Hallo,
erstmal herzlich Willkommen!
Ich habe vor 6 Jahren nach fast 10 Jahren "freie Wirtschaft" den Quereinstieg gemacht, und bin seit dem mit Leib und Seele Lehrer.
Da ich an einer Uni studiert habe, bin ich ganz normal in das Referendariat und die Beamtenlaufbahn gekommen.
Daher kann ich dir deine Fragen zur Besoldung und Arbeitszeit gar nicht beantworten.
Ich finde es aber interessant, dass du (wenn auch als Angestellter,) Lehrer werden kannst. Zur damaligen Zeit wurden (in BaWü) alle FH-Absolventen grundsätzlich abgelehnt. Das ist m.W. auch heute noch so.
Zur Vorgehensweise gibt es eigentlich auch nicht viel zu sagen. Formulare ohne Ende. Geh am besten zu dem Personalreferent des Oberschulamtes o.ä. bei dem du dich bewirbst. Meiner hat mit mir damals eine To-Do-Liste aufgestellt, was ich alles bis wann bringen muss. Das waren Zeugnisse (notariell beglaubigt) und diverse Amtsschreiben (Führungszeugnis u.ä.).
Dann muss dein Abschluss noch anerkannt werden (daran kann man scheitern, doch einfach Widerspruch einlegen hilft da immer). Ich musste dann noch zwei mündliche Prüfungen in meinen angestrebten Fächern ablegen und bestehen. Das ganze hat sich ein halbes Jahr hingezogen.
Was ich dir sagen kann, ist dass du dir als Quereinsteiger ein dickes Fell zulegen musst. Nicht wegen der Schüler, sondern vor allen wegen der Kollegen, von denen viele Quereinsteiger sehr skeptisch betrachten. "Industrieversager" und ähnliches waren die Bemerkungen mit denen ich damals begrüßt wurde. Mittlerweile ist das vergessen, aber genervt hat es doch sehr.
Lehrer ist kein Job wie jeder andere, es ist mehr eine "Lebenseinstellung". Man sollte es sich gut überlegen, ob man das tun will, denn es fordert dich mehr als jeder andere 8h-Job. Und es erfordert den ganzen Menschen und nicht nur deine Arbeitskraft.
Grüße
MN