hm, also noch weitere ergänzung...und so habe ich etwas getan, was ich normalerweise nicht tue (asche auf mein haupt): den lehrplan noch mal genauer angeschaut...weil ich mich dunkel erinnerte...
ich weiß nicht, wie in anderen bundesländern die lehrpläne aufgebaut sind. der realschullehrplan in bayern hat eine sogenannte zweite ebene, die überschrieben ist mit "Die Verwirklichung des Bildungs- und Erziehungsauftrages". Darin enthalten sind die fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele, d.h. gültig für alle Fächer.
Einer der Punkte ist: "Politische Bildung" (PB). Und ich bin jetzt grad selbst baff erstaunt, wie weit dieser Punkt dort gefasst wird.
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Politische Entscheidungen betreffen jeden Einzelnen. Deshalb ist es nötig, dass Einrichtungen, Arbeitsweisen und
wesentliche Entscheidungsabläufe unserer freiheitlichen demokratischen Ordnung auch dem Einzelnen bekannt sind.
Die Verfassung des Freistaates Bayern und das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland binden in diese Ord-
nung ausdrücklich die Schule ein. Sie muss die Bereitschaft zur sachgerechten Teilnahme am politischen Leben in un-
serer Demokratie wecken und Orientierungshilfen dafür bieten. Zudem muss sie die Einsicht in den hohen Wert eines
demokratisch verfassten, dem Einzelnen und dem Gemeinwohl verpflichteten Staatswesens vermitteln.
Im Unterricht wird die Wissensbasis bereitet, die es den Schülern ermöglicht, zu sachbezogenem, rationalem und ver-
antwortungsvollem Urteilen zu gelangen, auf das sie ihr persönliches Handeln stützen können. Das Bewusstsein, dass
nur eine freiheitliche demokratische Staatsordnung die Möglichkeiten individueller Lebensgestaltung und Lebensent-
faltung gewährt und den Schutz der Menschenrechte garantiert, macht den Schülern die Verteidigungswürdigkeit
unserer Verfassung deutlich. Somit zielt der Unterricht auf die Bereitschaft zur Mitgestaltung und zum Schutz unseres
demokratisch verfassten politischen Lebens.
Politische Bildung umfasst Wissen, Urteilsfähigkeit und Handlungskompetenz. Grundsätzlich werden in allen Fächern
Kenntnisse politischer Institutionen und Prozesse, demokratische Einstellungen und die Bereitschaft zur sachbezoge-
nen Auseinandersetzung vermittelt. Zahlreiche andere fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgaben stehen
in engem Zusammenhang mit der politischen Bildung. Die Erziehung der Schüler zu einer demokratischen Haltung und
zu sozial verantwortlichem Handeln verlangt vom Lehrer parteipolitische Neutralität im Unterricht und fordert ihn in
seiner Vorbildfunktion.
Von besonderer Bedeutung ist die Bereitschaft zu demokratischem Handeln. Die Anliegen der Schulentwicklung bie-
ten den Schülern viele Gelegenheiten, ihren Lebensraum positiv zu beeinflussen – bis hin zur Mitgestaltung eines in-
dividuellen pädagogischen Schulprofils. Lehrer und Schulleiter sollen die Schüler systematisch und kontinuierlich in
die Planung ihres Unterrichts und in die Bewältigung von Aufgaben einbeziehen, die der Verbesserung der eigenen
Schule dienen. Mit der gemeinsamen Auswertung des Erreichten kann das Vertrauen in eigene Stärken sehr gefördert
werden, wodurch die Bereitschaft wächst, weitere Verantwortung – oft zusammen mit anderen – zu übernehmen. Wich-
tig erscheint die Einsicht, dass selbst bei bestem Willen aller nicht alles machbar ist. Die Schüler sollen lernen, sich zu
engagieren, aber gleichzeitig auch mit Kompromissen zu leben.
hm ja, so sieht das aus - muss mir das dann mal weiter durch den kopf gehen lassen und in der nächsten konferenz ein wenig rumstänkern...
grüße
h.