Beiträge von Shadow

    Aber da die meisten sich nicht "ohne Grund" entlassen lassen, wird das kaum jemand riskieren, da man davon ausgehen muss, dann schlimmstenfalls doch noch 3 Monate arbeiten zu müssen. Man könnte es natürlich dann mit einer Krankschreibung versuchen...
    Alles nicht ganz ohne... Aber wäre wirklich mal interessant, wie so ein Fall dann gehandhabt würde!

    Die Wahrscheinlichkeit, dass du die Sommerferien komplett bezahlt bekommst, ist sehr gering.
    Wenn du Glück hast, bezahlen sie dir den Juli noch voll und setzen den Termin auf den 31.7. Aber wenn du Pech hast, nehmen sie den letzten Schultag.
    Letztlich kann dir das niemand sicher sagen, du wirst bei der Bezirksregierung nachfragen oder es einfach riskieren müssen. Viel Erfolg!


    In der Mittelschule kommen dann diese "Minderheiten" aus vielen Klassen in einer neuen Klasse zusammen, oft mit ganz negativem Selbstbild und noch negativerer Einstellung Schule gegenüber. Der "Rest", "ich bin dumm", "alle anderen haben es geschafft", ... diese Einstellung wurde jahrelang in den Kindern gefestigt. Vielleicht liege ich ja falsch, aber ich bilde mir ein, dass es diesen Kindern besser täte, nähme man sie frühzeitig raus und ließe sie in aller Ruhe und ohne Druck die Grundlagen lernen.

    Wir haben hier im Umfeld in den 4. Klassen nicht nur "ganz wenige Schwache", sondern durchaus einige, die schwächer sind. Da wurde natürlich nicht bei jedem ein IQ-Test gemacht, aber sicher sind da einige grenzwertige bei. Deshalb sind es aber trotzdem erstmal Hauptschüler und keine Förderschüler.
    Es gibt Kinder - und die sind nicht sofort als lernbehindert einzustufen - die werden in ihrem ganzen Leben das 1x1 nicht auswendig können. Die werden vielleicht auch den Zehnerübergang und Rechenstrategien nie wirklich begreifen, sondern rechnen mit Material oder zählen auch in der 9. Klasse noch ab. Die Grundlagen werden NIE sicher sitzen, da kann man noch so in Ruhe und ohne Druck jahrelang arbeiten. Und trotzdem kann es für diese Kinder auf einer Hauptschule (bzw. jetzt Gesamtschule) gut laufen, weil sie da eine neue Chance bekommen und mit viel Fleiß und Übung durchaus ihren Hauptschulabschluss schaffen.

    Der sonderpäd. Förderbedarf im Lernen besteht darin, dass man - theoretisch - Unterstützung für das Kind durch den MSD und /oder eine 2. Lehrkraft bekommt. Welche Entwicklungsrückstände das Kind hatte, damit habe ich mich nicht genau beschäftigt bzw. ist es auch nicht genau ausgeführt. Es tat sich einfach in allen Sachen schwerer und hat zudem mittlere Konzentrationsprobleme.
    Wenn das Kind einen überdurchschnittlichen, mehrstündigen Lernaufwand in Lernfächern (HSU z.B.) betreibt, schafft es noch eine 4. Es war aber auch schon so, dass bei einem etwas schwierigen Thema trotz hohem Lernaufwand eine 6 herausgekommen ist. Das 1x1 kann es sich nicht merken und die Herleitung klappt aufgrund des nicht Durchdringens nicht. Das sind die negativsten Punkte. Im Lesen ist es bei ungeübten Texten eines der schwächsten der Klasse, bei geübten Texten gehört es zum Mittelfeld.


    Die Kinder werden zielgleich unterrichtet. Zieldifferent unterrichtet zu werden heißt das Klassenziel nicht erreichen. Das muss man sich in Bayern schon überlegen. Leichtere Proben darf man den Kindern nicht geben. Entweder ohne Noten oder mit Noten wie die anderen auch.


    Der Hintergrund meiner Eingangsfrage eher darum, welche Chance hat ein Kind mit diesem IQ auf einer Mittelschule? Hier habe ich wenig Erfahrung. Ich hatte eher Schüler mit einem IQ im Normalbereich, die auf eine andere Weise blockiert waren.

    Okay, das wird in Bayern also schon etwas anders gehandhabt. Danke für die Erklärung!
    Die Idee, ihn zurückzusetzen finde ich ja prinzipiell gut. Das wird in NRW sowieso erstmal gemacht. Dann hat er ein Jahr mehr Zeit - trotz begrenztem IQ - einige Inhalte zu wiederholen und zu üben. Aber dazu müsste er ja ins Förderzentrum wechseln mit schwierigem Klientel.
    Hm, keine einfache Entscheidung.
    Vielleicht solltest du auf dein Bauchgefühl hören und ihn dort belassen, wo er gerade ist, sofern die Eltern auch dafür sind. Welche Chance ein Kind mit diesem IQ auf der Mittelschule hat, kann ich leider auch nicht sagen, habe da keine Erfahrung.
    Vielleicht kann jemand aus Bayern das besser einschätzen.

    Und worin besteht der sonderpäd. Förderbedarf, den es seit dem 1. Schuljahr hat, genau?
    Nennt sich das in Bayern auch Förderschwerpunkt "Lernen"? Es wird aber zielgleich mit den anderen unterrichtet?
    Und es schafft trotzdem 4er, mal ne 5, aber auch mal ne 3?
    Dann hat es meiner Ansicht nach aktuell keinen Förderbedarf im Bereich Lernen.
    Sind die 5er nur in bestimmten Fächern oder quer durch die Bank?
    Sehe da keinen Grund, warum es auf eine Förderschule wechseln sollte.

    Ich weiß nicht, wie es in Bayern ist, aber ich sehe aufgrund deiner Schilderung nicht, dass das Kind an einer Förderschule besser aufgehoben wäre. Erstmal müsste doch überhaupt ein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt werden, oder wie ist das in Bayern (habe keine Ahnung). Hat das Kind schonmal eine Klasse bei euch wiederholt? Würde das evtl. etwas bringen?
    Wenn es 4er schreibt ist doch erstmal alles ok. Mal ne 5 ist auch kein Beinbruch.
    Bei uns ist es tatsächlich so, wie du auch schon schreibst, dass leider an den Förderschulen mittlerweile sehr sehr viele Kinder mit emotional-sozialem Förderbedarf unterrichtet werden und da geht es ziemlich hoch her. Kinder, die "nur" lernbehindert sind und vom Wesen her ruhig und angepasst, gehen da in der Regel - so leid es den Kollegen tut - unter.
    Von daher würde ich in deinem geschilderten Fall das Kind auf der Regelschule (und später Mittelschule) lassen - zumal es gut integriert ist - und erstmal die weitere Entwicklung abwarten.

    ...Was ich mich also frage ist, ob es da einen Generationenunterschied gibt und falls das so ist, ob dieser Unterschied von veränderten Bedürfnissen bei den Schülern kommt oder von veränderter Bereitschaft bei den Lehrern.


    Das ist eine interessante Frage. Vielleicht ist es von beidem ein bisschen... Ich finde es schwer, das zu beurteilen.
    Meiner Beobachtung nach ist es einfach eine Typsache der jeweiligen Lehrkraft.
    Auch früher gab es schon Lehrerinnen, die eher "kuschelig" drauf waren. Heute beobachte ich das aber tatsächlich eher bei jüngeren Kolleginnen.
    Kinder stellen sich in der Regel problemlos auf den jeweiligen Typ ein. Bei manchen Kolleginnen würden sich die Kinder niemals trauen, diese zu "umbauchen", wie es hier so schön hieß. Bei anderen ist das an der Tagesordnung.


    Mir persönlich macht das "umbauchen" nichts aus, ich lege kurz den Arm um das Kind und löse aber dann diese Umarmung. Wenn ein Kind im Sitzkreis seinen Kopf an meine Schulter lehnt, reagiere ich ähnlich. Für einige Sekunden ok, nach dem Motto "Ich nehme dich wahr", aber jetzt halte deinen Kopf bitte wieder selbst.
    Auf dem Schoß sitzen geht bei mir absolut gar nicht, das ist mir persönlich zu viel Nähe und ich halte es einfach nicht für angebracht, auch nicht in der 1. Klasse. Selbst wenn ein Kind sich verletzt hat, ist das für mich kein Grund, dies zu tun, man kann auch anders Nähe signalisieren. Aber es ist definitiv eine Typsache.
    Ich beobachte tatsächlich viele Kolleginnen, die da überhaupt kein Problem mit haben, da sitzen selbst in normalen Stunden Kinder im Sitzkreis auf dem Schoß, manchmal ist es nur aus Platzmangel. Da wird geknuddelt, gekuschelt, Haare geflochten oder sonstwas. Ich habe es sogar schon in der 4. Klasse erlebt, Junge auf Schoß der Lehrerin in einer alltäglichen Situation. Das ist für mich mehr als grenzwertig.
    Aber letztlich muss es wohl jede Lehrkraft für sich entscheiden.

    Ich hole diesen Thread mal aus der Versenkung hervor.

    ...


    Ich selber muß diese Situation noch 3 Jahre ertragen. Erst nach 5 Jahren darf man in NRW selber Widerspruch gegen eine Abordnung einlegen.

    Kannst du mir evtl. sagen, wo das mit den 5 Jahren steht? Und wie erfolgsversprechend ist das? Ich bin auf der Suche nach genaueren Infos zu diesem Thema.


    Hat schon mal jemand von euch erfolgreich Widerspruch gegen eine Abordnung eingelegt und mag davon berichten?
    Danke!

    ....
    Aber es ist doch so, dass ein Schüler mit sonderpäd. Förderbedarf, der eine Gymnasialempfehlung hat, weiterhin z.B. im Rahmen der Einzelintegration an einem Gymnasium aufgenommen werden kann oder muss? Oder?

    Ja, das ist so. Er hat nur kein Anrecht auf ein bestimmtes Gymnasium. Er kann aber im Rahmen der Einzelintegration auch an jedem Gymnasium beschult werden, wenn er einen Platz bekommt, er muss sich da dann ganz normal anmelden wie alle anderen auch. Man sollte den Eltern nur deutlich machen, dass Einzelintegration eben auch bedeutet, dass an dieser Schule dann in der Regel nur wenig oder keine Sonderpädagogen sind und dass die Bedingungen ggf. anders sind, als an der Schule, die das Schulamt vorgeschlagen hat.


    Uns wurde darüber hinaus erklärt, dass Gymnasien in der Regel nur zielgleiche Kinder aufnehmen mit folgenden Ausnahmen:
    a) Das Gymnasium möchte zieldifferente Kinder aufnehmen (weil es sich vielleicht auch schon auf den Weg im Zuge der Inklusion gemacht hat)
    b) Es gibt in der Kommune schlichtweg keine andere weiterführende Schule. Dann müssen auch Gymnasien zieldifferente Kinder aufnehmen.


    LG

    Mal eine etwas doofe Frage (muss mich in das Thema noch reinarbeiten):
    Wenn man einen Teilzeitantrag z.B. für ein Jahr stellt, ist man auch definitiv dann ein Jahr daran gebunden, oder gibt es unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, auch vor Ende des Jahres wieder Stunden zu erhöhen?

    Das ist wirklich immer wieder erschreckend!


    Das Schlimme ist, dass es für Studis oder Referendare so einfach ist, damit durchzukommen. Einzig bei Klausuren dürfte es ja auffallen, alles Andere lassen sie vor Abgabe korrigieren und keinem fällts auf.
    Bei Unterrichtsbesuchen wird vorher jeder Tafelanschrieb durchgesprochen und korrigiert und nach dem Ref. juckt es keinen mehr.
    Das ist wirklich schlimm.

    ...bedeutet dann, dass der Sonderpädagoge die Schüler gar nicht mehr sieht?


    Nein, nicht zwingend. Es hängt einfach vom Konzept der Schule ab, WIE die Sonderpädagogen eingesetzt werden. Es bedeutet aber erstmal, dass nicht mehr hochgerechnet wird nach dem Motto "Schule XY hat 10 Kinder mit Förderschwerpunkt LE, also bekommen sie dafür 10x2,6 sonderpädagogische Stunden zugewiesen". Sondern - zumindest Grundschule hier, wie es an der Hauptschule ist, weiß ich nicht - die Schule bekommt eine Anzahl an Stunden, unabhängig davon, wieviele SuS mit Förderbedarf LES es überhaupt gibt. Und wie die Stunden nachher verteilt werden, entscheidet jede Schule für sich.


    ... Laut Erlass sind das bei LE 2,6 Std pro Woche und bei ES 3,5. Damit wäre ich ja nicht mal sehr weit unter dem Richtwert.
    Wie sieht das bei euch an den Schulen aus? Wie wird der Einsatz der Sonderpädagogen geregelt? Werden sie ausschließlich im GU eingesetzt oder erhalten sie auch Stunden für andere Tätigkeiten, die dann wiederum im GU fehlen?
    Ich erachte die "anderen Tätigkeiten" nicht als unwichtig, frage mich nur, inwieweit man den GU deswegen reduzieren sollte.

    Bei uns wurde schon letztes Jahr vom Schulamt kommunziert (und vermutlich gibt es da auch irgendeinen neuen Erlass zu), dass es diese Stundenzuordnung zu den Förderschwerpunkten bei LES eben nicht mehr gibt. Lediglich GE und KM (?) haben immer noch Anspruch auf die angegeben Stunden, da sind es glaub ich 5 Stunden pro Woche.
    Der Einsatz der Sonderpädagogen wird je nach Schule und Konzept anders geregelt.
    Sonderpädagogen mit vielen Stunden imTrainingsraum einzusetzen, halte ich auch nur bedingt für sinnvoll. Aber vielleicht habt ihr besonders viele ES Schüler an der Schule, die oft im Trainingsraum landen und das wäre ja dann wieder als Entlastung für die Kollegen zu sehen.

    Ich habe dir eine PN geschickt.


    Es gibt keinen Ausweg. Einzig und allein die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis und die Neubewerbung auf normale Grundschulstellen, verbunden mit Gehaltseinbußen und dem Risiko, nicht erneut verbeamtet zu werden.


    Alternativ könntest du dich in deiner Gegend umschauen, ob es inoffizielle Schwerpunktschulen gibt, die mit mehr Sonderpädagogen ausgestattet sind. Dort haben SoPä tatsächlich oft die Möglichkeit, in einem richtigen Team eine Klasse zu leiten. Du könntest versuchen, ob du dich an eine solche Schule versetzen lassen kannst. Aber das ändert natürlich kurzfristig auch nichts.

    Hallo Naane,
    ich denke, dass es sehr vielen Sonderpädagogen im GL genau so geht, wie du es schilderst.
    Da sich die Rahmenbedingungen nicht verändern lassen, ist es äußerst schwierig, in dieser Situation zufrieden zu bleiben.
    Da kann man sich noch so oft die vermeintlichen Vorteile schön reden, es bringt nichts.


    Käme es für dich vielleicht in Frage, an eine Förderschule zu gehen bzw. dich versetzen zu lassen? Da hättest du eher die Chance, wenigstens eine Klasse leiten zu dürfen und eine Beziehung zu den Kindern aufbauen zu können.


    LG

    Nur die wirklich starken Kinder entwickeln die Verbindungen selber, so zumindest unsere Erfahrung.
    Alle anderen machen einen Lehrgang dazu und üben die Verbindungen ganz klassisch. Ob das jetzt dem Konzept entspricht oder nicht, war uns erstmal egal. Hauptsache die Schrift ist lesbar und nicht so schrecklich wie die VA. Und das kann ich so unterschreiben.

    Da bin ich auch auf Erfahrungen gespannt! Allein das Konzept überzeugt mich gar nicht und die wenigen Alltagsbeispiele, die ich bisher gesehen habe, waren gruselig.
    Shadow, von dir höre ich zum ersten Mal zumindest ein "waren gar nicht so schlecht" und ich habe das Gefühl, davon bisher einfach immer die ungünstige Seite mitgeschnitten zu haben.

    Was genau meinst du mit "immer die ungünstige Seite mitgeschnitten zu haben"? Ich steh gerade auf dem Schlauch, sorry!


    Ich kenne einige Schulen, die sich damit beschäftigt haben und dann auf die Grundschrift umgestiegen sind.
    Fakt ist: Schüler mit feinmotorischen Problemen haben mit nahezu jeder verbundenen Schrift Schwierigkeiten. Solche Schüler werden sich auch mit der Grundschrift nicht viel leichter tun. Aber es spricht ja auch nichts dagegen, dass solche Schüler eben bei einer Grund- oder Druckschrift bleiben.
    Im Vergleich zur VA kann ich nur sagen, dass die Kinder, die die Grundschrift gelernt haben, deutlich lesbarer und sauberer schreiben. Allerdings würde ich auch immer empfehlen, einen kleinen Lehrgang zu den "Verbindungen" zu machen, es braucht einfach Übung und die meisten Schüler brauchen diese Anleitung, WIE sie verbinden sollen. Bei manchen entwickelt es sich aber auch wirklich individuell.
    Bislang ist mir alles lieber als die VA. Von daher sind die meisten mit der Grundschrift halbwegs zufrieden.

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