass es bestimmt sehr individuell ist, wie da bewertet wird, trotzdem: ist es "schwierig" eine 2 zu bekommen? Worauf achten die da?


    Also bei mir hat das "Gesamtpaket" die alles entscheidende Rolle gespielt. Die Unterrichtsbesuche waren wohl eher im 3er Bereich - ich hatte nach 2 Jahren Ref einfach keine Lust mehr auf Schaustunden und habe einfach das gemacht, was ich an dem Tag auch ohne SL-Besuch gemacht hätte. Ausschlaggebend für die 2 im Gutachten war bei mir dann wohl das außerunterichtliche Engagement. Bei anderen mag das dann halt genau umgekehrt sein.


    Wie schon von einigen zuvor erwähnt wurde, ist der frontale Anteil gerade in Bezug auf die verpflichtenden Vorlesungen wohl recht hoch. Aus diesem Grund halte ich in der Oberstufe auch den regelmäßigen Griff zum Lehrervortrag für sinnvoll. Nach meinen Erfahrungen schätzen das die Schüler sogar sehr. Methodenwechsel und Phasen des selbstständigen Lernens bleiben dabei natürlich trotzdem wichtig.


    Um deine Frage mal noch etwas grundsätzlicher zu beantworten: Ich glaube ja, dass die starke Betonung des selbstorganisierten Lernens, die im Moment auf allen Bildungs-Ebenen vorherrscht, in der jetzigen Form oft eher kontraproduktuiv ist. Es ist doch schon verblüffend, dass man im Vergleich zu früher in Kindergarten und Schule dazu neigt, feste Strukturen bzw. Lernwege aufzulösen und den Kindern mehr Freiheiten und Eigenverantwortung zumutet und die Unis dann genau die gegenteiligen Linie fahren - also die Strukturen immer unbeweglicher gestalten. Gleichzeitig hört man dann von dieser Seite in regelmäßigen Abständen die Klage von der abnehmenden Studierfähigkeit der Jugendlichen.


    Ich habe nun seit einiger Zeit das dumpfe Gefühl, dass die Kinder viele Fachinhalte aber auch Lernstrategien eben gerade bei den freieren Methoden nicht erlernen, da sie hier viel leichter ausweichen können. Wenn sie dann an die Uni kommen, fehlt ihnen dann eben immernoch das Handwerkszeug, um dort zu bestehen.

    Ich habe zwar selbst kein entsprechendes Modell, habe mich aber vor einiger Zeit intensiv mit diesem Thema befasst und mich dafür auch im weiteren Bekanntenkreis umgehört. Fazit: Für den von dir genannten Anwendungsbereich (insbesondere PC-Spiele) bringt das schon ein räumliches Plus.


    Zum Musikhören ist ein 5.1-System allerdings mit oder ohne Kopfhörern meiner Meinung nach völliger Quatsch. Aber das war ja auch nicht deine Frage.


    Wenn du so ein Ding online z.B. bei Amazon erwirbst, kannst du es nach einem intensiven Test ja problemlos wieder zurückschicken. Probier es doch einfach mal aus. Ich wäre dann auch an einem entsprechenden Feedback an dieser Stelle interessiert.

    Zitat

    Original von John2


    Aber fragen wir mal so rum: Siehst du einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Schwimmen und Klettern, wenn diese Unternehmung mit Schülern gemacht wird?


    Nein, den sehe ich nicht. Ich unterschreibe die Äußerungen, die Moebius zu diesem Thema im "Schwimm-Thread" gemacht hat. Das Risiko ist in beiden Situationen erheblich und entsprechend muss ich mich absichern. Wenn das nicht möglich ist und ich den Schülern nicht zusätzlich (!) 100% vertrauen kann, geht es eben nicht an den Fels bzw. ins Wasser.

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