Beiträge von Anja82

    Ich arbeite seit über 10 Jahren im Brennpunkt, mit einem Anteil von muslimischen Familien bei ca. 50-60%. Ich kann das schon recht gut einschätzen. Dazu kommen Berichte von eher liberalen Familien und natürlich auch das was man so in Talkshows von fortschrittlichen Islamwissenschaftlern hört.


    Im katholischen Bereich kenne ich mich da einfach zu wenig aus. Furchtbar, wenn das so verbreitet war/ ist. Wie gesagt, nach meiner Meinung würde es ohne Religion v.a. auch weniger Leid geben.

    In Hamburg machen alle 4-klässler eine Rally mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. In Kleingruppen ohne Begleitung fahren sie 3-4 Stunden durch ganz Hamburg und erfüllen Aufgaben. Die Eltern geben dafür ihr Einverständnis.

    Wir hatten für kurze Zeit eine Vertretungslehrerin mit Kopftuch (sie hatte nur das 1. Staatsexamen) ... Was passierte...


    Türkische Eltern wollten nur noch diese Lehrerin, sie würde sie besser verstehen, sie würde die türkischen Gedanken verstehen.


    Bei Elterngesprächen sollten sie anwesend sein. Mit türkischen Eltern sprach sie nur türkisch, auch wenn diese gut deutsch konnten.


    Möchte ich so etwas in Deutschland? Nein. Eine gute Frage, ob sowas andersrum auch in der Türkei und anderen muslimischen Ländern möglich wäre.


    Eine Nonne würde jawohl auch nur Religionsunterricht erteilen, oder? Oder gibt es tatsächlich in D Lehrerinnen (Klassenlehrerinnen), die eine Nonnentracht tragen? Ich finde der Vergleich hinkt total.


    Und ob die Schüler, die Religion der Lehrer interessiert, fragte Landlehrer. In Zeiten wo muslimische Kinder (sogar schon Grundschüler) Juden und Christen wegen ihrer Religion verfolgen, ja da könnte ich glauben, dass auch die Religion eines Lehrers entscheidend ist... Spätestens für die Eltern, die in der Grundschule eine viel größere Rolle spielen, als in weiterführenden Schulen.


    Wollsocken, du kannst jetzt gerne aus Bildungsplänen zitieren. Die Realität sieht anders aus. Gott spielt in meinem Schulalltag keine Rolle. Im Religionsunterricht wird er von allen Religionen aus behandelt, weswegen man sich auch nicht befreien lassen kann.


    Ich habe nichts gegen Religion in Schule (ich!bräuchte sie nicht), aber wenn dann neutral alle Weltreligionen gleichrangig.

    Ich weiß, was in muslimischen Familien für ein Druck herrscht. Mit freiem Willen hat das in vielen Fällen wenig zu tun. Schonmal von Ehrenmorden gehört? Die wenigsten türkischen Mädchen trauen sich, sich wirklich frei zu machen, einen z.B. deutschen Freund nach Hause zu bringen. Akademiker hin oder her.


    Wir haben hier in Hamburg keine Klasse mehr, in der unter 50% Migrationshintergrund sind. In meinem Stadteil gibt es viele Klassen mit 90%. Eine Nonne, die hier unterrichtet. Das möchte ich mal erleben. Dann würdest du mal erleben, wie tolerant die Moslems so sind. Hier werden z.T. nicht mal weibliche Lehrkräfte akzeptiert.


    *lach*


    Letztlich ist es mir völlig wurscht. In meiner Klasse darf man kein Kappi tragen, kein Bandana, Kopftücher, Sonnenbrillen etc..

    Ja, mir auch und insofern habe ich Dich überhaupt nicht falsch verstanden. Mich kekst genau das nämlich schon seit Beginn dieses Threads fürchterlich an. Eben dieses stoische darauf beharren, die Kirchen hätten so überhaupt keinen Einfluss auf das staatliche Bildungssystem und den Staat ganz allgemein. Dieses ganz offensichtlich nicht der Wahrheit entsprechende "Argument" ist bei einzelnen Foristen die Grundlage der Meinungsbildung bezüglich der kopftuchtragenden, muslimischen Lehrerin. Dass manch einer sich an dieser Stelle den Rechten der Frau im Allgemeinen sehr verbunden fühlt, das ist natürlich sehr rühmlich. Ich hoffe, dass mittlerweile klar geworden ist, dass auch ich von egal welcher Religion genau gar nichts halte. Das kann aber nicht als Argument gegen das Kopftuch dienen, wenn gleichzeitig die "eigene" Religion mit ihren ebenso frauenfeindlichen, repressiven und homophoben Botschaften weiter ungestört im Bildungswesen wüten darf.
    Ich wage auch zu bezweifeln, dass es allen, die hier mitschreiben allein um das Recht dieser armen Frauen geht. In einigen Beiträgen meine ich ganz klar mindestens zwischen den Zeilen zu lesen, dass es primär um das Fremde geht, das man so aus Prinzip im eigenen Land nicht haben will. Das Kopftuch ist nun mal ein ganz offensichtliches Symbol für eine fremde Kultur.

    Also Wollsocken, es mag dir nicht passen. Aber ja in Hambug ist man neutral. Im Religionsunterricht werden ausdrücklich alle Weltreligionen gleichrangig behandelt. Es gibt keine Kreuze, keine Nonnen, keine Gottesgesänge...


    Mir geht es sehr wohl um das Recht der Mädchen, auch der Jungen. Ich hatte schon Mädchen, die mir mit Tränen in den Augen erzählen, dass sie leider irgendwann ein Kopftuch tragen müssen. Das kommt von den Mädchen ganz alleine.


    Ein Junge ,meiner Klasse wurde ohne Betäubung beschnitten. (Er wurde nicht vorgewarnt.) Er erzählte mir im Laufe der Grundschulzeit immer wieder davon, dass das sehr schlimm war. Ganz von alleine. Auf meinen Einwand, dass er das bei seinen Kindern ja später anders machen kann, antworte er: "Nein das muss man so machen. Das steht so im Koran."


    Ich finde das schlimm und eine kopftuchtragende Lehrerin kann doch nicht ersthaft neutrale Werte vermitteln.

    Natürlich hat es mit Deiner Antwort zu tun. Du kneifst ganz fest die Augen zu vor der Tatsache, dass "der Westen" im Nahen Osten versucht das eigene Wertesystem mit Gewalt zu etablieren. Du kannst für Dich alleine entscheiden, welches Wertesystem Du besser findest, für Fremde kannst Du das aber nicht. Und so lange - ich schrieb es schon mal recht ausführlich - der deutsche Staat den Einfluss der christlichen Kirchen aufs Bildungssystem etc. zulässt, brauchen wir auch über kein Kopftuchverbot diskutieren. Das Bundesverfassungsgericht sieht das offenbar auch genau so.

    Entschuldige mal, ich bin für Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Diesen Wert finde ich erstrebenswert. Das Kopftuch symbolisiert das genaue Gegenteil. Das hat mit Kriegen sonstwo erstmal nicht viel zu tun. In Niedersachsen war sehr lange das Kopftuch an Schulen untersagt (Neutralitätsgebot). Das sollte gekippt werden, ich weiß gerade nicht ob das tatsächlich geschehen ist.


    Übrigens wegen meiner könnten sämtliche Religionen sofort abgeschafft werden. Verursacht überwiegend nur Leid. Also ich unterstütze sicher nicht irgendeinen anderen "Verein".

    :rofl:
    Der war jetzt wirklich gut. Nee klar. Der tolle Westen trägt ja seine Kriege bekanntermassen gerne in Nahost aus, da bleibt die eigene Bude natürlich schön sauber.

    Das ist nicht schön, sollte auch geändert werden, aber hat nichts mit meiner Antwort zu tun. Asien, Afrika, Südamerika viele Nationen in denen Demokratie und Gleichberechtigung ebenfalls ein Fremdwort ist. Ich finde westliche Werte immer noch erstrebenswerter als muslimische. Interessanterweise sehen das ja durchaus auch viele Muslime so. Mein toller syrischer Flüchtlingskunge samt Familie z.b..

    Diese Menschen können in ihren Ländern gerne ihre Kultur frönen. Hier leben wir in Deutschland. Und viele haben sich bewusst entschieden in Deutschland zu leben. Und hier ist kein Platz für mitteralterliche Praktiken wie Kinderehen, Zwangsehen, Blutrache etc. Und bei den Türken in dritter Generation.wird es ja eher traditioneller als fortschrittlicher.


    Und wenn ich mir die Welt so anschaue dann scheint der "Westen" mit seinen Demokratien und ohne kriegerische Auseinandersetzungen doch erstrebenswert.


    Katholische Schulen in Hamburg sind Privatschulen und somit kaum als Beispiel geeignet. Auch da entscheidet man bewusst.

    Verboten weiß ich nicht, in HH gibt es aber keine Kreuze. Es gibt auch keinen konfessionsgebundenen Religionsunterricht. Alle Weltreligionen werden gleichrangig behandelt, von staatlichen Lehrern gelehrt. Also ja, ich verlange Neutralität.


    Was rasierte oder nicht rasierte Achseln nun mit der systematischen Unterdrückung der Frau im Islam zu tun haben, erschließt sich mir nicht. Aber eine sachliche Diskussion kann man wohl nicht von jedem erwarten.


    Leider finde ich das Video online nicht. Vor Kurzem war ein muslimischer Reporter (?) bei einer Talkshow der Öffentlichrechtlichen und hat knackig drei Gründe genannt, warum Lehrer kein Kopftuch tragen sollten. Ich suche weiter, vielleicht finde ich das noch.


    LG Anja

    Ich lasse die Kinder auch keine Caps im Unterricht tragen. Warum eigentlich nicht?


    Ich erlebe hier in Hamburg haufenweise unterdrückte Frauen und auch Mädchen. Das Kopftuch hat in der Schule nichts zu suchen. Was genau symbolisiert das denn?


    Würde es meine Kinder betreffen, würde ich versuchen, massiv dagegen vorzugehen. Wir hatten den Fall schon in der Kita. Die Erzieherin sagte zu den Kinder (als diese sie fragten warum sie immer ein Kopftuch trägt), dass ihr Mann nicht möchte, dass andere Männer ihre Haare sehen. Ja gehts noch?


    Ich bin in keinster Weise religiös. Für mich braucht es also auch keine Kreuze in Schulen (ist hier in Hamburg eh nicht das Thema). Aber das Kreuz ist dann wohl doch ein anderes Symbol. Eine Kette mit Halbmond wäre für mich auch etwas ganz Anderes.


    Meiner Beobachtung nach sind Familien, in denen die Frauen keine Kopftücher tragen, moderner und besser integriert.

    Das finde ich interessant. Ich mache es schon so, dass die Kinder teilweise vom Ausflug direkt nach Hause oder vereinbarten Orten (Arbeitstelle der Mutter) gehen dürfen... Das ist dann meist kurz vor Ende der Schulzeit und nur mit schriftlichem Einverständnis...

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