Beiträge von Anja82

    Schüler abholen lassen, ist ja auch nur eine Option solange die Eltern mitspielen. Wir haben es nicht selten, dass Eltern einfach sagen, sie können nicht. Oder auch sie wollen nicht. Ein Vater sagte mal, dass ein Pädagoge doch wohl in der Lage sein sollte, mit seinem Sohn umzugehen. (der hatte zuvor in einen Schrank gepinkelt, 1. Klasse)

    Mein Ortsteil von Harburg (schon immer recht großer Migrationsanteil aber dennoch eher dörflicher Charakter) findet gerade eine dramatische Verschiebung statt. Gut situierte und bildungsinteressierte Elternhäuser mit Migrationshintergrund ziehen weg, mit den Worten "ich möchte nicht, dass mein Kinder unter so vielen Ausländern aufwächst). Da ich an der niedersächsischen Landesgrenze arbeite, ziehen diese Familien dann aufs niedersächsische Land. Zurück bleiben immer mehr sozialschwache Elternhäuser (sowohl deutsch als auch mit Migrationshintergrund). Gleichzeitig bekommt Harburg im Moment überproportional (auf ganz HH gesehen) Flüchtlinge zugewiesen.


    Diese Entwicklung ist seit ca. 4-6 Jahren zu beobachten. Ich finde man spürt diese Ghettoisierung sehr.

    Schaut man sich Wahlplakate der CDU aus den 90ern an, könnten das heute Plakate der NPD, mindestens aber der AFD sein. Die AFD wird ja als rechter Sumpf bezeichnet. Ich sehe das nicht so. Auch ich sehe es so, dass der konservative Flügel der CDU nahezu verschwunden ist und diese Wähler sich nun zur AFD wenden. Wer glaubt, dass die AFD (Kandidaten und Wähler) nur Verlierer und Doofe sind, der täuscht sich. In meinem Landkreis sind die Kandidaten Anwälte und Ärzte.

    Von Schulbleitungen träumen wir in der Grundschule nur. Bei uns gibt es die eigentlich nur bei Autisten, bei allen anderen muss man, wenn überhaupt, sehr lange kämpfen. Und selbst wenn man dann eine kriegen würde, gibt es einfach kein Personal.


    Alleine Kinder mit dem Förderschwerpunkt in der emotionalen und sozialen Entwicklung haben wir 2-3 in jeder Klasse. Erwähnte ich, dass wir 4zügig sind, eine Sonderpädagogin haben und die derzeit in Elternzeit ist und es KEINEN Ersatz auf dem Markt gibt.

    Wie sieht denn die Lösung aus? Es gibt Hundertausende, was sag ich Millionen, in Afrika die kommen möchten... Das "Abholen" an der afrikanischen Küste löst eine neue Sogwirkung aus...


    In Hamburg gibt es Grundschulklassen in denen 100% Kinder mit Migrationshintergrund sitzen. Das heißt nicht, dass das alles problematische Kinder oder Familien sind. Aber es sind sehr sehr viele... Das Lernniveau leidet unglaublich...

    Zwischen nicht zurückführen und dafür sorgen, dass das noch einmal überprüft wird liegen doch aber auch Welten.

    Äh, wie arrogant ist das denn bitte? Und das von Lehrern, die sich immer wieder ,zu recht, beschweren, dass jeder meint, er könne bei unserer Arbeit mitreden.


    Wenn eine Abschiebung erfolgen soll, ist ein Verfahren durchlaufen und es wurde geprüft. Sind wir ein Rechtsstaat oder eine Bananenrepublik? Mit welchem Recht verlangen wir eine Überprüfung.

    Ich vermute, dass das geschehen ist. Bei manchen Schülern ist aber nie "gut".
    Was an so einer Geschichte den Beruf interessant macht, will mir nicht in den Kopf.... ich habe lange studiert und mache mir über jede Note Gedanken. Ich mache Benotung transparent und führe nach jedem Quartal ausführliche Rückmeldegespräche über die Noten. Startet ein Schüler hintenrum so eine Aktion, bringt mich das auf die Palme. Hatte ich erst das vergangene Schuljahr, und leider hat sich der Klassenlehrer ziemlich daneben verhalten. O-Ton: "Ich spreche mal mit Frau Micky" und "Wir führen nächste Woche mal ein Gespräch zu dritt". Ätzend.


    Als Klassenlehrer würde ich mich aus so was grundsätzlich raushalten. Bei uns gibt es bei so was eigentlich einen ganz klar definierten formalen Weg. Der Schüler wird vom Abteilungsleiter belehrt und darüber aufgeklärt, was für Möglichkeiten er hat, in Widerspruch zu gehen Das landet dann bei der SL auf dem Schreibtisch.
    Würde ein Schüler meiner Klasse mit so was auf mich zukommen, würde ich ihn erst mal fragen, ob er mit dem entsprechenden Lehrer ausführlich gesprochen hat und ihm das so geschildert hat wie jetzt mir. Verneint er das, würde ich ihn erst mal zum Lehrer schicken, ohne sonst überhaupt tätig zu werden. Dann käme bei mir die formale Belehrung, wozu ich mir die Abteilungsleitung holen würde. Protokoll schreiben und dann abwarten, ob der Schüler das durchzieht. Meistens tun sie es ja nicht.

    Nur weil du dir Gedanken machst, trifft das ja nicht auf alle zu. Ich habe nicht wenige Kollegen, die eher sehr locker mit der Notenbildung umgehen. Auch Symphatie zu einer Familie kann das beeinflussen.


    Als Klassenlehrer sehe ich mich übrigens schon als Vermittler zwischen Elternhaus und Fachkollegen. Oder ist das wieder so ein Grundschulding?

    An meiner Grundschule fahren arbeiten Frauen, dazu meist mit Kindern. Daher häufen sich familienfreundliche Autos. Ich selbst fahre einen 12 Jahre alten Polo, der 10 Jahre davon in meinem Besitz ist. Und solange er läuft, wird auch kein neuer gekauft.

    Mmh,also als ich noch Schüler war, waren wir in der Sek 1 alle heilfroh, daß es alle 2 Jahre neue Lehrer gab. So wußte man wenigstens, daß man Lehrer, mit denen man nicht zurecht kommt, irgendwann mal wieder loswird. :zungeraus:
    Bei uns an der Berufsschule haben wir dann bei den Vollzeitklassen mitunter das andere Extrem. Da hat meine Klasse im nächsten Jahr insg. 32 Wochenstunden Unterricht, aufgeteilt in 18 Fächer und unterrichtet von 15 Kollegen. Ich bin da am Ende Klassenlehrer mit einer Wochenstunde. Auf diese extrem vielgliedrige Welt sollte man die SuS in der Sek 1 schon einmal langsam vorbereiten.

    Ja das Argument höre ich öfter. Aber wieso ist das so bedeutend in der weiterführenden Schule? In der Grundschule hat man im Normalfall 4 Jahre den gleichen Klassenlehrer und das sogar richtig viele Stunden. Und in aller Regel mögen die meisten Schüler ihren Klassenlehrer. Auch für die weiterführende Schule sollte doch gelten: Man kann Pech haben und hat ein paar Jahre einen blöden Lehrer haben, aber doch genauso auch umgekehrt. Ist doch in der Arbeitswelt später nicht anders. Oder häufen sich an der weiterführenden Schule die "blöden Lehrer die man loswerden will"?

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