Beiträge von Hawkeye

    hm, also noch weitere ergänzung...und so habe ich etwas getan, was ich normalerweise nicht tue (asche auf mein haupt): den lehrplan noch mal genauer angeschaut...weil ich mich dunkel erinnerte...


    ich weiß nicht, wie in anderen bundesländern die lehrpläne aufgebaut sind. der realschullehrplan in bayern hat eine sogenannte zweite ebene, die überschrieben ist mit "Die Verwirklichung des Bildungs- und Erziehungsauftrages". Darin enthalten sind die fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele, d.h. gültig für alle Fächer.


    Einer der Punkte ist: "Politische Bildung" (PB). Und ich bin jetzt grad selbst baff erstaunt, wie weit dieser Punkt dort gefasst wird.




    hm ja, so sieht das aus - muss mir das dann mal weiter durch den kopf gehen lassen und in der nächsten konferenz ein wenig rumstänkern...


    grüße


    h.

    Zitat

    Original von Timm
    Erstmal gilt der Beutelsbacher Konsens nur für den Politikunterricht.


    [klugscheißermodus an]bzw. für die politische bildung, daher kann man ihn kaum auf den politikunterricht begrenzen. politische bildung findet aber in anderen fächern ebenso statt.[klugscheißermodus aus]


    der konsens ist ja kein gesetz oder richtlinienverordnung des staates oder des kultusministeriums, sondern stammt direkt aus den reihen der träger politischer bildung. aus ihm folgen vor allem didaktische und methodische prinzipien.


    die grundlegende streitfrage drehte sich u.a. dilemma, ob politische bildung wie anderer herkömmlicher unterricht davon ausgehen darf, dass das zu lernende in seinen ergebnissen schon feststehen darf oder nicht.


    wenn die ergebnisse und grundlagen schon feststehen würden, wäre es eine art reiner staatsbürgerunterricht, der die eingliederung und zustimmung der schüler zum ziel hätte.


    würde man den unterricht inhaltlich völlig offen gestalten, würde man - so die bedenken - alles der kritik und der möglichkeit des verwerfens ausliefern - auch wesentliche grundlagen der demokratie und der gedanken um menschenwürde und -rechte.


    insofern war der beutelsbacher konsens eben ein kompromiss zwischen den beiden verhärteten fronten.


    ausgangspunkt des streites war u.a. ein didaktiker, der politische bildung verstanden wissen wollte als beitrag zur emanzipation des "unterdrückten bürgers", ergo sollte poltische bildung dazu führen bestehende herrschaftsverhältnisse zu analysieren, zu kritisieren und zu verändern. (alles übrigens mit einem krassen beigeschmack marxscher grundlagen). Letztlich aber distanzierte sich dieser ansatz nicht von der möglichkeit schüler in diesem sinne auch zu manipulieren. alles für das "gut gemeinte ziel" der befreiung.


    und wie ich auch schon gesagt habe: der bk beinhaltet nicht, dass der lehrer keine eigene meinung äußern darf - er soll aber reflektionshilfe sein für den lehrer, will anleitungshilfe zur didaktischen umsetzung politischer bildung sein - die meinung des lehrers darf nur nicht als das allein richtige gelten und er muss eben auch standpunkte vertreten können - in didaktischer absicht - die nicht seiner persönlichen haltung entsprechen.


    und in einer stunde mit einer rede obamas nicht auch die politik der usa anzusprechen und vielleicht aktuell auch zum zentrum zu machen, hielte ich für verfehlt.


    und ob schüler ab klasse 10 in ihrer fähigkeit zur "eigenen meinungsbildung" wirklich schon so abgeklärt sind, wie sie meinen, bezweifle ich. dies nicht etwa aus der überzeugung heraus, dass sie zu doof sind, sondern vielmehr aus der erfahrung heraus, dass sie es in der schule nicht gut und ausführlich genug lernen.


    als beispiel - und dann mache ich schluss: beim thema wahlrecht/wahlen stelle ich meinen 10.en immer eine kinderrechtsgruppe aus berlin und ihre forderungen vor. diese beinhalten u.a. die völlige aufhebung der altersbegrenzung im wahlrecht.
    die meinungen, die ich da zu hören bekomme, zeigen mir oft 16jährige, die spießiger sind als meine eltern (jahrgang 1935 und 1940). irgendwann habe ich mich dazu hinreißen lassen, zu sagen, dass ich der vernunft ihrer stimmabgabe mehr zutraue als der vernunft von dieter bohlen und konsorten.


    schönen abend noch


    h.

    Zitat

    Original von florian.emrich


    Aber dadurch, dass sie wissen wie eine Festplatte aussieht, können sie dann noch immer kein Worddokument speichern ... und genau das ist es doch, was dir bei deinen Mittelstüflern fehlt. Also sollten wir doch lieber Bedienerkompetenz fördern, als relativ nutzloses Hardwarewissen .. :)


    ok, ok, wahrscheinlich spreche ich als blinder von den farben in bezug auf mein eigenes schülerklientel.


    aber bedienerkompetenz heißt aber auch zu wissen, was eine festplatte ist - ja ehrlich - wenn ich die bücher meiner schüler sehe, die für informatik angeschafft werden, merke ich, dass nicht bedienerkompetenz gefördert wird, sondern eher gefördert wird, wie man microsoft-programme bedient, oftmals noch weniger (klicke dort und dort hin, dann klickst du "ok"...). das ist zu wenig auf diesem sektor, wiel zu wenig, auch für jemanden, der nicht in den it-bereich geht.


    was ich mit dem halten einer festplatte meinte, war eben, dass es nicht um die festplatte geht, sondern von vornherein darum, zumindestens ein interesse dafür zu wecken, was jeweils dahinter oder darin steckt. was ich versuche ist also strukturiertes wissen zu vermitteln, damit sie einigermaßen fähig sind, auch mit den problemen und weitergehenden fragen umzugehen.


    ich habe doch selbst ein kollegium, dass bei jedem problem, was der computer ihrer meinung nach hat, zu mir gerannt kommt - das fängt damit an, dass die farbe des desktops sich verändert hat (nein, das warn witz). ein zwei schritte weiter gedacht und das problem wäre gelöst.


    und das beispiel mit dem autofahren weiter oben ist mir heute nachmittag noch nachgerannt - verglichen mit dem thema hier ist es aber schief, denn ich würde euch unterstellen, dass ihr mehr über euer auto wisst, als ein durchschnittlicher schüler über computer...sonst würde kaum einer den weg zur tankstelle finden.


    und mal generell, treten wir nicht an, um den schülern mehr beizubringen als das, was "nützlich" ist bzw. das, was in den Lehrplänen steht? ist bildung nicht mehr als kompetenz? und sollten die schüler nicht eben lernen zu fragen, zu schauen und auseinanderzubauen, um zu wissen "wies geht"?


    aber wie gesagt - ich bewege mich hier wahrscheinlich wirklich außerhalb meiner gewichtsklasse (altersstufen).


    in diesem sinne, grüße


    h.

    zur ergänzung: ich hab dafür einen alten rechner im keller stehen, und ich drücke einem schüler den schraubendreher in die hand - aber was um himmels willen ist eigentlich gegen eine lehrervorführung einzuwenden? die einzelteile kann man gut durch die reihen geben. das ganze dauert wenig mehr als 20 minuten.


    das problem, was ich durchweg im it-unterricht (der oberen klassen , ab 7) habe, ist, dass von vielen vorausgesetzt wird, dass die schüler ach so viel über computer wissen. sobald man mal tiefer gräbt und einfache begriffe mit inhalt füllen will, greift man komplett ins leere. ?(


    beispiel: 8. klasse - ich frage: wo hast du deine datei gespeichert? sie sagt: keine ahnung. Später stellt sich heraus, dass sie (auch zuhause) dokumente schreibt, ausdruckt und dann einfach das programm schließt ohne zu speichern. ;(


    ebenso thema internet, klicken geht gut, den internet explorer zu finden, wenn er nicht auf dem desktop liegt is t schon schwerer - die funktionen eines browsers sind für die meisten schülern dann aber ein großes geheimnis: history, cache, navigation etc. nahezu unbekannt. ebenso dann leider auch der umgang mit sicherheitsfragen...und genau hier wünschte ich mir, dass schon vorher mal etwas vertiefter an die sache rangegangen wird.


    ok, das führt jetzt vom topic etwas weg, geht aber strukturell in dieselbe richtung. und ich denke doch, auch wenn ich nicht in dieser altersgegend unterrichte, dass die kinder neugierig sind, was sich da drin verbirgt und anfassen kann mans ja auch....:)


    grüße


    h.

    jahaaa, aber ich fänds schon geil, wenn man mir das mal zeigen und erklären würde ...:D


    aber vielleicht bin ich ein einzelfall - aber meinen it-unterricht habe ich eigentlich auch imemr damit begonnen, dass ich eine kiste aus dem it-raum genommen und aufgeschraubt habe, um ihnen zu zeigen, was wo ist und welche bedeutung es hat. ok, das waren 7. klässler, aber die ganz kleinen zwerge könnte es auch interessieren...


    grüße


    h.

    :D


    Gut, ich habe an meiner Schule einen unschätzbaren Vorteil: ich bin der einzige (studierte) Sozialkundelehrer und daher meine eigene Fachschaft. ;)


    Und wenn, wie du sagst, die Schüler deine Meinung teilen - gute Aktion das mit der Wahlparty. :D


    Andrerseits: Bush ist ja nun wirklich ein (zu) leichtes Ziel.
    Ich habe ihn in SK ab und an thematisiert, bei seiner ersten Wahl, dann mit der Bush-Doktrin zum "war on terror"...da sprachen die Quellen für sich und man brauchte nicht viel, nicht mal in der Zehnten, dazu zu tun, um den Inhalt zu gewichten.


    Andere Themen sind aber doch etwas komplexer und derart, dass man sich nicht weit aus dem Fenster lehnen kann, ohne dem Kern unrecht zu tun. Es ist dann oftmals eine Gratwanderung. Ich merke immer, dass ich dann den Unterricht "zu kontrovers" gestaltet habe, wenn meine Schüler am Ende mich fast flehentlich anblicken und fragen: "Und was ist nun ihre Meinung dazu?"


    Grüße und hoffentlich keine Grammatikstunde.


    h.

    In der politischen Bildung gibt es den sogenannten Beutelsbacher Konsens. Er beinhaltet unter anderem ein "Überwältigungsverbot" und die Forderung nach "Kontroversität".
    Soll heißen, man darf den Schülern seine Meinung nicht aufzwingen - sie nicht indoktrinieren und muss alle Themen, die in der Wirklichkeit kontrovers diskutiert werden auch kontrovers im Unterricht vorstellen. Ergo müssen dem Schüler immer Alternativen vor Augen geführt werden, damit er unabhängig seine Meinung bilden kann.


    Auf der anderen Seite habe ich aber auch gelernt, dass der Lehrer - entsprechend der Realität - kein politisches Neutrum sein muss. Ebenso wie jede andere Person darf er also eine politische Meinung haben - sie sollte aber nicht in den Vordergrund gerückt werden.


    grüße


    h.

    ja, haben wir - zufällig war/bin ich administrator des notenmanagers.


    kann ich empfehlen - erspart viel arbeit - für den lehrer, nicht für den admin ;). und der "bericht" ist schnell ausgedruckt, unterschrieben, fertig. für mich als mathe-deppen kommt hinzu, dass ich nicht dauernd gefahr laufe, mich zu verrechnen.


    die noten werden das ganze jahr über eingetragen, vor allem natürlich nach schulaufgaben und exen - der manager druckt die abgabeliste aus, dann wird das abgegeben.


    man hat jederzeit überblick.


    einschränkung: ich selbst gebe mündliche noten erst spät ein, wie viele kollegen auch. d.h. manchmal stehen schüler an elternsprechabenden auf noten, die aber am ende des jahres doch anders aussehen.


    ot ... aber grüße


    h-.

    Zitat

    Original von Friesin


    dann machste halt mehr :D


    uppps, da ist ja noch eine.......und noch eine.....und hier noch....und da noch.....


    und am ende ham alle ne drei :(


    wir haben umgestellt, schon länger. reaktionen ehr positiv, weil einig eltern eben noten erfahren, die sie vorher nicht kannten. dadurch erspart man sich her diskussionen.


    und vonwegen wie viele noten - das gabs ja schon in anderen threads - so lang bei den schülern von anfang an klar ist, wies läuft, dürften auch da keine probleme sein.
    meine standardantwort ist da: ich lauf ihrem kind nicht hinterher, bis es eine gute note hat.


    das ganze etwas freundlicher...natürlich.


    grüße


    h.

    schriftliche abfrage. 6. klasse, geschichte.


    auf die frage "welche der klassischen olympischen disziplinen gibt es noch heute?"


    antwort: "laufen und meniskuswerfen."


    grüße


    h.

    Zitat

    Original von Timm
    Desweiteren wird eine aktive SMV (ich lehne mich hier an die Parteientheorie an) versuchen, den Schülerwillen zu aggregieren, zu integrieren und zu artikulieren. Die Vergabe von Ämtern (Klassen-/Schülersprecher) und Posten (zum Beispiel Einrichtung eines Referentensystems) geht natürlich auch in diese Richtung. Deswegen sind die Schülersprecher auch Mitglied in der Schulversammlung.
    Bei uns werden vielfach SMV-Tage initiiert, an denen alle wichtigen Wahlen stattfinden, die SMV Rechenschaft über das letzte SJ ablegt, Kandidaten sich vorstellen, Aktionen geplant werden usw.
    Oft organisieren die SMVen auch Podiumsdiskussionen mit Politikern und Experten zur Bildung oder anderen für die Schüler relevanten Themen.


    hi timm,


    wenn ich das so lese, frage ich mich schon, ob es eventull einen unterschied zwischen unseren verschiedenen schülerklientelen gibt. ein teil des problems, was ich habe, bzw. weswegen ich das gefühl eines ständigen eiertanzes habe - unabhängig von rechtlichen geschichten - ist, dass ich bisher wenig smv-vertreter kennen gelernt habe, die derart initiativ waren. d.h. ideen oder anregungen kamen immer eher von mir und den entsprechenden kollegen. schon hier die überlegung: was sind smv-ideen wert, wenn sie von uns angeregt werden?


    die smv-tage führen wir auch durch. da gehts weniger um wahlen (entgegen der bestimmung haben wir uns entschlossen, die ssp von allen schülern wählen zu lassen), sondern eher um die erarbeitung von konzepten, natürlich dem kennenlernen untereinander und dem entwickeln von ideen. dennoch haben die vl-kollegen oft das gefühl, beständig anschieben zu müssen.


    deinen link zur smv-bw habe ich letztes jahr schon immer wieder weiter gereicht, dieses jahr wieder...mal sehn.


    grüße


    h.


    ps: bin wirklich verwundert, dass an deiner schule die smv derart aktiv und "geschult" ist. ich kenne das bisher nur aus meiner eigenen aktiven sv-zeit in nrw. aber wir waren eben damals auch älter als meine ssp jetzt.


    pps: danke, das wollte ich hören.

    Zitat

    Original von Timm


    Ich halte es für mehr als fragwürdig, wenn sich Lehrer über das Recht stellen. Wir sind schließlich Vorbild für die Schüler.


    :)


    danke für den beitrag in der dir eigenen freundlichkeit ;). hab grad selbst noch mal drüber nachgedacht. ich nehme deine kritik entgegen.


    möchte aber noch anlass nehmen zur rechtfertigung. mit den engen regeln meinte ich folgendes und du darfst mich korrigieren.


    in bayern ist die smv (noch) keine weitgehende eigenständige institution. sie ist stark eingebunden in schulisches regelwerk. der landesschülerrat hat erst im letzten jahr einen ersten etappensieg davon getragen und darf jetzt in einem modellversuch relativ eigenständig arbeiten.


    durch diese abhängigkeit sind viele schülervertretungen der einzelnen schulen eher degradiert zu party-veranstaltern und eventmanagern. aktionen, die über faschball, abschlussfeier etc. hinaus angeregt werden, scheitern oftmals an mangelndem interesse.


    dies ist sicherlich auch eine ursache der vernachlässigten arbeit in diesem bereich.


    zu unserer schule: wir sind zwar schon vollständig, aber noch relativ jung, leisten also in allen bereichen noch aufbauarbeit. speziell ich bin mir, in einigen bereichen, die ich betreue, der fehler und reibungsverlusten bewusst - schmerzlicher vielleicht als man das meinen worten entnehmen kann.


    bei der demokratischen erziehung sehe ich auch das zwiespältige problem, wenn ich den fall von oben sehe, dass ich mit einem klassensprecher, der sein amt ausnutzt (so verstehe ich das), auch eine ganze menge verdruss bei den schülern erzeugt. was sich bei der nächsten wahl dann darin zeigt, dass keine kandidaten mehr zur verfügung stehen würden.


    d.h. eben im umkehrschluss auch, so rechtfertige ich das, dass man unserer schülersprecherin bewusst gemacht hat, dass sie ihr amt missbrauchte und sie in demokratischer verantwortung ihren rücktritt einreichte.


    ebenso denke ich, dass man diese problematik in der klasse so ansprechen kann, um daraufhin auch die anregung zu geben (neben anderen alternativen), dass eine abwahl stattfinden kann.


    demokratierziehung ist ein gutes stichwort - ein weg dahin, mit dem ich zufriedn bin, hbe ich noch nicht gefunden.


    grüße


    h.


    ps: gestattest du mir die beugung des (schul-)rechts zu gunsten der schüler außerhalb der smv? oder bin ich dann auch ein schlechtes vorbild?


    pps: und vielleicht hast du ein paar quellen /links, die mir möglichkeiten aufzeigen über meinen herkömmlichen unterricht hinaus, wie ich demokratisches bewusstsein erzeugen kann, wo es über die wahl zum klassensprecher /schülersprecher hinaus geht. ich habe die offiziellen smv-seiten aus bw schon mit interesse gesichtet.



    zur ergänzung - ja, es lief so ab, dass sie nach einem intensiven gespräch von ihrem amt zurück getreten ist.


    dennoch halte ich auch jemanden gewählten nicht per se über der schulordnung stehend. bei erheblichen verletzungen der schulordnung muss auch hier reagiert werden. der handlungsspielraum eines gewählten sprechers ist breiter als der eines herkömmlichen schülers, darf aber nicht ausgenutzt werden.


    grüße


    h.


    ps: und ja, der smv in bayern sind andere regeln gesteckt als in anderen ländern.

    Hallo,


    plane grad die Abschlussfahrt meiner zehnten Klasse nach Berlin. Leider komme ich nicht in mein Wunschhotel rein, welches ich schon kenne (das neue Meininger im Prenzlauer Berg). Würde generell gern in diese Gegend, weil ich mich dort ziemlich gut auskenne.


    Kennt jemand dort in der Nähe ein nettes Jugendhotel? Oder aber hat generell für Berlin einen guten Tipp bzg. Hotel für Klassen (liebend gern im östlichen Teil)?


    Dank und schönes Wochenende.


    Grüße
    h.

    Hallo,
    vor zwei Jahren hat unser Chef von oben eine von drei Schülersprecherinnen ihres Amtes enthoben - unter voriger Absprache mit uns Verbindungslehrern.
    Ich denke, dass sowohl das Entheben - in krassen Fällen - wie auch so eine Art Enthebungsverfahren in der Klasse möglich ist. Verklickere ihnen halt, dass der Klassensprecher ja sie vertritt, bzw. sie auch von außen nach dem Bild eingestuft werden, was ihr gewählter Sprecher abgibt.
    Ich halte dies durchaus für legitim.


    Grüße


    h.

    Zitat

    Original von Timm
    Den Einwand hawkeyes, der Weg über das berufliche System sei ein Umweg, habe ich aber als systemisch betrachtet.


    man sollte nicht in rage schreiben, wenn man grad ne freistunde hat und eh fast zu spät zur schule kam. hab selbst beim schreiben gemerkt, dass viel durcheinander gerät. sorry.


    zur versicherung: generell ging es mir weniger um die zeit nach der 10. klasse, sondern um das davor. und dabei um


    - z.b. den schülerstand, der zwischen den schulformen umherirrt


    - um fehlende ressourcen, die verschiedene nachteile, sozialer oder ä. herkunft ausgleichen könnten, und zwar viel früher (ich spreche wieder von denen die sich auf allgemeinbildenden schulen bis klasse 10 befinden)


    - ein mehr alternatives denken, dass eventuell auch in betracht zieht, dass schulformen erfolgreich sein könnten, die nicht nach leistungsfähigkeit oder aber nach alter unterscheidet (solche schulen gibt es ja auch im herkömmlichen schulsystem und sie sind erfolgreich)


    Zitat

    Ein beachtlicher Teil unserer Schüler sind in der Tat Spätzünder, die erst in den letzten Klassen der Realschule oder Hauptschule ihre Begabung erkannt haben (da ich die Aufnahme für das BK bei uns leite, habe ich hier wirklich einen guten Einblick). Die Verlängerung der gemeinsamen Grundschulzeit oder eine erhöhte Durchlässigkeit in den Eingangsklassen der Sekundarstufe würde diesen Schülern nicht die Bohne bringen.


    das war auch nicht der zusammenhang, den ich knüpfen wollte. eine verlängerte gemeinsame schulzeit soll doch nicht generell die möglichkeiten für höherbildende abschlüsse schaffen (also in richutng hochschule) oder ihre anzahl erhöhen. der gedanke basiert doch eher auf der überlegung, dass ein schulsystem bis zu einem bestimmten alter der kinder nicht zwangsläufig nach leistungsfähigkeit unterscheiden muss, um erfolgreich zu sein. bzw. weiter, dass natürlich zu dieser gemeinsamen schulzeit noch einige andere reformen hinzukommen müssen, um schule besser zu machen. Ergo: grad die mittleren bildungsabschlüsse sollen verbessert bzw. überhaupt die schulische bildung von mehr schülern auf ein höheres niveau gebracht werden.


    und nun doch noch mal doof, aber ehrlich naiv gefragt: warum eigentlich diese ziemlich unüberschaubare differenzierung in vielerlei schulen / schularten / wegen etc. das sind doch auch unterschiedliche verwaltungen, ausbildungspläne, prüfungsorganisationen...und alle haben dasselbe ziel...kann man das ehrlich begründen damit, dass die schüler so unterschiedlich sind?


    Zitat

    An unserer Schule hat die FOS13 z.B. dazu geführt, dass statt einer Französisch-Klasse in der 7. Jgs zwei gebildet werden konnten, die Schülerzahl stieg um 70% in diesem Zweig.


    und bei uns hat es dazu geführt, dass das fach sozialwesen (dieselbe wahlgruppe) weiter zurückgedrängt wird und damit auch ein fach, das schülern nutzt, die nicht studieren wollen.


    das ziel kann doch nicht in jeder schulform sein, dass man zum abitur kommt.


    grüße


    h.


    ps: ich glaube mich ermüdet auch, dass die diskussion immer nach lagern getrennt vor sich geht. rs auf der einen, gy auf der anderen...dann wieder hs. und oftmals verliert man den blick dafür, dass es um andere Sachen gehen sollte. einer der gründe, warum lehrer als einheitliche berufsgruppe nicht schlagkräftig genug in der öffentlichkeit auftreten.

    Zitat

    Original von Scooby


    Das ist Unsinn. Österreich hat z.B. ebenfalls ein gegliedertes Schulsystem.


    Danke für deine Freundlichkeit - ich sagte ja, ich kann es nicht belegen. Aber um dem entgegenzusetzen: ja, wir sollten uns an Österreich halten...


    Zitat

    und noch zur durchlässigkeit,weil ich das neulich mit meinen schülern diskutiert habe. schön und gut, dass die durchlässigkeit gewährleistet ist über umwege, aber wir haben uns an anderer stelle gefragt, warum diese 43% auf dem herkömmlichen wege es NICHT schaffen das abitur zu erlangen? das ist doch verschwendung von ressourcen.


    Zitat


    Wieso? Sie erlangen das Abitur in der gleichen Zeit, die wir damals im G9 gebraucht haben: 13 Schuljahre. Wo wird da irgendwas verschwendet? Ich versteh's echt nicht: Einerseits wird immer der "Spätzünder" als Argument gegen die frühe Auswahl nach der 4. Klasse gebracht und dann will man nicht wahrhaben, dass es eben genau dafür einen Platz im Bildungssystem gibt: Realschule/Wirtschaftsschule/FOS/BOS.



    Das mag ich bezweifeln, denn wenn sie zu uns kommen, haben sie meist schon ein Jahr wiederholt - am Gymnasium. Viele, die ich kenne, wiederholen dann an der Realschule noch einmal - oder sie werden "durchgereicht" an die Hauptschule. Die "Durchlässigkeit" nach unten ist meines Erachtens nach nämlich größer als nach oben.
    Mit Verschwendung meinte ich die Paralleluniversen von zigfachen Einzelschulen, die irgendwas auffangen, was das Bildungssystem insgesamt verbockt.
    Sicher, ich kam auch nach der 4. auf das Gymnasium und mir hat es nicht geschadet - aber hey, das war vor dreißig Jahren. Das Schulsystem muss/darf/sollte sich eigentlich auch verändern.


    Zitat

    die weitergehende beobachtung zeigt, dass an unserer rs grade mal 10 (von 620) schüler aus türkischen familien kommen, am gym gegenüber siehts genau so aus - an der hauptschule daneben dagegen liegt der anteil bei gewiss 40%


    Zitat


    Und du glaubst echt, dass sich daran was ändert, wenn du die Kinder zwei Jahre länger gemeinsam in die Grundschule schickst? Oder von mir aus auch 9 oder 10 Jahre? Wieso sollte es das? Du ziehst auf diese Art und Weise nur die Probleme, die wir im Moment an den städtischen Hauptschulen haben, in die anderen Schularten mit rein. Dadurch löst sich aber nichts. Die Frage muss doch lauten: Wie können wir der Schülerschicht, die momentan ins programmierte Versagen läuft, Zukunftsperspektiven schaffen? Und die Antwort kann nur lauten: Indem wir sie aus dem bildungsfeindlichen Umfeld nehmen. Und jetzt denk das mal zu Ende...


    Was ist daran weiter zu denken? Über was möchtest du reden? Integrationspolitik (gescheitert)...


    Was ich mit dieser Repilk ansprechen wollte, war nicht die Lösung durch ein gemeinsames 5. Schuljahr. Was ich sagen wollte, war, dass das bayerische System nicht so doll ist, wie uns die Verbände verklickern wollen. Und "in andere Schularten mit reinziehen" - was ist denn das für eine Argumentation? Wollen wir eine problemfreie Realschule haben? Eine reine, deutschsprachige Schulform, eine Insel der Glückseligen und der Rest geht uns nichts an...


    Eins: Ich will nicht, wie du dir das vorstellst, einfach alle Schulen zusammen legen. Ich will eine vernünftige Reform jenseits der Dreigliedrigkeit, weil ich denke, dass wir mit dem bisherigen Schulsystem viele ausgrenzen und auf gesellschaftliche Entwicklungen nicht reagieren.


    ja, ich denke, das andere ist das, was ich ablehne...Blockdenken.


    h.

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