Beiträge von Schubbidu

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    Original von callisto


    Bin hierüber gestolpert weil ich momentan nach DER Frisur und DER Kleidung fürs Referendariat suche (sind Jeans ok? Was ist mit langen Haaren? Lehrerinnen tragen doch eigentlich immer Kurzhaarschnitte usw...). Da kam dieser Thread gerade recht. Ich hab zwar noch keine Ahnung ob es an meiner zukünftigen Schule einen "Dress-Code" gibt, aber ich denke ich werde mich weiter so kleiden wie ich mich am wohlsten fühle - und wenn das heißt in Jeans in die Schule gehen (solange es nicht verwaschene, alte, löchrige Jeans von vor 20 Jahren sind - Karottenform, da geb ich euch Recht, geht garnicht!).


    Also ich oute mich mal als Mann mit sehr langen Haaren und kann mich den Aussagen von Finchen nur anschließen. Ich habe diesbezüglich noch keine Nachteile erfahren müssen. Im Gegenteil. Gerade von Schülern und auch von einer großen Mehrheit der Eltern(!) wird nach meinen Erfahrungen ein autentisches, individuelles Auftreten deutlich einer irgendwie gearteten pauschalen Uniformierung vorgezogen.


    Entscheidend ist einfach ein gepflegtes Auftreten. Als Schüler hatte ich z.B. einen Lehrer, der sehr häufig unangenehm nach Schweiß roch. Der hatte natürlich schnell seinen Ruf weg.

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    Original von uli1980
    ha, das ist schön, dass es diesen thread gibt. mich betrifft das nämlich auch und ich habe keine ahnung...


    um wie viel geld handelt es sich denn pro jahr, das man zurück bekommen könnte?


    Das kann man pauschal absolut nicht sagen, denn entscheidend ist dabei einfach, wie lange du zuvor in einem rentenversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis gestanden hast. Neben der Dauer spielt natürlich auch deine Lohnhöhe eine entscheidende Rolle, da hiervon ja anteilig die Beiträger der Rentenversicherung abgezogen werden.


    Überschlagsmäßig kannst du das ganze ausrechnen, wenn die in die sauber abgehefteten Lohn-/Gehaltsmitteilungen der Vergangenheit schaust. Hier ist nämlich der Eigenanteil ausgewiesen. In der Regel reichen die Dezemberauszüge, da hier die Summe der vergangenen Monate aufgeführt wird - wenn ich mich richtig erinnere.


    Eine andere Möglichkeit, den Betrag abzuschätzen, besteht in einem Antrag auf Kontenklärung, den du bei deinem Versicherungsträger stellen kannst.


    Nein, wenn du mehr als 60 Monate (also +5Jahre) eingezahlt hast, hast du einen Rentenanspruch erworben. Die Möglichkeit auf eine Auszahlung der selbst geleisteten Beitrage (es geht nicht um den Arbeitgeberanteil!) entfällt damit meines Wissens.

    Soweit ich die Situation von hier aus überblicken kann, würde ich in dieser Lage wohl das einfache Zeugnis annehmen.


    Allerdings würde ich die Direktorin vielleicht nicht so einfach davon kommen lassen und evtl. eine förmliche Dienstaufsichtsbeschwerde bezüglich ihres Verhaltens und dem ominösen "Personalgespräch" verfassen. Ich denke dieser Person sollte ganz unmissverständlich aufgezeigt werden, dass hier massiv Grenzen überschritten wurden.


    Ich finde es ja auch immer erstaunlich, wie es Menschen (mich eingeschlossen) gelingt sich, bei Ausblendung des eigenen oft kontraproduktiven Verhaltens, für oder gegen etwas zu engagieren.


    Andererseits: Politisches Engagement kann nur punktuell sein. Alles andere ist nicht machbar, außer man klinkt sich völlig aus der Gesellschaft aus. Die Alternative dazu wäre Fatalismus. Mir ist es dann aber doch lieber, die Leute behalten sich - trotz fragwürdiger Ambivalenz im eigenen Verhalten - einen Rest an ethisch-politischer Sensibilität bei und reagieren gelegentlich entsprechend.

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    Original von Annie111
    Andererseits darf man aber auch nicht außer acht lassen, dass Intelligenz bis zu einem gewissen Grad auch erblich ist...
    Blödgen x Blödgen gibt eben häufig nicht Intelligenzbestie.


    Das stimmt in die eine wie in die andere Richtung nicht.


    Siehe z.B. hier: http://www.zeit.de/2009/32/Das-therapierte-Kind-32



    Zitat:
    Das zweite Diagramm ist für ehrgeizige Eltern noch viel bitterer. Die statistische Wahrscheinlichkeit nämlich, dass eine Mutter mit einem IQ von 130 eine Tochter bekommt, die so begabt ist wie die Mutter oder sie überflügelt, beträgt nur 16 Prozent. In 84 Prozent der Fälle, besagt Largos Kurve, wird die Tochter intellektuell weniger leistungsfähig sein. Regression to the mean heißt das Phänomen, Rückentwicklung zur Mitte. Statistisch gesehen neigt der Mensch zum Mittelmaß – besonders intelligente, erfolgreiche Eltern haben also wenig Grund, anzunehmen, dass ihr Kind genauso intelligent und erfolgreich sein wird wie sie. Einstein hat geringe Chancen auf Einstein junior.


    Edit:
    Habe noch ein wenig gegoogelt. Intelligenz scheint zwar vererbbar zu sein, andere Faktoren (soz. Umfeld etc.) spielen aber eine ebenso zentrale Rolle.

    Zitat

    Original von Meike.


    Fakt bleibt:

    Und das kann, meiner Meinung nach, einfach nicht sein.


    Hier bin ich mit dir voll auf einer Linie. Diese Missstände müssen weg!
    Ich glaube allerdings, dass es viel leichter und auch realistischer ist, dass wir das bestehende System so ausstatten und dezent reformieren, dass es funktionieren könnte.

    Zitat

    Original von Nananele
    :D Hast du dir dann einen geliehen? :D


    Nein, ich ziehe mich halt dem Anlass entsprechend "schick" an, kaufe dazu dann auch gerne ein neues Stück. Aber eben Dinge, die ich dann auch im Alltag gerne trage. In einen Anzug wird man mich hoffentlich auch auf meiner Beerdingung nicht rein bekommen. :D

    Zitat

    Original von Meike.

    Mir geht es einzig und allein darum, dass wir es wohl mal schaffen müssen, uns von etwas zu lösen, was sich als Erhalt der Klassengesellschaft und als hoch frustrierend für die Schüler, Eltern und vor allem auch Lehrer herausgestellt hat.


    Naja, ganz unideologisch klingen deine Worte hier aber nicht ;) .


    Ich sehe durchaus auch die historischen Wurzeln des dreigliedrigen Schulsystems. Das ist meiner Meinung aber nicht zentral. Es geht doch darum, ob es sich unter den gebenen Bedingungen und von seiner Grundstruktur her als tauglich heraus stellt.


    Das Beispiel hinkt bestimmt gewaltig. Trotzdem: Die ersten Autobahnen wurden auch zu einem Zweck gebaut, den ich für problematisch halte. Dennoch möchte heute aus guten Gründen keiner darauf verzichten.


    Grundsätzlich halte ich es eben für wesentlich effektiver ab einem bestimmten Alter Schüler in einigermaßen leistungshomogenen Gruppen zu unterrichten. Und die Effektivität beziehe ich dabei auf alle Beteiligten, also Lehrer, leistungsfähige und weniger leistungsfähige Schüler.


    Was die angebliche Frustration anbelangt: Hier ist die Wahrnehmung einfach verfälscht. Die hier bereits angesprochenen Umfrageergebnisse zur hohen Akzeptanz des dreigliedrigen Schulsystems bei nahezu allen (!) Bevölkerungsgruppen sprechen da eine andere Sprache.

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    Original von Antigone


    Manche Kinder/Schüler/Menschen sind schlicht pfiffiger/schlauer/qualifizierter als andere. Grundsätzlich, und eigentlich das Normalste der Welt. Nur heutzutage wird eine solche Tatsache plötzlich massiv in Frage gestellt.
    Und ich habe dennoch auch heute noch absolut nichts dagegen, genau solche Qualifikationen oder eben mangelnde Qualifikationen innerhalb meiner Schülerklientel zu diagnostizieren und auch zu artikulieren.


    Hm, jetzt führen wir die Diskussion um die Schulform dann in zwei Threads. Vielleicht finden die Moderatoren ja eine Lösung...


    Antigone, ich halte das dreigliedrige Schulsystem auch nicht (mehr) grundsätzlich für falsch (früher dachte ich da anders). Allerdings würde ich die Beführworter einer Gesamtschule nicht alle in einen Topf werfen. Deine Ausführungen sind aber so zu verstehen. Zumindes bei Nele und Meike gehe ich davon aus, dass sie nicht die grundsätzlichen Unterschiede von Schülern in Punkte Leistungsfähigkeit bestreiten würden.


    Es geht halt um die Frage der Chancengleichheit und welches System diesbezüglich am meisten leisten kann. Hier kann man ja durchaus begründet unterschiedlicher Meinung sein. Die Performance des aktuellen Systems ist eben in den vergangenen Jahren dramatisch eingebrochen - dass heißt aus meiner Sicht aber eben nicht (und hier sind wir uns dann wohl einig) dass das dreigliedrige Schulsystem als solches des Problem wäre.

    Zitat

    Original von Nananele


    Und Schubidu, natürlich wird das so stimmen was du schreibst, aber ich glaube ich bin einfach ein Mensch der Sorte, der sich weigert auch 200 Euro für eine Jacke auszugeben :D
    Zum Glück haben wir ja unterschiedliche Geschmäcker und alle Anbieter können leben ;)


    Ich kann das sehr gut nachvollziehen. In anderen Bereichen bin ich durchaus ähnlich veranlagt. Ich habe z.B. bis heute (trotz eigener Hochzeit, Rolle als Trauzeuge beim besten Freund, diverse Beerdigungen etc.) immer noch keinen einzigen Anzug in meinem Schrank. Ich bringe es einfach nicht übers Herz, Geld für ein Kleidungsstück auszugeben, dass ich alle zwei Jahre mal an einem Tag trage und ansonsten NIE anziehen würde.

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    Original von neleabels


    P.S. Mal abgesehen davon, weigere ich mich zu akzeptieren, dass man die Kompetenzen, die man für ein erfolgreiches Hochschulstudium braucht, tatsächlich nur in einer leidbesetzten und schülerschindenden Dauerknolzerei erwerben kann, vor der ja wohl die Mehrheit der Schüler ("arme Kinder") beschützt werden muss - zumindest scheint das zwischen den Zeilen der Beiträge hier durch...


    Ob es nicht andere Wege zur Hochschulreife gibt, kann man durchaus kontrovers diskutieren. Ansonsten kann ich deine Argumentation in diesem Fall aber nicht nachvollziehen.


    Ich denke, man sollte die Klagen der Universitäten ernst nehmen, die sich zunehmend über mangelde Hochschulreife der StudienanfängerInnen beklagen. Das Schulsystem scheint hier in seiner jetzigen Form nicht effektiv zu arbeiten.


    Ich sehe hier aber weniger die Frage nach dem Für und Wider des dreigliedrigen Schulsystems berührt. Hier geht es eher um übergeordnete methodisch-didaktische Zielsetzungen bzw. Trends und wie diese aktuell umgesetzt werden (also z.B. der Schwenk von der Fakten- zur Kompetenzorientierung). Diese Probleme entstehen meiner Meinung nach unabhängig von der Schulform.


    Zudem ist der Fachkräftemangel ja nicht nur auf das Versagen des Schulsystems zurückzuführen. Hier zeigt sich eben auch einfach bereits der demographische Wandel.


    Schließlich halte ich den undifferenzierten Ruf nach mehr Akademikern grundsätzlich für sehr fragwürdig - auch oder gerade aus volkswirtschaftlicher Sicht. Ich halte da einfach mehr vom Prinzip der Qualität als der Quantität.

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