Ich weiß ja nicht wie alte deine Schüler sind und es ist auch schön wenn du nur 9 Schüler hast. Ich habe z.B. 25 und das in einer Brennpunktgegend. Ich bin froh, wenn überhaupt Endgeräte vorhanden sind und/oder mich die Eltern verstehen. Einzelne meiner Kinder habe ich seit Wochen nicht gesprochen, auch nicht zu Hause angetroffen etc.
Bei meinen eigenen Kindern wird ein Bringen überhaupt nicht angeboten.
Und doch meckern darf ich immer, denn die letzten Wochen und viele Berichte meiner Freunde mit zahlreichen Kindern in allen Altersgruppen zeigen mir wie realitätsfremd Lehrer oft sind. Vieles wird vorrausgesetzt. Dann werden z.B. Videokonferenzen verpflichtend angesetzt. Mehrmals verschoben etc. Die Leute müssen auch arbeiten, das vergessen viele Lehrer derzeit.
Eine Freundin von mir ist alleinerziehend. Sie muss arbeiten, Sohn mit 10 ist alleine zu Hause. Das schafft er gut, aber er schafft nicht auch noch Videokonferenzen zu halten, Dateien in pdfs umzuwandeln etc..
Gestern kriegt meine 13jährige Tochter eine Erinnerungsmail. Die allererste verpflichtende Aufgabe in Niedersachsen in dem Fach vom 22.4. hat sie vergessen abzufotografieren und hinzuschicken. Gemacht hat sie sie. Anstatt einer freundlichen Erinnerung kommt eine böse Mail an alle im Kurs, dass das inakzeptabel wäre (außer die drei die es gemacht haben, die auch noch namentlich erwähnt werden).
Also wenn wir Lehrer Verständnis für die außergewöhnliche Situation haben wollen, dann bitte auch das Gleiche für die Schüler.
Manche Lehrer sollten sich echt mal ein bisschen entspannen.