Beiträge von Anja82

    Da steht:


    "Zusätzlich wurden demographische Daten von den Eltern sowie die
    intrinsische Schreib- und Lesemotivation (teils angelehnt an McElvany,
    Kortenbruck & Becker, 2008) der Kinder auf 4-stufigen Likert-Skalen
    erfasst"


    Mir sagt das leider nichts. Kennst du denn das Verfahren?


    Was ich auch nicht verstehe ist, dass so wenig von den 3000 Kindern am Ende wirklich einbezogen wurden.

    Ein Artikel auf Spektrum.de fasst das Ergebnis einer neuen Studie der Universität Bonn zusammen, die das Schreibenlernen mit der Fibel, dem "Lesen durch Schreiben" und der Rechtschreibwerkstatt zusammen:

    • deutliche Vorteile beim Erwerb von Orthographiekenntnissen bei der Fibelmethode
    • keine Benachteiligung von Nicht-Muttersprachlern bei der Fibelmethode gegenüber den anderen Methoden
    • keine Motivationsdefizite der Lerner bei der Fibelmethode gegenüber den anderen Methoden

    Das sind schon ziemlich dramatische Ergebnisse.

    Und es gibt auch Kritik, nämlich dass Vorkenntnisse und Einzugsgebiete nicht berücksichtigt wurden. Des Weiteren ist immer noch unklar, was eigentlich mit "Fibel-Methode" gemeint ist. Genauso unklar ist, was genau mit "Lesen durch Schreiben" gemeint ist. Wirklich nach Reichen? Ich kenne wirklich keinen einzigen Lehrer, der das praktiziert. Ist das in NRW noch so in Mode? Oder ist damit das Nutzen der Anlauttabelle gemeint? Da gibt es nämlich kleine aber feine Unterschiede. Es gibt auch mehrere Fibeln auf dem Markt (Jojo, Tobi), denen aber auch Anlauttabellen beiliegen.


    Wie man die Motivation gemessen hat, wäre auch mal interessant.

    Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Sogar die "ach so normalen" Kinder vor 30 Jahren wären vielleicht überlastet.


    Dazu kommt aber eben auch, dass die Kinder heute schon ganz anders in die Schule kommen.


    Eltern wieder mehr in die Verantwortung nehmen, fänd ich mal gut.

    Das denke ich eben auch. Ehrlich ... ich fand die Langsamchecker in der Doku da völlig OK. Ich hab ein Jahr Berufsschule hinter mir mit genau solchen Burschen, die halt einfach nicht mehr können. So what, damit kann man gut umgehen. Nur die gehören halt nicht an die Realschule und schon gar nicht ans Gymnasium. Ich bin und bleibe da ein Fan der Differenzierung.

    Und was sagst du da zur Grundschule?

    Stell dir mal vor, ich habe auch keine Lust, Valerianus, ständig ab Klasse 2 bis Ende 4 das kleine Einmaleins zu üben. Glaubst du eigentlich wir liegen da in der Grundschule in der Hängematte.


    Die Leistungen sind eingebrochen und du erwartest! dass die Grundschule das alles auffängt? Schonmal über Ursachen Gedanken gemacht?


    Verdammt geh doch mal in eine frisch eingeschulte Schulklasse und schau dir an, mit was wir STARTEN.


    Dazu kommen die Flüchtlingskinder. Ich habe in einer aktuellen 3. Klasse ein Mädchen, die nicht mal zählen kann. Und die soll ich neben den anderen sowieso schon 23 sehr heterogenen Kindern auch noch unterrichten. Alleine!


    Einfach mal auswendig lernen lassen? Deine Gymkinder können das vielleicht. Die Gym-Kinder meiner Klassen auch. Aber warte wir haben ja nicht nur die...

    Heute morgen wurde eine Dame von der GEW dazu interviewt...
    Der Bericht wars: https://rtlnext.rtl.de/cms/stu…esten-4222686.html?c=ddbf Heute morgen hat sie aber noch mehr gesagt.


    Hier: https://www.waz.de/politik/sch…h-gehoer-id215345085.html


    lese ich "Die Lehrergewerkschaft GEW erklärte, dass kaum eine Schule allein auf „Schreiben nach Gehör“ setze, vielmehr komme ein Mix zum Einsatz. Freies Schreiben werde durch einen systematischen Rechtschreibunterricht ergänzt, hieß es."


    Das klingt schon besser.

    Naja beim ersten Elternabend sind auch noch viele da.


    Ich habe so den Eindruck, dass die Eltern in der weiterführenden Schule plötzlich viel mehr aufpassen. Da kann man nämlich im schlimmsten Fall sogar von der Schule fliegen. In der Grundschule sind wir doch zahnlose Tiger...

    Ne da rätseln wir natürlich auch.


    Ich finde die Eltern immer uninteressierter (zumindest in der GS, da geht ja um nix). Empfehlungen gibts nicht mehr, bei der Schulwahl gilt Elternwille. Irgendwie ist die Elternmitarbeit (also am eigenen Kind) immer schlechter geworden. Hängt vielleicht auch mit der Ganztagsbetreuung zusammen. 85% unserer Kinder sind im Ganztag. Die meisten werden erst 16 Uhr abgeholt und dann passiert ja zu Hause auch nicht mehr viel.


    Auch die Medien spielen eine große Rolle. (und damit die Konzentrations- Merkfähigkeit)


    Und vielleicht auch die generelle Erziehung der Kinder. Heute gehen Eltern oft den Weg des geringsten Widerstandes. Das führt dazu, dass Kinder um nichts mehr kämpfen müssen, sich nicht mehr anstrengen müssen etc.


    Das jetzt mal einfach schnell gesammelt.

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