hallo,
ich halte den einen teil für humboldt und den anderen teil für polemik. ach un ein bißchen esoterisches geschwurbel ("ganzheitlichkeit", in 100 jahren werden die leute ganzheitlichkeit als typisches denkmodell des frühen 21. jh. nennen)
was vernachlässigt wird: den universalwissenschaftler KANN es nicht mehr geben, das wissen hat sich in den letzten 100 jahren deratig vermehrt, wie soll das ein einzelner noch bewerkstelligen können?
mal zum vergleich: was konnte man 1830, was 1810 noch als völlig abwegig galt? wer hätte 1985 vorausgesagt, dass wir 2005 in der lage sind via internet einkaufen können?
polemik:
bsp: wer gläubig ist, ist dumm, er sieht nicht, dass wir längst bewiesen haben, dass es keinen gott gibt (these albrecht, auch von der homepage)
-> da kann nun wirklich jeder theologe oder naturwissenschaftler drüber lachen, gott ist nicht naturwissenschaftlich beweisbar/nicht beweisbar. theologie und naturwissenschaft untersuchen nicht dasselbe. jeder versuch der beiden disziplinen diese grenze in die eine oder die andere richtung zu überschreiten (z.b. kreationismus, dawkins) macht sich lächerlich.
jaja, ewig dieses herumgehacke auf der 68er generation... ich kann mich nicht daran erinnern, dass leistung in meiner schulzeit keine rolle spielte, auch jetzt im ref nicht. und was heißt überhaupt leistung? auf den anderen seiten seiner homepage preist er das schulsystem der ddr, das ja unglaublich objektiv und transparent gewesen sein muss. sorry, wenn ich DAS nicht glaube. wenn er leistung mit drill gleichsetzt und abprüfbar anhand von standartisierten tests (obwohl er in der einleitung zur "bildung" gerade nicht von einheitlichkeit spricht und auch methodenkompetenz fordert) machen will, dann hat er recht. leider tritt dabei der transfergedanke völlig in den hintergrund.
ich finde es eigentlich unglaublich frech, dass er einer ganzen generation (nämlich auch meiner) vorwirft, wir seien eine spaßgeneration, die nichts im kopf hätte. ich frage mich immer, wie einzelne menschen zu solch einer beurteilung gelangen, ohne ihre überlegungen auch nur in geringster weise durch daten zu stützen. es reicht offenbar völli, sich die "bild" reinzuziehen und dann nochmal im park zu beobachten, wie jugendliche einer alten dame das entenfutter klauen und zack ist die beurteilung da. von einem "professor dr." erwarte ich allerdings ein klein bißchen mehr wissenschaftlichkeit und ein klein wenig weniger polemik.
lg sunrise