Beiträge von Anja82

    Meine Tochter geht ja nun gerade in eine 5. Klasse einer IGS. Der Unterricht besteht größtenteils aus 1.Schulbuch auf, 2. Aufgaben aus dem Schulbuch lösen 3. Gemeinsam besprechen 4. zu Hause lernen Kein Vergleich zur Grundschule. Man braucht einen Schreibblock und das wars auch schon.


    Wenn mal Projekte laufen wie kürzlich eine Grotte nach Niki de Saint Phalle zu bauen, wird die gesamte Verantwortung gerne an die Eltern abgeschoben (bitte bring einen Karton, Heißklebepistole, Glitzer etc etc mit). Als brave Eltern machen wir natürlich auch mit, man möchte ja keine schlechten Bewertungen.


    In Niedersachsen herrscht keine Lehrmittelfreiheit. Wir haben über 100 Euro für Arbeitshefte und Bücher ausgegeben. Dazu noch Kopiergeld, Ausflüge, Leseständer für Bücher, Romane im Deutschunterricht, Atlas, etc. pp.


    LG Anja

    Seit 10+x Jahren melden die Schulleiter unseres Bezirkes zurück, dass 50 Euro bei ständig steigenden Lehrbuchpreisen zu wenig ist. Das interessiert genau wen? Richtig niemanden. Auch Eltern haben wir schonmal mobilisiert... Veränderung gleich Null.


    Das betrifft aber auch unsere sehr maroden Toiletten, die jahrelang von Eltern und Schule angeprangert wurden. Wir haben keine neuen aus eigener Tasche gebaut, auch keine Chemieklos hingestellt und dennoch passierte jahrelang nichts. Als wenn es so einfach wäre.

    Gar nicht! Man soll nicht auf etwas warten, sondern die vorhandenen Mittel nutzen, die der Schulträger zur Verfügung stellt.
    Wenn das KM für einen Unterricht den Einsatz bestimmter Mittel vorschreibt, die der Schulträger nicht bereit stellt, dann kann dieser Unterricht nicht erfolgen.


    Die materielle Ausstattung obliegt der Verantwortung des Schulträgers und nicht des Lehrpersonals!

    Das mag in der Sek1 gehen, wo man dann die Kinder einfach seitenweise aus Büchern abschreiben lässt. Aber mit kleinen 6-Jährigen geht das eben nicht. Ist das so schwer zu verstehen? HH hat Lehrmittelfreiheit. 50 Euro (unverändert seit 10+x Jahren) darf man pro Kind ausgeben. Das hat in diesem Schuljahr die Folge, dass meine Klasse kein Englisch-Lehrwerk, keins in Sachunterricht hat. (Natürlich auch nichts in Religion, Theater etc) Es gibt zwei Ma-AH und ähnlich viele in Deutsch. Das wars. Mehr hast du nicht, mehr kriegst du nicht. Natürlich muss man dennoch mit mehr Material arbeiten. Und dann kommt eben das Abwägen. Gestalte ich mir selbst Material (welches ich dann wieder verwenden kann) oder nutze ich nur das AH. Das geht eben in der Grundschule nicht (EIS-Methode, bestimmt schonmal gehört)

    Bis sie da sind.


    Also, Schnapsidee. Kam mir gleich so vor. Es wäre völlig unsinnig, nich etwas in dieses tote Pferd zu investieren. Du brauchst kein neunen Vorhänge für ein Smartboard, von dem eh keiner erwartet, dass du es benutzt.

    Ich habe keine andere Tafel, also wäre es schon schön, wenn ich es nutzen könnte.

    Naja wie gesagt, da die schwarze Gardinen defekt sind, die gelben löchrig, kann ich leider nichts mehr auf meinem Smartboard erkennen. Das stört dann schon.


    Angeschafft wurden die Smartboards übrigens mal in einer Medien-Schnellschuss-Aktion der Stadt Hamburg. Die Wartung und v.a. die Reparaturen werden nicht übernommen. Das hat zur Folge, dass ab sofort Reparaturen über 500 Euro nicht mehr gemacht werden. Auf lange Sicht heißt das, dass die Boards im Keller landen.

    Aus eigener Tasche Lehrmittel bereitstellen, weil der Schulträger es nicht tut, führt zu einer de facto Senkung der Gehälter und zementiert die Vernachlässigung durch den Schulträger.

    Ach und wie lange soll ich denn auf gewisse Sachen warten? Da bin ich in Pension ehe was passiert. Die Gardinen an meiner Schule sind jahrzehntealt. Ich arbeite jetzt und wenn es kleine Dinge gibt, mit denen ich mir den Alltag verbessern kann, tue ich das. Übrigens eine Freundin arbeitet beim FInanzamt und findet meine 500 Euro eher wenig. Im Durchschnitt haben Lehrer über 2000 Euro Werbungskosten, aus allen Schulformen.

    Interessant dass man als Hardliner gilt, wenn man von seiner Besoldung kein Geld für Schulmaterialien ausgibt.


    Als ob in meiner Zeit als normaler Arbeitnehmer bei einem großen Unternehmen irgendjemand auf die Idee gekommen wäre von seinem Gehalt Arbeitsmaterialien zu kaufen 8)


    Nehmt es mir nicht übel, aber solche Spezialisten gibt es wirklich nur bei Lehrern; insbesondere bei der weiblichen Fraktion im Grundschulbereich.
    Hauptsächlich Teilzeit arbeiten, Geld anstelle des Schulträgers ausgeben, Weltverbesserung betreiben und am Ende an Burn-Out leiden...

    Solche Unterstellungen sind unerträglich. Soll ich auch schreiben, dass Sek1- und2 -Lehrer jedes Jahr die gleichen (tlw. veralteten) Materialien benutzen und ihren Trott immer gleich runterrattern, das seit tlw. vielen Jahren, ohne auf die individuellen Klassen einzugehen, die vor einem sitzen?


    Burnout ist wohl in allen Schulformen verbreitet, woran liegts denn an den weiterführenden Schulen?


    Hast du auch mal nur einen Fuß in die Grundschule gesetzt, dass du so über unsere Arbeit urteilen kannst?

    Wie kommste darauf. Immerhin habe ich keine 500 Euro/Jahr über, um meinen Dienstherren/Schulträger zu entlasten.

    Diese Diskussion ist echt langweilig. Du kriegst, solltest du verbeamtet sein, deutlich mehr Geld als ich in meiner A-12-Gehaltsklasse. Und was ich mit meinem verdienten Geld anstelle, geht dich mal gar nichts an. Mich interessiert ja auch nicht ob du 10 mal im Monat essen gehst, was ich Geldverschwendung finde. ;) Inhaltlich bringt uns das hier nicht weiter. Also lassen wir es gut sein.

    Wir haben aber deutlich kleinere Schüler und v.aus allen Schichten. Und eben weil du nicht Ersatzmutter sein wolltest, bist du nicht an der Grundschule.


    @Lehramtstudent: Ich unterrichte in der Grundschule derzeit eine 1. Klasse und das 18 Stunden in der Woche.

    Warum hat ein Grundschulraum nicht karg zu sein?Und wenn der Schulträger kein Geld locker macht für die „entkargung“, was dann?

    Entkargen geht schon mal ganz einfach mit Basteleien, Bildern, Lernplakaten etc. der Schüler. Man kann Eltern um Spenden bitten (Bücher, Spiele die nicht mehr gebraucht werden). Man kann Pflanzen in den Klassenraum stellen etc.. Mit kleinem Geld kommt man da schon weiter. Eine abwischbare Tischdecke ist zum Beispiel auf meinem Gruppentisch, die hat 1 Euro gekostet.


    Meine Tochter geht in eine IGS in die 5. Klasse und dort herrscht Klassenraumprinzip (von Fachräumen wie NAT oder Sport abgesehen). und oh Wunder auch dort ist der Raum viel freundlicher gestaltet als Sek-Räume die ich noch so kenne. Also brauchen wir gar nicht über hätte wenn und aber diskutieren, solange man nicht in den Schuhen läuft kann man es nicht beurteilen.

    Weil ich kein privates Geld investiere und den Raum so belasse, wie ich ihn vorfinde? Echt jetzt? Wäre mir aber auch schnuppe, will mit denen ja nicht befreundet sein

    Hätte hätte Fahrradkette. Du bist halt nicht in der Grundschule. Bleib also bei deinen Leisten... Ein Grundschulklassenraum hat nicht karg zu sein. Was nicht automatisch bedeutet, dass man privates Geld investieren muss.

    Warum soll ich die 500 Euro irgendwem geben? Ich gebe es für Dinge aus, die ich teilweise jahrelang nutze und nutzen möchte. Wofür ich mein verdientes Geld ausgebe, dürfte nur mich was angehen. Mich interessiert ja auch nicht, wer hier welche schicke Uhr hat oder welches I-Phone man sich kauft.

    Freakoid, du brauchst gar nicht provozieren. ;)


    Das musst du als Nicht-Grundschullehrer auch gar nicht verstehen. Aber ich bin für die Kleinen die Ersatz-Mama und unser Klassenraum ist unser Schul-Zuhause. Hier sind wir 5 Stunden am Tag und wie ich den Raum gestalte geht niemanden etwas an, solange die Sicherheit nicht gefährdet ist.


    Mein richtiges Zuhause ist auch sehr schön. Keine Sorge.


    Edit: Bei mir kommen im Schuljahr ungefähr 500 Euro zusammen. Das finde ich nicht viel. Der Schulträger zahlt nahezu nichts. Wir haben zum Beispiel Gardine, die locker 10 Jahre alt sind. Gelb (kaum Lichtfang) und löchrig.Toll mit nem Smartboard. Die habe ich aber noch nicht selbst genäht ;)

    Ich habe auch einiges selbst bezahltes in meinem Klassenraum. Ich fühle mich so wohler und das ist für mich, was zählt. Wird aber alles bei der Steuererklärung abgesetzt.


    Frühstück habe ich allerdings nicht im Klassenraum. Das ist bei uns aber auch kein Problem, trotz Problembezirk.

    Meine männlichen Kollegen tragen Polo-Shirts, oder T-Shirts und Jeans. Sicher keine Sakkos.


    Die Frauen tragen vom längeren Rock, zur 7/8-Hose, wenn es warm ist, bis zur Jeans alles. Obenrum, je nach Typ eher Blusen oder Shirts/ Pullover.


    Ich krabbel teilweise auf dem Fußboden rum, da braucht man kein Kostümchen.


    Als Schuhe trage ich auch Sneaker oder Ähnliches.

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